Zwischen Liebe, Frauenpower und Lakritz
Im Aufbau Taschenbuch Verlag erscheint der erste Band der Romanreihe "Die Fabrik der süßen Dinge - Helenes Hoffnung" von Claudia Romes.
Köln,
1927: Helene von Ratschek hat als Tochter eines Süßwarenfabrikanten die
Leidenschaft für süße Köstlichkeiten geerbt. Sie liebt es, eigene
Rezepte für Lakritz, Konfekt oder Weingummi zu entwickel. Ihr Vater
plant für seine Nachfolge in der Manufaktur Helenes beiden Brüder ein,
Helene wird einfach übergangen und soll einen Geschäftspartner heiraten.
Doch danach steht Helene nicht der Sinn, sie möchte ihr Leben frei
bestimmen können. Deshalb zieht sie nach Hamburg und übernimmt bei der
Konkurrenz eine Stelle und trifft dort auf den Fabrikantensohn Frederik.
Der Roman katapultiert mich in die Zeit um 1927 als Firmen den Söhnen der Familie überlassen wurden und sich das Rollenbild einer Frau auf Ehemann, Kinder und Haushalt beschränkte. Diese Rolle soll laut Helenes Vater auch ihr beschieden sein. Aber die junge Frau widersetzt sich den Wünschen und nimmt unter falschem Namen in einer anderen Süßwarenfirma eine Stelle an. Bei dieser Arbeit kann man ihr wunderbar über die Schulter schauen, sieht die Entstehung der süßen Köstlichkeiten und Lakritzspezialitäten und kann sich die Düfte wunderbar vorstellen.
Die
Charaktere hat Claudia Romes gut dargestellt, sie zeigen Emotionen und
besondere Ecken und Kanten, die sie klar definieren. Helene wurde mir
während des Lesens immer sympathischer, ihre Suche nach einem
selbstbestimmten Leben schlossen auch die große Liebe mit ein. Die
Handlung ist gut nachvollziehbar, sehr klar kristallisiert sich heraus,
dass Helene eine starke Persönlichkeit ist, sich gegen einige
Widrigkeiten behaupten kann und trotz aller Süßigkeiten nicht ihre
Gefühle vergisst. Der zeitbeschreibende und leichte Erzählstil führt
flüssig durch die Handlung, große Spannungsmomente habe ich nicht
erwartet und wurde von der Story gut unterhalten. Es hat mir gut
gefallen, wie es Helene gelingt, ihrem vorgesehenen Schicksal die Stirn
zu bieten.
Mit
diesem Roman reist man in eine Zeit als die Emanzipation noch in den
Kinderschuhen steckte. Die Protagonistin bereitete den Weg vor und ich
erwarte mit Spannung den nächsten Band der Reihe.
***Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
Guten Abend liebe Barbara,
AntwortenLöschenein sehr interessanter und ansprechender Roman den Du uns vorstellst. Freut mich, dass er Dir im Großen und Ganzen auch sehr gut gefallen hat und Du Dich bereits auf den Folgeband freust :-)
Dann wünsche ich Dir schon jetzt tolle Lesestunden.
Liebe Grüße
Andrea ♥
Liebe Andrea,
Löschenich mag ja solche Romane, in denen Frauen ein Ziel verfolgen.
Liebe Grüße
Barbara