Gelungener Mix aus Weihnachtsmärchen und historischem Roman
Bei Rütten & Loening erscheint Claudia Romes Roman Das Wunder der Tannenbäume.
1815 lebt im Schwarzwald eine Holzfällerfamilie, die mit ihrer harten Arbeit geradeso über die Runden kommt. Als der Vater bei der Arbeit tödlich verunglückt, muss die 16-jährige Anneliese die Geschicke der Familie in die Hand nehmen. Sie verkauft das gefällte Holz auf dem Freiburger Markt, um die Schulden an den Vermieter zu begleichen, doch die Einnahmen sind verschwindend gering. Als sie einen geschmückten Baum anbietet, den sie mit geschnitzten Tierfiguren und Äpfeln dekoriert hat, ist die Nachfrage groß und ihr Leben nimmt eine neue Wendung.
In diesem Roman geht es um die Tradition des
geschmückten Weihnachtsbaumes. Claudia Romes hat eine märchenhaft anmutende Geschichte erdacht, die im Schwarzwald spielt und die Armut und Not in dieser Zeit aufgreift.
Nach den Napoleonischen Kriegen gibt es viele Arme im Schwarzwald, auch Annelieses Familie ist arm und dennoch zufrieden, aber ein Schicksalsschlag raubt der Familie ihre finanzielle Grundlage und sie ist plötzlich für ihre Mutter und den Bruder verantwortlich. Mutig und mit Tatkraft und Entschlossenheit nimmt sie ihre Aufgabe an und hat viele Widrigkeiten zu ertragen. Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf, eine kleine Tanne wird ihr zum Licht in der dunklen Zeit und bringt ihr neues Glück.
Heutzutage würde man sagen, sie hat eine zündende Geschäftsidee, denn sie bietet geschmückte Tannen auf dem Markt an. Und diese Idee führt auch zu einer abenteuerlichen Reise nach Karlsruhe, wo sie an den Hof eines Grafen gerufen wird. Sie lernt den Musiker Friedrich kennen und verliebt sich, doch diese Liebe ist für ihn nicht standesgemäß.
Dieses Buch habe ich bewegt gelesen und auch wenn manches vorhersehbar ist, so hat mich der schöne Erzählstil und die tragischen und emotionalen Erlebnisse Annelieses nicht losgelassen und ich habe auch ein paar Tränen vergossen. Denn die Geschichte zeigt nicht nur Armut und Not, es geht um den Verlust des Vaters, die Trennung vom Bruder und um eine Liebe, die nicht sein darf. Das Ganze hat etwas Märchenhaftes an sich und ich sah den geschmückten Baum bildhaft vor mir und mit wurde wie den Menschen in der Geschichte ganz warm ums Herz.
Claudia Romes fängt das einfache Leben und den Prunk am Hof, sowie die winterliche Stimmung sehr authentisch ein und man ist einfach mittendrin im Geschehen.
Ich mag die Idee, wie Anneliese zunächst den
kleinen geschmückten Weihnachtsbaum als persönlichen Trost nutzt, der ihr Hoffnung und Zuversicht in dunklen und schwierigen Tagen verleiht und dann die rettende und unerwartete Lösung für ihre finanzielle Notlage bringt. Ein lichterhellter, immergrüner Weihnachtsbaum ist bei den meisten Christen eine liebgewonnene Tradition, er sorgt mit seinen Kerzen für Glanz in Kinderaugen und gibt ein Gefühl der Zuversicht und erhellt zu Weihnachten die dunkle Zeit.
Ein berührender, winterlicher Roman, der mich mit seiner märchenhaften und historischen Geschichte emotional bewegt und begeistert hat. Ich vergebe 4,5 Sterne, die ich sehr gerne aufrunde!
***Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
Liebe Barbara,,, wie ich lese hast DU die schöne Weihnachtszeit schon eingeläutet ! Die Tage und Wochen rasen auch dahin, diese historische Märchengeschichte vermittelt viel Anheimelndes und gemütliche Winterfreuden. Eine sehr schöne Rezension von Dir. Danke dafür. Wir können uns bald richtig freuen ,,,,aber erstmal sollten die Blätter fallen :-) !
AntwortenLöschenGLG Angela
Liebe Angela,
Löschenim Buch geht es eher um die Tradition des Tannenbaums als Weihnachtsschmuck als um Weihnachten, aber natürlich hängt es ja miteinander zusammen.
Ich war sehr überrascht von der Geschichte, die mich fast schon märchenhaft abgeholt hat und einige Emotionen hervor ruft.
Weihnachtlich ist mir auch noch lange nicht, hier scheint die Sonne wunderschön und ich muss noch Laub harken. :-)
Liebe Grüße
Barbara