Mittwoch, 31. Oktober 2018

Lesemonat Oktober 2018

Goldener Oktober und Lesefreuden


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Der Oktober war noch mal so richtig schön golden, genau zu der Zeit führte uns eine wunderbare Kurzreise an die Ostsee, dort haben wir unseren Hochzeitstag gefeiert. 
Ich habe sehr viel gelesen, die Zeit im Garten ist nun endgültig vorbei, es ist windig und kalt und ich schalte meinen Lesemodus auf Herbstlese um. Die Buchmesse hat reichlich Neuerscheinungen ausgespuckt und zahlreiche Leseexemplare konnten bei mir einziehen.


Gelesen habe ich 25 Bücher, die meisten davon sind aus dem Romanbereich. Und die Weihnachtszeit lässt auch schon grüßen, es sind vier winterliche Titel dabei. Als Blogger muss man eben alles ein bißchen früher lesen. :-) 
 
Dieses Mal gewinnen mal wieder haushoch die Romane mit 12 Titeln und es sind ganz wunderbare Bücher darunter.



Die Genre - Übersicht:

Krimi:                       1
Thriller:                     2
Roman:                    12
Histor. Roman:           1
Hörbuch:                   0
Kochbuch:                 2
Sachbuch:                 1       
Kinderbuch:               3
Jugendbuch:              0
Biografie:                   1

Sonstige/Humor:        2

 

Wieder war es ein Monat ohne Flops. Die Anzahl der 5-Sterne-Bücher ist in diesem Monat recht umfangreich, ich habe 12 mal die Höchstbewertung vergeben, 7 mal 4 Sterne und 5 mal 3 Sterne.


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Meine Buchempfehlungen des Monats: (Rezi beim Klick auf das Foto)

                                 https://sommerlese.blogspot.com/2018/10/mittagsstunde-dorte-hansen.html

                                             https://sommerlese.blogspot.com/2018/10/grenzganger-mechthild-borrmann.html 

                                             https://sommerlese.blogspot.com/2018/10/coco-chanel-nadine-sieger.html 

Die meistgeklickten Blogbeiträge waren diesen Monat: 

Grenzgänger - Mechthild Borrmann 


Freitags-Füller # 108 

Heute geht es noch einmal raus in die Natur, wir wollen mit Nachbarn Boßeln. Und dann wollen wir mal sehen, was der November außer grauem, nasskalten Wetter so bringen wird. Es gibt ja einige Neuerscheinungen, auf die ich mich schon sehr freue. Welche Bücher erwartet ihr mit Vorfreude?


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Liebe Grüße und eine schöne Zeit,

eure Sommerlese!


Dienstag, 30. Oktober 2018

Mittagsstunde - Dörte Hansen

Dorfleben im Wandel der Zeit

Ein literarisches Erlebnis, ein Heimatroman, der mit viel Feingefühl erzählt wird. 


Nach ihrem erfolgreichen Debüt "Altes Land" erscheint nun im Penguin Verlag Dörte Hansens zweiter Roman "Mittagsstunde".  

In Brinkebüll, einem Geestdorf, ticken die Uhren wie in allen Dörfern. Der Alltag der Bauern wird durch die Viehhaltung bestimmt. In den 1970ern sorgte die Flurbereinigung für eine entscheidende Veränderung, die auch das Höfesterben nach sich zog und die Jugend in die Städte abwandern lässt. Nur die großen Höfe überleben. Ingwer Feddersen kehrt für ein Sabbatical ins Heimatdorf zur Pflege seiner alten Großeltern zurück.


"Es war ein großes Missverständnis. Die Leute aus der Großstadt suchten die Natur und das Ursprüngliche, und in den Dörfern wurde es gerade abgeschafft."  Zitat Seite 268


In diesem Roman entwickelt sich die Geschichte eines alten Bauerndorfs im Wandel der Zeit über sechzig Jahre. Von kleinen Bauernhöfen bis hin zur Flurbereinigung und ihren ökologisch fragwürdigen Veränderungen der Landwirtschaft. Wir lernen die Dorfbewohner näher kennen, "Dörpsminschen", die Feste feiern und hart anpacken können und von der Natur und den Jahreszeiten abhängig sind. Die ihre eigenen Geheimnisse hüten, die besondere Angewohnheiten haben oder zu solchen Unikaten zählen, wie man sie früher in jedem Dorf finden konnte.  

"Marret war verdreiht, schon vor der Klapperlatschenzeit und vor den Untergängen, sie war noch nie normal gewesen. ... Ein Knäuel Mensch, verfilzt, schief aufgerollt. 'Es gab die Sorte überall, in jedem Dorf. ...Halfbackte, wunderliche Menschen." Zitat Seite 35

Marret ist so ein schrulliger Charakter, der mich berührt, verwundert, weil sie in ihrer ganz eigenen Welt lebt. Als sie 17-jährig ein Kind erwartet, weiß sie nichts damit anzufangen. Ihre Eltern, die Gastwirte Sönke und Ella Feddersen, nehmen ihr diese Aufgabe ab und ziehen Ingwer groß. Er geht zum Studium nach Kiel, promoviert in Archäologie und lebt in einer Dreier WG. Lange führt er dieses Leben zu dritt, doch es füllt ihn nicht aus und mit 47 macht er ein Sabbatical, um in Brinkebüll seine demente Großmutter und seinen betagten Großvater zu pflegen.
Ingwer lässt das Dorfleben Revue passieren, zieht eine Bilanz seines Lebens und die Autorin fügt als Erzählerin einige Vorkommnisse hinzu. 

Das Buch liest sich fantastisch. Dörte Hansen zeichnet ihre Figuren mit viel Einfühlungsvermögen und ihr eingestreutes Platt sorgt für authentische Figuren. Dank der perfekt beschriebenen, knorrigen Charaktere taucht man mit ins Dorfleben ein und erlebt einen Wandel der Zeiten, der den Dörflern seine Spuren aufdrückte.


Ein wunderbarer Roman mit besonderen Charakteren, deren Geschichte man gern verfolgt. Figuren und Unikate, die sich dem Leser ins Herz graben, als wären es alte Bekannte. Ein Dorfleben im Wandel der Zeit und ein ganz besonderer Heimatroman, den man unbedingt lesen sollte.


***Mit bestem Dank an den Penguin Verlag und das Bloggerportal für die Übersendung dieses Rezensionsexemplars!***



Montag, 29. Oktober 2018

Toskana - Katie Caldesi

Genießen und die Seele der Toskana erleben  


Das wunderschöne Kochbuch "Toskana. Authentische Rezepte aus Italien" der Kochexperten Katie Caldesi und Giancarlo Caldesi erscheint im Südwest Verlag. 

Katie und Giancarlo Caldesi nehmen die Leser mit auf eine kulinarische Reise durch die Toskana, um die Köstlichkeiten der Region und die Geschichten dahinter zu entdecken.  
 
 Das Ehepaar Caldesi führt das Caffé Caldesi in London, das Caldesi in Campagna in Bray und die La-Cucina-Caldesi-Kochschule in Marylebone/London. Deshalb kann man sie durchaus als Experten für italienisches Essen bezeichnen. Sie sind erfolgreiche Kochbuchautoren, die mit diesem Titel ihr wohl persönlichstes Werk geschaffen haben.


 
Das erste Kapitel "Toskanische Küchengeheimnisse" beschreibt das Alltagsleben in der Toskana, es enthüllt nicht nur Küchengeheimnisse, sondern gibt einen authentischen Einblick in die Entstehung der Küche der Toskana, bei der einfache Zutaten benutzt werden und vor allem regionale Produkte. Die Küche hat ihren Ursprung in den ländlichen Familien der Acker-, Vieh- und Weinbauern und einfachen Leute. Es wird Wert gelegt auf die Qualität der regionalen Produkte. 
 
Der Rezeptteil startet mit Vorschlägen für Frühstück, Mittagessen, Aperitivo, Hauptgerichte (Primo und Secondi) und Abendessen mit Pasta und Gnocchi und Dolci. 
Die Auswahl ist vielfältig, die Zutatenliste umfasst neben Gemüse und Salaten auch Fleisch- und Fischsorten. Es ist kein Kochbuch, bei dem sich Vegetarier oder Veganer angesprochen fühlen werden. Die Rezepte reichen von Kaninchentopf über Steinpilz-Risotto und Bistecca Fiorentina bis hin zu Florentiner Pfannkuchen kommen hier alle Genießer auf ihre Kosten. 
 
Schon von der Optik her ist dieses Buch eine Augenweide. Die äußere, geprägte Hülle in modernem Design wirkt edel, das Format ist trotz der Größe sehr handlich.

Neben den vielen, schön in Szene gesetzten Rezept- und Küchenfotos gibt es einige Bilder, die das echte Leben in der Toskana authentisch zeigen und mit den Landschaften und Momentaufnahmen beim Betrachter Sehnsucht wecken. 
Dieses Kochbuch ermöglicht eine besondere kulinarische Reise in die Toskana. Es ist ein persönlich anmutendes Buch über die Familie Caldesi, denn auch Familienrezepte und private Fotos werden hier gezeigt.
 
Der Rezeptteil ist aufgebaut nach den täglichen Mahlzeiten. Ob Blätterteigpastete mit Tomatensauce, Schinken und Käse zum Frühstück oder eher die süßen Vorschläge, im Frühstücksteil gibt es eine Einführung in die typisch italienische Kaffeeauswahl, eine Wissenschaft für sich.
 
Eine tolle Geschmacksexplosion versprechen die gefüllten Auberginen nach Art von Tiziana mit Ricotta, auch einfache Zutaten können einfach wunderbar schmecken.   
 
Später am Tag folgen verschiedene Crostini als Aperitivo und machen den Weg frei für selbstgemachte Pasta. Die Ravioli mit Tomaten-Brot-Füllung in warmer Mozzarella-Sahne sind schon vom Anblick her ein echtes Wohlfühlessen.
Typische Gerichte sind neben der "Pasta mit gerösteten Tomaten, Chili und Knoblauch" auch "Kalbsleber mit Salbeibutter" und "geschmortes Kaninchen". 
 
Regionalität und frische Zutaten sind hier die Zauberworte für gute Kochergebnisse.

Die Gerichte sind ohne große Anforderungen an die eigene Kochkunst zu schaffen, es ist aber wichtig, den Gerichten die nötige Zeit zum Köcheln und Entfalten der Geschmacksnoten zu geben. Die Aromen müssen Zeit haben, sich miteinander zu verbinden. 
Die Zutatenliste ist übersichtlich, die besondere Zubereitung genau erklärt und das Gericht wird durch ein Foto dargestellt. 
 
Hier wird der Appetit schon beim Blättern durch das Buch geweckt und setzt italienische Sehnsuchtsmomente in Gang. 


Dieses Buch zeigt ein authentisches Bild dieser Gegend und seiner Küche. Hier wird Profis in der Zubereitung der einfachen Landküche über die Schulter geschaut. Sehr bodenständig und ohne großes chichi kommt diese Küche aus, einfach kann eben auch sehr gut sein. 
 
 
Dieses Buch ist eine Einladung in die Toskana und eine ganz besondere kulinarische Reise. 
 

***Herzlichen Dank an des Südwest Verlag und das Bloggerportal für die Übersendung dieses schönen Kochbuchs!***
 
 

Freitag, 26. Oktober 2018

Onkel Hassans wundersame Wiederauferstehung in einem alten Mercedes - Hajar Taddigs

Kopfkino pur

Humorvoll erzählter Roman über eine ungeplante Fluchthilfe aus der DDR


"Onkel Hassans wundersame Wiederauferstehung in einem alten Mercedes" wurde von Hajar Taddigs geschrieben, sie lebt als Tochter marokkanischer Eltern in Deutschland und kennt tagelange Fahrten aus ihrer Kindheit. Der Roman erscheint am 29.10.2018 im Blanvalet Verlag

Kreuzberg, 1984. Die Familie Özer bereitet ihre Urlaubsreise in die türkische Heimat vor. Eigentlich ist das Auto schon randvoll gepackt, doch dann quartiert sich in ihrem alten Mercedes auch noch der recht unbeliebte Onkel Hassan ein – der allerdings ausgerechnet in der DDR das Zeitliche segnet. Da sie aber zu fünft eingereist sind, müssen sie auch zu fünft wieder ausreisen. Die Lösung kommt ihnen in Person von Walter wie gerufen. Er möchte gern die DDR verlassen und wird als Onkel Hassan verkleidet und auf die tagelange Reise nach Karasu mitgenommen, um dort die Hochzeit von Emines Schwester zu feiern. 





Dieser Roman zeigt Einblicke in die türkische Kultur, macht die Zeit der Bespitzelung in der DDR vor dem Mauerfall deutlich und beschreibt eine ganz besonders erlebnisreiche Reise der türkischen Familie Özer in ihre Heimat. Dort soll die Hochzeit von Emine Özers Schwester gefeiert werden, das Brautkleid im Stil von Lady Diana spendiert die vermeintlich reiche Gastarbeiterfamilie. Yilmaz Özer packt den alten Mercedes randvoll, mit seiner Frau und den zwei Kindern wollen sie gerade losfahren, als Onkel Hassan auftaucht. Er will mitfahren, was der Familie zwar nicht passt, aber was will man machen, Verwandtschaft ist eben Verwandtschaft. Unterwegs in der DDR stirbt Onkel Hassan, die Familie beerdigt ihn so gut es geht und findet einen Ersatz - Walter Eschek, der nichts gegen eine Reise aus diesem Bespitzelungsstaat einzuwenden hat. 

Die Fahrt über gibt es einige typische Vorkommnisse zu belachen, man sitzt selbst mit im Wagen und erlebt alles hautnah mit. 
Familie Özer ist gastfreundlich und versorgt Walter mit selbstgemachten türkischen Leckereien, Walter erlebt seine erste große Reise und schaut endlich mal über den Rand seiner sozialistischen Heimat, die ihn nie groß begeistern konnte. Die Chance hier rauszukommen nutzt er liebend gern. In der DDR wird sein Verschwinden bemerkt, Republikflucht ist strafbar und die verscharte Leiche von Onkel Hassan wird Walter angehängt. 

Währenddessen schaukelt er, der Einzelgänger, zig Tausend Kilometer bis ins kleine Städtchen Karasu, wo das Wasser noch aus dem Brunnen geholt werden muss und die Özers von ihrer Großfamilie für reiche Leute gehalten werden.
Dabei sind sie in Deutschland noch nicht reich geworden, Emine arbeitet als Putzfrau und Yilmaz Traum ist eine eigene Imbissbude. Auf der Reise erzählen sie sich gegenseitig von ihren Heimatländern, werden zu Freunden und die Özers zu Fluchthelfern.
Mit Walter im Schlepptau bürden sie sich auch Schwierigkeiten auf, ihn durch diverse Grenzübergänge zu mogeln, erfordert nicht nur Nerven wie Drahtseile, sondern auch Mut und Entschlossenheit. 
Die Kinder Selma und Cem sind sehr westlich geprägt, die Sprachschwierigkeiten zwischen Walter und der türkischen Familie in Karasu wird zwischenmenschlich gelöst und man kommt sich schnell näher.

Der Erzählstil ist locker, lebensnah wird die Geschichte beschrieben und die lustigen Szenen sorgen für Kopfkino pur. Es würde mich nicht wundern, wenn dieser Roman die Vorlage für einen Spielfilm bilden würde.

Dieses Buch hat mir schöne Lesestunden geschenkt, es hat mich sehr gut unterhalten, ich konnte oft lachen und mir wurde diese Reise in die Türkei der 80er Jahre sehr authentisch nahegebracht.
Man erlebt die üblichen Gebräuche rund um Hochzeit, Todesfall mitsamt den kulinarischen Speisen mit und erlebt sogar einen Besuch in Istanbul mit den bekanntesten Sehenswürdigkeiten. 


Wer sich auf eine abenteuerliche und lustige Reise machen will, mehr über die DDR und die Türkei lernen will, sollte dieses Buch lesen. Ich hatte großen Spaß dabei. 


***Herzlichen Dank an den Blanvalet Verlag und den Literaturtest für dieses Leseexemplar!***


 

So war das aber nicht geplant - Mia Blum

Ein kurzweiliger, lustiger und turbulenter Roman um die Liebe, Kinder und Karriere


Der Roman "So war das aber nicht geplant" von Mia Blum erscheint 2018 im Digital Publishers.


Das Leben von Flo ist zur Zeit hauptsächlich durch Arbeit bestimmt, ihre Karriere ist ihr wichtig, sie macht Überstunden und reißt sich für ihren Chef ein Bein aus. Dabei vergisst sie fast das reale Leben, denn ihr Freund Julian ist zwar ihre große Liebe, aber auf seine Wünsche geht sie nicht richtig ein. Er wünscht sich gemeinsame Kinder, schliesslich ist er bereits 41 und hat auch nicht ewig Zeit. Doch Flo kann mit diesem Thema nicht viel anfangen, sie verbindet damit lediglich hässliche Dehnungsstreifen und nervige Kinderbetreuung.



Bei diesem Roman liest sich schon der Klappentext sehr witzig und das Buch kann da durchaus mithalten. 

Besonders humorvoll und unterhaltsam startet die Handlung und man merkt schnell, dass zwischen dem eigentlich perfekten Paar Flo und Julian die Kommunikation nicht richtig läuft. Der Grund liegt am leidigen Kinderwunsch von Julian, der Flo ständig an ihre tickende biologische Uhr erinnert. Es kommt wie es kommen muss, Missverständnisse und Flos Rückzugsverhalten bringen die Beziehung fast zum Ende. Aus einer Schnapslaune heraus bucht Flo mit ihrer besten Freundin Sunny eine Reise nach Gran Canaria, um dort über ihr bisheriges Leben nachzudenken, denn auch Sunny hat private Probleme. Glücklicherweise treffen sie im Urlaub auf eine glückliche Familie, die ihnen die Augen öffnet und Mut macht.

Julian fliegt selbstverständlich sofort hinterher, denn er vermutet eine Beziehung von Flo.
Wie sich die Beziehung nun weiter entwickelt, welche Probleme auftreten und wie das Ganze endet, wird locker-flockig durch Mia Blum erzählt.
Die Erzählperspektive wechselt dabei ständig zwischen Flo und Julian hin und her und dadurch kann man sehr nah in ihre Sichtweise und Gedanken eintauchen.

Diesen Roman habe ich in einem Rutsch gelesen, denn er hat einen herrlichen Humor, der nicht zu trivial erscheint und der frische und lebendige Erzählstil von Mia Blum tut ein übriges. Es gibt viele Wortspielchen und Dinge, die mich erheitert haben (pubertierender Kampfzwerg, Julians Nutellasucht, Wäscheschubladen mit Gütertrennung usw.).
  
Die Wendungen und Missverständnisse sorgen für lebensnahe Schilderungen, ich konnte mich gut in die Figuren einfühlen.
Flos Charakter wird als sehr arbeitsorientiert dargestellt, privat ist sie eher labil und will nur auf dem Sofa abhängen. Wie gut, dass ihr Julian nun etwas Dampf macht und die Familienplanung in den Fokus rückt.
Das Paar macht eine Entwicklung durch, es wird romantisch, sie streiten sich, es kommt zum Bruch und dann erleben sie eine Überraschung, mit der sie nicht gerechnet haben. 


Diese Geschichte ist kurzweilig zu lesen und sorgt mit reichlich Humor und einer lebensnahen Liebesgeschichte für gute Unterhaltung.







Freitags-Füller # 109




Letze Woche habe ich an der Ostsee noch den goldenen Oktober erlebt und diese Woche sieht es schon überall wie November aus. Darauf müssen wir uns jetzt erst mal wieder einstellen, das Laub fegen und uns vielleicht doch zu einem Spaziergang durch die Dunkelheit aufraffen. Doch der Herbst gibt ja auch die Möglichkeit, kuschelige Lesezeit und gemütliche Atmosphäre bei Kerzenlicht, heißem Tee und ruhige Lesezeit zu genießen. Darauf können wir uns auch freuen.



    

 

Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und damit der Freitagsfüller! 

 

Dies ist ein Projekt von Barbara von  Scrap-Impulse

Ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen.

 

1. Wenn ich höre, wie das Wettrüsten verschiedener Staaten weiter vorangetrieben wird, wird mir Angst und Bange. 


2. Die Dunkelheit macht mir im Moment noch nicht viel aus, aber bald wird das Tageslicht immer weniger werden, da brauchen wir Kerzen und künstliches Licht.   

 

3. Der große Unterschied zwischen den Menschen ist im Kleinen gesehen gar nicht so groß, die meisten Menschen wollen einfach nur ein friedliches Leben.

 

4. Wenn man ein schwieriges Unterfangen erfolgreich gemeistert hat, darf es schon einmal etwas Schönes geben, zur Belohnung. 

 

5. Meine Familie ist mir wichtig, aber auch manchmal etwas nervig.

  

6. Nächste Woche ist Halloween, das finde ich total überzogen und konsumgesteuert, man muss nicht alles mitmachen. Wer bei mir Süßes bekommen möchte, muss halt an St. Martin vorbeischauen.


7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf eine Chorprobe, morgen habe ich eine Geburtstagsfeier mit Kaffeetafel und Abendessen geplant und Sonntag möchte ich ein wenig lesen und am Abend einen Auftritt vom Chor absolvieren.


Wie sehen eure Pläne für die nächsten Tage aus?  

Ich wünsche ein schönes Wochenende!

 Eure Sommerlese 

 

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Syltstille - Sibylle Narberhaus

Leichter und sehr unterhaltsamer Urlaubsroman mit wenig Krimihandlung


Der Krimi "Syltstille" ist der zweite Band einer Reihe von der Autorin Sibylle Narberhaus, er erschien im Juli 2018 im Gmeiner Verlag.

Die Landschaftsarchitektin Anna freut sich über einen neuen Auftrag, doch dann findet sich auf dem Grundstück ihrer Kundin die Leiche eines Sylter Bauunternehmers. Es stellt sich heraus, das hier ein Mord vorliegt. Auch in Annas Leben wird eine alte Schulfreundschaft zur Bedrohung ihrer Familie.


Anna besucht ein Klassentreffen in ihrer alten Heimat Hannover, dort trifft sie auch Stella wieder, die ihr nie recht sympathisch war.
Zurück auf Sylt sorgt der Fund einer Leiche für Furore und Annas Mann Nick übernimmt als Beamter bei der Westerländer Kriminalpolizei die Aufklärung des Falls.
Völlig unerwartet bekommt Anna Besuch von Stella, diese sorgt für eine unerwartete Wendung der Geschichte und sorgt für Missstimmung bei Anna und ihrem Mann.

Dieser Krimi ist sehr unterhaltsam, aber auch sehr umfassend geschrieben, er verliert sich auch in minutiös geschilderten Abläufen des Alltagslebens, für einen Krimi etwas unspannend in der Wirkung. Man kommt nur langsam von der Stelle, der eigentliche Krimi zeigt sich erst im letzten Teil des Buches, dort zieht auch die Spannung wieder an.
Außerdem bekommt Stella von Anfang an den Stempel des bösen Charakters sehr deutlich aufgedrückt. Ich bilde mir gerne selbst ein Bild von den Charakteren, hier wird es ziemlich vorgegeben.

Echten Lokalkolorit habe ich eher vermisst, es werden Handlungsorte von Sylt erwähnt und die Natur kommt ab und zu zum Zuge. Ansonsten ist dieser Krimi nicht unbedingt ein Aushängeschild von Sylt. Etwas mehr Lokalkolorit hätte ich einem Krimi mit diesem Titel doch zugestanden. 



Ein sommerlicher Krimi, der mich zwar unterhält, aber doch mehr Spannung vertragen könnte. 



***Herzlichen Dank an den Gmeiner Verlag für die Übersendung dieses Krimis!*** 





Dienstag, 23. Oktober 2018

Fuck the Reiswaffel - Barbara Ruscher

Herrlich amüsante Lektüre für Zwischendurch


Auch Frühförderung hat ihre Grenzen 


Barbara Ruscher ist eine preisgekrönte Kabarettistin, ihr neues Buch heißt "Fuck the Reiswaffel" und erscheint im Aufbau Taschenbuchverlag.


Mia hat ihren ersten Geburtstag hinter sich und ihre Eltern die durchwachten Nächte, da kündigt sich Kind Nr. 2 an. Eigentlich möchte Mia ihre Eltern gar nicht teilen und dann ist es auch "nur" ein Junge, schade! Mama will wieder arbeiten, Papa bleibt zu Hause und Mia soll in die Kita abgeschoben werden. Aber ohne Mia!



  
"Fritz ist ein Bub. Auch das noch, denke ich, Fußball, Star-Wars und permanent den Pillermann anfassen, mehr haben die doch nicht drauf. Homo sapiens mit Dödel." Seite 77 Zitat

Ohne Vorkenntnis des Vorgängerbuchs "Fuck the Möhrchen" habe ich dieses Buch gelesen und wurde locker, lustig und voller Ironie auf den herrschenden Erziehungswahn unterhalten. Alles muss Bio sein, ökölogisch einwandfrei, ohne chemische Zusätze, kein Nuckel und ja keine zu frühen Ernährungssünden und das alles mit gleichzeitiger beruflicher Selbstverwirklichung der Mutter. Ja, so suboptimal stellt man sich die Aufzucht seiner Kinder natürlich zu gern vor, das klappt so aber nicht immer.


Barbara Ruscher gibt amüsante Einblicke in das tägliche Leben einer biologisch korrekten Familie aus der Sicht der frühgeförderten Tochter Mia. Die spricht und denkt allerdings völlig erwachsen, manchmal fast schon intellektuell, aber meistens sehr witzig und humorvoll, weil hauptsächlich reichlich überspitzt und mit einer Sichtweise über die heutigen Anforderungen junger Eltern. Das Familienleben dreht sich um Biokost, Ökokleidung, zweisprachige Erziehung, keine Eingrenzung von kindlicher Kreativität oder Laune und freie Entfaltung von Mutter und Kind.

Diese Themen und Begebenheiten in der Familie werden teilweise sehr überzogen beschrieben, was aber genau den komischen Effekt entstehen lässt. Denn durch die Beschreibung mancher Lebensmomente erkennt man das teilweise irrationale Verhalten mancher Erwachsener sehr genau wieder. Es wird dem Leser praktisch vor Augen gehalten, was bei der Erziehung falsch laufen kann, welche Werte und Forderungen heute an Eltern, Kind und Familie gestellt werden. 
Ich konnte mich sehr gut amüsieren, manches habe ich einfach nicht so wichtig genommen, aber im Grunde ist dieses Buch eine echt gute humorvolle Unterhaltung. 

Das Buch ist in 40 kurze Kapitel eingeteilt, Nr. 19 heißt: Das Grauen hat einen Namen: Fritz.

Und so erzählt Mia ironisch, komisch, kaum selbstkritisch und manchmal auch herrlich übertrieben, was ihr Alltag so hergibt. Sie hält mit ihren Äußerungen und Gedanken den Erwachsenen einen Spiegel vor. Durch die Großeltern kommen auch die Werte der vorherigen Generation ins Spiel, die Unterschiede sind nicht so gewaltig, auch wenn sie manchen jungen Menschen so vorkommen. Dabei versteht Mia natürlich viele Dinge gar nicht richtig, weil ihr die emotionale Reife dafür fehlt. Es geht um Beziehungsprobleme von jungen Eltern, die gern mehr Zeit auch für ihre Zweisamkeit haben wollen, um Erziehungsmaßnahmen, um das Erlernen von sozialem Verhalten von Kleinkindern untereinander.  


Manche Teile des Buches fand ich abgedreht, manche völlig zutreffend, nicht alle konnten mich mit ihrem Witz erreichen. Dieses Buch sollte man sich in kleinen Häppchen zu Gemüte führen, im Ganzen ist es vielleicht etwas viel und die lustige Wirkung verpufft ins Gegenteil. 


Häppchen- und kapitelweise ist das Buch total lustig, im Ganzen vielleicht etwas viel. Humorvolle Einblicke in ein Familienleben für Zwischendurch.



***Mit herzlichem Dank an den Aufbau Verlag für dieses Leseexemplar!***



Jahreszeitenlesetipps für den Herbst

Blogger stellen dir ihr Lieblingsbuch vor - Lesetipps für den Herbst    

             


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Diese Aktion ist eine Idee von Der Duft von Büchern und Kaffee und Meine Welt voller Welten und ich habe schon mehrfach daran teilgenommen.  


Der Herbst ist da

 

Auch wenn ich den Sommer wunderschön finde, so gibt es doch auch im Herbst schöne Stunden mit goldenem Licht und durch die frühe Dunkelheit bietet sich reichlich Zeit für angenehme Lesestunden.
Was gibt es schöneres als mit einer Kuscheldecke, einem warmen Getränk und einem tollen Buch eine gemütliche Lesezeit zu verbringen.

In den Herbst passen eigentlich alle Genres, natürlich Krimis und Thriller, aber auch Wohlfühlromane und Koch- und Backbücher, denn wenn es kalt wird, hat man mehr Hunger und auch mehr Spaß daran, in der Küche zu werkeln.

Was habe ich euch also ausgesucht?

Vielleicht wäre dieser Roman die richtige Lektüre für lange Abende.



                                   https://sommerlese.blogspot.com/2018/10/ein-ort-fur-unsere-traume-kristin-harmel.html


Ein Ort für unsere Träume von Kristin Harmel, Blanvalet Verlag. 

Dieser Roman ist nicht nur tragisch, sondern auch herzzereißend schön. Es geht darin um Liebe, um Menschlichkeit und um die Resistance-Bewegung in Frankreich während des Zweiten Weltkriegs.  


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Dann habe ich noch eine packende, sozialkritische Krimiunterhaltung für euch aus der Schweiz.

                                 
                                                         https://sommerlese.blogspot.com/2018/08/fremde-hande-petra-ivanov.html

Fremde Hände von Petra Ivanov, Band 1 einer tollen Krimireihe aus dem Unionsverlag.

Hier wird nicht nur spannend ermittelt, sondern auch mit den Emotionen der Leser gespielt. Es geht um Opfer, Täter und Machtstrukturen, die aufgesprengt werden müssen. Sehr dramatisch und unheimlich authentisch! 


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Was wäre der Herbst, wenn er nicht auf Weihnachten vorbereiten würde! 


Deshalb habe ich noch ein ganz besonderes Schatzkästlein für die ganze Familie ausgesucht.

                                          https://sommerlese.blogspot.com/2018/09/winter-ulrike-schrimpf.html

Winter. Das große Lesebuch für die ganze Familie von Ulrike Schrimpf aus dem Herder Verlag. 

Mit diesem Buch kommt man in Weihnachtsstimmung. Für gemeinsame Lesenachmittage mit der ganzen Familie auf dem Sofa gibt es hier jede Menge an unterhaltsamen alten und neuen Märchen und Geschichten. Außerdem stimmen Gedichte und Rezepte auf diese Jahreszeit ein. So macht die stille Zeit des Jahres Spaß und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest wächst.



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Beim Klick auf die Cover findet ihr die Rezension

Einen wunderbaren Herbst wünscht euch,
Eure Sommerlese!