Solider Krimi mit interessanter Schilderung einer Sturmflut
Der Kriminalroman "Tod im Strandhaus" von Petra Tessendorf erscheint im Emons Verlag, es ist der dritte Band der Reihe um Kommissar Paul Lupin.
Am Strand von Graswarder in Heiligenhafen findet Paul Lupin einen Toten, kurz darauf ist er verschwunden. Er ruft seinen Freund Kommissar
Heimdahl zu Hilfe, der ihn zu einer Teilnahme an einer Fastenwanderkur in der benachbarten Strandvilla überredet, um dort Hinweise auf den Toten zu finden.
Es gibt eine Spur, die in die siebziger Jahre zum
legendären Hippiefestival in Heiligenhafen führt, bei dem auch Pauls Vater auf der Bühne stand. Brisant wird es, als ein weiterer Todesfall geschieht. Was ist hier los und wer hat ein Motiv zum Töten?
Mir war nicht bewusst, dass "Tod im Strandhaus" der dritte Band der Reihe um Paul Lupin ist. Deshalb hatte ich auch einige Mühe, in das Buch hinein zu finden.
Aufgrund der vielen Figuren war es mir nicht möglich, sie alle gleich
gut einordnen zu können. Ich hätte mir der Einfachheit halber ein
Personenregister gewünscht, das ich mir selbst angelegt habe, um den
Überblick nicht zu verlieren. So konnte ich mich mit den Personen besser
arrangieren und habe mein Hauptaugenmerk auf die Ermittlungen
gesetzt. Das war allerdings nicht so einfach, immer wieder stören
nebensächliche Handlungen den Lesefluss, was mich bei Krimis einfach
stört. Der Fall führt auch in die Vergangenheit in die 70er Jahre, diese Szenen sorgen für abwechslungsreiche Einblicke,
wobei ich die entscheidenden Puzzleteile lange Zeit nicht mit den
aktuellen Morden verbinden konnte. Unter den Personen wurden Paul und sein Vater Johann mir mit Abstand am sympathischsten. Mich hat es gewundert, das Johann angeblich demente Züge haben soll, mir erschien er doch recht klar und geistig sehr fit. Zwischen Vater und Sohn gibt es ein paar humorvolle Dialoge, den angekündigten schwarzen Humor habe ich aber vermisst.
Der Erzählstil lässt sich leicht lesen, die bildhaften Beschreibungen der Landschaft, der Natur und der Stimmungen während der Wettereskapaden an der Ostsee sind der Autorin besonders gut gelungen.
Auf eindringliche Weise werden hier die Folgen der Sturmflut
beschrieben, die Zerstörung und Überflutung der Häuser an der Wasserkante werden deutlich sichtbar gemacht und man ahnt, wie hoch die Schäden ausfallen.
Die Spannungskurve verläuft auf einem unterschwelligen Level, die Ermittlungen nehmen viel Raum ein und die Tatvorgänge versteht man erst im Nachhinein.
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