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Montag, 8. September 2025

Mumien morden mittwochs nie - Tatjana Kruse

Bizarre Krimödie mit Mumien-Fluch

Im Haymon Verlag erscheint Tatjana Kruses neue Krimödie "Mumien morden mittwochs nie". 

Polly, also eigentlich Doktor Apollonia Obermoser, schwebt im siebten Archäologie-Himmel, denn endlich startet die Pressekonferenz der Museumsausstellung zu Artefakten aus dem Alten Ägypten. Auch Pollys selbst entdecktes Fundstück aus der siebten Dynastie unter Pharao Teti III. ist dabei und sie ist gespannt auf das Publikumsinteresse. Doch ihre Vorfreude wird getrübt, denn der Museumsdirektor veranstaltet eine reißerische Show um den Fluch einer Mumie. Als schliesslich ein Museumsmitarbeiter auf schlimme Weise ums Leben kommt, ist das Chaos vorprogrammiert und der Fluch der Mumie ist in aller Munde!  


 

"Der Fluch der Mumie!", raunte Daphne, fast genüsslich. "Wie haben seine Ruhe gestört. Wir werden alle sterben." Zitat S. 140 

Es ist sehr erschreckend, wie Museumsmitarbeiter Herr Morgenschön zu Tode kommt. War da Materialermüdung im Spiel oder hat der Fluch der mysteriösen Mumie aus dem Alten Ägypten zugeschlagen? Polly geht der Sache nach und erlebt noch viele weitere böse Überraschungen, mehr als ihr lieb sind!  

Ich mag die skurille Handlung und den schwarzen Humor von Tatjana Kruse und musste bei ihren außergewöhnlichen Begrifflichkeiten und schwarz-humorigen Szenen häufig lachen. Dabei gibt es noch weitere bedauernswerte Opfer zu bedauern, die dem Fluch der Mumie erlegen sind. Wer hat da wirklich gemordet? Nach einem Hackerangriff befinden sich die "Insassen" im Museum sozusagen im Lockdown-Modus und Polly geht den Spuren der bösen Taten nach. Obwohl Daphne Gamser, Tochter der Museumseignerin, ständig behauptet, dass die Mumie der Täter ist, ist Polly anderer Meinung und muss sich ausgerechnet mit Daphne in die Ermittlungen stürzen. Doch beide wachsen zu einem gut funktionierenden Team zusammen.  

Tatjana Kruse hat dieses Mal tief in die bizarre Trickkiste gegriffen und durchzieht die Geschichte mit Mumien-Fluch und Gräueltaten der vielen Morde mit einen Hauch von düsterem Schrecken. Doch die vielen Gags lassen das Ganze ohne Angst lesen und es ist spannend, hinter diesem vielen Fluch-Firlefanz ein mögliches Motiv und einen Täter zu suchen. 

Wenn ihr wissen wollt, was Bob Marley und eine Gummientenmumie im Buch zu suchen haben, dann lest diese Krimödie von Tatjana Kruse.   

Ein (nicht) ganz ernst zu nehmender blutiger Horror-Fluch-Krimi, der durch die gruseligen Szenen gut zu Halloween passt und mit skurrilem Humor aufwartet.  

Bizarre Krimödie mit Mumien-Fluch, vielen Leichen und skurrilem Humor!  

 

***Herzlichen Dank an den Haymon Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***


 

Samstag, 5. Juli 2025

Schöner sterben auf Sylt - Tatjana Kruse

Ein echtes Lesevergnügen und wieder ein umwerfend gutes Buch der Autorin!

 
Die Krimödie "Schöner sterben auf Sylt" von Tatjana Kruse erscheint im Insel Verlag.   
 
Sommer auf Sylt, es zieht ein Sturmtief auf, kein Wetter, um sich am Strand wohlzufühlen! Doch das stört einen gewissen Herrn Garstig nicht. Der Multimillionär mehrerer Entsorgungsfirmen für Sonder- und Gefahrmüll reist nicht zum Sonnenbaden auf die Insel, er möchte sich lieber in seinem Reetdachhaus mit seiner Geliebten vergnügen und Golf spielen. Doch daraus wird nichts! Zunächst behindern Klimakleber die Ankommenden am Sylt-Shuttle und dann findet sich Garstig schneller als gedacht im Wasser wieder. Von dem tosenden Wasser bekommt er aber nicht mehr viel mit!  
 
  


  
Der gewohnte Humor von Tatjana Kruse sorgt auch dieses Mal wieder für viele amüsante Szenen, weshalb sie von mir inoffiziell den Titel der Krimödien-Queen verliehen bekommt.
Es ist immer wieder ein Vergnügen, wie sie Mord, Spannung und Unterhaltung mischt und dabei ihren scharfsinnigen Tonfall mit pointierter und humoristischer Art zum Besten gibt. 
 
  
In "Schöner sterben auf Sylt" ist der Titel Programm und ich habe mich mal wieder wunderbar amüsiert. Die Erzählweise führt locker und lebendig durch die Handlung und Tatjana Kruse stellt ein aktuelles Themen unserer Zeit in den Fokus. Es geht um Umweltsünder, aufgeregte Klima-Aktivisten wirbeln durch die Handlung und es gibt originelle Figuren, die ein wenig überspitzt dargestellt werden, weshalb sie um so besser im Gedächtnis haften bleiben und für abwechslungsreiche Szenen sorgen. 
 
Gewohnt schwarzhumorig, kriminalistisch gut umgesetzt und es erwischt den reichen, gewissenlosen Umweltbösewicht, der sich als Egomane und notorischer Fremdgänger erweist! Passt...! Da bleibt das Mitleid auf der Strecke, der Mord muss aber dennoch aufgelöst werden. In diesem Fall übernimmt das die Kripo, zusätzlich auf eigene Faust der sympathische Frederick, der mit seinem ausgefallenen Kleidungsstil schon für Aufsehen sorgt. Er verliebt sich in Mia, die Schwester einer verdächtigen Aktivistin und hat ein besonderes Anliegen, seiner Angebeteten zu imponieren und ihre Schwester von allen Verdächtigungen zu entlasten. Das klappt nicht so perfekt wie gedacht, doch der Eindruck bleibt und das ist es für ihn am Ende, was zählt. 
 
"Schöner sterben auf Sylt" ist ein herrlich amüsantes Lesevergnügen durch den skurrilen Humor und der gut ausgeklügelte Krimi ist für mich eines der besten Bücher der Autorin!
 
***Selbst gekauft, trotzdem herzlichen Dank für diese wunderbare Krimödie!***
 
                                         
  •  
  • Kruse, Tatjana - Bei Zugabe Mord
  • Kruse, Tatjana - Glitzer, Glamour, Wasserleiche
  • Kruse, Tatjana - Jeder Mann ein Treffer
  • Kruse, Tatjana - Kreuzstich, Bienenstich, Herzstich   
  • Kruse, Tatjana - Nadel, Faden, Hackebeil
  • Kruse, Tatjana - Finger, Hut und Teufelsbrut 3
  • Kruse, Tatjana - Der Club der toten Sticker 8 
  • Kruse, Tatjana - Strippen statt sticken 9
  • Kruse, Tatjana - Küss mich, Schatz!
  • Kruse, Tatjana - Schampus, Küsschen, Räuberjagd  
  • Kruse, Tatjana - Tannenduft mit Todesfolge   
  • Kruse, Tatjana - Zwei Schwestern für ein Halleluja  
  • Kruse, Tatjana - Tagebuch einer Wasserleiche...
  • Kruse, Tatjana - Schöner sterben auf Sylt  

  • Dienstag, 7. Mai 2024

    Mord am Lago Maggiore - Alexandra Holenstein

    Giftmord und eher Krimödie als Krimi!

     
    Im Emons Verlag erscheint der Krimi "Mord am Lago Maggiore" von Alexandra Holenstein.  

    Ascona liegt ganz idyllisch am Lago Maggiore und bietet ein herrliches Urlaubspanorama. Dorthin verschlägt es Tabea und Ludwig Kummer, die in die luxuriöse Villa seines Vaters Herbert ziehen. Das Zusammenleben gestaltet sich nicht gerade harmonisch, denn die Schrullen von Herbert muss man aushalten können. Aber bei dieser Traumlage machen Tabea und Ludwig halt Zugeständnisse. Doch eines Tages liegt Herbert vergiftet auf dem Fußboden. Wer könnte ein Motiv haben? Während Ludwig Kontakt zu der ermittelnden Kommissarin hält, macht sich Tabea selbst an die Nachforschungen und findet gleich mehrere Hinweise, die Herbert in einem anderen Licht darstellen und ein Verbrechen rechtfertigen würden. Doch damit scheucht sie auch den Mörder auf...   
     
     


     
    "Herbert war nur in Kleinstmengern verträglich. Er musste mit der Pipette verabreicht werden. Oder besser noch: in homöopathischer Dosierung. Verdünnt und nicht mehr nachweisbar." Zitat Seite 66/67
     
    Alexandra Holensteins Bücher sind immer durchzogen von einem feinen, aber leicht ironischen Humor, der ihrer Geschichte auch in diesem Fall die richtige Würze verleiht. 
     
    In dieser Geschichte wird schnell klar, Herbert ist ein Fiesling, der anderen gerne mal auf die Füße tritt. Für sich selbst nimmt er sich aber alle Rechte heraus und das kommt bei Tabea natürlich nicht so gut an. Sein Sohn Ludwig kuscht vor seinem Vater, denn er ist in einer prekären Lage, weil seine Fotoaufträge nicht so viel abwerfen, dass er große Sprünge machen kann. 
    Dann wird Herbert vergiftet und es gilt nicht nur, den Täter ausfindig zu machen, sondern das große Anwesen mit Seelage verspricht auch ein entsprechendes Erbe, mit dem es sich gut leben lässt. Hätte Herbert nicht auch so seine Geheimnisse gehabt, die nach und nach sichtbar werden. 

    Bei diesem Buch kann man eher von einer Krimödie sprechen als von einem Krimi. Der olle Herbert wandelt auf Freiersfüßen, sein Sohn und die Schwiegertochter ersetzen den Gärtner und die Köchin und plötzlich ist Herbert tot. 
    Tabeas kommt bei ihren Ermittlungen einigen Dingen auf die Schliche und man kann munter miträtseln. Die Spurenlage lässt einige Verdächtige zu und am Ende gerät Tabea noch in die Gewalt des Mörders. 
    Seeidylle und ein Leben in einer luxuriösen Villa können traumhaft sein, aber manchmal ist die Realität doch ganz anders!
     
    Der Erzählstil ist ein gewohnter Holenstein-Roman, bei dem man die Figuren deutlich gezeichnet mit Ecken und Kanten vor Augen hat und häufig über die Dialoge lachen muss. Erwähnenswert ist auch die wunderbare Beschreibung der Location am Lage Maggiore mit all seinen Blüten und Farben und den herrlichen Ausblicken auf den See. Damit zaubert die Autorin ein regelrechtes Urlaubsflair und man wünscht sich automatisch in Herberts Villa, um das Seepanorama zu genießen. 

    Die Aufklärung erfolgt etwas in die Länge gezogen und es werden immer mehr Details aufgedeckt, die Herberts Ausgangslage sichtbar machen. Doch dadurch hat man auch die Muße, sich in Tabeas und Ludwigs Eheprobleme einzufühlen, die anderen Nebenfiguren mit ihren Macken auf sich wirken zu lassen und einfach mal am Lgo die Seele baumeln zu lassen - Toter hin oder her!

    Für mich war dieses Buch ein echter Lesegenuss, bei dem sogar der Vergleich mit den bösen Ingrid-Noll-Romanen aufkam. Dort bekommen die bösen Buben auch immer eins auf die Mütze!
     
    ***Herzlichen Dank an den Emons Verlag für dieses Rezensionsexemplar!*** 


    Montag, 22. April 2024

    Tagebuch einer Wasserleiche - Tatjana Kruse

    Lesegenuss dank sprachlichem Feuerwerk und Krimigroteske! 

    Unter dem vielversprechenden Titel "Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande" erscheint bei Haymon Krimi eine Venedig-Krimödie von Tatjana Kruse. 

    Der Zeitpunkt für eine spontane Zugreise nach Irgendwohin (in diesem Fall nach Venedig) startet für die Steuerberaterin Astrid Vollrath ohne große Vorplanung. Der Auslöser ist die Bettgeschichte ihres Freundes Hagen, den sie in flagranti mit Nachbarin Gabi erwischt und einfach sofort verlässt. Auch die gemeinsame Firma interessiert sie nun einen feuchten Kehrricht. Der Zug endet in Venedig und weil diese Stadt ja bekanntlich ein Sehnsuchtsort par excellence ist, sind alle Hotels ausgebucht. Wo also nun unterkommen? Mit viel Glück bekommt Astrid ein Zimmer unter dem Dach der Familie Foscarelli. Nun möchte Astrid die romantische Stadt genießen und bei Vino und Dolce Vita Hagen ganz schnell vergessen. 


     

     "Alles ist möglich. Und es ist nie zu spät. Für gar nichts!" Zitat Seite 198

    In dieser Krimödie begleiten wir die etwas biedere Steuerberaterin Astrid auf ihrer abenteuerlichen Reise durch Venedig. Wir gondeln beschaulich mit ihr durch die Kanäle Venedigs, vorbei an San Marco und an wunderschönen alten Dogenpalästen und genießen das einzigartige Flair der bezaubernden Serenissima. Doch ganz so romantisch und harmlos verläuft Astrids Aufenthalt dann doch nicht, sie gerät in mafiöse Verstrickungen, wird von Anzugträgern verfolgt und am Ende sogar entführt. Denn ihr vermeintlich harmloser Gastgeber Cesare ist nicht nur Händler von Dogenköpfen aus Gips, er unterhält noch weitere Geschäftsmodelle, die Astrid aber lange Zeit nicht mal ahnt. 

    Als Leserin wird man in eine turbulente Handlung hineingeführt, aus der es in südlicher Hitze mit bezauberndem Venedig-Flair, spannenden Verfolgungsjagden und unerwarteten Todesfällen einfach kein Entkommen gibt. Wer das Buch anfängt muss einfach weiter lesen und wissen, ob Astrid sich einen italienischen Lover angelt und den Schlägern entkommen kann. Tatjana Kruses typischer schwarz-humoriger Erzählstil sorgt wieder für reichlich Furore und es geht sprachlich gesehen vor lauter Lachflashs mal wieder richtig zur Sache. 
    Denn hinter der Groteske mit krimineller Energie verbirgt sich eine gut durchdachte Story, in der zwar 
    einige Todesfälle zu betrauern sind, aber es trifft auch die Richtigen. Und besonders raffiniert sind auch die Todesvarianten, die manchmal eher zufällig einfach so passieren. Die guten "Bösen" bringen die Welt wieder in Ordnung, jedenfalls ein wenig! Und Astrids Leben findet ein Ende, also ganz offiziell und um Hagen nie wieder sehen zu müssen! Was sie wirklich in Venedig so treibt, das müsst ihr selbst rausfinden!
     
    Ich habe die Story wieder innerhalb kürzester Zeit verschlungen und viel gelacht. Schadenfroh, belustigt oder einfach nur begeistert über die sprachlichen Eskapaden, die Tatjana Kruse hier wieder auf Papier bringt. Gleichzeitig habe ich Venedigs Zauber genossen und hätte gern mal mit Astrid einen Prosecco getrunken, wenn ihre Verfolger nicht so hartnäckig gewesen wären. Aber genau diese Verfolger sorgen für spannende Szenen, die aus Astrid eine rasende Motorbootfahrerin machen und mit zu meinen Highlights des Buches gehört.
     
    Dieses Buch ist ein absoluter Lesegenuss dank grandiosem Sprach-Feuerwerk und turbulenter Krimigroteske, wie es für Tatjana Kruse einfach typisch ist! Für alle Fans ein Muss und für alle anderen ganz sicher auch!


    ***Herzlichen Dank an den Haymon Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***



    Freitag, 1. Mai 2020

    Leichen, die auf Kühe starren - Tatjana Kruse

    Wie gewohnt heiter, mörderisch und herrlich skurril!

    Heiter, skurril und gewohnt mörderisch schießt Tatjana Kruse ihre Spitzen ab


    "Leichen, die auf Kühe starren" ist ein Alpenkrimi von Tatjana Kruse, der im Haymon Verlag erscheint.

    Fünf absolut unspektakuläre Kleinstadtpiefkes mischen das Tiroler Ambiente in Kitzbühel auf, sie sind Fans von Hansi Hinterseer und machen einen Männerausflug. Sie nehmen Irina, eine zufällige Frauenbekanntschaft aus menschlichem Mitgefühl mit in ihre Ferienwohnung, es ist allerdings eine Frau, die mit allen kriminellen Wasser gewaschen ist, weil Witwe eines russischen Oligarchen. Genau sie gibt dem Zimmermädchen Leo einen sattlich bezahlten Job, doch warum? Hat sie etwas mit den Leichen in Kitzbühel zu tun?

                                           

    "Alles Gute kommt von oben. Heißt es. Ist aber gelogen. Und das betrifft nicht nur Vogelkot..." Zitat Seite 220

    Dieser Alpenkrimi führt uns in die Idylle der Kitzbüheler Alpen oder das, was man darunter versteht. Denn genauer betrachtet gibt es hier Reiche, Schöne, Tote und Ganoven, Idylle ist anders. Der schwarze Humor und die kleinen Seitenhiebe von Tatjana Kruse sind schon eine besondere schreibtechnische Gabe, die die Autorin perfekt beherrscht. In diesem Fall findet die Gabe als eine regelrechte Kitzbüheler Gaudi statt, die mich amüsiert und gut unterhalten hat. Gut gelungen sind auch die Kapitelüberschriften, die Wortspielchen und vielen Einfälle, wie man Worte in andere Zusammenhänge bringen kann. Schon mal etwas von Schildkrötentollwut gehört oder von einer weiblichen Version von James Bond? Gibt es alles hier im Buch.
    Außergewöhnlich ist auch, wie hier verschiedene Leichenteile Stück für Stück und gut verteilt in der Handlung auftauchen, da kann man schon mal an eine Schnitzeljagd denken. Apropos Schnitzel, auch eine Kuh namens Barbarella hat hier ihren großen Auftritt. Ja, auch in der Namenswahl zeigt sich die Autorin wie immer sehr flexibel und einfallsreich.
    Die Ermittlungen durch Inspektor Hugo Köttel und die betagte, aber topfitte Agentin Grizelda Obermoser sind zielgerichtet und laufen erkennbar als roter Faden der Rahmenhandlung ab. Viel mehr interessieren aber die unterschiedlichen Figuren mit ihren skurrilen Eigenarten und davon gibt es eine Menge. Die Schlagermusik von Hansi H. empfinde ich persönlich als etwas grenzwertig, glücklicherweise ist das Buch aber kein musikalisches Hörbuch und so kann ich munter der Fangruppe und ihrem merkwürdigen Auftrag folgen. Zum Flair der Gegend passt die Musik ja auch und
    Dieser Krimi ist anders als alle Alpenkrimis und außergewöhnlich dadurch, dass Tatjana Kruse mal wieder ihren Spitzfindigkeiten und mörderischen Gedanken freien Lauf gelassen und hier eine besondere Story gezaubert hat. 

    Wer die Alpenländische Region und schwarzen Humor mag und keine Angst vor gesägten Leichenteilen hat, findet hier eine mörderische Lektüre vor. Heiter, skurril und gewohnt mörderisch schießt Tatjana Kruse ihre Spitzen ab, es ist fast wie eine Schnitzeljagd.


    ***Herzlichen Dank an den Haymon Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

    Hier ist noch ein wenig Lesestoff von der Autorin:                           

    Montag, 18. September 2017

    Mausetot im Mausoleum - Lotte Minck

    Hier ist dieses Mal mehr Krimi als Komödie drin, das steigert die Spannung.


    Loretta und die Sprache der Blumen

    Autorin Lotte Minck hat hat mit "Mausetot im Mausoleum" den 9. Teil ihrer Krimödienreihe um Loretta Luchs geschrieben. Das Buch erscheint im Droste Verlag. (Werbung)



    Ruhrpottpflanze Loretta Luchs ist unglücklich und frustriert. Ihr Freund Pascal hat sich von ihr getrennt und zieht aus, Loretta fühlt sich allein und verbringt die einsamen Nächte lieber bei der Spätschicht im Callcenter. Tagsüber braucht sie nun Ablenkung und findet es in ihrem neuen Hobby, der Fotografie. Ein Unbekannter schickt ihr mysteriöse Blumengrüße. Sie lernt den netten Stefan kennen, der ebenfalls Hobbyfotograf ist und sie verabreden sich zur gemeinsamen Motivsuche auf dem Friedhof. Im Mausoleum findet Loretta eine Leiche vor, genau wie es die Astrologin Stella ihr vorhergesagt hat. Doch dieses Mal hat Loretta die Nase voll und hält sich aus den Ermittlungen  raus. Aber als Pascal dann Opfer eines absichtlich herbeigeführten Verkehrsunfalls wird, beginnt sie den Rosenkavalier zu fürchten und ermittelt wieder in gewohnter Weise.

    Dieser Band zeigt sich mal in einem anderen Licht als die bisherigen Bücher der Reihe. Der Humor tritt leise in den Hintergrund, denn Loretta ist todunglücklich, weil ihr Freund Pascal sich von ihr getrennt hat. Die Einsamkeit macht Loretta zu schaffen und der fröhliche Tonfall ist ihr so gut wie vergangen. 

    Lotte Minck entführt ihre Leser in diesem Band auf einen Friedhof, es geht an Lorettas Arbeitsplatz bei der Sex-Hotline und wir erfahren, was bestimmte Blumen und Pflanzen für eine Sprache sprechen.   
    Hier geht es dieses Mal um einen Stalker, der ohne Rücksicht auf Verluste seine Angebetete für sich gewinnen will. Leider ist Loretta das Ziel seiner Träume und sie versteht die geheime Sprache seiner Blumenbotschaften nicht. 

    Lotte Minck hat es wieder geschafft, mich mit ihrem flotten Schreibstil und der abwechslungreichen Handlung an das Buch zu fesseln. Der Krimifall steht dieses Mal mehr im Vordergrund des Geschehens. Auch wenn ich einen Verdacht in Hinblick auf den Täter hatte, so haben mich die Erlebnisse bei der Astrologin, Pascals Unfall und die spätere Entführung Lorettas wunderbar unterhalten. Auch dieses Mal gibt es Situationskomik, wenn auch nicht ganz so umfangreich, denn Loretta leidet schrecklich. Und so leidet man mit ihr und freut sich, dass sie nicht aufgibt und ihre spitze Zunge auch in gefährlichen Situationen behalten hat. Denn Loretta ist wie sie ist und damit sorgen ihre bissigen Bemerkungen, die sie sicherheitshalber nur gedanklich äußert, erneut für humorvolle Momente und Lacherfolge.

    Es gibt ein Wiedersehen mit bekannten Figuren aus den Vorgängerbänden, Frank mit seinem unvergleichlichen Ruhrpott-Slang ist natürlich auch wieder mit von der Partie und Erwin als Helfer in der Not mit seiner Doris.


    Wer trotz eines Toten im Mausoleum und eines Stalkers über Lorettas Kommentare schmunzeln möchte, dem kann ich diese Krimödie nur ans Herz legen. Es ist ein tolles Wiedersehen für alle Loretta-Fans mit ihrer Kultfigur. Humor ist wenn man trotzdem lacht! 

    ***Herzlichen Dank für dieses Leseexemplar für die Leserunde bei lovelybooks!***





    Hier findet ihr die von mir auf dem Blog rezensierten Vorgängerbände:

    Montag, 7. August 2017

    Schampus, Küsschen, Räuberjagd - Tatjana Kruse

    Humorvolle Szenen über den Dächern von Bayreuth


    "Schampus, Küsschen, Räuberjagd" ist der dritte Band der schwarzhumorigen Krimireihe von Tatjana Kruse. Die Pauline-Miller-Krimis erscheinen im Haymon Verlag. (Werbung)

    Pauline Miller, ihres Zeichens Sängerin und Weltstar, probt den Aufstand: Die Polizei verdächtigt sie, einen überaus kostbaren Diamanten gestohlen zu haben. Skandal! So etwas kann eine wahre Diva natürlich nicht auf sich sitzen lassen.




     
    "Und Wagner konnte alles, nur keine Quickies." Zitat Seite 50
     
    Pauline Miller, Hobbyermittlerin, Diva und gefeierte Opernsängerin in einer Person.

    Da ist ist wieder - die Wuchtbrumme mit der Kolloratur-Sopranstimme. Samt Hündchen Radames, Managerin Bröcki und diversen Koffern voller Designerkleider ist sie nach Bayreuth angereist. Sie schwebt im 7. Gesangshimmel, darf sie doch die Isolde der Wagneroper Tristan und Isolde vor illustrem Publikum singen. Wäre doch da nur nicht ein Haken an der Sache, denn auch ihre verhasste Kontrahentin Silke von Hermann ist ebenfalls engagiert. Die beiden Diven können sich nicht ausstehen und so kommt es auch zu damenunwürdigen Zickereien.
    Gleichzeitig treibt ein Juwelendieb sein Unwesen und findet beim juwelengeschmückten Bayreuther Publikum fette Beute. 


    Schon das Lesen der eingangs im Buch befindlichen Steckbriefe verleitet mich zum Lachen. Von Anfang an wird schnell klar, dass dieser Krimi viel komödienhaften Humor bereit hält. Es liest sich mit ordentlich Schwung und lebhaft dargestellten Überraschungen der besonderen Art, der Schampus fliesst in Strömen und Pauline zeigt sich mit allerhand ausgefallenen Kleidungsstücken, wie man es von ihr gewohnt ist. Diese Krimödie ist mal wieder ein ausgesprochen gelungenes Exemplar, bei dem man nicht nur schmunzeln, sondern herzhaft lachen kann. 

    Dabei ist der Hintergrund der Geschichte eher eine ernste Angelegenheit, denn Pauline hat ein Engagement in Bayreuth und singt die schwerste Partie aller Zeiten, die Hauptrolle in der Wagneroper Tristan und Isolde. Nebenbei muss sie noch eine geheime Diebesgutrücküberführung mit ihrer kleinwüchsigen Freundin Bröcki bestehen und gerät dabei immer wieder in brenzlige und gefährliche Situationen. Aber sie wäre nicht Pauline Miller, wenn sie das nicht mit einer ordentlichen Portion Glück im Unglück und natürlich mit Bravour schaffen würde. Eine Diva wie sie gibt einfach nicht auf. Zu diesen Taten wird sie nicht nur durch die Liebe zu ihrem isländischen Dirigenten angespornt, auch ihr schlafmütziger Boston-Terrier Radames verleiht ihrem Mut Flügel.  

    Bei dieser Krimödie haben sich die Figuren seit dem letzten Fall sehr schön weiter entwickelt. Die privaten Beziehungen werden weitergesponnen und mit der Rolle der Isolde ist Pauline auch musikalisch weiter gereift. 
    Für Pauline ist diese Aufführung nicht nur von der Partitur her gesehen eine anstrengende Sache, nein, sie muss auch noch ein gestohlenes Prachtjuwel dem eigentlichen Besitzer zurückbringen. 

    Der dritte Teil der Reihe hat mich mich mit der dargestellten Situationskomik erneut mitgerissen und ausgesprochen humorvoll unterhalten. 



    Erneut bringt Tatjana Kruse skurrile Ideen zu Papier, lässt ihre Figuren mit überraschenden, sowie skandalösen Taten überzeugen und lässt damit beim Leser die Lachmuskeln zucken. So muss eine tolle Krimödie sein! 


    ***Dieses Buch habe ich für eine Leserunde auf Lovelybooks erhalten. Herzlichen Dank dafür an den Haymon Verlag und an die Autorin für die Begleitung der Leserunde! Ich hatte sehr viel Sapß dabei!***




    Band 1:  Bei Zugabe Mord! Rezension
    Band 2:  Glitzer, Glamour, Wasserleiche Rezension

     

    Freitag, 17. März 2017

    Voll von der Rolle - Lotte Minck

    Loretta und ihre Rentner-Armee konnte mich nicht so packen


    "Voll von der Rolle" ist der 8. Band der Krimödienreihe um Loretta Luchs von Autorin Lotte Minck und erscheint im Droste-Verlag. (WERBUNG)


    Lorettas Freund Frank übernimmt eines Kiosk und erfüllt sich damit einen lange gehegten Kindheitstraum. Leider sieht er sich schon von Anfang an mit ernüchternden Problemen konfrontiert, denn eine Jugendbande macht ihm das Leben schwer. Loretta hilft Frank nach einem fiesen Farbangriff auf seine Bude und bemalt sie ganz wunderschön. und schneller als gedacht stolpert sie im wahrsten Sinne des Wortes über die Leiche eines Bandenmitglieds. Dieser Sache muss sie einfach nachgehen, gemeinsam mit Detektivfreund Erwin macht sie sich auf die Suche nach dem Täter.






    "Genau wie JuppZwo pflegte er endlos herumzulabern und kam vom Hölzken aufs Stöcksken, ohne die eigentlich Frage zu beantworten." Zitat Seite 122

    Lotte Minck hat mit Loretta Luchs, Telefonistin von einer Sexhotline im Ruhrgebiet, schon eine ganz spezielle Kultfigur erfunden. Loretta ist eine Frau, die immer wieder als Hobbyermittlerin tätig wird, ihr Herz auf dem rechten Fleck trägt und auch richtig austeilen kann. Das beweist sie auch in diesem Buch wieder mit unterhaltsamen Erlebnissen und Abenteuern rund um Franks Büdchen, genannt: Kropkas Klümpchenbude.

    Frank hat Probleme mit einer Gruppe von Jugendlichen, die sich regelmäßig in seinem Kiosk mit Tabak, Alkohol und Süßigkeiten eindecken, allerdings ohne zu zahlen. Auf seine Drohungen hin, bombardieren die Jungs seine Bude mit Farbbeuteln, also lässt Frank sie gewähren, auch wenn er damit große finanzielle Einbußen hinnehmen muss. Als Loretta von der Sache erfährt, wird sie fuchsteufelswild und schreitet ein.  



    Wieder einmal kann man sich dem Charme der speziellen Charaktere in diesem Buch nicht entziehen. Mit ihrem Ruhrpottslang geben sie der Geschichte ihre besondere Note und die Krimihandlung sorgt für unterschwellige Spannung. Leider war die mir etwas zu dünn geraten. Auch wenn ich Loretta gern als Heldin sehe, wären hier realistischerweise die gestandenen Männer in diesem Buch gefragt gewesen, der Jugendgang die Stirn zu bieten. Aber noch mehr fehlt mir hier die polizeiliche Ermittlung, schließlich liegt ja ein Unfall mit Todesfolgen vor.

    Ebenso vermisse ich einige aus den Vorgängerbänden bekannte Freunde, die stets mit ihrer Art für gute Unterhaltung gesorgt haben. 
    Allerdings sind dafür auch die Truppe der Rentner-Bank-Inhaber Lock, JuppZwo und Steiger als personelle Aufstockung zugegen und geben mit ihrem Gebahren schon ein humorvolles Trio ab.

    Bei "Voll von der Rolle" müssen Fans der Reihe unbedingt wieder reinlesen, denn der Humor ist wieder voll zu spüren, auch wenn er etwas klischeehaft daherkommt. Hier geht es mit der Devise: "Freunde für immer" wieder um die Unterstützung Franks durch Loretta & Co und es geht hier wieder gut zur Sache. 


    Als Fan von Loretta habe ich wieder über die humorvollen Wortspielereien und den Pott-Slang geschmunzelt, doch wie bei so vielen Serien und Reihen kann ich mich nicht mehr so begeistern wie zu Anfang. 

     
    ***Herzlichen Dank für dieses Rezensionsexemplar und die Leserunde auf lovelybooks!*** 

      

    Sonntag, 28. August 2016

    Die Jutta saugt nicht mehr - Lotte Minck

    Heitere Episode mit Loretta als Putzfee undercover


    "Die Jutta saugt nicht mehr?" heíßt der 7. Band der Krimödienreihe um Loretta Luchs aus der Feder von Autorin Lotte Minck. Das Buch erscheint 2016 im Droste Verlag.


    Freund Pascal ist mal wieder auf Geschäftsreise, so kann sich Loretta in einen neuen Fall knien, den sie gemeinsam mit Erwin in ihrer neu eröffneten Detektei angenommen hat. 
    Eine gewisse Frau Berger, eine biedere Frau, vermisst ihre Freundin und gleichzeitige Nachbarin. Sie verdächtigt den Ehemann.
    Endlich mal kein stinklangweiliger Fall von Hundeentführung oder Schlüpferklau von der Wäscheleine! Loretta geht Undercover als Putzhilfe in die Höhle des Löwen!  






    "Die Jutta saugt nicht mehr?
    So ein Satz, in dieser Umgebung?
    Schlagartig waren mir gut zwei Dutzend Knaller-Gags durchs Hirn
    geschossen, die natürlich samt und sonders unangemessen waren. Unter
    Callcenter-Kolleginnen - okay. Aber vor den Frau Bergers dieser Welt?
    Niemals." Zitat S. 27



    In dieser Folge muss sich Loretta als fleissige Putzfee betätigen, um ermittlungstechnisch der Sache auf den Grund zu gehen. Nicht nur, dass man dabei eine regelrechte Putzlitanei über sich ergehen lassen darf/muss, die sicherlich manchem Leser durchaus helfen wird, nein,  man sieht, wie Loretta sogar solche Aufgaben auf sich nimmt, um der Wahrheit näher zu kommen. Sie brennt förmlich für die Arbeit in ihrer kleinen Detektei und diesen Enthusiasmus merkt man ihr an. Schnell eignet sie sich das nötige Putzwissen an und putzt in der Höhle des Löwen, in diesem Fall bei einem netten Mann mit sanfter Stimme. Doch auch er kann ein Mörder sein!

    Man fühlt mit den Figuren und kommt ihnen sehr nahe, denn sie sind mit ihrer einzigartigen Charakterisierung wirklich gut gelungen. 
    Wenn man schon Loretta-Bücher aus der Feder von Lotte Minck gelesen hat, ist man schnell wieder vertraut mit den Eigenarten ihrer Figuren. Es ist als ob man alte Freunde wieder trifft.

    Wie gewohnt sorgen Loretta und ihre Bekannten mit ihrer schlagfertigen Schnodderschnauze und dem schön zu lesenden Ruhrpott-Slang von Frank für heiteres Lesevergnügen.
    Besonders der freundschaftliche Zusammenhalt der Truppe gefällt mit so gut.
    Die Krimihandlung hat mich dieses Mal nicht richtig mitgerissen, dafür haben mich Loretta und ihre Freunde wieder gut und sehr humorvoll unterhalten. Die Sprüche sind immer wieder erfrischend lustig und als Leser taucht man mit den Figuren gemeinsam ein in ein neues Ermittlungsabenteuer.   





    Diese Krimödie sorgt bei alle Loretta-Fans für ein tolles Wiedersehen mit ihrer Kultfigur und wie man richtig putzt, lernt man auch noch dabei! Heiterer Lesespaß mit Ruhrpottpflanzen der besonderen Art! 


     ***Leserunde von lovelybooks - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches und an die nette Leserunde!***




    Dieses Buch habe ich mit Rhabarbersaftschorle mit Eis gelesen. Der süß-saure Geschmack passt wunderbar zu Lorettas herbem Humor! 


    Montag, 1. August 2016

    Ausgeschifft - Kathrin Schön

    Ein sommerlich humorvolles Unterhaltungsvergnügen!

     

    "*Ausgeschifft Lissie Sommer ermittelt wieder" heißt der zweite Fall für Lissie Sommer aus der Feder von Kathrin Schön. Der Krimi erscheint als eBook im Midnight Verlag


    Lissie Sommer führt eine gut gehende hessische Apfelweinkneipe und braucht dringend Urlaub. Das findet auch ihre Mutter und bucht eine Kreuzfahrt für die ganze Familie. Einfach mal zwei Wochen lang ausspannen. Aber daraus wird nichts, denn Lissie entdeckt die Leiche eines Künstlers im Pool. Sofort wird ihr Ermittlerinstinkt geweckt und sie findet so einige Personen mit verdächtigem Verhalten an Bord. Sogar ein paar alte Bekannte machen zufällig ebenfalls hier Urlaub. Auch Kommissar Sebastian Loch ist dabei, nur gut, denn Lissie gerät schon bald in Gefahr... 




    Diese Krimireihe hat mir schon mit "Ausgeplappert" schöne Lesestunden geschenkt und so war es auch mit der ersehnten Fortsetzung der Fall!

    Besonders die Figuren sind mit so lebhaften und ausgefallenen Charakterzügen versehen, dass man sie sofort wiedererkennt. Über Lissies Ungeschicklichkeit kann man sich herrlich amüsieren, wie üblich tritt sie außerdem in jedes Fettnäpfchen.

    Der trockene Humor und die vielen lustigen Szenen mit Lissies Eltern sorgen zusätzlich für beste Unterhaltung und das Auftauchen von Lissies Traummann Loch macht romantischen Gefühlen Platz. Auch er ist eigentlich im Urlaub und ist sofort ermittelnderweise zur Stelle, als Lissie die Leiche findet. Die Eltern sind wirklich der Knaller, auf welche Ideen sie so kommen, sorgt für Lachanfälle und ihre Verkupplungsversuche sind einfach nur köstlich. Auch der völlig unfähige Privatdetektiv Georg Schneider gibt sich in diesem Personenreigen zwar völlig unprofessionell, aber dafür gibt er eine tolle Lachnummer ab.

    Die zufälligen Treffen auf dem Schiff nehmen etwas Überhand, Lissie hat neben einer Menge Glück auch ihre Rettung aus höchster Not einigen Zufällen zu verdanken. Aber bei so einer spritzigen "Krimödie" kann man diese mangelnde Authenzität verzeihen. Die Krimihandlung kommt erst schleppend in Gang, ein Verdacht dagegen recht schnell. Am Ende klärt sich alles auf und man ist nicht sehr überrascht. 

    Doch dieser Krimi will ja auch mehr die Unterhaltungsschiene bedienen. Hier geht man als Leser mit auf Kreuzfahrt über den Atlantik, erlebt Travestieshows und begleitet Lissie auf ihren Landausflügen. Man bekommt Whale Watching-Erfahrung und kann Segway fahren. Von den üppigen Köstlichkeiten auf dem Büffet wird sicherlich nicht nur Lissie verführt. Man ist einfach dabei und fühlt sich mitgenommen auf diese Reise.




    Ein leichter Sommer-Krimi mit viel Humor, bester Unterhaltung und schrulligen Charakteren, die einem ans Herz wachsen. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall von Lissie Sommer und ein Wiedersehen mit den Figuren aus diesem Buch. 



     


    Montag, 25. Juli 2016

    Glitzer, Glamour, Wasserleiche - Tatjana Kruse

    Slapstickhafte Krimödie für Hundeliebhaber


    Operndiva Pauline Miller wird bei den Bregenzer Festspielen die Turandot von Puccini auf der Bühne singen. Zusammen mit ihrem geliebten Hündchen Radames und ihrer gesamten Entourage bezieht sie eine noble Villa am Bodensee. Aber ehe die Proben aufgenommen werden können, zehrt ein Dognapper an Paulines zarten Nervenkostüm, denn die Hunde verschwinden reihenweise. Dabei hätte alles so schön werden können, denn endlich tritt mal wieder ein Mann in Paulines Leben.  





    Ich bin Tatjana Kruse-Fan, weil der rabenschwarze Humor aus ihren Zeilen springt wie bei kaum einer anderen Autorin.

    Auch mit dem zweiten Teil ihrer Krimireihe um Operndiva Pauline Miller ist Tatjana Kruse ein äußerst spaßiger Krimi gelungen, dessen Krimihandlung zwar nicht mit atemloser Höchstspannung daherkommt, dafür punktet er aber wie gewohnt mit reichlich Situationskomik und viel Wortwitz.



    Pauline Miller ist eine erfolgreiche Operndiva, die Champagner und Mozartkugeln liebt und am liebsten Designer-Fummel in Übergröße trägt. Sie hat so ihre Starallüren, benimmt sich wie eine Diva und liebt ehrlich gesagt nur sich und ihren Hund, den Boston Terrier Radames. Für ihn hat sie einen Tierenergetiker samt Schwester engagiert und ihre kleinwüchsige Managerin Bröcki ist auch wieder mit von der Partie.
    Dennoch ist sie sympathisch und hat ihr Herz auf dem rechten Fleck. Ihre lustigen Sprüche, die ihr Tatjana Kruse immer geschickt in den Mund legt, sorgen für Lacher beim Lesen und gleichzeitig klärt Pauline auch über den Inhalt der zu singenden Oper Turandot auf.
    Sie geht sogar so weit, dass sie beim gemeinsamen Käsefondue mit ihrer Truppe Shakespeare rezitiert: "Feuer sprühe, Kessel glühe...". So wird interessant inhaltliche Tiefe eingebaut.

    Leider kann die Spannung hier nicht mithalten, die eine Wasserleiche dümpelt durch den Bodensee, die Lösegeldübergabe zerfließt im Schweiß der Sauna und die Spannung weicht eher einer slapstickhaften Verfolgungsjagd mit Tretboot. Auch der Hundeanteil nimmt meines Erachtens zu viel Raum in der Handlung ein. Wahre Hundefreunde mögen das anders sehen.

    Aber nicht nur Pauline verliebt sich in diesem Sommer in den isländischen musikalischen Leiter, sondern auch Radames vergeht vor Liebe zu einem echten Bodensee-Schwan.
    Das mag man glauben oder nicht, es ist mit einem humorvollen Zwinkern geschrieben. 

    Der wunderbar schräge Erzählstil der Autorin hat mich wieder gut unterhalten und über die vermisste Spannung hinweggetröstet. Insgesamt gesehen, habe ich schon bessere Bücher der Autorin "verschlungen". Aber ich werde auch den nächsten Auftritt Paulines nicht verpassen, schliesslich bin ich Opernfan. 



    ***Leserunde von lovelybooks - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches und an die Autorin für die Begleitung der Leserunde!***

     

    Samstag, 12. März 2016

    Wenn der Postmann nicht mal klingelt - Lotte Minck

    Spaß, Krimi und gute Unterhaltung aus dem Ruhrpott!

    Wenn der Postmann nicht mal klingelt ist der 4. Band der Autorin Lotte Minck um Loretta Luchs. Diese Ruhrpott-Krimödie erscheint im 2015 Droste Verlag.

    Ruhrpottpflanze Loretta Luchs hat mal wieder eine Menge um die Ohren. Freundin Isolde hat über Lorettas Arbeit als Sexhotline-Mitarbeiterin ein Drehbuch geschrieben. Die Verfilmung steht an und die Hauptrolle übernimmt Emily Eichberger. Zum Einstimmen auf die Rolle nimmt Loretta Emily mit zu ihrer Arbeitstelle. Kurz darauf erhält Emily Drohanrufe und mysteriöse Post, ist hier ein Stalker am Werk? Emily fürchtet sich und zieht kurzerhand zu Loretta. Ein Todesfall bringt Aufregung in Lorettas Leben, doch auch ein Mann namens Pascal sorgt für Unruhe...   




    Protagonistin Loretta hat einen tollen Humor, etwas ironisch, etwas trocken, etwas sarkastisch, aber immer gut drauf. Das reißt mich als Leserin gleich mit und man ist mit einem Lächeln bei der Geschichte. Doch auch die anderen Charaktere sind gut gewählt und toll beschrieben.
    Klopschinski zum Beispiel, da ist doch schon der Name der Brüller. Er ist ein selbstverliebter Schauspieler, der in seine Rollen eintaucht und sie förmlich lebt. Auch die Freunde Lorettas sind ein bunter Haufen, alles gutmütige und freundliche Typen, die mit ihrem Ruhrpott-Slang gleich ein wenig Regionalcharakter einbringen.
    Alle Personen sind für mich gut vorstellbar und ich könnte sie schon gleich für eine Verfilmung mit Gesichtern versehen.

    Das Buch ist in viele kurze Kapitel gegliedert, die man gut mal zwischendurch lesen kann. Mir ist das allerdings nicht gelungen, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen.  


    Lotte Minck gelingt es nämlich ganz wunderbar, hier Ernst und Humor so geschickt zu verbinden, dass die Geschichte nur so dahin fliegt. Die Themenwahl ist bei diesem Buch mit der Sexhotline natürlich auch super gewählt. Da jemanden hospitieren zu lassen, dass kann ja nur schief gehen oder lustig enden. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert und das Buch sehr gern gelesen. Denn dieses Genre ist kein harter Krimi, hier steht die humorvolle Unterhaltung an erster Stelle. Dadurch kommt regelrecht eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre auf, die ich richtig genossen habe. Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich werde wieder in Lorettas Leben eintauchen. 



    Ein besonderer Tipp für alle Leser, die mal einen humorvollen Krimi, die sogenannte Krimödie, lesen möchten. Hier wird mit einer bunten Mischung aus Witz, Charme und Spannung und vielfältigen Protagonisten eine unterhaltsame Lektüre geboten, die einfach nur Spaß macht.   





    Diese Rezension habe ich vor einem Jahr auf lovelybooks veröffentlicht und möchte sie euch hier nicht vorenthalten. Denn die Reihe mit Loretta gefällt mir doch zu gut!

    Dienstag, 8. März 2016

    Cool im Pool - Lotte Minck

    Die Traumhochzeit mit Todesfolge

    Wer sagt denn, dass man trotz einer geplatzten Hochzeit und einem Todesfall nicht lachen kann? Diese Krimödie ist der beste Beweis!

    Lotte Mincks neuester Ruhrpottkrimi Cool im Pool ist der 6. Band der Loretta-Reihe und erscheint im Droste Verlag.

    Loretta soll Trauzeugin bei der Hochzeit ihrer Freundin Diana werden und sie schwelgen bei der Suche nach dem perfekten Kleid in Rüschen, Stickereien, Tüll und Seide. Das Traumkleid wird gefunden, aber leider kommt alles ganz anders als gedacht. Der schwule Brautvater schleppt seinen neuen Lover an, der kurz darauf tot im Pool schwimmt. Wieder einmal geht Loretta der Sache auf die Spur und trotz der eher traurigen Umstände kommt der Humor nicht zu kurz, ganz im Gegenteil, hier bleibt kein Auge trocken!



    Lotte Minck entführt ihre Leser in diesem Band mitten in die romantische Traumwelt der Traumhochzeiten. Sie nennt es: "Das weiße, glitzernde Gift der Romantik" und hat damit recht. Denn natürlich trifft sie damit voll den Hochzeitsnerv der weiblichen Leserschaft. Aber was sich Diana aus all dem Satin, Samt und Seide hier zum Genuss der weiblichen Leserschaft als Traumkleid ausgesucht hat, entpuppt sich als leider als Albtraum, der auch noch einen Toten zur Folge hat. 
    Natürlich gelingt es der Autorin all die negativen Erlebnisse in humorvoller Art und Weise und mit Einfügung so manch schwarzem Humors in eine positive Wirkung umzukehren. Dafür sorgen schon die lockeren Sprüche ihrer Protagonisten, die mit Ruhrpottschnauze und Herz auf dem rechten Fleck einerseits die verpatzte Hochzeit retten und andererseits den Todesfall aufklären. Hier sind Loretta, Ruhrpottler Frank und ihr Kumpel Erwin natürlich als treibende Ermittlungskraft gefragt. Mutig und engagiert gehen sie der Mordsache auf den Grund und unterhalten dabei ausgezeichnet.

    Man fühlt mit den Figuren und kommt ihnen sehr nahe, denn sie sind mit ihrer einzigartigen Charakterisierung wirklich gut gelungen. 
    Wenn man schon Loretta-Bücher aus der Feder von Lotte Minck gelesen hat, ist man schnell wieder vertraut mit den Eigenarten ihrer Figuren. Es ist als ob man alte Freunde wieder trifft.

    Besonders der freundschaftliche Zusammenhalt der Truppe gefällt mit so gut. Da wird nicht nur toll gefeiert und gut gegessen und getrunken, hier war die Zeremonie für Diana und Okko ja nun wirklich das große Highlight, sondern es wird auch miteinander und füreinander eingestanden. Jeder hilft, wo er kann und diese Kameradschaft ist wie eine große Familie.

    Auch wenn ich die Mordaufklärung nicht so spektakulär finde, hat mir doch das Buch wieder gut gefallen. Die Aussicht auf ein Detektivbüro finde ich klasse und freue mich auf weitere Fälle mit Loretta.


    Wer trotz einer geplatzten Hochzeit und einem Todesfall lachen möchte, dem kann ich diese Krimödie nur ans Herz legen. Es ist ein tolles Wiedersehen für alle Loretta-Fans mit ihrer Kultfigur und da bleibt kein Auge trocken!  


        ***Leserundenexemplar von lovelybooks - Vielen Dank an Lotte     Minck für die nette Leserundenbegleitung und an den Verlag für die
    Bereitstellung des Buches!***