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Freitag, 5. Mai 2017

Ein wunderbares Jahr - Laura Dave

Poolliegentauglich, sommerlich und interessante Infos über Weinanbau


"Ein wunderbares Jahr" ist das deutsche Debüt der Amerikanerin Laura Dave. Der Roman erschien 2015 bei Blanvalet. [Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG]


Giorgia Ford steht kurz davor, den Mann ihrer Träume zu heiraten. Als sie ihr Brautkleid anprobiert, entdeckt sie etwas, das ihre Welt aus den Angeln hebt. Sie flieht auf das Weingut ihrer Eltern in Kalifornien, auch dort stehen Veränderungen an, die die heile Welt ihrer Kindheit in Frage stellen. Kann Giorgia das Weingut retten und wird es noch eine glückliche Hochzeit geben?




Dieser Roman führt ins sonnige Kalifornien, in die Weinanbaugebiete, die erst seit ungefähr 200 Jahren so existieren.
Mir hat der Roman die Augen geöffnet für die schwere Arbeit im Weinberg und das Risikio von Missernten und auch einige neue Informationen zum Weinanbau habe ich hier sozusagen nebenbei gewonnen.

Gleich zu Beginn möchte ich feststellen, dass ich weder den Titel inhaltlich passend auf das Buch beziehen kann, noch sehe ich einen Sinn in der Coverabbildung der Weinbergpfirsiche. Wären hier reife, saftige Trauben nicht stimmiger gewesen? Ich hätte auch dann zum Buch gegriffen. Aber das möchte ich nicht in die Bewertung einfliessen lassen.

Mich hat der Roman locker und leicht unterhalten, auch wenn die Familiengeschichte eher Probleme birgt und der Grundton daher eher melancholisch wirkt. In der Familie hat jeder so seine Schwierigkeiten, die heile Familie gibt es schon lange nicht mehr. Die Eltern wollen sich trennen und den ökologisch geführten Weinberg, ihre gemeinsame große Aufgabe, verkaufen, außerdem haben die drei erwachsenen Kinder alle Beziehungsprobleme.

Auch wenn die Charaktere vielfältig geschildert sind, so erscheinen sie doch eher oberflächlich und kamen mir nicht sehr nahe. Die Brüder zerstritten, der Bräutigam unentschlossen, die Eltern unfähig, miteinander zu reden. Besonders die Protagonistin Giorgia, die ja als Anwältin über eine gewisse Reife verfügen sollte, kam mir mit ihrem impulsiven Verhalten eher unreif und kindisch vor. Sie möchte ihre Ehe retten, aber wahre Liebe wird hier nicht deutlich gezeigt. Ich hatte mir eigentlich mehr emotionale Szenen erhofft.

Bei der Lektüre habe ich die Weinkunde genossen, die Familiengeschichte interessiert verfolgt und ich hatte einige unterhaltsame Stunden am Pool. Ich wähnte mich im sonnigen Kalifornien statt im eigenen Urlaubsdomizil in Italien. Wein verbindet diese unterschiedlichen Welten!

Wer Familiengeschichten mag und in die Weingegend Kaliforniens eintauchen möchte, dem kann ich dieses Buch als Urlaubslektüre empfehlen.





Dienstag, 10. Mai 2016

Ein diebisches Vergnügen - Peter Mayle

Angenehm zu lesender Roman mit Kriminalfall, der  französische Spitzen-Weine hofiert und gut zu einem Frankreichurlaub passt!

Weindieben auf der Spur

 

Peter Mayle liebt Frankreich und das wird in seinen Romanen deutlich. Sein Buch Ein diebisches Vergnügen erschien 2010 und wird im Heyne Verlag aufgelegt. 

Ein reicher Amerikaner sammelt seit Jahren Spitzenweine, leider macht er den großen Fehler, in einer Fachzeitschrift einen hofierenden Artikel über sich lesen zu wollen. Raffinierte Diebe stehlen daraufhin mehrere Hundert Flaschen seltenster französischer Weine im Wert von drei Millionen Dollar aus seinem Weinkeller. Da die Versicherung natürlich versucht, die Schadenssummer nicht begleichen zu müssen, wird ein Ermittler eingeschaltet. Der unkonventionelle Sam Levitt, früherer Liebhaber der Versicherungsagentin Elena, kennt sich mit Weinen aus und übernimmt den Fall. Die Spur der Weine führt ihn nach Marseille.

  

Dieses Buch ist ein Genußbuch mit krimineller Note, für Weinkenner französischer Spitzenweine allerdings ein echter Leckerbissen. Mir schmecken Winzerweine und Tropfen aus dem Supermarkt, daher haben die Namen der berühmten Weine auch nur einen frankophilen Charme hinterlassen.
Die Dekadenz der Superreichen, Sammler und "Folie des grandeurs" sind nicht meine Welt. Wer vor lauter Reichtum eine Art Großmannssucht ausleben muss, die durch exzentrische Vorlieben und überkandidelten Ideen geleitet wird, ist mir echt suspekt.

Doch die Ermittler, Journalist Philippe, Sophie und Sam, sind nicht ganz so abgehoben. Die Charaktere sind etwas farblos, sie kommen mir nicht nahe. Auch sie leben einen gewissen Lebensstil: Austern, Kaviar und Champagner! Man gönnt sich ja sonst nichts!

Der Roman liest sich leicht, eine richtige Poollektüre, die Spannung hält sich in Grenzen. Eher unterhalten die stimmungsvoll gezeichneten Bilder der südfranzösischen Lebensart und kulturellen Örtlichkeiten von Marseille und Umgebung.
Interessant ist die Art, wie Sam Levitt seine Informationen erhält und welche Kanäle er für welche Arbeitsaufträge bemüht.
 


Ein angenehm zu lesender Roman mit Kriminalfall, der französische Spitzen-Weine hofiert und gut zu einem Frankreichurlaub passt!
Als Urlaubslektüre gerade richtig, vielleicht noch ein Glas Wein dazu!