Sonntag, 6. April 2025

Wochenrückblick KW 14/2025

 



 

 

 Was war in dieser Woche los?

 
Nachdem ich von der Buchmesse zurück gekehrt war, wurde es hier richtig warm und sonnig. Mein Mann war auf einer mehrtätigen Radtour mit Freunden, genau der richtige Zeitpunkt, um mal die Winterbetten zu waschen.  
Da es stark auf Ostern zugeht, zieren gelbe Gerbera und Hornveilchen meine Terrasse, im Wohnzimmer stehen orangefarbene Gerbera. Etwas Farbe brauche ich jetzt und für die Terrassenbepflanzung ist es ja noch zu früh. Bei meinen Hortensien und Rosen wachsen immer mehr Blätter und ich habe wieder meine Vogeltränke aufgestellt, denn unter der Trockenheit leiden nicht nur Allergiker und Landwirte, sondern die Natur und Vögel im Allgemeinen. Ich hoffe nur, die Vögel entdecken die Schale auch.

Gesehen:  

Let's Dance: die drei Punkte von Llambi für J. Biedermann fand ich sehr mies, viel besser hat S. Thomalla auch nicht getanzt.  

- eine interessante Dokumentation über die Azoren


Gelesen:   

 
Getan:  
 
Gelesen, gebloggt, gekocht, Wäsche und Bettdecken gewaschen, Zweige vom Kirschlorbeer gestutzt, Chorprobe, Bücher aussortiert und verteilt, den Messebericht geschrieben und im Monatsrückblick eingefügt, mit meiner Freundin endlich mal wieder gemeinsam Let´s Dance gesehen.

 
Gefreut:  
 
Diese Woche kam wieder Buchpost an, herzlichen Dank an die Verlage Eisele, Ullstein und Rowohlt und deren Literturagenten! 
 




  
Gegessen:

Thunfisch mit Garnelensauce und Chips; Schweinemedallions mit Pilzsauce und Reis; Schlemmerfilet mit Pellkartoffeln und Gurkensalat; Fischstäbchen mit Brokkoli und Bratkartoffeln; Currywurst mit Pommes; Kaiserschmarrn; Nudeln mit Brokkoli und heller Sauce mit Hackklösschen; Mandarinen-Quarkspeise

 







Gedacht:                                                                         

Die hohen Zölle auf europäische Waren werden unserer Wirtschaft zu schaffen machen. Vielleicht erfüllt mich der Eiermangel in Amerika deshalb ein wenig mit Schadenfreude! 

Gefeiert: 

Noch mehr Bücher aussortiert, allerdings füllen sich die Lücken schnell wieder durch Neuzugänge und die Bücher von der Buchmesse. 

Geärgert: 

Dass mich mein Heuschnupfen so sehr stört, draußen die schöne, blühende Natur zu genießen. 

Gekauft: 

Lebensmittel, Knabberkram und Apfelsinen
                                    

Geklickt:

alles Mögliche
 

Ich wünsche euch eine angenehme Aprilwoche! 💙🌷💙🌷


Herzliche Grüße,

Eure Sommerlese

Samstag, 5. April 2025

Hier draußen - Martina Behm

Schein und Wirklichkeit des Dorflebens!

Bei DTV erscheint das Debüt von Martina Behm, ihr Roman trägt den Titel "Hier draußen".

Lara und Ingo ziehen mit ihren beiden Kindern aus Hamburg ins (fiktive) holsteinische Örtchen Fehrdorf auf einen renovierungsbedürftigen Hof, sie wünschen sich mehr Ruhe für die Familie. Doch so schön es hier auch ist, schon bald ergeben sich Probleme. Denn Ingo fährt auf seiner Pendelstrecke zur Arbeit nach Hamburg eine weiße Hirschkuh an, laut Jäger Uwe ist der Tod des Tieres ein schlimmes Omen. Der Aberglaube besagt, wer sie tötet, stirbt innerhalb eines Jahres. Gemeinsam erlösen sie das verletzte Tier. 
 
 

In ihrem Roman stellt uns Martina Behm auf unterhaltsame Weise die ländliche Szenerie, sowie die unterschiedlichen Menschen aus Fehrdorf vor und lässt uns an ihren Erlebnissen, Lebensgeschichten und Gedanken teilhaben. Bei vielen Figuren erfahren wir die Wünsche und Pläne, die sie sich für ihr Leben erhoffen und bekommen im Laufe der Handlung mit, wie sich ihr Leben entwickelt und was aus den Träumen geworden ist. Das erhoffte friedliche Landleben ohne den Stress der Großstadt ist am Ende häufig ebenfalls problembelastet. Es ist ein Trugschluss, dass man hier die heile Welt vorfindet. 
 
Bei diesem Roman habe ich etwas gebraucht, um mich einzulesen und die vielen Figuren musste ich erst einmal richtig einordnen können, um dem Fluss der Geschichte gut folgen zu können. Doch dann hat mich die Story immer mehr interessiert, denn die Figuren hauchen dem Ganzen Leben ein. 
 
Lara wurde mir sympathisch und immer vertrauter. Sie arbeitet kaum noch als Grafikerin und kümmert sich statt dessen um die Kinder und die Renovierung des Hofs. Das Leben auf dem Land ist eintöniger, aber häufig genauso problembelastet wie in der Stadt. Neue Bewohner werden nicht gleich akzeptiert, bei Dorffesten lernt man sich näher kennen und gewinnt nähere Bekanntschaften. 

Wir lernen den alleinstehenden Jäger Uwe kennen, der abergläubisch ist und den Hof seiner verstorbenen Eltern weiter führt.  
Schweinezüchter Enno führt den Betrieb nach alter Tradition, seine Frau Tove hat ganz andere Vorstellungen vor der Zukunft des Hofes. Söhnke und Maggie mästen Hähnchen, ihre Tochter studiert, fühlt sich aber doch als Landwirtin wesentlich wohler. Jutta und Armin sind die Letzten der einst großen Kommune im Dorf, sie sind hier heimisch geworden. 
 
Der Erzählton ist eher sachlich gehalten, die Beschreibungen der Figuren und Schwierigkeiten im ländlichen Raum wirken authentisch und verbergen nicht, welche Nachteile das Landleben mit sich bringt.
Denn auch die Alteingessenenen haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen, Kleinbauern fürchten um ihre Existenz, die Jugend zieht es in die Städte, die Hofnachfolge steht in den Sternen. 
 
Im Ganzen wirkt die Geschichte auf mich recht düster und beklemmend, wobei daran besonders die Paarprobleme, Unfälle mit Tieren und Gefahr durch Güllegruben ihren Anteil haben. Der Autorin ist es gelungen, durch die ständigen Wechsel der Perspektive viele interessante Aspekte des Landlebens sichtbar zu machen und mit den Figuren zu einer runden Geschichte zu verflechten.


Ein authentischer Blick auf das Landleben und ein aussagekräftiger Roman über die Dorfgemeinschaft!

***Herzlichen Dank an bücher.de für dieses Rezensionsexemplar als Buchflüsterin!***



Donnerstag, 3. April 2025

Top Ten Thursday #205

 

                                             

                  

Blogger:innen erstellen Listen mit Buchtiteln beim TTT Top Ten Thursday bei Weltenwanderer. Hier ist meine persönliche Top Ten Liste.

*10 Buchtitel, die mit Ein oder Eine beginnen!

Sicherlich gibt es jede Menge Titel, die heute passen könnten, bei mir allerdings eher nicht und die Suche danach war auch recht mühselig, weil ich meine Rezensionsliste nach Autor:innen sortiert habe. Beim Durchscrollen der Rezensionen über mehrere Jahre wurde meine Liste dann schliesslich doch noch voll.

1. Eine Fingerkuppe Freiheit - Thomas Zwerina

                                    

  
Dieses literarische Kleinod ist eine Hommage an den Erfinder der Blindenschrift Louis Braille. Es hat mir die Augen geöffnet für die Schwierigkeiten von blinden Menschen, denn wie sie die Welt erleben ist ganz anders als bei Sehenden. Deshalb ist es so entscheidend, ihnen mit der Blindenschrift den Zugang zu all unserem Wissen in Büchern zur Verfügung zu stellen.

2. Eine Sehnsucht nach Morgen - Eva Völler

 
                                       

 

Dieser Roman ist eine wunderbar erzählte, authentische Zeitreise in das Leben Ende der 60er Jahre im Ruhrpott. Wer Familiengeschichten mag, wird hier seine helle Freude haben.
 
3.
Ein Koffer voller Schönheit - Kristina Engel

 
                                     

 
In diesem Roman lässt Kristina Engel den Zeitgeist vom Ende der 50er Jahre aufleben. Sie zeigt eine Durchschnittsfamilie, die neben privaten Beziehungsproblemen auch die üblichen Sorgen der Zeit mitmachen. Frauen, die um die Erlaubnis ihres Mannes kämpfen mussten, damit sie arbeiten gehen können. Der Avon-Konzern war für viele Frauen der Start in ein Berufsleben, denn die Schönheit war für kleines Geld auf einmal erschwinglich und brachte Glanz und Freude in so manches Leben.    
 
4.
Ein Garten für zwei - Emma Sternberg
 
                                     

 

Schöner Selbstfindungs-Roman mit großer Naturverbundenheit.                     


5. Eine Liebe in der Provence - Tania Schlie

 
                                    

                                         

Dieser Roman hat mir ein Leseerlebnis mit südfranzösischem Flair, interessanten historischen Einbindungen und einer Liebesgeschichten der besonderen Art geschenkt. Wer den Schreibstil der Autorin kennt, wird auch dieses Buch lesen wollen. 

 
 
6. Ein Fest im kleinen Friesencafé - Janne Mommsen


                                   

 

Janne Mommsen präsentiert mit seiner Geschichte das normale Leben mit Alltags- und Beziehungsproblemen, mit einem abenteuerlichen Segel-Ausflug nach Helgoland, mit matschiger Wattwanderung und herbstlicher Küstenlandschaft und sorgt damit einfach für Wohlfühlstimmung. Wer das Leben an der Nordseeküste kennt, wird sich sofort dorthin sehnen und dabei alle Szenen bildhaft genau vor sich ablaufen sehen.
 

7. Ein wenig Glaube - Nickolas Butler

                           
                                 

 

Leise und sehr ausdrucksstark erzählte Geschichte um Glaubensdogmen in Wisconsin. Wenn Glaube blind macht, wird es gefährlich. 

 
8.
Eine Liebe zwischen den Fronten -  Maria W. Peter

                                  

 

2020 erschien der neue Roman von Erfolgsautorin Maria W. Peter pünktlich zum 150. Jahrestag des Ausbruchs des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und des europäischen Gedenkjahres.
In diesem Roman stellt sie das Schicksal zweier vom Krieg auseinander gerissenen Familien dar und erklärt sehr anschaulich die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe dieser Zeit und der Gebiete Lothringens und des Saarlandes.


9. Ein Jahr voller Abenteuer - Sanda Kissling

 

                                   
                                 
Dieses Wimmelbuch erklärt spielerisch und mit bunten Bildern den Jahreskreislauf. Kleine Klappen lassen viele Details entdecken und zeigen Kindern, wie die Jahreszeiten die Natur verändern.                                  

10.
Ein Stachelschwein will kuschelig sein - Christine Kugler

 
                                 

                  
Eine ganz entzückend illustrierte und gereimt Einschlafgeschichte, die mit der schönen Geschichte gut für Kleinkinder geeignet ist.

Weitere Titel:

Eine saubere Angelegenheit - Brigitte Pons

Ein Lied für Molly - Claudia Winter

Ein Sommer im Rosenhaus - Nele Jacobsen

Eine Messerspitze voll Magie - Lisa Graff

 

Kennt ihr von diesen Büchern etwas? 

  

Liebe Grüße,

Sommerlese

Mittwoch, 2. April 2025

MONET - Anne Sefrioui

Ein einmaliges Kunsterlebnis mit Großaufnahmen der Gemälde!


Im Prestel Verlag erscheint das Buch MONET: Meisterwerke – Kunst groß im Bild von Anne Sefrioui.

Claude Monet (1840 - 1926) zählte zu den bedeutendsten französischen Malern und gehörte zu den Gründervätern des Impressionismus. In seinen Gemälden stellte er besonders gern die Natur mit Licht und Schatten dar und dieses Kunsterlebnis kann man in diesem Buch sogar in Großaufnahmen genießen. 
 




"Ein weiterer beständiger Charakterzug des Künstlers war seine Liebe zur Natur... Dabei suchte er stets nach ihrem immateriellsten Bestandteil: dem Licht." Zitat Anne Sefrioui S. 16

Das edel in Leinen gebundene Buch ist reich bebildert und zeigt neben ganzseitigen Abbildungen von Meisterwerken auch Ansichten im Großformat, so dass man die spezielle Technik und die einzelnen Pinselstriche des Künstlers aus nächster Nähe erfassen kann.

Claude Monet wurde durch seine spezielle Maltechnik berühmt, seine Gemälde bestehen aus einer Vielzahl von fragmentierten Pinselstrichen, womit Monet besonders die Farbintensität und Leuchtkraft steigerte. Seine Bilder zeigen Landschaften, in denen die Wirkung des Lichts den speziellen Reiz ausmacht. Das Licht sorgt für Lebendigkeit in den Bildern, es spiegelt sich im Wasser, verändert die Natur mit jeder Wolke und dem Licht der unterschiedlichen Tageszeiten. 





Die Kunsthistorikerin Anne Sefrioui stellt in diesem hochwertigen Bildband anhand von rund 60 Abbildungen die Schaffensbreite von Monets Werken vor und lässt interessante Erklärungen zu Monets Leben, seiner künstlerischen Entwicklung und zu den Hintergründen der Bilder einfließen. Die Abbildungen der Gemälde enthalten Angaben über Titel, Entstehungsjahr, Größe, Malweise und Ort der Ausstellung.

Nachdem ich den ersten Band der Reihe Meisterwerke – Kunst groß im Bild über Vincent van Gogh begeistert gelesen habe, erfreue ich mich nun an der Fortsetzung zu Monets Kunst.
Das Besondere sind auch hier die ausklappbaren Seiten mit Großaufnahmen, die jeden Pinselstrich erkennen lassen, als würde man dem Künstler beim Malen über die Schulter sehen.


Ein wunderbarer Bildband mit interessanten Erklärungen zu den Gemälden, tollen Großaufnahmen und Informationen zu Monets Schaffen und Lebensstationen. Claude Monets Meisterwerke als besonderes Kunsterlebnis für alle Fans des Impressionismus!

***Herzlichen Dank an den Prestel Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!***

                                

Dienstag, 1. April 2025

Bis die Sonne scheint - Christian Scheunemann

Eine Familie zwischen schönem Schein und Pleite!

 
Der Familienroman Bis die Sonne scheint von Christian Schünemann erscheint bei Diogenes.
 
1983: Daniel Hormann freut sich auf seine Konfirmation und den Schüleraustausch nach Frankreich. Doch die finanzielle Situation der Eltern sieht schlecht aus. Das lassen die Eltern aber nicht offen erkennen, sie wahren den Schein und trotzen selbst dem Gerichtsvollzieher. Ihr Motto ist: Selbst ohne Geld muss man sich noch etwas gönnen.
 
 
 
Christian Schünemann blickt auf seine Jugendzeit und das Leben seiner Familie zurück. Die Handlung spielt in den 80er Jahren, eine Zeit, die ich selbst sehr intensiv erlebt habe. Das weckt Erinnungen und nostalgische Momente, ich konnte mich wunderbar in die bildhaft beschriebene Szenerie einfühlen und hatte viele Erinnerungsmomente, die sich mit dem Zeitgeist der Geschichte decken. Die Familie besteht aus Eltern und vier Kindern, sie wohnen in einem großzügigen Bungalow, den der Vater selbst entworfen hat. 
In Rückblenden tauchen wir in das Leben in der Nachkriegszeit der Großeltern ein, erfahren, wie sich Daniels Eltern kennen lernen, Nachwuchs bekommen, ein Haus bauen, eine Firma gründen, gut leben und finanziell in einer Abwärtsspirale enden. 
 
Die Geschichte wird zu keiner Zeit langweilig und die liebenswürdigen Charaktere sind ein entscheidender Faktor, dass ich dieses Buch so gern gelesen habe. Ich habe mit Daniel gehofft, dass er die gewünschte Hose bekommt und mit ihm gelitten, als das Konfirmationsgeld flöten geht. Durch den lockeren, ruhigen Erzählstil werden die Erlebnisse der Hormanns lebendig und bildhaft genau geschildert und entwickeln sich durch das Familienleben und den lockeren Umgang mit Geld zu einer packenden Geschichte, die mit etwas Situationskomik durchzogen ist, authentisch fühlbar wird und richtig gut zu lesen ist. Sparen ist für die Hormanns ein Fremdwort und einer Pleite wird ausgewichen, indem man einfach in Richtung Süden der Sonne entgegen fährt. Ist doch ganz einfach, nur dass die Gläubiger sich damit nicht zufrieden geben. Beim Lesen tauche ich in wechselnde Emotionen ein, die Handlung springt zwischen Tragik, Witz und dem hilflos scheinenden Ansinnen, neue finanzielle Möglichkeiten zu entwickeln. 
Der Bungalow steht von Anfang an für die Pleite, er ist noch nicht alt, doch das Wasser bahnt sich seinen Weg durch das Dach, eine grundlegende Renovierung ist unausweichlich. Christian Schünemann beschreibt diesen Umstand sehr bildhaft, dass es schon fast grotesk und humorös erscheint. Vielleicht ist Lachen in dieser schwierigen Lage die beste Medizin.

Die Geschichte zeigt den Familienalltag in den 80er Jahren, sie macht die Wünsche, Sorgen und Hoffnungen des Protagonisten sichtbar, spiegelt den Bankrott der Eltern mit dem gleichzeitigen Verdrängen der Probleme. 
 
Ein Leseerlebnis, das nachhallt und mich gespannt in seinen Bann gezogen hat. 4,5 Sterne, die ich gerne aufrunde! 

***Herzlichen Dank an den Diogenes Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***