Dienstag, 21. Juli 2015

Eine Geschichte von Land und Meer-Katy Simpson Smith

Die Suche nach dem Glück

 

Katy Simpson Smith schrieb mit Eine Geschichte von Land und Meer ihren Debütroman. Das Buch erschien 2014 im Insel Verlag. 


 
North Carolina um 1800:
Als der Plantagenbesitzer Asa Vater seiner Tochter Helen wird, stirbt seine Frau bei der Geburt.
Helen wächst behütet heran, wird stark und unabhängig, engagiert sich bei der Alphabetisierung der Sklaven der Plantage und kümmert sich später um die Verwaltung des Anwesens. Heiraten liegt ihr fern. Dann taucht John auf, ein mittelloser Soldat und Helen verliebt sich in ihn. Aber Asa hält John nicht für standesgemäß. 
Helen geht mit John auf ein Schiff und findet dort ihr Glück.  




Diesen Roman habe ich gern gelesen, denn Katy Simpson Smith erzählt diese Geschichte sehr lebensnah und anschaulich. Dabei findet sie deutliche und bildreiche Worte und trifft die Situation genau. 
Das Leben in dieser Zeit wird sehr deutlich, dabei liegt über allem eine fast melancholische bedrückte Grundstimmung, die den Leser mitnimmt auf eine Reise in die Vergangenheit als die Rolle der Frau noch unemanzipiert und für den Haushalt und die Kindererziehung vorgesehen war.

Das Hauptaugenmerk dieser Geschichte ist auf die Suche der Protagonisten nach ihrem persönlichen Glück und ihrer Erfüllung gelegt. Dabei spielen Liebe, Gemeinschaft und Glaube die wichtigsten Rollen.   


Die Stellung der Sklaven, ihre willkürlich eingesetzte Arbeitskraft und die widrigen Lebensbedingungen sind im Roman allgegenwärtig. Was aber am meisten entsetzt, ist die Tatsache, dass die Sklavinnen gegen ihren Willen verheiratet werden, um genügend weitere Leibeigene zu gewinnen.

Die Figuren hat man als Leser spürbar vor Augen und man ist versucht, sie auf den richtigen Weg mit Menschlichkeit und Fürsorge zu bringen. Aber leider verharren die Protagonisten in ihrer gewohnten Fahrrinne und bleiben sich gegenseitig distanziert. Einzig John wagt mit Davy einen Schritt in ein sklavenfreies Leben. Das er dabei Davys Muttergefühle stark verletzt, scheint auch ihn nicht zu interessieren.


Dieser Roman hat viele Ansätze, die mir gut gefallen, aber in der Umsetzung fehlte mir in der Liebesgeschichte die Leidenschaft, bei den Vaterrollen die echten Gefühle und bei der Sklaverei die deutliche Anprangerung.
Dennoch ein lesenswertes Buch einer Autorin, die sicher noch von sich hören lassen wird. 


    ***Rezensionsexemplar von lovelybooks - Vielen Dank für die      Bereitstellung des Buches!***   

                      
                  

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