Posts mit dem Label Mallorca werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Mallorca werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 14. Juni 2025

Das Versprechen eines Sommertags - Elena Sonnberg

Alte Liebe rostet nicht  

 
Der Roman "Das Versprechen eines Sommertags" von Elena Sonnberg (Adriana Popescu) aus dem Goldmann Verlag spielt im sommerlichen Mallorca. 
 
In den Sommerferien reist Isabelle gemeinsam mit ihrem Mann Stefan und den beiden Kindern nach Mallorca, ihre Eltern haben sie eingeladen und besitzen dort eine Finca. Seit ihrer Jugend verbindet Isabelle mit der Insel wunderbare Erinnerungen mit Strandfreuden und Glücksgefühlen. Doch jetzt sieht sie der Reise mit Bauchschmerzen entgegen, in ihrer Ehe kriselt es, Stefan wünscht sich eine Beziehungspause und das Familienleben mit zwei Kindern stresst sie ungemein. 
Aber ihren Eltern zuliebe verschweigt sie ihre Probleme und versucht den Aufenthalt auf der Urlaubsinsel zu genießen. Das gelingt ihr nur solange, bis ihr Bruder einen alten Freund mitbringt, der alte Erinnerungen aufwirbelt. Denn mit Ben hat Isabelle hier auf Mallorca den schönsten Sommer ihres Lebens verbracht. 
 


 
"Es gibt verschiedene Versionen eines Happy Ends. Vielleicht ist ein Neuanfang ja meines." Zitat S. 421  
 
Dieser Roman beschreibt Isabelles Geschichte, die in einer Beziehungskrise gefangen ist, was durch das Erscheinen von ihrem Jugendfreund umso schwieriger wird. Sie macht auf Mallorca eine Entwicklung durch und erkennt, dass es Zeit ist, loszulassen von ihrer Ehe und sich selber neu entdecken und frei fühlen für eine neue Beziehung.
Die Geschichte ist nicht so sommerlich leicht, wie ich anhand des Covers angenommen habe. Es geht um alte Gefühle, eine Ehe in der Krise und um eine Familie, die zusammen bleiben möchte. 
 
Das Familientreffen findet auf Mallorca statt, es geht an den Strand, zum Schnorcheln und sie fahren Boot, doch das mallorquinische Feeling bleibt leider auf einen Ausflugsort und Freizeitaktivitäten beschränkt. Da hatte ich mir mehr Inselflair gewünscht. Als Neuanfangsroman hatte ich mir knisternde Romantik und die sommerliche Leichtigkeit eines Familienurlaubs erhofft, dafür gibt es lange Beziehungsgespräche und ein paar Probleme mit den Eltern, die aufgrund ihres Alters nicht mehr ganz gesund und fit sind. 
Die Zeichnung ihrer Figuren ist Elena Sonnberg gut gelungen, alle Personen wirken lebendig und authentisch und man kann sie sich gut vorstellen. Dabei sind mir besonders die Eltern von Isabelle ans Herz gewachsen, sie zeigen, dass eine Liebe auch viele Jahre überdauern kann.
 
Die Geschichte hat mich gut unterhalten, aber irgendwie nicht so recht berührt. Dennoch ist die Botschaft angekommen, es gibt immer eine zweite Chance für alte und neue Lieben.  

Das Versprechen eines Sommertags ist eine berührende Geschichte über zweite Chancen, über alte und neue Lieben und darüber, dass es nie zu spät ist, sein Herz noch einmal weit zu öffnen. Die Figuren wirken so nahbar, dass man sich schnell wie mitten im Geschehen fühlt. Besonders schön fand ich die Mischung aus Wärme, Sehnsucht und Hoffnung, die durch die ganze Geschichte schwingt – ohne kitschig zu sein.Was mich besonders gefesselt hat: Isabells Entwicklung. Man merkt richtig, wie sie Schritt für Schritt wieder zu sich selbst findet. Wie sie merkt, dass sie nicht nur Mutter und Ehefrau ist, sondern auch eine Frau mit eigenen Wünschen. Die Begegnung mit ihrer Jugendliebe bringt natürlich ordentlich Herzklopfen rein, aber es geht um mehr als nur eine neue Romanze. Es geht um Mut – zum Neuanfang, zum Loslassen, zum Selberfühlen.hter Liebesroman, sondern eine Geschichte mit Herz, Tiefe und echten Fragen ans Leben. Isabell steckt mitten in einem Leben, das von außen funktioniert, aber innerlich bröckelt. Ehe am Ende, Träume auf Eis gelegt – und doch hält sie tapfer die Fassade aufrecht, zumindest bis nach dem großen Familienfest. Diese Mischung aus Verdrängung, Hoffnung und innerer Zerrissenheit hat mich sehr berüh Der Roman "Das Versprechen eines Sommertags" von Elena Sonnberg (Pseudonym für Adriana Popescu) entführt uns ins wunderbare Mallorca. Sie zeigt uns in ihrem Roman, dass Mallorca soviel mehr zu bieten hat als nur Ballermann und es unfair ist diese Insel auf den Ballermann zu reduzieren.


Unterhaltsamer, aber etwas vorhersehbarer Sommerroman mit Trennung, der Probleme von Beziehungen aufzeigt, aber auch Hoffnung macht, dass ein Neubeginn möglich ist oder eine lange Ehe voller Liebe.
 
***Herzlichen Dank an das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!*** 




Samstag, 15. Januar 2022

Eine Prise Meersalz - Nanni Burba

Unterhaltsames von Höhen und Tiefen des Auswandererlebens 

"Eine Prise Meersalz" erzählt die Auswanderer-Geschichte von Nanni Burba, unterstützt wurde sie von Oliver Domzalski. Das Buch gehört zur Sehnsuchtsreihe aus dem eden.books Verlag
 
Nanni und Harald Burba stehen nach einem Brand ihres Restaurants in Gronau vor dem Nichts. Sie setzen alles auf eine Karte, nehmen ihre letzten Ersparnisse und wandern nach Mallorca aus.
 

 
Die Reihe "Sehnsuchtsorte" stellt immer wieder Locations vor, die man aus Urlauben kennt. Hier geht es nach Santanyi auf Mallorca, wo sich das Ehepaar Burba ihr Café Pablo aufgebaut hat. Das Ankommen und die täglichen Erlebnisse mit ihrem Restaurant werden mit Eindrücken von Mallorca und Anekdoten der dortigen Lebensgewohnheiten bunt gemixt. So kann man sich einen umfassenden Eindruck von Deutschen machen, die ohne Sprachkenntnisse in ein fremdes Land ziehen. Doch trotz einiger Schwierigkeiten fassen sie Fuß und fühlen sich mit dem harten Arbeitsleben des Restaurants auch angekommen. 

Der Artikel im Magazin Mediterrane Lebensart fasst wunderbar zusammen, was man von dem Ehepaar wissen muss und lässt sehnsüchtig die erwähnten Gerichte vor meinem inneren Auge erscheinen. Die Küche möchte man unbedingt ausprobieren, die Preise sind im Mittelklasse-Bereich angesiedelt, wenn man dem Kritiker glauben schenken darf. 
 
Es war interessant zu sehen, welche Höhen und Tiefen, schönen Erlebnisse und besonderen Herausforderungen die Burbas auf Mallorca gemacht haben. Beide sind Gastronomen aus voller Überzeugung und sie stellen auch klar, wie sehr man in diesem Gewerbe zwischen Erfolg und Misserfolg schwankt. Bei der Lektüre habe ich den Zusammenhalt des Paares und ihren Mut bewundert, trotz einiger Schwierigkeiten an ihrem Traum festzuhalten und dafür zu kämpfen. Sie wollen auf der Sonneninsel Mallorca bleiben, denn inzwischen fühlen sie sich auch dort heimisch. 
Als sich das Restaurant etabliert hat und sie einen festen Kundenstamm aufgebaut haben, sorgt die Corona-Pandemie für erneute finanzielle Sorgen.  

Ich muss allerdings sagen, dass mich die Rückblicke und die persönlichen Episoden um Krankheit, Flohmarktmöbel und die Filmaufnahmen wohl mehr interessieren würden, wenn ich Nanni wirklich kennen würde. Einige Episoden über ihre Gäste fand ich ganz lustig und es ist gut zu wissen, dass sich in den letzten Jahren einige Schauspieler aus der deutschen Filmbranche in Santanyi ansiedeln und das der Ort durch das neue Publikum immer mehr seinen ursprünglichen künstlerischen Charme verloren hat. 
Mich hat der zwar lebensfrohe, aber eher schlichte, alltagssprachliche Schreibstil an wöchentlichen Kolumnen aus einer Zeitung erinnert. Wer von einem Neustart auf Mallorca träumt, findet hier sicherlich einige hilfreiche Tipps, was man alles beachten sollte und worauf man sich einstellen muss, wenn man ohne Sprachkenntnisse auswandert.
 
 
Ein weiterer Auswandererbericht, der das Leben auf der Urlaubsinsel Mallorca mit Höhen und Tiefen aufzeigt. Weil ich nicht auswandern will, konnte mich das Thema nicht packen, aber immerhin gut unterhalten.  
 
 


Dienstag, 3. März 2020

Comisaria Fiol - Lucia de la Vega

Ein typischer Urlaubskrimi mit ausgewogener Mischung aus Spannung und Unterhaltungscharakter 


Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge bildet den Auftakt der Krimireihe von Lucia de la Vega. Das Buch erscheint im Knaur Verlag. 

Ex-Kommissarin Marie Lindner zieht gemeinsam mit ihrem Mann Andreas nach Mallorca. Dort möchte Marie ein traumatisches Erlebnis hinter sich lassen und einen Neuanfang starten. In einer alten Finca im Tramuntana-Gebirge möchten sie ein Landhotel eröffnen. Während Marie und Andreas mit dem Umbau zu tun haben, beschäftigt sich Comisaria Silvia Fiol mit der Aufklärung eines grausamen Verbrechens. Eine schwedische Touristin wurde tot an den Strand gespült.



Bei diesem Krimi bekommt man eine spannende Story mit Mordaufklärung geboten und gleichzeitig lernt man auch das Leben auf der Baleareninsel näher kennen. Die Suche führt in das unterirdische Höhlen- und Grottensystem rund um Sa Calobra und Puerto de Sóller, welches von Schmugglern in der Franco-Diktatur rege genutzt wurde.
  
Dieser Krimi liest sich wunderbar leicht weg und den Figuren folgt man gerne. Maries Probleme aus der Vergangenheit werden näher beleuchtet und ich hatte Mitleid mit ihr. Mit ihrem Mann Andreas hat sie einen verlässlichen Charakter an ihrer Seite und damit gute Chancen, sich auf Mallorca gut einleben und wohlfühlen zu können. Die Hotelidee ist das gemeinsam gesteckte Ziel gesteckt, das es nun anzugehen gilt. Doch vorher haben sie noch unter dem unbekannten Täter zu leiden, der in Marie sein ideales Opfer sieht. Wie es zur Geiselnahme kommen konnte, fand ich sehr spannend geschildert. 
Eingeschobene Kapitel aus der Täterperspektive lassen tief blicken, man erkennt die vorliegenden psychischen Probleme, kann aber keine Person aus der Handlung zuordnen. Dieser Mensch trägt ein Gefahrenpotential mit sich herum und es wird schnell klar, er wird erst ruhen, bis er sein letztes Opfer gefunden hat. Dadurch kommt es zu einigen fesselnden Stellen, die die Spannungskurve auf einem dauerhaften Mittelmaß halten. 


Ein urlaubsmäßiger Mallorca-Krimi, der sich unangestrengt lesen lässt und gleichzeitig für spannende Unterhaltung sorgt. 


***Herzlichen Dank an den Droemer Knauer Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***


Samstag, 7. Juli 2018

Gruppentherapie - Friedrich Kalpenstein

Lockere Unterhaltung mit Pepp und Humor und einer Menge Schlager.


Das Buch "Gruppentherapie" erscheint im Tinte & Feder Verlag. Die darin befindlichen Schlager wurden vom Autor Friedrich Kalpenstein eigens komponiert und unter dem  Künstlernamen Ben Valdern  eingesungen.  
Die Lieder zum Buch gibt es auf CD.

"Ich brauch keine Badehose auf Mallorca, mich kriegt die Sonne sowieso nie zu sehen."

Benny Biber ist 30 und hat sein Architekturbüro gerade finanziell in den Sand gesetzt. Hilfe kommt dank seinem Freund Sascha, den er aus alten Bandtagen kennt. Dieser vermittelt ihm durch seine Beziehungen einen Job als Partysänger auf Mallorca. Dort lässt sich mit guter Schlagermusik für die feierwütigen Urlauber noch eine Menge Geld verdienen, Hauptsache es ist ein eingängiger Text und ein Beat, bei dem man ins Tanzen verfällt.
Ben bekommt ein Bühnen-Outfit, mit dem ihn in München niemand erkennen würde und lanciert zur Stimmungskanone auf Malle. Gleichzeitig nimmt er in seiner Heimat einen Job in einem angesehenen Architekturbüro an, wobei er zufälligerweise auch mit der Tochter des Chefs eine Beziehung am Laufen hält. Die Frauen lieben ihn und deshalb hat er auch auf Mallorca eine Liebschaft mit der Barfrau Eva. Komplikationen sind also zu erwarten. 



Lachen bis der Arzt kommt? Na ja, das trifft es nicht ganz, aber es ist schon sehr lustig was Bens Doppelleben so ausmacht.
Ob Schlagerfan oder eher nicht, dieses Buch ist für alle humorvoll, locker und abwechslungsreich zu lesen. Die Handlung ist auf die Spitze getrieben, aber so durchaus vorstellbar. Die besonderen Schwierigkeiten von Bens zwei Leben sind schon etwas übertrieben, aber gerade darin liegt der besondere Reiz. Er ist ein Frauenheld, lässt nichts anbrennen und liebt den Ruhm, den er als Rampensau im Schlagermilieu auf Mallorca einheimst und andererseits ist er Architekt in München und möchte sich auch dort etablieren.
Seine neue Stelle ist dank seiner neuen Freundin auch gleich ein Volltreffer, ihrem Vater gehört ein Architekturbüro und so wird Ben in die Hautevolee der Baubranche auf Empfängen eingeführt. Aber so ganz seriös läuft das Geschäft nicht, wie es wohl auch häufig im wahren Leben vor sich geht.


Bens Doppelleben kann einfach nicht gutgehen, das wird einem schnell klar. Sein Gehetze zwischen Mallorca und München ist stressig und wie er sich aus manch brenzliger Situation wie ein Aal herauswindet, ist äußerst lustig anzusehen.
Er liebt die Frauen und meint es gar nicht böse, er kann gar nicht anders, als die Frauen zu umgarnen. Deshalb nimmt man es ihm auch nicht übel, sondern begleitet ihn auf seinem Spießrutenlauf. 

Die Story ist amüsant und mir hat bei diesem Buch besonders der humorvolle und spruchstarke Erzählstil gefallen. Manche Begriffe sind zwar nicht neu, aber doch in diesem Kontext durchaus witzig. Schlager muss man nicht mögen, wenn man das Buch liest, aber sie verbreiten mit ihren einfachen mitsingbaren Texten und rythmischen Beats einfach gute Laune. Das liebt man nicht nur am Ballermann. Und auch die Figuren des Buches sind wie aus dem wahren Leben gegriffen.

Mit den eingängigen Songs und der amüsanten Geschichte wird dieses Buch zu einem flotten Urlaubsbuch ohne großen Tiefgang, aber dafür mit einer Menge Spaß und Humor.


***Für diesen Buchgewinn vom Autor über Lovelybooks bedanke ich mich herzlich!***





Montag, 2. April 2018

Die Insel der Zitronenblüten - Cristina Campos


Eine besondere Geschichte mit vielschichtigem Tiefgang


Mit ihrem Debüt "Die Insel der Zitronenblüten" hat die Spanierin Cristina Campos 2016 einen wunderbaren Roman geschaffen, die deutsche Ausgabe wurde hervorragend übersetzt von Michaela Meßner und erscheint 2018 im Blanvalet Verlag.

Anna und Marina sind vom Charakter her sehr unterschiedliche Schwestern. Während Anna auf Mallorca ein komfortables Leben mit Mann und Tochter lebt und sich bemüht, ihr Äußeres mit Schönheitseingriffen zeitlos zu halten, arbeitet Marina unter Einsatz ihrer gesamten Kraft bei einem Ärzte ohne Grenzen NGO in Äthiopien für die Ärmsten der Armen. Als die Schwestern gemeinsam in Valldemossa eine Mühle mit Bäckerei erben, kehrt Marina zurück in ihre Heimat Mallorca, die sie bereits im Alter von 14 Jahren verlassen hat. Die Landschaft der Insel und der Duft des Zitronenbrotes haben eine große Anziehungskraft auf Marina und wecken heimische Gefühle in ihr und so zögert sie, das Anwesen zu verkaufen. Außerdem möchte sie dem Geheimnis der Erblasserin auf die Spur kommen. Dieses Erbe wird Marinas Leben verändern.  




"Die Insel der Zitronenblüten" ist ein ganz wunderbarer Roman, bei dem man hofft, das er nicht enden möge. Wir begleiten zwei Schwestern, die so völlig verschieden sind. Was steckt hinter dem Geheimnis der Bäckerei? Wer war die Verstorbene? 

Achtung, hier sind Spoiler enthalten! 

Dieser Roman spielt im Hauptteil auf Mallorca, wir lernen jedoch Marina bei ihrem Einsatz für Ärzte ohne Grenzen in Äthiopien kennen. Betroffen liest man über ihren Kampf gegen Krankheiten, über  Armut und die schwierige medizinische Versorgung in diesem Land. Marina begleitet eine Geburt, bei der die junge Mutter kurz nach der Entbindung verstirbt. Das Baby überlebt und Marina schliesst das kleine Wesen sofort in ihr Herz, übergibt sie an ein Waisenhaus und hofft auf eine erfolgreiche Adoptionsvermittlung. 
Als sie die Nachricht des Erbes auf Mallorca erhält, fliegt sie in ihre Heimat. Ihr Freund Mathias bleibt als Helfer in Afrika zurück. 
Gerade die Einblicke von Marinas und Mathias beruflichem Einsatz im Kampf gegen Seuchen und  Krankheiten bei den Ärmsten der Armen haben mich sehr beeindruckt. Man merkt ihnen ihr enormes Engagement und ihr Herzblut für ihre Arbeit an und das macht sie sofort sympathisch. Ich war ergriffen von der geschilderten Geburt, aber auch dem verzweifelten Kampf gegen Ebola. Solche Schilderungen allein machen ein Buch unvergesslich. 

Doch auch die anderen Charaktere und die Szenen auf Mallorca sorgen für unterhaltsame Lesezeit und nehmen den Leser mit zu den schönen Plätzen der Insel, aber auch in die Backstube, nebst einigen mallorquinischen Rezepten für Brot und  Zitronenkuchen. Gemeinsam mit Marina erlebt man diese schönen Eindrücke und erkennt, wie sehr sie ihre Heimat vermisst hat. Allmählich kommt sie auch ihrer älteren Schwester Anna und Nichte Anita näher, während Schwager Armando ein fieser raffgieriger Charakter ist, den man von Anfang an nicht leiden kann. Entgegen Marinas eigenständiger Art ist Anna eher eine devote Frau, sie lässt sich von ihrem Mann bevormunden, nimmt seinetwegen eine Brusvergrößerung vor und ersetzt wahre Gefühle durch ein Leben in Luxus. 

Anita ist ein junges Mädchen mit einer burschikosen, kräftigen Figur und wenig Selbstbewusstsein. Anna schickt Anita ohne deren Interesse zum Ballett. Das passt überhaupt nicht zu Anita und es wird sie auch nicht zu einem zarten Schwan werden lassen. Marina wendet sich dem Mädchen aufmerksam zu und geht auf ihre Gefühle und persönlichen Wünsche ein. Ein wichtiger Schritt
für Marinas Entwicklung. 

Das sorgsam gehütete Geheimnis um die Besitzerin der Bäckerei wird zu einem Hauptpfeiler des Buches, doch erst die kleinen Nebengeschichten geben dem Ganzen die entscheidenden Informationen und die entscheidende Würze für den Romanverlauf.    

Auch wenn man zwischendurch glaubt, den roten Faden verloren zu haben, liest sich das Buch ganz wunderbar. Die Themenvielfalt ist eventuell etwas zu hoch angesetzt, bei einem Debüt entschuldige ich das aber gern. 
Die Autorin bringt vielschichtige Themen in die Handlung ein und ihre Charaktere sind fesselnde Figuren mit besonderen Lebenswegen und auch die atmosphärischen Schauplätze bauen sich stimmig in die Handlung ein.  

Mir hat nur die Idee mit Ursula und ihrem Roman nicht gefallen, es war im Grunde unwichtig, hier noch eine Geschichte aufzumachen. 



Eine besondere Geschichte mit vielschichtigem Tiefgang, interessanten Charakteren und tollen Schauplätzen, die man sich gut vorstellen kann und die noch nachhallt. 


***Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich herzlich beim Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag.***  





[Werbung] Ich möchte darauf hinweisen, dass ich für diesen Beitrag nicht bezahlt wurde und ihn aus freien Stücken veröffentliche.

Mittwoch, 2. August 2017

Balearenblut - Hanne Holms

Leichter Urlaubskrimi, bei dem der Spannungsfaktor noch ausbaufähig ist.

 

Hanne Holms Regionalkrimi "Balearenblut" spielt auf Mallorca und erscheint pünktlich zur Urlaubszeit im Piper Verlag. (Werbung)

Die Reisejournalistin Lisa Langer soll einen Werbeflyer für ein Luxushotel in Alcudia erstellen und fliegt dafür nach Mallorca. Kurz nach ihrer Ankunft fällt ihr buchstäblich ein Mann vor die Füße, ein Hotelgast, dem ein Messer im Rücken steckt. Selbstmord kann es also nicht gewesen sein und damit ist Lisas Ermittlergeist geweckt, denn sie ist auch Krimiautorin. 






Lisa Langer ist erst einmal geschockt als ihr ein Toter direkt vor die Füße fällt. Doch dann steckt sie vor lauter Neugierde ihre kriminalistische Spürnase in die Mordermittlungen, schliesslich kann sie sich solch eine Gelegenheit als Krimiautorin nicht entgehen lassen. Als sie den Ex-Polizei-Chef Jorge Bennassar kennenlernt, hat sie die passende Unterstützung gefunden. Gemeinsam erleben sie gefährliche Abenteuer.
 

Bei diesem Krimi kommt man sofort in Urlaubsstimmung. Denn die detailreichen Beschreibungen auf Mallorca, der Sehenswürdigkeiten, Landschaftsbeschreibungen und leckeren Tapas in den verschiedenen Bars und Restaurants machen den Reiz dieser Insel nachfühlbar und wer schon einmal dort war, möchte sofort den nächsten Urlaub antreten. 

Lisa Langer führt in Alcudia ein Doppelleben, einerseits arbeitet sie an einem Werbeflyer für ein wunderschönes exklusives Hotel, andererseits fällt ihr eine Leiche vor die Füße und sie macht sich mutig auf die Suche nach dem Mörder. Selbst der Kommissar, der diesen Fall von Amts wegen untersucht, freut sich über ihre Spurensuche. Sie findet mit ihrer umgänglichen Art schnell den Kontakt zu Einheimischen und Hotelmitarbeitern und so geht die Ermittlung schnell voran.  
Allerdings erfährt man von ihr nur das Offensichtliche, ihre Gedanken und Gefühle bleiben dem Leser weitestgehend verborgen. Das macht sie mir irgendwie unnahbar und sie bleibt mir etwas fremd. Allerdings mag ich die Kombination aus der jungen Lisa und dem älteren Jorge, sie wirken als Ermittlerduo schon sehr eng und kommen miteinander prima aus.

Hanne Holms Schreibstil ist recht schlicht und einfach und damit eignet sich dieser Krimi bestens als Lektüre für den Strand und natürlich für den Mallorcaurlaub.


Die Erzählperspektive wechselt zwischen Lisa, Jorge und den diversen Kriminellen, die auf der Insel ihr Unwesen treiben. Was treibt die Gauner an, welche Motive stecken hinter ihren Aktionen? Leider fehlt auch hier ein genauer Blick in die Köpfe und man kann sich die Beweggründe nur selbst zusammenreimen. 

Mir haben besonders die Einblicke in die landesüblichen Polizeizuständigkeiten gefallen und die Rezepte im Anhang werde ich mir noch mal genauer ansehen und einige Rezepte ausprobieren.  

Für einen Krimi haben mir allerdings ein paar raffinierte Wendungen und etwas mehr Spannung gefehlt. Hier ist noch Nachholbedarf und ich habe auch den möglichen Täter schnell geahnt.   


Balearenblut ist ein gut zu lesender, recht unterhaltsamer Urlaubskrimi, der den Leser zu den schönsten Ecken im Nordosten Mallorcas führt und mit seinen beschriebenen Tapas Geschmack macht auf eine Reise dorthin.  

***Herzlichen Dank an den Piper Verlag für dieses Reziexemplar!***