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Sonntag, 17. Juni 2018

Möwenalarm - Sina Beerwald

 
Leichter Gute-Laune-Krimi aus Möwensicht mit Spaßfaktor  

Die Lizenz zum Brüten
 
Der Sylt-Krimi "Möwenalarm" von Sina Beerwald ist der zweite Band der Reihe von 2015 aus dem Emons Verlag.


Ahoi ist nun der neue Scheff einer kleinen Möwenbande bei einem Sushi-Stand auf Sylt. Seine Verlobte Suzette hat ihn gerade geheiratet und möchte nun ihr neues Nest beziehen. Doch was ist das? Das Nest ist bereits belegt, mit einem Menschenbaby. Ahoi und seine Bande können erneut auf Ermittlungsflug gehen.



Nachdem Ahoi gerade seinen "Jungmöwenabschied" gefeiert hat und nun seiner Suzette die Treue versprochen hat, gibt es natürlich wieder einige Komplikationen, wie man es von ihm bereits aus dem ersten Band gewohnt ist. Das Fest artet reichlich aus, die "Fuss-Ringe" werden auf den letzten Drücker zur Trauung eingeflogen und dann liegt da auch noch ein Säugling in Ahois Nest. 


Damit ist Ahois Bande erneut gefragt, sie nehmen die Erkundigungen auf und suchen die Eltern des kleinen "Windeldings". Dabei kommen sie einer Entführung auf die Spur, die auch die Polizei auf Sylt beschäftigt. Aber erstmal muss der kleine Schreihals mit Nahrung und frischen Windeln versorgt werden. Das ist auch für die pfiffigen Möwen eine besondere Herausforderung.


Dieser Band knüpft nahtlos an den ersten Band der Reihe "Mordsmöwen" an. Wer die Figuren kennt, weiß, dass es wieder reichlich lustige Szenen und humorvollen Wortwitz aus Möwensicht zu erwarten gibt. Es gibt inzwischen einige Veränderungen bei der Truppe, so unterstützen jetzt ein Storch und "Frau Spatz" als neue Freundin von Alki die Gruppe. 

 

Sina Beerwald merkt man ihre Vorliebe für die schöne Nordsee-Insel Sylt an, denn sie bringt einige Schauplätze und das besondere Flair der Insel gelungen in ihren Krimi mit ein. Auch ihre gefiederten Freunde zeichnet sie erneut mit einigen speziellen Merkmalen in puncto Stärken und Schwächen  menschlichen Figuren in nichts nachstehen. Es geht sogar um recht menschliche Probleme wie Alkoholsucht und Pubertät. Man darf sich auf gute Unterhaltung freuen.  

Auch wenn die Grundlage natürlich eher Spaßcharakter besitzt, so nimmt man den Möwen durch die menschlichen Züge alles ab. Selbst das für Möwen unübliche Windelwechseln wird hier geschickt gelöst. 
Wie die Möwen dieses Baby endlich wieder zu seinen Eltern zurückführen, sorgt für reichlich Lese- und Krimispaß. Und die Auflösung hat am Ende noch eine ganz besondere Überraschung parat, mehr möchte ich hier natürlich nicht verraten.

Ein echter Gute-Laune-Krimi aus Möwensicht, der neben der humorvollen Unterhaltung auch reichlich Urlaubsflair einfließen lässt. Ein Urlaubskrimi für die freien Tage am Meer!
 
 

Freitag, 15. Juni 2018

Mordsmöwen - Sina Beerwald

Ein Syltkrimi der tierischen Art, auf jeden Fall ein Mordsspaß!

Sylt, die Insel der Möwen

Die Autorin Sina Beerwald hat eine Krimireihe geschrieben, bei der Möwen auf Sylt ermitteln. Den Auftakt der Reihe macht das Buch "Mordsmöwen". Die Reihe erscheint im Emons Verlag.


Ahoi ist nicht nur irgendeine Möwe, er ist die Spähermöwe der Gurkentruppe auf Sylt. Ihre Nahrung sucht die Truppe nicht wie es Möwen von Natur aus auf dem Meer tun. Die räuberische Möwenbande versorgt sich, indem sie am Crêpesstand von Knut den menschlichen Käufern gewitzt die leckeren Crêpes abgreift. Kinder verschonen sie dabei, ist sicher eine Art von Welpenschutz. Doch eines Tages bleibt der Stand von Knut geschlossen, die Möwentruppe hat ein Nahrungsproblem, sie beginnen auf ihre spezielle Möwenweise zu ermitteln.  


Dieser Möwenkrimi ist äußerst gelungen! Die Möwencharaktere tragen sehr menschliche Züge, denn ihre Probleme erscheinen sehr echt und ihre Sorgen werden sehr liebevoll beschrieben. Man sieht beim Lesen die Figuren bildhaft genau vor sich und erlebt die Insel Sylt aus Sicht dieser Vögel. Dabei wird mit Humor nicht gespart. 

Die Möwentruppe ist gut organisiert, die Insel ist in verschiedene Reviere aufgeteilt und da gönnt keine Möwe der anderen Truppe auch nur einen Fitzel. Ahoi ist verliebt in Suzette, eine süße Möwendame, doch auch andere Möwen haben ein Auge auf die Zuckermöwe geworfen. So gibt es den etwas zwielichtigen, aber stinkreichen Mogulis, der Suzette mit Kostbarkeiten nur so überhäuft. Dagegen ist Ahoi ein armer Schlucker, der nur seine reine Liebe anzubieten hat. 


Es ist ein humorvoller Genuss, wie man hier die Gurkentruppe und ihre Ermittlungsergebnisse miterleben kann. Gerade die tierische Sichtweise macht das Buch so außergewöhnlich. Nach und nach finden die Freunde Informationen um das Verschwinden ihres Freundes Knut heraus und spielen diese der örtlichen Polizei zu. Im Grunde läuft der Krimi logisch und spannend wie einer in der Menschenwelt ab, das macht die Sache so reizvoll und zu einem echten Lesevergnügen. Es liest sich total lustig, weil gerade menschliche Sprüche nach Möwenart abgewandelt werden. Statt der Soko gibt es hier die Schoko, klar, dass der Crêpesstand hier der Mittelpunkt der Möwenwelt ist.

Wussten sie zum Beispiel, dass Kampen als "die teuerste Nistmeile Deutschlands" gilt? Hier gibt es viele auf die Möwen zugeschnittenen Begriffe über die man echt lachen kann. Auch ist es witzig, dass die Möwen der Insel inzwischen kaum noch in der Lage sind, sich selbst zu versorgen. Wie man Fische fängt, müssen sie erst wieder lernen. Dafür lernt der Leser tolle Wortspiele aus Möwensicht. Wenn man statt Schmerzensgeld Schmerzensheringe zahlt oder wenn die Post per Taube und Eilfeder übermittelt wird, ist man in der Möwenwelt angekommen. Die garstigste Waffe der Möwen wird übrigens auch in diesem Buch auf Bösewichte abgeschossen, die Möwenschiete.


Sina Beerwald bringt mit ihrem flüssigen Schreibstil und den wortwitzigen Besonderheiten aus tierischer Sicht den Leser auf die Seite der Möwen. Irgendwann verwischen die Unterschiede zwischen Mensch und Tier regelrecht und es gibt reichlich lustige Szenen zu entdecken. Sogar die Inselprominenz mit Kegelrobbe Willi oder die Möwenprominenz mit Möwe Jonathan geben hier Gastauftritte.
Der Krimi an sich ist interessant aufgebaut, die Auflösung wirklich eine Überraschung. 


Einfach ein tierisch lustiger Lesespaß mit Krimispannung und Lokalkolorit von Sylt. Wer die Urlaubsinsel kennt, sollte sich diesen spasshaften Krimi beim nächsten Urlaub gönnen und wird danach auf die Möwen eine völlig andere Sichtweise haben.


                  
                

Dienstag, 3. November 2015

Dumm gelaufen von Moritz Matthies

Es geht tierisch lustig weiter


In Band 3 der Erdmännchenreihe von Moritz Matthies geht es wieder tierisch hoch her. Das Buch trägt den passenden Titel Dumm gelaufen und beschäftigt sich mit einem Unfall auf der Pferderennbahn. Es erscheint im Fischer Verlag.[Werbung]


Frühlingsbeginn im Berliner Zoo. Na ja, noch nicht ganz, aber Rocky, der Clanchef bei den Erdmännchen hat durch den Trubel mit Frau und Kindern langsam einen Hüttenkoller. Er muss ins Freigelände. Auch auf der Pferderennbahn Berlin-Hoppegarten geht es jetzt wieder rund. Leider verunglückt ein Rennpferd tödlich. War das wirklich ein Unfall? Nun sind Phil und Ray mit ihrem detektivischen Spürsinn wieder gefragt.

 

 





Wenn auch der Titel vermuten lässt, das hier etwas nicht so gut läuft, so machen die Erdmännchen und ihre tierischen Freunde doch alles richtig. Denn der vorliegende Reitunfall ist nicht einfach nur passiert, weil das Rennpferd dumm lief. Hier steckt ein echter Fall dahinter und die Eemittlungen sind wieder sehr unterhaltsam gestrickt.

Viele lustige Kommentare und Aktionen sorgen auch in diesem Band wieder für mächtig Furore und Spaß beim Leser. Immer wieder bin ich begeistert von den doch sehr menschlichen Verhaltensweisen der Erdmännchen. Man muss einfach schmunzeln, wenn man die komischen Eigenarten der Tiere genau dargestellt bekommt und auch Menschen kennt, auf die das zutreffen könnte. Gerade bei der Namenswahl hat der Autor ein treffsicheres Händchen bewiesen. Ich möchte dafür beispielhaft den Namen des Polizisten "Kliff Henger" erwähnen. 


Einfallsreich ist auch die Wahl der mitermittelnden Tiere, die wie die Bonobos ihre ureigensten Triebe selbst in diesem Buch deutlich ausführen. Hier lernt man etwas über die verschiedenen Tiergruppen oder erkennt einiges wirklich wieder.

Jedoch erscheint mir in diesem Band die Handlung etwas träger zu verlaufen, erst am Ende kommt richtige Spannung in die Sache. Auch sind die Interaktionen der Tiere miteinander nicht so ausgefallen und schräg wie sonst und es fehlt mir eine humorvolle Nebenhandlung. Der Liebeskummer von Ray und der von Frau und Kindern genervte Rocky reicht mir da nicht. Dass diese Geschichte dennoch lustig ist und gut unterhält, bleibt ausser Frage. Es ist halt nur leider keine Story für 5 Sterne. 



Wer gern lacht, sollte sich diese tierischen Einblicke unbedingt antun. Erdmännchen-Fans müssen es sowieso lesen, hier geht es locker weiter mit dem Clan aus dem Berliner Zoo und man will ja wissen, was die Tiere so treiben. Dumm waren sie auch dieses Mal nicht, sie werden immer schlauer.  


Mittwoch, 28. Oktober 2015

Dickes Fell von Moritz Matthies

Und schon wieder haben mich Erdmännchen & Co mit ihrem Charme gefangen genommen!

 

Dickes Fell ist mittlerweile der 4. Erdmännchen-Krimi von Moritz Matthies. Das "fabel-hafte" Buch erscheint 2015 im Fischer/Scherz Verlag.
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Es ist Frühling im Berliner Zoo und die Tiere geniessen die ersten Sonnenstrahlen in ihren Außengehegen. Natürlich kommen auch die Hormone wieder in Wallung und so geht es im Erdmännchenbau hoch her.  Ray entdeckt voller Freude seinen Freund, den Privatdetektiv Phil Mahlow am Gehege, der allerdings aufgrund einer ernsthaften Verletzung krankenhausreif zusammenbricht. Ray und Rufus wollen aufklären, welches Verbrechen dahinter steckt. Dieses Mal gibt es tatkräftige Hilfe von anderen Zoobewohnern und gemeinsam bestehen sie ein weiteres Abenteuer.  



Dieses Buch habe ich mit Begeisterung gelesen, doch dann fiel mir auf, dass ich den 3. Band ausgelassen habe. Doch da die Bücher jeweils eine in sich abgeschlossene Handlung besitzen, war dieses Versehen völlig problemlos und ohne Verständnisschwierigkeiten. Ich hatte großen Spaß mit der Lektüre und freue mich schon jetzt auf ein weiteres Abenteuer, das am Ende des Buches mit einer Leseprobe für einen Erscheinungstermin im Februar 2016 beworben wird.

Wie immer gibt der Autor mit seinem unnachahmlichen Wortwitz jedem Tier eine eigene Stimme, die an Humor und unterhaltsamen Dialogen kaum zu übertreffen ist. Ich war von Anfang an in die Geschichte abgetaucht und sah die Szenen immer bildhaft vor mir. Dabei sind in "Dickes Fell" auch mal andere Zoobewohner involviert, die mit ihren Fähigkeiten den Fall zur Aufklärung bringen.
Kong, der Gorillaboss hat mir mit seinen sehr menschlichen Fähigkeiten und Gefühlsregungen sehr imponiert. Die Zootiere halten zusammen, ergreifen auch für menschliche Leben tatkrätig Partei und ziehen sich dann nach getaner Arbeit in ihre sichere Behausung im Zoo zurück. Dort fühlen sie sich heimisch und bilden eine kunterbunte Familie aus verschiedenen Spezies und mit unterschiedlichen Begabungen und Eigenarten.

Die Handlung dreht sich außer dem menschlichen Entführungsfall von Phils Freundin Mo und ihrer Tochter auch um die Probleme im Erdmännchenclan. Hier bringt der Frühling die Tiere in Paarungsbereitschaft und das sorgt besonders bei Clan-Chef Rocky für Eheprobleme. Er muss sich mit seinem Weibchen Roxane einer Paartherapie unterziehen, die sein Bruder Rufus mit Intelligenz und tatkräftigem Einsatz durchführt. Dabei kommt es zu allerlei Missverständnissen und auch Rufus erliegt seinen tierischen Trieben.

Wie der Autor immer wieder in die Rolle der Erdmännchen schlüpft und ihre Sicht auf die menschliche Welt erklärt, ist wirklich grandios. Zum Beispiel warum sich Menschen Zebrafelle hinhängen, fragt sich Ray. Er schmückt seine Schlafhöhle doch auch nicht mit Menschenhaut.  



Wer gern in eine "Fabel-hafte" Handlung des Berliner Zoos eintauchen möchte und die Welt mit Tieraugen betrachten will, der sei auf dieses Buch verwiesen. Mit viel Witz und frechem Charme begeistern sie und unterhalten aufs Beste.  



Mittwoch, 2. September 2015

Ausgefressen - Moritz Matthies

Frech, witzig und absolut sympathisch: Erdmännchen ermitteln in der Menschenwelt!

 

Mit dem Roman Ausgefressen startete Autor Moritz Matthies seine Reihe aus der Erdmännchenperspektive. Dieses Buch erschien 2012 bei Scherz, einem Unternehmen des Fischer Verlages.[Werbung]

 

Bildergebnis für Ausgefressen buchErdmännchen Ray wohnt mit seinem vielköpfigen Familienclan im Berliner Zoo. Schon immer will er Privatdetektiv werden, denn Schnüffeln und Observieren liegt ihm genetisch im Blut.
Als der echte menschliche Privatdetektiv Phil im Zoo auftaucht und einen verschwundenen reichen Mann sucht, ist Ray mit seinem Spürsinn sofort dabei. Eine unterhaltsame Suche mit dem nicht ganz uneigennützigen Erdmännchenteam beginnt.


Aus der Erdmännchen-Perspektive

 

In erster Linie spielt in diesem Buch die Situationskomik der Tierdialoge die Hauptrolle. Die Krimihandlung ist eher nebensächlich und rückt fast in den Hintergrund.
Aus der Ich-Perspektive beschreibt Erdmännchen Ray herzerfrischend seine Sicht der Tiere im Zoo und auch die Handlungen der Menschen erscheinen wie eine Parodie. Menschliche Verhaltensmuster und Schwächen vergleicht er urkomisch mit denen seiner Zoogenossen. So erscheint dieses Buch wie ein Spiegel, der dem Leser vorgehalten wird. Denn auch die Erdmännchen haben Liebeskummer, buhlen um die ranghöchste Position ihrer Gruppe und unterliegen der Sucht des Konsumrausches.

Die Charaktere sind einzigartig und genial beschrieben. Dabei machen die frechen Sprüche in ihren Dialogen so viel Spaß, dass man dieses Buch innerhalb kürzester Zeit verschlingt und sich köstlich amüsiert.
Ray ist ein absolut sympathischer Tierheld mit kesser Schnauze. Er stellt die typischen Erdmännchenverhaltensmuster vor und erkennt die wichtigen Fähigkeiten seiner artfremden Mitbewohner im Zoo. Dieses Wissen nutzt er zur Ermittlung des Entführungsfalles und um der Dauergraberei der anderen Erdmännchen zu entgehen. Denn zu gern träumt er von seiner unerfüllten Liebe zu Elsa, dem Chinchillaweibchen.

Sein Bruder Rufus ist der Intelligenzbolzen unter den Erdmännchen. Er hat sich selbst das Lesen beigebracht und verfügt über ein Wissen, das selbst einigen Menschen fehlt. Er liebt Technik, kann sie gekonnt einsetzen und wünscht sich ein Smartphone.   

Rocky und Roxane sind Geschwister, die eher minderbemittelt sind, aber dem Clan treu ergeben. Dabei hat der muskelbepackte Macho Rocky echte Stuntmenqualitäten, die Rufus und Ray gezielt für ihren Fall nutzen.

Phil ist häufig alkoholisiert und versteht die Sprache der Erdmännchen. Dadurch gelingt ihm ihre Mithilfe und das Durchgraben des halben Zoos. Gemeinsam mit Ray bilden die zwei ein neues Ermittler-Dream-Team.

Ich habe mich köstlich amüsiert und die gelungene Ironie über das menschliche und tierische Verhalten und ihre Schwächen war wirklich klasse. Die Darstellung wirkt nicht künstlich, hier hat Moritz Matthies einfach gekonnt parodiert.

Dieser Tierkrimi ist Humor, Unterhaltung und Verhaltensstudie in einem. Dabei glänzt er durch freche Dialoge mit lustigen, teilweise leicht frivolen Sprüchen und charmanten Darstellern. Meine Erwartungen wurde übertroffen, so ein lustiges Buch hatte ich nicht erhofft.   


                      

Freitag, 24. Juli 2015

Bärenklau: ein Hundekrimi von Ralf Waiblinger

Eine unterhaltsame tierische Krimisatire mit Humor, Wortwitz und einigen Morden!
  

Ralf Waiblinger schrieb nach Hasenpfeffer seinen zweiten Hundekrimi um Spekulantius Bösenschreck mit dem Titel Bärenklau. Die Tiersatire erscheint 2015 im Gmeiner Verlag.

 
Ex-Kommissar Bösenschreck musste aus kriminellen Gründen seinen Dienst bei der Kriminalpolizei aufgeben und hat es durch die Heirat mit Barbarella Piepenbringts zu einem ruhigen Leben in Wohlstand und Muße gebracht. 
Der Diebstahl des Familiengeheimnisses seiner Eltern in Form eines Backbuches weckt aber seinen Hundeinstinkt und sein Jagdtrieb erwacht zu neuem Leben. Leider erfolgt sein Handeln nicht mehr offiziell im Dienst der Polizei und das macht
ihn ebenfalls zum Gejagten.
   

Wie auch sein erstes Buch Hasenpfeffer illustriert Ralf Waiblinger diesen Krimi mit eindrucksvollen Zeichnungen und verleiht seinen Büchern damit eine ganz besondere Note. Seine einzigartig gezeichneten Figuren leben förmlich und tragen deutliche Merkmale ihrer Charaktere und Gefühle. Das gibt ihnen schon menschliche Züge und schon ist die Satire perfekt. Nun können Berufsgruppen und Personen in Tiergestalt ungestraft Schwächen haben und durch den Kakao gezogen werden.
Es gibt ein einleitendes Tier-/Personenregister, welches ebenfalls mit Abbildungen versehen ist und sich als Wegweiser durch den Dschungel im Reich der Tiere anbietet.
 

Bärenklau geht gleich spannend los und eine raffinierte Krimihandlung lässt den Leser munter miträtseln wer denn nun der Täter sein könnte. Dabei gibt es einige unerwartete Wendungen und allerhand witzige Sprüche und Szenen, die gut unterhalten und einfach nur Spaß machen. Die Figuren agieren häufig genau so wie man es von ihren Tierinstinkten und Angewohnheiten her erwartet.
Waiblingers Schreibstil ist flott und unterhaltsam, denn er vermag es geschickt, anzügliche Namen zu erfinden bzw. tierische Eigenschaften so in Szene zu setzen, dass die Tiere vor dem Auge des Betrachters zu leben beginnen. Da suhlt sich das Schwein, ein stadtbekannter Zuhälter, da trabt Mähne schüttelnd das Pferd heran und die Hyäne geht genüsslich sabbernd ihrer Arbeit als Pathologe nach. So wird den Charakteren Leben eingehaucht und besondere Merkmale ihrer Tiergattung kommen gut zur Geltung.
Dabei gefällt mir vor allen Dingen die Mimik und eindeutige Körpersprache der dargestellten Tierfiguren, aber auch die Anspielungen auf die reale menschliche Welt im Medium Fernsehen oder Arbeitsalltag sind witzig gemacht. Dieser subtile Humor begeistert und läßt schmunzeln!

Ich hatte viel Spaß mit der tierischen Bande und dabei durchaus vergleichbare Menschen vor Augen. Das ist es was ich an dieser Satire so liebe! 
Danke Ralf Waiblinger!

Dieser originelle Krimi ist etwas ganz Besonderes! Ausdrucksvolle Tierzeichnungen untermalen geschickt die Handlung und machen die verschiedenen Emotionen sichtbar. Diese Gabe ist ein Geschenk, welches Ralf Waiblinger dem Leser macht. Man muss nur zugreifen und lesen!
Volle 5 Sterne für diesen gelungenen wortwitzigen Tierkrimi!

       
      ***Leserunde von lovelybooks:  Vielen Dank an den Autor und dem Gmeiner Verlag für die Bereitstellung des Buches!***