Montag, 24. Juni 2024

Savannah - Malou Wilke

Preußische Auswanderer erobern Georgia!

 
Bei DTV erscheint der historische Roman "Savannah – Aufbruch in eine neue Welt" von Malou Wilke
 
Nellie Bernstein ist die Älteste von sechs Geschwistern, sie wird ungewollt schwanger und ihr jähzorniger Vater verstösst sie. Ihre einzige Chance sieht sie in der Fremde und gelangt auf einem Auswandererschiff 1733 in die neue Welt, wo der englische Abenteurer James Oglethorpe im sumpfigen Marschland die Stadt Savannah und die Kolonie Georgia gründet.Vor den Siedlern liegen viele Probleme und Schwierigkeiten und die Wildnis birgt einige Gefahren, die sie überstehen müssen. Auch Nellie hat zu kämpfen, dochmit dem Anwalt Samuel findet sie einen Mann, der für sie da ist. Gemeinsam bauen sie sich ein neues Leben auf. 



 
In diesem Roman erlebt man die entbehrungsreiche Schiffspassage nach Amerika und taucht an Nellies Seite in das Leben im wilden Marschland ein, das immer wieder mit Gefahren aufwartet. Wilde Tiere, Krankheiten, Armut und der Kampf ums Überleben machen den Siedlern das Leben schwer. 
Nellie hat für sich und ihr ungeborenes Kind zu sorgen und ist dankbar als sie Sam kennenlernt und sie gemeinsam ihr Leben in Savannah bestreiten. Sie errichten eine Seidenmanufaktur und stellen kostbare Stoffe her, die sie in Europa verkaufen.

Malou Wilke beschreibt auf realistische Weise die Herausforderungen der Auswanderer, denen sich Nellie mit ihrem Neuanfang in Savannah gegenüber sieht. Sie kümmert sich um verwaiste Siedlerkinder und erlebt an der Seite von Sam eine liebevolle und führsorgliche Beziehung. Die einzelnen Schicksale der vielen Kinder und weiteren Personen werden in die Handlung eingebunden, es gibt berührende und zu Herzen gehende Szenen, die die Nöte in der neuen Welt sichtbar machen und auch die menschlichen Tragödien der Sklaven aufzeigen. Auch wenn viele dieser Einzelschicksale nur kurz angerissen werden, zieht das die Handlung in die Länge und verhindert damit die Spannung der Geschichte.

Die Charaktere werden erkennbar dargestellt, viele ertragen schwere Schicksalsschläge, bleiben aber dennoch merkwürdig blass und distanziert und kamen mir nicht fühlbar nah. Der Erzählstil ist flüssig und bildhaft beschreibend, mit den vielen detaillierten Abbildungen der Landschaft und den Schwierigkeiten vor Ort erlebt man den Kampf ums Überleben der damaligen Siedler gut mit. Bei mir sprang aber der Funke des spannenden Interesses aber leider nicht über, die Handlung schleppte sich mit dem Aufbau der Siedlung von Szene zu Szene und hätte durchaus emotionaler gestaltet werden können. 
Nellie und ihre Mitmenschen ertragen schwere Schicksalsschläge, ihnen machen Krankheiten, Schlangenbisse und auch Streitigkeiten das Leben schwer. Aber Nellie verschafft sich mit ihrer zupackenden Art Respekt und sorgt für Schulbildung in ihrem verfügbaren Rahmen. Ihre Liebe zu Sam war für mich lange Zeit nicht fassbar, er ist ihre Stütze, aber große Leidenschaft oder tiefe Liebe wird leider nicht spürbar.
 
Dieser Roman nimmt uns mit auf eine Reise in die neue Welt und erzählt von den Schwierigkeiten der Überfahrt und dem Start im Marschland mit all seinen Tücken und Gefahren. 
 
Auch wenn mich die Schicksale berührt und mich die Landschaftsbeschreibungen wunderschön und bildhaft unterhalten haben, ist leider bei mir der emotionale und fesselnde Funke nicht übergesprungen.   
 
***Herzlichen Dank an DTV für dieses Rezensionsexemplar!*** 



2 Kommentare:

  1. Liebe Barbara,
    diesmal habe ich besserbewertet als du ;)
    Ich war zu Beginn wirklich begeistert von der Geschichte, aber dann hat mich die Geschichte nicht mehr richtig mitreißen können, denn ich hatte das Gefühl in jedem Kapitel nur mehr über Tod und Leid zu lesen und Nellie kam mir bald wie eine "Heilige" vor. Deshalb runde ich auf 4 ab und werde aber trotzdem den zweiten band noch lesen.

    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Liebe Martina,

      oh ja, das habe ich auch schon gesehen. Die Schicksalsschläge wurden mir auch zu viel, aber noch mehr hat mich gestört, dass mich die Emotionen nicht wirklich erreicht haben. Wie du schon sagst, Nellie stand immer über den Dingen. Das wirkt nicht sehr lebensnah und auch nicht authentisch.
      Mal sehen, ob die den zweiten Band noch lesen werde.

      Liebe Grüße

      Barbara

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