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Freitag, 30. August 2024

Eintunkt - Martina Parker

Mörderische Festival-Stimmung 

 
Im Gmeiner Verlag erscheint Martina Parkers Gartenkrimi "Eintunkt". Es ist der fünfte Band der Reihe "Klub der Grünen Daumen".
 
Beim "picture on", dem alljährlich in Bildein im Burgenland stattfindenden Rockmusik-Festival nahe der ungarischen Grenze hat die amerikanische One-Hit-Wonder-Sängerin Alex Woods einen Auftritt mit ihrem Hit. Das möchte sich auch die Mitglieder des Gartenclubs der Grüne Daumen nicht entgehen lassen. Auch Betty ist mit von der Partie, sie ist die Schwester von Alex, der Sängerin. Leider entwickelt sich das Festival zu einem Desaster, erst geht ein Stalker um, dann verschwindet Alex spurlos nach einer ausgelassenen After Show Party und am nächsten Morgen wird der Wein-Investor Bernd Bieler tot aufgefunden. 





Martina Parker beginnt jedes Kapitel ihres Krimis mit kurzen Informationen über Insekten, Pflanzen oder über andere Themen der Natur, die zum Inhalt des folgenden Kapitels passen. Bei diesen Infos geht es beispielsweise um die Fäden von Seidenraupen, um Lichtverschmutzung, Fruchtfliegen, das Farbensehen bei Tieren oder um die "schweinische Intelligenz". Das schafft eine Wissenserweiterung beim Leser und weckt das Interesse auf das nachfolgende Kapitel. 
 
Die Handlung setzt sich zusammen aus den Erzählungen von Vera, Betty, Marlies oder Alex und somit bekommt mein verschiedene Perspektiven und Blickwinkel angeboten, die die Geschichte abwechslungsreich gestalten und für einen umfassenden Einblick sorgen. 
 
Betty und Alex sind schon lange zerstritten und als sie sich beim Festival treffen, gibt es erneut Differenzen, doch dann verschwindet Alex. Betty scheint sie nicht sonderlich zu vermissen. Die Frage nach dem Mörder und dem Grund für Alex Verschwinden ist lange Zeit ungeklärt und beschäftigt nicht nur die Polizei, sondern auch die Gartenfreundinnen. Angeführt von der Lokaljournalistin Vera Horvath tragen sie ihre Ermittlungsergebnisse zusammen und möchte die Polizei damit unterstützen. Das stösst bei Franz Grandits, dem Kriminalbeamten, nicht auf Gegenliebe, während Marlies es einfach mal so hinnimmt.
 

Martina Parker baut regelmäßig Dialekt in die Dialoge ein, was den regionalen Bezug des Krimis unterstreicht und sie fängt bildhaft die ländliche Umgebung im Burgenland ein. Durch die skurrlien Figuren und deren buntes Treiben lässt sie reichlich Humor in die Handlung einfließen und hat mich damit amüsant unterhalen. Es entsteht auch eine Art von Spannung, weil man als Leser selbst mitraten kann und seine eigenen Verdächtigungen anstellt. Der Krimi hat einen aktuellen Bezug, denn hier sollen alte Weingüter verkauft werden, um den Grund und Boden für neue Chalet-Dörfer freizumachen.

Mir haben die Figuren gut gefallen, manche haben schon ein paar zu viele Ecken und Kanten, um authentisch zu wirken, doch das ist der besondere Clou dieser Reihe. 

Wer diesen Band ohne Vorkenntnis lesen möchte, findet in den Personenregister die nötigen Informationen. Um den vollen Genuss der Reihe auskosten zu können, sollte man die Reihenfolge einhalten.

Spannender und humorvoller Cosy Crime aus dem Burgenland, der mit skurrilen Figuren gut unterhält und viele Informationen aus Tierwelt, Garten und Botanik enthält.


***Herzlichen Dank an den Gmeiner Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***


Parker, Martina - Ausg´stochen

Sonntag, 7. Januar 2024

Ausg´stochen - Martina Parker

Ein abwechslungsreicher, mit österreichischen Gebräuchen gespickter Gartenkrimi!

 
Im Gmeiner Verlag erscheint mit Ausg´stochen der vierte Band der Reihe "Klub der Grünen Daumen" von Martina Parker. 

Zur Eröffnung des Adventmarktes wird der Bürgermeister vermisst, dann findet man ihn als Leiche zwischen den Kufen eines Pferdeschlittens. Wer könnte der Täter sein? Ein Verdächtiger wird schnell ermittelt, aber sollte es so einfach sein? Die Polizisten Marlies und Franz machen sich zwischen den Weihnachtsmarktständen auf die Suche und werden vom Detektiv-Gartenklub unterstützt.  


Dieser Regionalkrimi spielt in der Vorweihnachtszeit und inmitten eines für Beschaulichkeit sorgenden Weihnachtsmarktes platzt unvorhergesehen eine Leiche. Die Beziehungen des Toten und seiner Spezies wird nun genauer unter die Lupe genommen. Und da gibt es einige Menschen, die mit ihm nicht ganz sympathisierten. 

Jedes Kapitel startet mit wissenswerten Infos über die Natur. Dieses Wissen ist zwar sehr interessant zu lesen, führt meiner Meinund nach aber weg von der eigentlichen Handlung. Der Krimi spielt sich im Südburgenland ab und es sind viele Dialoge im Dialekt vorhanden, die in Fußnoten übersetzt werden. Das hat meinen Lesefluss etwas gestört, es gibt damit aber auch den regionalen Charakter wieder. Es gibt ein reichliches Personenaufkommen, dabei hatte ich Mühe, die vielen lebendig beschriebenen Charaktere einordnen zu können. Vielleicht sorgt das Lesen der Reihen von Anfang an ja für einen besseren Durchblick. Gut gefallen hat mir der immer wieder durchscheinende Humor, der für einige Schmunzelmomente verantwortlich ist. 

Der Schreibstil ist locker und durch den vielen Dialekt etwas gewöhnungsbedürftig, die Figuren sprühen vor Leben und führen in unterhaltsamer Weise durch die Handlung.

Bei den Charakteren hat man wie gesagt eine große Auswahl an unterschiedlichen Figuren. Ich mochte Großmutter Hilde und ihre Ansichten und ihr neu erwachtes Interesse für Tik Tok. Und die ermittelnden Personen erfassen nach und nach unterschiedliche Fakten, die durch die Mitglieder vom Gartenklub hilfreich ergänzt werden. Aber eine Person hat mein besonderes Interesse geweckt, es ist die Figur eines naturliebenden Öko-Städters, der aufs Land zieht, m sich dann ständig mit Anzeigen gegen die Besitzer von krähenden Hähnen und den beißenden Güllegeruch zu wehren. Kein Wunder, dass mit so einem Typen dann Konflikte entstehen, die für die Landbevölkerung nur als nervig angesehen werden.  

Hier gibt es viele Nebenhandlungen, die an sich interessant sind, wie die Geschichte um ein Findelkind, die Schwangerschaft einer Person oder ein paar Liebesbriefe an eine unbekannte Dame. Doch in der Menge führen mich diese Szenen doch für einen Krimi etwas an der Sache vorbei. 

Martina Parker streut dank ihrer Gartenklub-Mitglieder viel informatives Wissen rund um Garten, Pflanzen (auch giftige), sowie über einige regionale Weihnachtsbräuche in die Handlung ein. Das liest sich informativ und abwechslungsreich. Der Krimi gerät aber erst im letzten Drittel wieder soweit in Fahrt, dass ich von der Spannung mitgerissen wurde. 

Den Abschluss des Buches macht ein kulinarischer Anhang in Form von regionalen Rezepten und Kochanleitungen, was den Regionalcharakter des Buches noch unterstützt.

Ein abwechslungsreicher, mit österreichischen Gebräuchen gespickter Gartenkrimi, der mich gut unterhalten hat.


***Herzlichen Dank an den Gmeiner Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***



Freitag, 7. Oktober 2022

Amsel, Drossel, tot und starr - Mona Nikolay

Locker erzählte Gartenkriminalistik mit Berliner Charme

"Amsel, Drossel, tot und starr" heißt der zweite Band der Schrebergarten-Krimi-Reihe von Mona Nikolay (Eva Siegmund) aus dem Droemer Verlag.

Nach einem Brand in einem Nachbarschrebergarten werden Manne und Caro wegen ihrer detektivischen Fähigkeiten von Schmittchen, dem Kleingarten-Vorsitzenden, gerufen. Sie sollen die Hintergründe des Brandes aufklären, bei dem es auch ein Todesopfer gegeben hat. Das Opfer ist der unbeliebte Maik Reuter, Vorstandsmitglied der Schrebergartenkolonie Rosenthal. Kommissar Lohmeyer vom LKA Berlin trifft beinahe der Schlag, als er das Detektiv-Duo Manne und Caro erneut bei einem Tatort antrifft und sie ihm wieder in die Quere kommen.  
 

 

Erneut sind Manne und Caro in einen Mordfall involviert. Der Ex-Kriminalbeamte und die Insta-Mom und Klatschtante haben inzwischen eine Prüfung abgelegt und führen ihre eigene Detektei. Da kommt der neue Fall ja wie gerufen!

Kommissar Lohmeyer freut sich nicht gerade über das Wiedersehen, denn auf eine Mitarbeit legt er keinen Wert. Dabei sind ihm die beiden Detektive immer eine Spur voraus, was an Mannes Beziehungen zur Staatsanwaltschaft und Caros Internetfähigkeiten liegen mag. Ihnen gegenüber sind viele Leute einfach offener als zur Polizei.

Die Spurensuche gestaltet sich recht umfangreich, es gibt viele Verdächtige und dennoch gelangen Manne und Caro immer wieder an Informationen, weil sie ein gutes Netzwerk besitzen und einfach Sympathiepunkte besitzen, die selbst einen Staatsanwalt überzeugen.   

Der lockere Erzählstil und die humorvollen Dialoge zwischen den so unterschiedlichen Detektiv-Charakteren sorgen einfach für gute Unterhaltung. Man hat durch die zahlreichen Befragungen die unterschiedlichen Figuren gut vor Augen und bekommt eine authentische Handlung geliefert, bei der man selbst Verdächtigungen anstellen kann und am Ende doch überrascht wird. Einige  dramatische Szenen sorgen für Aufregung und bringen Verdachtsmomente zum Einbrechen. 


Eine gute Fortsetzung der Reihe, die Berlins Kleingartenvereine mal aus nächster Nähe zeigt und eine interessante Ermittlung begleitet. 


***Herzlichen Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar!***

 


Freitag, 18. März 2022

Gärten, Gift und tote Männer - Klaudia Blasl

Diese wortwitzige Krimödie mit giftigem Geschehen ist pures Lesevergnügen  

"Gärten, Gift und tote Männer" von Klaudia Blasl erscheint im Emons Verlag.


Im idyllischen Oberdistelbrunn trifft sich der Lesezirkel einer Frauengruppe samt Pfarrer als plötzlich Bauer Gustl auftaucht und vom Pfarrer eine Teufelsaustreibung an seinen Hühnern verlangt. Ehe alle den Ernst der Lage begriffen haben, fällt Gustl um und verstirbt kurz darauf. Angeblich ein Infarkt, aber die heilkundige Pauline tippt eher auf Gift. Als dann der Pfarrer verschwindet und eine weitere Leiche gefunden wird, sind Pauline und ihre Freundinnen längst auf der Suche nach dem Giftmörder. 


Es fing schon übel an und war sicher ein böses Zeichen, als bei Paulines Nachbarin Berta im Garten eine wahre Maulwurfgrillenmisere abläuft. Was zunächst nur ein Kampf gegen Ungeziefer begann, wechselte dann die Seiten und wurde eine gefährliche Suche nach einem Giftmörder.  Denn das ungewöhnliche Ableben von Bauer Gustl war definitiv kein Infarkt wie die Meinung der örtlichen dumpfbackigen Polizei lautet. Dann verschwindet der Pfarrer und es gibt weitere Tote. Den Ernst der Lage haben die Damen schon längst erkannt und die Nachforschungen locken sie aus der Komfortzone ihres Gartens hervor. Paulines profundes Kräuter- und Giftpflanzenwissen hilft und Bertas pfiffige Art, die Dinge zu betrachten, zu analysieren und an Informationen zu gelangen, bringt die Damen näher an den Mörder heran als für sie gut ist. 

Bei diesem Krimi darf man sich auf liebenswert schräge Figuren freuen und sich an der bunten Gartenpracht mit Blumen und Pflanzenreichtum erfreuen. Doch der schöne Schein ist trügerisch, denn oft haben die schönen Gewächse eine giftige Wirkung. Nur zu gut kennt Pauline die Heil- und Giftwirkung vieler Pflanzen und sie lässt auch die Leser daran teilhaben. Ihre Schwester, die sie nur alle Jubeljahre sieht, schickt ihr den Neffen für ein paar Monate ins Haus und als wäre da nicht genug, sorgt ein Giftmörder im Örtchen für Aufregung. 

Der Erzählstil ist einfach wunderbar, der eingestreute trockene Wortwitz Paulines wirkt nahezu leicht  und macht die langjährige Beziehung zu ihrem Mann nur allzu deutlich. Paulines spitze Zunge und ihre Gedanken über Gott und die Welt sorgen für ständige Lachsalven, keineswegs bitterböse gemeint, sondern einfach sachlich, nüchtern betrachtend, mit einer Menge Lebenserfahrung die Wahrheit erkennend. 

Die Krimihandlung sorgt für zusätzliche Unterhaltung, es wird mittelmäßig spannend, was aber für die Geschichte auch gar nicht so entscheidend ist. Als Leserin wurde ich gut unterhalten, habe mitgerätselt, mich über die kulinarischen Schmankerl gefreut und war inmitten des Dorflebens und der Handlung eingetaucht. Außerdem möchte ich die speziellen Gedanken über langjährige Ehepaare, Bertas Suche nach einem Mann fürs Leben und den Aufenthalt vom Neffen erwähnen, das alles sorgt für allerbeste Unterhaltung und auch für den nötigen Tiefgang, der sich hier trotz der humorvollen Pointen deutlich abzeichnet. 

Einfach herrlich zu lesen, ein rundum gelungener schwarzhumoriger Gartenkrimi mit reichlich Wortwitz und besonders unterhaltsam durch die kauzigen Charaktere. Meine volle Leseempfehlung!

 

***Herzlichen Dank an den Emons Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

 

Gärten, Gift und große Liebe 2

Samstag, 7. April 2018

Mordzeitlose - Patricia Holland Moritz

Ein Gartenkrimi der besonderen Art und nicht nur für Pflanzenfreunde.


Pflanzen: Äußerlich schön, aber innerlich giftig.

Der Kriminalroman "Mordzeitlose" von Patricia Holland Moritz erscheint im Gmeiner Verlag.

Margrit Kunkel wird in einer Gärtnerei groß, ihre Mutter verstirbt recht mysteriös und Margrit verschreibt sich dem Studium der Botanik. Im Reich der Pflanzen macht sie sich einen Namen und übernimmt die Leitung der Holländischen Gartenakademie in Berlin. Sie entwickelt das Modell des »Slow Gardenings« für eine harmonische Umwelt. Ein Ermittler stellt die Zusammenhänge zwischen dem verschwundenen Freund Margrits und dem Tod ihrer Mutter her. 



"Keine der Pflanzen hier hatte Wurzeln wie diese. Und es war auch keine Wurzel, die sich da aus dem Boden drängte, als wäre darunter nicht genug Platz. Das hier war ihr Traum, der Realität geworden war." Zitat Seite 299 

Patricia Holland Moritz hat einen wundervoll beschreibenden Schreibstil, der Stimmungen und Schauplätze dem Leser auf eine besondere Art und Weise nahe bringt. Man versinkt in ihren Bildern und träumt so vor sich hin, dabei erscheint die kriminalistische Hintergrundgeschichte eher als nebensächliche Lapalie. 

Schnell taucht man in Margrits Leben ein und erkennt ihre Probleme in der nicht ausgelebten Kindheit, sieht ihren beruflichen Ehrgeiz und wie sie ihr ganzes Wirken den Pflanzen widmet. Sie hat schon früh ein Ziel vor Augen, den Menschen mit bestimmten Pflanzen das Lebensumfeld zu verschönern und die Welt mit Pflanzen besser zu machen. Während andere Frauen heiraten, Kinder kriegen und soziale Kontakte pflegen, bleibt Margrit, nachdem ihr erster Freund sie verlassen hat, eher zurückhaltend, fast schon introvertiert und arbeitet für eine Gartenzeitung und in ihrem Gewächshaus. In der Welt der Pflanzen scheint sie aufzugehen, an äußerlichen Dingen und speziell an Männern ist sie wenig interessiert und sie hat nur eine einzige besondere Liebelei, die Brieffreundschaft zu einem einflussreichen Leiter einer Gartenakademie. 

Die Geschichte hinter der offensichtlichen Geschichte der Gartenkarriere der Margrit K. ist die entscheidende. Man ahnt so einiges, kann es auch teilweise sogar mit Opfern benennen und doch glaubt man nicht an die sich immer mehr anbahnende Offenbahrung der Wahrheit. 

Dieser Krimi lebt von den leisen Tönen, er ist ruhig und besonnen und auf keinen Fall ein reißerischer Krimi. Das will er auch gar nicht sein, denn die Autorin beschreibt eine schlichte, harmlos erscheinende Fassade, hinter der das Böse lauert. Mit dem Blick auf die Wirkungsweise von Giftpflanzen, die ja auch eine positive medizinische Wirkung haben, lauert die Gefahr in der negativen Wirkung.

Ich wurde unweigerlich gefangen von dem Thema und konnte tief in die Geschichte eintauchen, streckenweise war es etwas in die Länge gezogen, aber dadurch konnte man noch mehr von den Figuren erfahren. 

Ein Gartenkrimi der besonderen Art und nicht nur für Pflanzenfreunde. Ich habe Mordzeitlose gerne gelesen und kann es denjenigen empfehlen, die ruhige Bücher mit schöner Erzählweise schätzen. 


***Herzlichen Dank an den Gmeiner Verlag für dieses Reziexemplar!***


 



[Werbung] Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diesen Beitrag nicht bezahlt wurde und ihn aus freien Stücken veröffentliche.


Mittwoch, 19. April 2017

Silberregen - Elinor Bicks

Gartenkrimi, der es in sich hat! Wie Ingrid Noll lässt auch Elinor Bicks hier Frauen morden!


Elinor Bicks Gartenkrimireihe bekam mit "Silberregen" im Jahr 2016 den zweiten Teil. Das Buch erscheint im "Gmeiner Verlag". [Werbung]

Eine Einbruchserie hält die Gemeinde Otzberg in Atem. Kommissar Roland Otto und sein Kollege Brenneisen tappen im Dunkeln. Lore
Kukuk spielt den Lockvogel und gerät prompt ins Visier skrupelloser Schmuggler. Als hätte sie mit einer Bienenplage und einem fragwürdigen Verwandten, der sich bei ihr einnistet, nicht schon genug zu tun. Bei den gemeinsamen Ermittlungen kommen Otto und Lore sich näher. Bis Lore auf eigene Faust für Gerechtigkeit sorgt. Mit Hilfe eines heimtückischen Pilzes und des hochgiftigen Silberregens, der auf dem Nachbargrundstück blüht.



Nun habe ich alle drei Bände dieser Krimireihe gelesen und wurde wieder spannend und gut unterhalten.
Lore Kukuk ist um die 60, besitzt heilkundliches Wissen und steht mit der modernen Technik auf Kriegsfuss. Doch deshalb besucht sie mit ihrem Bekannten Erich einen Computerkurs. Doch auch Handys sind ihr völlig fremd. Als die Spur einiger Einbrüche in Lores Umgebung zu einem Reiseunternehmen mit Seniorenfahrten führt, spielt Lore für Kommissar Roland Otto und dessen Assistenten Brenneisen den Lockvogel.

Die Charaktere sind wieder mit viel Sinn für Besonderheiten und mit spürbaren Emotionen beschrieben. Lore, Otto und Brenneisen kennt man schon vom ersten Band Lavendelbitter. Nun gesellen sich noch ein paar spezielle Typen hinzu. Völlig unerwartet, nistet sich das dürre Menchen Opa Gersprenz bei Lore ein. Sie bewirtet und bemuttert ihn, obwohl sie ihn nie zuvor gesehen hat. Außerdem hat sie einen neuen Gärtner, der in ihrem Garten wahre Wunder bewirkt.

Die Krimihandlung in diesem Buch dreht sich auch um das Privatleben der Hauptfiguren und entwickelt sich eher beschaulich, aber dennoch interessant. Denn hinter der Fassade so einiger harmloser Personen verbirgt sich so manche böse Seele.
Auch Lore ist nicht ohne, sie vermag mit ihrem Wissen über Heilpflanzen nicht nur zu helfen. Hier darf man besonders gespannt sein.

Auch dieses Mal werden Heilpflanzen vorgestellt und es gefallen mir die Informationen über die Wirkung von bestimmten Pflanzen, die je nach Dosierung heilend oder vergiftend ausfallen können.
Man kann doch immer noch dazulernen.



Unterhaltsam, witzig und gut geschrieben, so kann man es kurz zusammenfassen. Dabei sind die Todesfälle die eigentlichen Knaller der Handlung.





1. Lavendelbitter Rezi
2. Silberregen
3. Nimmergrün Rezi

 

Dienstag, 11. April 2017

Nimmergrün - Elinor Bicks

Ein Gartenkrimi, der es in sich hat: informativ, unterhaltsam und spannend geschrieben.

 

Eisenhut tut nimmer gut!

In Elinor Bicks Gartenkrimireihe aus dem Odenwald reiht sich nun Band 3 "Nimmergrün" ein. Die Krimireihe erscheint im Gmeiner Verlag. [Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG]

Der Landkreis Darmstadt-Dieburg liegt am Odenwald, durch diese waldreiche Landschaft hindurch soll der Hugenotten- und Waldenserpfad verlaufen. Als eine rätselhafte Pflanzenkrankheit Waldsterben verursacht, ist dieses von EU-Geldern geförderte Projekt gefährdet. Die Krankheit scheint nicht aufzuhalten zu sein und mit dem Tod von zwei Kindern und etlichen Nutztieren beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, ein Gegengift muss gefunden werden.
Kommissar Roland Otto muss von Amts wegen ermitteln und seine Bekannte Lore Kukuk unterstützt ihn, dabei stösst sie auf ein altes Geheimnis ihrer Vorfahren.






Nach Lavendelbitter bin ich ein Fan dieser eher ruhigen Gartenkrimis und fühlte mich gleich wieder wohl in der überzeugend beschriebenen Location und mit den mir bekannten Figuren dieser Reihe.
Lore Kukuk ist umtriebig wie immer und mischt in der Ermittlung munter mit, denn als Heilkundlerin und Polizistin im Ruhestand kann sie ihre Neugierde einfach nicht zügeln. Ihr Bekannter Roland Otto nimmt diese Hilfe gerne an, denn beide sind auf dem besten Wege, sich auch privat anzunähern.   


 
Der Erzählstil von Elinor Bicks ist einfach wunderbar leicht und unnachahmlich gut, deswegen gefällt mir diese Reihe auch so gut.
Der Krimi ist in viele kleine Kapitel unterteilt, deren Überschriften inhaltlich auf das Folgende gezielt hinweisen. Zusammen mit der Spannung der Kriminalfälle entwickelt sich eine regelrechte Sogwirkung, was das Lesen anbelangt.

Bei diesem Krimi tappte ich lange Zeit völlig im Dunkeln, denn ich konnte kein Motiv entdecken, dass die Bereiche Wald, tote Kinder und Tiere umfassen würde. Wer will diesen Wanderweg verhindern, wer steckt hinter der Vergiftung und nimmt sogar den Tod von Menschen in Kauf? Hier ist nicht nur ein Umweltsünder am Werk, es muss eine krankhafte Seele dahinter stecken. Nicht wenige haben Zugang zu chemischen Labors, aber dank der Autorin sind die Spuren zum Täter nur schwer zu finden.

Ein sehr interessanter Aspekt ist die Einbindung eines geschichtlichen Themas, nämlich die Ansiedlung von Hugenotten und Waldensern in der Gegend. Das brachte nicht nur Vorteile durch die enorme Verbesserung des Acker- und Gartenbaus der Hugenotten, sondern sorgte auch für Differenzen mit Einheimischen und den Gruppen unter sich. Diese Hintergründe sorgen für eine gelungene Beschreibung der historischen Entwicklung dieser Gegend. 

Bei diesem Gartenkrimi ist wieder eine spannende Mischung zusammengekommen: authentische Ortsgegebenheiten, interessante Exkurse in Heil- und Pflanzenkunde, sowie in Biochemie und ein höchst spektakulärer Fall von Erpressung geben dem Buch seine spezielle Note.



Dieser Krimi wirkt zwar insgesamt ruhig und beschaulich, aber seine Themen sind sehr tiefgründig und sorgen für spannende Lesezeit.   



*** Herzlichen Dank an lovelybooks und den Gmeiner Verlag für dieses Leseexemplar! Die Leserunde dazu ist immer wieder ein schönes gemeinschaftliches Erlebnis!***