Historischer Roman über amerikanischen Unabhängigkeitskrieg
Herausgeber ist der Bastei Lübbe Verlag
Dieses
Buch bekam ich als Blogger-Exemplar von der Autorin zugesandt. Eine
große Freude hat sie mir damit gemacht und dafür danke ich an dieser
Stelle herzlich!

1775: Die Mennonitin Anna lebt mit ihrem Vater in Hessen in einer
Gemeinde der Täufer. Bei einem Überfall rettet sie der junge Leutnant
Lorenz von Tannau und beide verlieben sich ineinander. Lorenz wird mit
seinem Regiment nach Amerika in den Krieg geschickt. Annas Vater stirbt
und aus Verzweiflung und fehlender Lebensperspektive verkauft sie sich als Schuldmagd in die
amerikanischen Kolonien. Dort machen beide ihre eigenen Erfahrungen mit
der Sklaverei und erleben die Wirren des Unabhängigkeitskrieges.
Was für ein toller Schmöker!
Dieses Buch hat mich gut unterhalten,
informiert, aber auch erschüttert und mitgerissen. Doch das Wichtigste,
es hat mich vollkommen vereinnahmt und in eine andere Zeit
hineinversetzt. Ich konnte es einfach nur verschlingen und immer weiter
lesen, obwohl der Roman ja umfangreiche 880 Seiten zählt. Die Seitenzahl sollte also niemanden abschrecken.
Die
historischen Grundlagen hat die Autorin ausgezeichnet recherchiert und
äußerst gelungen in den Roman eingebaut. Sie vermittelt ein deutliches
Bild Amerikas und seiner Klassenunterschiede, beschreibt den auch mit
Hilfe von ausländischen Soldaten geführten Unabhängigkeitskrieg und die
vielseitigen religiösen Strömungen, die durch Auswanderer dort gelebt
wurden.
Historische Begriffe und Persönlichkeiten werden ausführlich
im Glossar erklärt und beschrieben. So hat man als Leser die
Möglichkeit, sein Wissen um diese Zeit aufzufrischen und ein besseres
Verständnis der herrschenden Umstände zu erhalten. Besonders hervorheben
möchte ich das aufschlussreiche Nachwort der Autorin, hier wird der
Traum der Freiheit in der Geschichte der Menschheit noch einmal
ausdrücklich erklärt.
Doch nicht nur die geschichtlichen Belange
sind interessant dargestellt. Die spannende Liebesgeschichte der beiden
Protagonisten Anna und Lorenz entwickelt sich mit viel menschlichem Auf
und Ab und zieht den Leser in seinen Bann. Das bringt Sehnsucht und
Leben in historische Romane. Aber auch der Zeitgeist wird sehr klar
bechrieben, indem die Lebensumstände und die Klassenunterschiede auch
zwischen christlichen Konfessionen aufgezeigt werden und somit die damit
verbundenen unüberbrückbaren Hürden der zwei Liebenden deutlich werden.
Die Charaktere setzen sich im Handlungsvelauf gedanklich mit den
religiösen Aspekten auseinander und deuten damit die Schwierigkeiten
ihrer Verbindung in der damaligen Zeit an.
Auch wenn ich diesen
Roman in seiner Sprache und Fülle regelrecht verschlungen habe, so ist
doch der Zufall hier eindeutig zu viel am Werk. Wenn sich ein paar
Personen im großen Amerika immer wieder treffen, wirkt das natürlich
unlogisch und konstruiert. Doch das blende ich einfach aus. Denn als
fiktive Personen und Stellvertreter ihrer Zeit sehe ich sie eher
sinnbildlich und nur so kommt in der Handlung eine Dramatik und Spannung
auf!
Diese Geschichte um Anna und Lorenz hat mich
gefesselt. Gerade die geschilderten Klassenunterschiede, das große Leid
der Sklaven, die menschenverachtende Unterdrückung durch
Plantagenbesitzer und ihre Helfershelfer ziehen mich in einen Bann des
Lesens und nehmen mich mit auf eine emotionale Reise. Große
Leseempfehlung von mir!
Sommerzeit ist Salatzeit
und was liegt da näher, als sich mal ein schönes Buch zu diesem Thema anzusehen! Jetzt gibt es alles knackfrisch zu kaufen, die Tomaten reifen sonnensaftig und die bunten Farben machen einfach Appetit.
In diesem Fall möchte ich aus der Reihe Küchenratgeber von GU dieses wunderschön illustrierte Büchlein vorstellen:

Bücher über Salate
und Saucen gibt es bereits in großer Vielzahl. Doch in diesem GU
Salatratgeber stecken viele tolle Rezeptideen, die mit 50 verschiedenen
Saucen auch außergewöhnliche und leckere Salate zaubern lassen.
Das Buch ist im typisch handlichen GU Format und teilt sich in drei Kategorien auf.
a) Vinaigrettes
Hier haben mit die Radieschenvinaigrette, die frische Kräuter- und die Sardellenvinaigrette besonders gut gefallen.
b) Cremige Dressings
Hier
wird u. a. der Klassiker Caesar-Dressing beschrieben und meine
Favoriten sind das Zitronen-Sahne-Dressing, sowie die Thunfischsauce,
die zu Vitello tonnato gehört. Auch eine Remouladensauce ist hier
vertreten.
c) Exotische und ungewöhnliche Dressings
Diese
Kategorie enthält die Rezepte mit den außergewöhnlichsten Zutaten, die
teilweise nur im Asiashop oder in Spezialgeschäften erhältlich sind.
Die
Rezepte für Asia- und Algen-Zitrus-Vinaigrette sind schon sehr speziell
und klingen wirklich exotisch. Das Sesamdressing werde ich noch
ausprobieren, denn es klingt lecker und recht einfach.
Bei allen Dressings
gibt es Hinweise, zu welchen Salatsorten oder Gerichten die jeweilige
Sauce passt. Insofern ergeben sich hier weit mehr als 50
Salatvariationen und das ist durchaus eine beachtliche Leistung für so
ein kleines Büchlein. In den Umschlagklappen sind außerdem weitere
Vorschläge zu Toppings in Form von Croutons, Kernen, Nüssen und sogar
ein Parmesantalerrezept. Auch die eigene Herstellung von Essig und Öl
wird beschrieben.
Jetzt lasse ich mal ein paar Bilder sprechen!
Die cremigen Salatsaucen haben es mir geschmacklich besonders angetan.
Das fruchtige Zitronen-Sahne-Dressing ist schon allein ein Traum und passt wunderbar zu den verschiedensten Salatzutaten.
Hier habe ich mal zu Eisbergsalat, Tomaten, roter Bete und Radiesschen noch Schafskäse, fertige Frikadellen und getrocknete Tomaten variiert.
Ein leckeres kaltes Essen im Sommer!
Hier ist eine Variante einer Vinaigrette mit Zwiebeln und frischen Kräutern zu sehen.
Nun hoffe ich, dass ich euch Appetit gemacht habe. Ich weiß jedenfalls schon, was es heute zu essen gibt!
Ganz tolle Post bekam ich vor meinem Urlaub von der Autorin Maria W. Peter. Ich fühle mich regelrecht geehrt!
Schaut mal hier:
Es handelt sich bei dem Buch um den historischen Roman Die Küste der Freiheit aus dem Bastei Lübbe Verlag, der 2014 herauskam. Er umfasst stolze 880 Seiten und kostet 9,99 Euro.
Hier mal in Kürze die Inhaltsangabe:
1775: Als ihr geliebter Lorenz mit seinem Regiment nach Amerika in den
Krieg geschickt wird, ist Anna zutiefst verzweifelt. So verzweifelt,
dass sie sich als Schuldmagd in die amerikanischen Kolonien verkauft.
Bald schon findet sie sich mit zahlreichen anderen Auswanderern auf
einem Schiff in die Neue Welt wieder. Doch der Weg in die Freiheit und
zur Liebe ist weit ...
Dieser Roman gefällt mir sehr gut, ich bin schon völlig eingetaucht in die Welt um 178O. Besonders die Recherche zu den historischen Hintergründen fällt beim Lesen auf. Wie die herrschenden Regierungen und die Zustände der damaligen Zeit die Menschen als Leihsoldaten oder Besitzlose durch die Welt und ins Ungewisse gescheucht hat, ist aus heutiger Sicht kaum vorstellbar.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal ganz herzlich bei Maria Peter für dieses Reziexemplar bedanken. Ich habe mich riesig gefreut!
Bärenstarkes Berlin
Deutschlands bärenstarke Hauptstadt Berlin - das heißt Tempo,
Temperament, Turbulenzen. Die deutsche Hauptstadt, ein kunterbuntes
Gesamtkunstwerk, ist Anziehungspunkt für Gäste aus aller Welt.
Dieser
Reiseführer beschreibt Sehenswürdigkeiten wie den Reichstag mit der
berühmten Foster-Glaskuppel, weitere historische Baudenkmäler und führt
die vielseitigen Museen unserer Hauptstadt auf. So wie das
Pergamon-Museum mit seinen antiken Schätzen, die Gemäldegalerie mit
Werken von alten Meistern und die Neue Nationalgalerie mit modernen
Gemälden.
Als Ausflugsmöglichkeiten bieten sich entspannende
Bootstouren auf der Spree an, bei denen man einen Überblick über diese
große Stadt und ihr Flair bekommt.
Ein Bummel im Tiergarten,
Potsdam mit seinem Rokokoschloss Sanssouci und Badefreuden am Wannsee
sind ebenfalls schöne Ziele, die hier erwähnt werden.
Außerdem
vervollständigt natürlich eine Übersicht über angesagte Kneipen, feinste
Hotels, Theater und Events das Gesamtbild Berlins.
Besonderes Plus dieser Reiseführer-Serie ist auch hier die Erwähnung von Top Tipps für empfehlenswerte Besuche.
Ein
Verkehrslinien-Plan auf der Rückseite der hinteren Klappkarte gibt
Auskunft über das weit verzweigte Netz an Bahnlinien dieser Metropole.
Unterhaltsames Wunschkonzert zum Abschalten und drin Versinken!
Autorin "Brigitte Kanitz" schrieb ihre humorvolle Familienkomödie "Fahr zur Hölle, Schatz!". Das Buch erscheint 2015 im "blanvalet Verlag".
Sveas
Freund Martin verlässt sie, denn sie ist ihm zu langweilig. Doch ein
Unglück kommt meistens nicht allein, ihr schusseliger Nachbar Alexander
sorgt für einen Wasserschaden, der ihre eigene Wohnung unbewohnbar
macht. Nun kann sie mit ihren 30 Jahren wieder bei ihren Eltern
einziehen und muss sich von ihren nervigen pubertären Brüdern ärgern
lassen. Es kommt noch schlimmer, ihr Vater hat eine junge Geliebte, ihre
Mutter schluckt ihren Frust mit reichlich Prosecco herunter und ihre
Oma Lina ist auf Männerfang aus. Es ist schrecklich.
Bis Svea
schliesslich ein altes Buch findet, welches ihr hilft Wünsche zu
erfüllen. Aber auch das gestaltet sich ziemlich chaotisch. Wie kann man
diese Wünscherei denn nur sinnvoll nutzen?
Brigitte Kanitz hat mit Svea eine erfrischend humorvolle Figur
geschaffen und zeigt in locker flottem Erzählstil eine Art modernes
Märchen. Hingerissen und gut unterhalten bin ich diesem Buch gefolgt und
habe die Geschichte echt verschlungen. Sicher war einiges im Buch sehr
überzogen, aber das hat den Spaß beim Lesen nicht gemindert. Ich habe
mich köstlich amüsiert, fühlte mich sorgenlos und liess den Alltag
hinter mir.
Svea und ihre Wünscherei, ihre Suche nach ihrer
großen Liebe und ihre Missgeschicke sind wie ein laufender Kinofilm
geschrieben. Man hat sie direkt vor Augen und auch ihre Brüder und ihre
Oma Lina sind witzige und außergewöhnliche Figuren mit Charisma und
Unterhaltungseffekt, die mir gut gefallen.
Sveas führt
heimlich gedanklich Zwiesprache mit ihren bereits verstorbenen
Urgroßeltern und das alte Buch sorgt für unrealistische aber komische
Wunsch-Magie, die der Geschichte einen verspielten, fast märchenhaften
Anstrich gibt.
Es ist ein Gute-Laune-Buch für den
Urlaub oder einfach nur zum Entspannen. Nichts Tiefschürfendes, dafür
aber über die Suche nach der Liebe, nach Familenidylle und
Zufriedenheit. Ein bißchen Magie und Sveas Reaktionen und direkte
Wortwahl machen die Geschichte lesenswert.

Abstoßende und zugleich anziehende Literatur
Von Jean-Baptiste Grenouille, dem finsteren Helden, sei nur verraten,
daß er 1738 in Paris, in einer stinkigen Fischbude, geboren wird.
Die
Ammen, denen das Kerlchen an die Brust gelegt wird, halten es nur ein
paar Tage mit ihm aus: Er sei zu gierig, außerdem vom Teufel besessen,
wofür es untrügliche Indizien gebe: den fehlenden Duft, den
unverwechselbaren Geruch, den Säuglinge auszuströmen pflegen.
Dieser Roman ist wirklich ein echter Klassiker.
Die beschriebene
Atmosphäre ist einzigartig und versetzt den Leser in eine andere Welt.
Eine Welt der Grausamkeit, Angst, Emotionen, Neugier und der Düfte. Man
wird von dieser Geschichte angezogen und gleichzeitig auch abgestossen.
Die Figuren sind lebendig und die kranke Obsession Grenouilles ist
fühlbar und angstmachend.
Der Autor Süskind spielt mit der Sprache und schafft eine
unglaubliche literarische Kraft, die mich in den Bann zieht und nicht
wieder los lässt. Sagenhaft gut und sehr beeindruckend in seiner ganzen
Form.
Die Szenerie wird so bildhaft und genau beschrieben, die Düfte riecht
man förmlich und die grausamen Taten scheinen fast real zu sein. So ein
Schreibtalent sollte man gelesen haben. Dazu kommt eine Handlung, die
zwar abstossend wirkt, aber nachvollziehbar erscheint, weil die Gedanken
Grenouilles dem Leser bekannt sind.
Dieses Werk einzigartiger Erzählkunst Patrick Süskinds sollte
man gelesen haben. Es ist ein Feuerwerk der Emotionen, die beim Lesen
explodieren und mitreißen.
Humorvolle Lektüre
Absurd, komisch, makaber und dennoch unheimlich unterhaltsame Geschichte einer Oma, die mit Handy und Facebook die Neuzeit erobert.
"Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker" ist die humorvolle Lektüre über eine ältere Dame namens "Renate Bergmann". Verlegt wird der Spiegelbestseller bei "rororo".
Renate
Bergmann, 82, wohnt in Berlin-Spandau und ist bekannt geworden durch
ihre Twitter-Nachrichten. Die alte Dame versucht mit ihrer Sichtweise
durch die moderne, technisch komplizierte Welt zu kommen und zeigt uns
ihren Alltag. In 34 Episoden hat sie zu vielem ihre Meinung zu sagen und
sorgt für den ein oder anderen Lacher.
Wer nach 45 Steine gekloppt hat, will im Alter sich nicht die Butter vom
Brot nehmen lassen. So begründet Renate ihre vielen Aktionen und hat
eigentlich auch recht damit.
Originelle Ideen zur
Alltagsbewältigung, Besuch von Fremdbeerdigungen mit leckerem
Leichenschmaus und eigene Ansichten über Gut und Böse, die herrlich
amüsant sind, zeigen, dass diese alte Dame das Herz am rechten Fleck
trägt.
Wie sie ihre vier Ehen und ihr einziges Kind sieht, die in
Berlin weit verstreuten Gräber der verblichenen Männer pflegt und ihre
Freundschaften heute aussehen, verrät die agile Frau in diesem Buch.
Man
ist immer wieder überrascht, was ihr so alles einfällt. Ständig ist sie
auf Achse, jagt Schnäppchen hinterher, organisiert Altenheimfeste und
fährt mit ihren besten Freunden Ilse und Kurt in deren Koyota durch die
Gegend. Nicht ganz unfallfrei, dafür kommt sie aber überall hin.
Was
sie so alt werden liess, kann man nur erahnen. Diese Dame rastet nicht,
feiert gern und häufig und hält sich täglich mit einem Klaren gesund.
Aber auch ihr selbstgemachter Eierlikör, den sie mit Primasprit ansetzt,
hilft ihr und ihren Freunden über die Runden. Sicher schüttelt man
manchmal den Kopf über ihre Aktionen und Ansichten, verzeiht ihr aber
dank ihrer netten Art sofort wieder.
Eigentlich ist Renate eine
neugierige, pingelige Ordnungsfanatikerin, die viel zu Nörgeln hat. Aber
gerade diese nervigen Charakterzüge machen sie in diesem Buch so
sympathisch und man ist immer wieder erstaunt, wie ehrlich und
schlagfertig diese Frau sein kann. Es gibt wohl kein Thema, zu dem sie
nichts zu sagen hätte. Dabei sind ihre Ideen nicht immer korrekt, ihre
Freude über Flugreisen, Preisausschreiben und Beerdigungen aber so
erfrischend und positiv, dass man Renate gleich gern hat und sich über
jeden Fauxpas, den sie sich leistet, freut.
Die Erzählweise ist
unterhaltsam und sehr persönlich gehalten, der Leser wird direkt
angesprochen und man kommt sich vor wie in einem Gespräch auf
irgendeiner Parkbank in Berlin.
Eine schöne Lektüre über
Themen des Alters, wie man mit der technisierten Welt umgehen kann und
wie man das Leben leicht nimmt und Humor an den Tag legt. Ein wenig
absurd, lustig und einfach herzerfrischend komisch geschrieben, wird
hier klischeehaft so manche Wahrheit ans Licht gebracht.
Aufklärender Krimi mit politischem Hintergrund des Algerienkrieges
Philippe Georget hat den zweiten Fall für Inspecteur Sebag geschrieben: Wetterleuchten im Roussillon, sein Kriminalroman erscheint im Ullstein Verlag.
Südfrankreich: In diesem Kriminalroman ermittelt Inspecteur Sebag an
einem Fall, dessen Ursprung im über 60 Jahren zurückliegenden
Algerienkrieg zu suchen ist. Auch die Untergrundorganisation OAS
(Organisation de l’armée secrète) spielt eine entscheidende Rolle im
Mordfall an einem Algerienfranzosen im Rentenalter. Was hat sich damals
abgespielt, welche Feindbilder oder Racheakte können hier ein Motiv
sein? Sebag und seine Leute haben viele Spuren zu verfolgen. Wer hat 50
Jahre nach Algeriens Unabhängigkeit heute noch Rachegefühle, die zu
einem Mord führen können?
Das Cover zeigt sehr passend mit der drohenden Gewitterstimmung vor
einer Hafeneinfahrt ein bedrohliches Naturschauspiel an und deutet so
schon auf grausame Taten hin.
Dieser Roman ist in einem
angenehmen Erzählstil verfasst, die Handlung ist eher ruhig und sachlich
wirkend beschrieben. Was aber besonders auffällt, sind die detailliert
geschilderten Gedankengängen und die jeweiligen Empfindungen der
Figuren, die den Leser an den Stimmungen sehr direkt teilhaben lassen.
Dieses Talent Georgets gibt seinen Protagonisten einen sehr fühlbaren
Charakter und dem Leser den Blick in ihr Innerstes, in ihr persönliches
Seelenleben.
Mit einem Mordfall beginnt der Krimi recht
spektakulär, die nachfolgenden Ermittlungen ziehen sich dann allerdings
recht schleppend voran. Zu undurchsichtig ist das Netz von
Algerien-Franzosen und deren Gegnern nach nunmehr 50 Jahren. Es gibt
durch Rückblenden Einblicke in das Treiben eines OAS-Kämpfers in
Algerien um 1960. Die damaligen Taten erschüttern und machen tief
betroffen. Auch eine aktuelle Täterperspektive wird gezeigt, hier wird
aus Tätersicht das Opferfeld betrachtet und Morde geplant und
ausgeführt. Gleichzeitig gibt es als Nebenermittlung einen Fall eines
jugendlichen Unfalltoten, dessen Schuldfrage nicht eindeutig geklärt
ist. Diese Perspektiven verlangen nach Aufklärung und das macht die
eigentliche Spannung dieses Krimis aus.
Gerade der geschichtliche
Exkurs in die für deutsche Leser wahrscheinlich nicht so bekannte
Algerien-Frage macht diesen Krimi so interessant. Zwar sind die Personen
fiktiv, ihre Handlungen sind aber beispielgebend für Racheakte und
Terror der damals kämpfenden Untergrundgruppen.
OAS und die gegnerische algerische FLN (Front der nationalen Befreiung) lieferten sich erbitterte Kämpfe.
Gilles
Sebag kämpft allerdings nicht nur mit den Ermittlungen zu den
bestehenden Mordfällen, seine Eheprobleme um einen fraglichen
Nebenbuhler belasten ihn und seine Selbstzweifel beanspruchen ihn noch
zusätzlich. Das macht ihn menschlich, stellt ihn aber auch nicht gerade
als Helden dar. Seinen Fall löst er schließlich mit Bravour, ob sich
sein Privatleben auch wieder entspannt, kann man nur hoffen. Die
französische Leidenschaft für Essen und Trinken wurde übrigens sehr
deutlich gemacht.
Dieser Krimi bietet zwar keine rasant spannende
Handlung, punktet aber mit geschichtlicher Aufklärung und zeigt, wie
koloniale Herrschaft Unrecht verbreitete, Hass und Blutvergießen die
Folge waren und heute schon wieder Geschichte sind.
*** Vielen Dank an vorablesen und den ullstein Verlag für die Bereitstellung des Buches!***
Humorvoller Regionalkrimi
Lustig, bayrischer Dialekt und einfach mordsmässig lebendig geschrieben!
Rita Falk schrieb den ersten Band Winterkartoffelknödel um ihren bayrischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer. Verlegt wird der Krimi bei dtv.
Franz
Eberhofer wurde von München strafversetzt in seine Heimat nach
Niederkaltenkirchen. In diesem beschaulichen Dorf schiebt er jetzt als
Polizist eine ruhige Kugel.
Er lebt zusammen mit seiner fast tauben Oma, die ihn wunderbar bekocht, und seinem Vater, der ein Alt-68er und Beatles-Fan ist.
Bis
eines Tages die Familie Neuhofer auffällige Schicksalsschläge zu
verzeichnen hat: Vater stirbt an Stromschlag, Mutter erleidet Tod durch
Erhängen und die beiden Brüder erben ein Haus, für das großes Interesse
besteht.
Dieser Krimi hat mich sehr amüsiert. Nicht nur die bayrische "Unart"
der Satzstellung löst bei mir Lachattacken aus. Auch die abgedrehten
Figuren und die deppige Art der Ermittlung des Eberhofer Franz sind toll
zu lesen.
Die beschriebene regionale ländliche Idylle mit
Biergärten, frischen Leberkässemmeln und anderen typischen Gerichten aus
der Weißwurstecke hat schon allein einen ganz besonderen Reiz, der
diesem Buch die richtige Würze gibt.
So zeigen die Figuren im
Laufe der Handlung immer weitere für sie typische Verhaltens- und
Handlungsmuster, die man ihnen immer mehr abnimmt und sie bleiben sich
auch treu dabei. Zum Schluss kennt man sie alle und ganz besonders ihre
speziellen Macken.
Die Oma hat zum Beispiel die Angewohnheit,
sämtliche Angebote der Gegend nicht nur zu kennen, sondern sie auch noch
zu kaufen. Da gibt es schon einmal für Oma, Sohn und Enkel die gleichen
roten Moonboots und andere erheiternde Einkäufe zu bestaunen. Ganz
klar, dass dabei ein wunderbares Kopfkino beim Lesen abläuft und man
häufig lachen muss.
Auch sind die bayrischen Männer hier so
beschrieben, dass jeder Rockzipfel verlockend ist und so wundert es dann
nicht, dass der Eberhofer seinen Fall vor lauter Verlockungen nicht
gleich klar durchschaut. Erst sein alter Polizeikumpel muss ihn immer
wieder mit der Nase auf die Spuren stupsen, bis es dann endlich auch bei
Franz ganz deutlich klingelt.
Wie hier die absurden Situationen
aneinandergereiht sind, ist absolut gut gemacht. Alles wirkt leicht und
unterhaltsam und doch zieht sich ein roter Faden der satirischen Art
durch das Buch. Hier werden Klischees aufgedeckt, indem sie einfach
gelebt werden.
"Winterkartoffelnödel" ist ein toller Regionalkrimi mit viel
Sprachwitz, skurrilen Figuren und komischen Situationen, die dann schon
wieder realistisch wirken.
Eine wundervolle Unterhaltung und Appetitanreger für die deftige bayrische Küche. Na, denn man: Prost!
Niveauvoller Roman
Detailreiche Familiensaga, die einzigartig formuliert ist und alte Helden und Amazonen aufleben lässt!
"Ist es leichter glücklich oder unglücklich zu sein?"
Diese Frage
stellt sich der Leser, wenn er die griechischen Familienmitglieder von
ihrer Insel Varitsi nach Hildesheim, nach Amerika und Österreich
begleitet. Dort in Varitsi, einem Dorf an der griechisch- albanischen
Grenze lebt Yiayia Maria mit ihrer Familie. Ihre Enkel treibt es in die
Ferne.
Die Reise beginnt in den Fünfzigerjahren und endet in der Gegenwart.
Eine Familie wie aus einem Heldenepos, voller Tragik, Liebe, Hoffnung und auch Grausamkeit wird hier das Glück gesucht.
Schon allein der Titel verspricht ein sagenhaftes Werk mit heldenhaftem
Einschlag à la Homer und anderen griechischen Sagen. Geschickt hat Vea
Kaiser dieses Familienepos mit neuzeitlichen Anklängen in die alten
Heldengeschichten eingebunden und teilt den Roman in Heldengesänge
kapitelweise ein.
Hier wird nicht die klassische Variante von
griechischen Sagen "besungen", sondern politische Krisen, finanzielle
Schwierigkeiten und persönliche Höhen und Tiefen der Figuren dieser
Familie mit Fehlern und Schwächen, aber auch mit Witz und Charme
beschrieben und offen gelegt.
Es gelingt Vea Kaiser, die
Familiensaga beginnend mit den Protagonisten Lefti, Eleni und ihrer
bestimmenden Großmutter Yiayia Maria zu einem unterhaltsamen Roman
zusammen zu schreiben. Die Familie lebt in einer ärmlichen rückständigen
Gegend, Ziegenhaltung und karge Berge lassen keinen großen Wohlstand
zu. Nur das Familienvermögen bringt sie durch die Zeit. Daher ist die
Wahrung des Besitzes gerade eine Frage der Verheiratung, die auch vor
verwandschaftlicher Beziehung nicht halt macht. Also werden Lefti und
Eleni als Cousin und Cousine verheiratet. Doch mehr möchte ich hier
nicht verraten. Nur noch soviel, dass auch die weiteren Charaktere
faszinierend, ungewöhnlich und empathisch daherkommen und damit für eine
wunderbare Unterhaltung sorgen.
Außerdem hat mich allein die
Sprache schon regelrecht verzaubert. Der Stil ist frisch, spritzig und
unverbraucht und geht ans Herz. Man entdeckt einen ganz eigenen
Schreibstil voller Detailreichtum, Leichtigkeit und wahrer
Einzigartigkeit.
Vea Kaiser vermag mit sagenhafter Wortgewandheit
und klugem Inhalt des Buches, den Leser zu fesseln. Es gibt so viele
originelle und witzige, traurige und schöne Stellen, die mich begeistert
lesen ließen.
Man erlebt eine Familie, deren Mitglieder so
anders sind als andere und dennoch die gleichen Wünsche, Sehnsüchte,
Träume und Hoffnungen haben wie alle anderen Menschen auf dieser Welt
auch. Die Familie wird erst auseinandergerissen, treibt in die Ferne und
findet dann wieder zueinander.
Diesen Roman sollte man
lesen! Er zeigt wie aus Sehnsucht und Einsamkeit Neuanfänge geschehen
können und ist eine Ode an die Schönheit des Lebens mit all seinen
Facetten.
Verrückte Story zweier Jugendlicher, die trotz ihrer Unterschiede die gleichen Träume und Probleme haben!
Das Roadmovie Tschick schrieb Autor Wolfgang Herrndorf 2010. Es erscheint im rororo Verlag und war lange Zeit Spiegel Bestseller.
Maik Klingenberg und Andrej Tschichatschow gehen in einer Klasse.
Während Maik aus einer finanziell gut gestellten Familie kommt, wo die
Mutter Alkoholikerin ist und der Vater eine junge Geliebte hat, ist
Andrej, genannt Tschick, aus einer Aussiedlerfamilie, in der sich
ebenfalls niemand um ihn kümmert. Als die Sommerferien beginnen, gehen
die beiden Aussenseiter gemeinsam auf eine unvergessliche Reise in einem
geklauten Lada. Sie lernen Menschen kennen, die ihnen trotz ihrer
Fremdheit offen und menschlich gegenüber treten und sie erleben einen
sagenhaften Sommer von Freiheit und verrückten Ideen.
Tschick ist in die Sektion Jugendliteratur einzuordnen, aber auch für
Erwachsene ein lesenswertes Buch, das an die eigene Jugend erinnert, an
Freiheitsgedanken in den langen Sommerferien und an große Abenteuer.
Herrndorf
zeichnet das Bild von vierzehnjährigen Jungen, die gerade erwachsen
werden und noch ihren Platz im Leben finden wollen. Sie sind neugierig
auf das Leben und so erscheint auch dieser Roman voller
Entdeckungsfreude und Überraschung. Als Leser ist man hingerissen von
der einfachen jugendlich anmutenden Sprache, die zwar mit vielen
Kraftausdrücken daherkommt, aber präzise die Gefühls- und Gedankenwelt
von Jugendlichen ausdrückt.
Dieser schnoddrige Ton liest sich
zwar locker, wird jedoch von tiefen Gedanken eines Heranwachsenden
beseelt. Hier geht es um die Probleme des Lebens, die erste Liebe, um
Freundschaft und Mitmenschlichkeit und gegenseitige Anerkennung. Dabei
zieht die Story den Leser unmerklich in einen fesselnden Sog.
Begeistert, aber auch ein wenig traurig oder entsetzt folgt man den
sympathischen Protagonisten, die hier einen unvergesslichen Sommer
verleben und innehalten, wenn die Nacht einbricht und der Sternenhimmel
ihnen wunderschön vorkommt. Auch der Sprachwitz gelingt dem Autor gut.
Aus Maiks Sichtweise erlebt man viele Momente, die einen zum Lachen
bringen. Die Straftaten und Unfälle sind von verrückter Art und Weise
und zeigen den unbedachten unreifen Charakter der Figuren.
Ein
unterhaltsam schräges Buch aus der Sicht von Heranwachsenden, über das
Erwachsenwerden, über die Erwachsenen und das Leben an sich. Eine
Geschichte, die von einer außergewöhnlichen Reise und Freundschaft
erzählt.

Super Unterhaltung mit einer flotten Mischung aus italienischem Temperament und friesischer Schweigsamkeit
Krimiautorin Gisa Pauly hat ihren 6. Band ihrer Sylt-Krimi-Reihe Küstennebel genannt. Der Regionalkrimi erschien erstmalig 2012 im Pieper Verlag.
Auf Sylt hat Kommissar Erik Wolf einen Fall zu klären. Das kommt ihm
ganz gelegen, denn so kann er der Einladung zu einer
Silberhochzeitsfeier von Verwandten seiner italienischen Mamma Carlotta
in Umbrien entgehen. Die hat gerade Besuch von ihrem Neffen und seiner
Freundin und steckt trotzdem immer wieder ihre Nase in den neuen Fall.
Lobend erwähnen muss ich als erstes die wunderbaren Cover dieser
Krimiserie. Sie sind wirklich witzig gemacht und haben einen großen
Wiedererkennungswert, der mich schon vom bloßen Anschauen in
Urlaubsstimmung versetzt.
Mit Küstennebel habe ich mich sofort in
die Handlung dieses Regionalkrimis hineinversetzen können. Was auf Sylt
beginnt, endet mit einer Reise ins ferne Umbrien, das ist echte
Abwechslung und gute Unterhaltung.
Gisa Pauly gelingt es mit
ihren liebevoll gezeichneten Charaktern, einem unterhaltsame Lesestunden
zu verschaffen. Ihre Figuren veranschaulichen mal nordfriesischen Geist
und Witz und mal italienisches Temperament.
Der Krimi liest sich leicht und flüssig und man hat mit den Personen seinen Spaß.
Die
Schreibweise ist für diesen Regionalkrimi absolut stimmig, häufig zum
Schmunzeln und gewohnt ausdrucksvoll formuliert. Die Situationen und
Verhöre sind gut verständlich, die raffinierte Art Mamma Carlottas kommt
prima zur Geltung. Mal wird auf die friesische Mentalität eingegangen
und dann wieder erlebt man einen temperamentvollen Redefluss und eine
Kochorgie nach italienischer Art. Gerade die leckeren Gerichte haben dem
Buch einen besonderen Kick verliehen und mir als Leserin den Mund
wässrig gemacht. Man findet sich sowohl auf Sylt als auch in Umbrien
gleich wohl und geniesst die spezielle Atmosphäre in Mamma Carlottas
Großfamilie und Heimat. Besonders gut haben mir auch die Balletteinlagen
von Carlottas Enkelin Carolin gefallen.
Die Krimihandlung
verläuft parallel zur Familiengeschichte, was der Spannung aber nicht
schadet, sondern sie angenehm begleitet. Gerade die Mischung macht
dieses Buch zu einem lockeren Lesevergnügen. Allerdings hätte ich mir
Kapitel gewünscht, den fliessenden Übergang empfinde ich als schwierig,
Situationswechsel wären mit Kapiteltrennung eindeutiger zu erfassen.
Ein
humorvolles Buch für ein paar unterhaltsame Stunden, in denen man abschalten
kann, sich in diese Familie hineinlesen und noch nebenbei auf manchmal
merkwürdige Weise einen Kriminalfall lösen möchte.
Tagebuch für Bücherfans
Unter dem Titel Bücher sind treu kommt dieses Büchertagebuch aus dem Atlantik Verlag. Die Illustrationen stammen von Nikolaus
Heidelbach.

Dieses kleine Büchlein hilft leidenschaftlichen Lesern, wichtige Daten
und Eindrücke gelesener Lieblingsbücher zu notieren und damit dauerhaft
zu erfassen.
Es können Einträge für bis zu 50 Büchern vorgenommen
werden, die Angaben enthalten über: Buchdaten über Autor und Verlag,
Kauf- oder Geschenkanlass, liebste Sätze und Zitate, Lesezeitraum,
Leseeindrücke und Bewertung in Form von 1-5 Knochen.
So gelingt
es wunderbar, die liebsten Bücher zu notieren und individuelle Daten
einzutragen, denn damit erhält jedes Tagebuch eine ganz persönliche
Note. Dauerhaft wird es auch durch die hochwertige Hardcover-Version,
ein rotes Lesebändchen komplettiert den Effekt noch.
Auch ich
habe dieses Buch geschenkt bekommen und muss mich nur noch entscheiden,
ob ich besonders eindrucksvolle Bücher aktuellen Lesedatums oder aber
die Best-of-Bücher meines Lebens eintragen werde. Vielen Dank an dieser Stelle der lieben Irene aus der Schweiz!
Für
Leseeindrücke besteht die Möglichkeit über zwei Seiten eigene Texte
aufzunehmen, für Lieblingszitate ist auf einer halben Seite Platz. Das
ist ausreichend für die wichtigsten Notizen, die das gelesene Buch
wieder in Erinnerung rufen.
Am Ende des Buchs gibt es noch Seiten für die Wunschliste, Lieblingsbücher etc.
Eine
ganz wunderbare und persönliche Geschenkidee für Bücherfreunde und
Leser, die ihre eigenen Eindrücke für sich selbst unvergesslich machen
möchten. Hiermit kann man sich unvergessliche Leseerlebnisse festhalten
und als Tagebuch der bibliophilen Art verewigen.
Westerwald-Krimi mit Tiefgang
Der Westerwald-Krimi Tödliche Heimkehr ist ein neuer Fall von Autor Volker C. Dützer. Das Buch erscheint 2015 im Sutton Verlag in der Krimireihe.
Shadi Seeger erreicht der Hilferuf ihrer alten Freundin Gudrun Holt.
Diese hat ihren Vergewaltiger Kronberg angezeigt, der allerdings über
Geld und großen Einfluss in Hachenburg verfügt. Shadi kehrt in den
Westerwald zurück. Doch Gudrun ist bereits ermordet. Da Shadi von
denselben Männern vor fünfzehn Jahren ebenfalls vergewaltigt wurde, eine
Verurteilung aber aus Gründen der Korruption und Machtausübung nicht
stattgefunden hat, will Shadi nun endlich für Gerechtigkeit sorgen. Ihre
Rache wird neu entfacht und sie ist bereit zuzuschlagen. Ehe sie die
Männer zur Rechenschaft gezogen hat, werden diese umgebracht. Wer
übernimmt an ihrer Stelle die blutigen Taten?
Dieser Krimi vereinigt in rasanter Abfolge die Themen Rachegefühle, Sinn
von psychiatrischen Gutachten, Korruption und Geldwäsche und zieht den
Leser in einen Strudel voller actionreicher Handlungen mit hinein.
Dabei
gelingt dem Autor mit diesem Krimi beim Leser den Wunsch nach
Gerechtigkeit zu wecken und so die Handlung gefesselt und interessiert
zu verfolgen.
Immer weiter dreht sich die Spannungsspirale, die
vielen falschen Fährten und Wendungen sind genau richtig gesetzt, um den
Leser zu verwirren, aber auch um die letzten Hinweise zu geben.
Flüssig
und präzise formuliert Volker Dützer die ereignisreiche Handlung, die
Überfälle und Verfolgungen wirken bildreich nach und man hat das Gefühl,
direkt dabei zu sein.
Bei den Charakteren wird genauestens auf ihre
psychischen Probleme und ihre Vergangenheit eingegangen. Es gibt einige
Gute, mit denen man treu mitfiebert, aber auch eine Menge Ganoven, die
man mit Abscheu verfolgt und sehen möchte wie sie zur Strecke gebracht
werden.
Shadi ist als Protagonistin von impulsiver Wut gesteuert
und kommt ein wenig "rambomäßig" daher. Ihr Verhalten ist mir etwas zu
dramatisch geschildert, auch wenn sie in ihrer Vergangenheit viel
Schlimmes erlebt hat.
Mir erscheinen die maffiös anmutenden
Zustände in Hachenburg etwas zu drastisch und vielleicht doch zu
übertrieben dargestellt. Auch wenn dieser Krimi Fiktion ist, ein paar
ehrenhafte Bürger und Vertreter des Rechts wird es doch dort mehr geben
als uns hier erzählt wird. Die psychiatrischen Gutachten kommen
ebenfalls alle manipuliert daher, wobei mir die Idee der Manipulation
und Fragwürdigkeit solcher Beurteilungen durchaus am Herzen liegt.
Die
Handlung empfinde ist als schnelle Abfolge von Momentaufnahmen, die
plötzlich abreissen, sich dann im Ereignisstaumel regelrecht
überschlagen und hinterher nicht mehr so wichtig erscheinen.
Diese
Abfolgen überraschen ungemein, die Ergebnisse sind dann aber schnell als
Nebensache abgegolten. Trotzdem finde ich diese "Brüche" toll, es gibt
mir nur zu viele davon. Auch die körperlichen Übergriffe werden immer
brutaler, die Folgen sind aber den Verletzten kaum anzumerken.
Dieser
Krimi ist kurzweilig und actionreich und stellt eine gelungene
Unterhaltung mit interessanten Themen wie Manipulation, Korruption und
Rache dar. Er ist gut geschrieben und fesselnd konstruiert. Spannung ist
vorprogrammiert!
***Leserunde von lovelybooks: Vielen Dank an den Autor und den Sutton Verlag für die Bereitstellung des Buches!***
E-Mail-Roman
Das Jahr des Rehs ist ein E-Mail-Roman, der aus der Idee eines Schreibexperiments zweier Freundinnen und Autorinnen mit dem Inhalt:
2 Frauen, 1 Jahr und 1000 Gedanken heraus entstanden ist. Stephanie Jana und Ursula Kollritsch sind die Autorinnen. Der Roman erscheint im List Verlag.
Nach siebzehn Jahren Funkstille sucht Bella Becker, Journalistin in
Berlin, per E-Mail den Kontakt zu Sabine Born, Architektin in der
Kleinstadt Engbach. Früher unzertrennlich, hatten sich die Freundinnen
aus den Augen verloren. Es beginnt ein reger Schriftverkehr und sofort
ist die alte Vertrautheit wieder da. Gemeinsam teilen sie sich ihr Leben
mit und sind sich gegenseitig Stütze und Ratgeberin über mehr als ein
Jahr lang.
Ein E-Mail-Buch zum Abschalten und Weglesen, über die Midlife-Crisis von zwei Freundinnen.
Bella und Sabine sind beide 40, beruflich erfolgreich und leben in festen
Partnerschaften mit Mann und Kindern. Die häufig in Romanen beschriebene
Midlife-Crisis ist auch hier ein Inhaltsthema und die Frauen stehen
dadurch vor neuen Fragen, Ängsten und Sorgen. Besonders auf die Frage
nach einem Neuanfang und nach den Wünschen, die sie noch an ihr Leben
stellen, wird im Buch eingegangen. Dieses Thema ist ja generell nicht
neu, wird hier aber in einem lockeren Rahmen mit Gedichten und
Liedtexten gut umgesetzt.
Dabei geben die Lieder auch bewusst die Gefühlswelten wieder, die
man mit ihnen verbindet. So gibt es nachdenkliche Lieder, zum Tanzen
verführende und einfach romantische Liebeslieder dabei, wirklich schöne
Songs, die im Anhang noch einmal aufgeführt werden.
Dieser Roman zeigt sicherlich Themen, die Frauen dieser Altersklasse
von 40 Jahren und aufwärts interessieren. Die Wahl des Wohnortes in
Bezug auf Kleinstadt oder Großstadt, die Partnerwahl für Dauer oder für
ein Abenteuer oder aber die Kindererziehung und deren Abnabelung gehören
zum Leben der Leserinnen dazu und so gibt es hier viele Denkanstösse
oder auch gemeinsame Interessen zu beobachten.
Der Erzählstil ist durch die Mails sehr privat gehalten und man
fühlt sich wie die dritte Freundin, so dicht und hautnah nimmt man an
ihren persönlichen Zeilen und ihren Gedanken und Sehnsüchten teil.
Unterhaltsam werden im Austausch der Mails teilweise philosophisch
klingende Sätze über Gefühle, witzige Sprüche über Erlebtes und
nachdenkliche Fragen über die anstehenden Veränderungen ausgetauscht und
man spürt sehr deutlich die innige Verbundenheit der beiden
Freundinnen.
Ein wenig haben mich die Mails an Tagebucheinträge erinnert oder an
die früher üblichen Brieffreundschaften, daher ist diese Idee in
keinster Weise neu, ist aber dem jetzigen Zeitgeist angepasst und mit
den Einwürfen von Gedichten und Liedern gut aufgelockert.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist zwar ein leichter
Frauenroman, er hebt sich aber deutlich ab von den üblichen seicht
gehaltenen Romanen. Denn die Fragestellungen werden hier diskutiert und
nicht einfach nur präsentiert. Eine schöne Idee für Freundinnen und als
Entspannung für einen Urlaub.
Der Roman "Gegenspiel" von "Stephan Thome" erreichte mich als Rezensionsexemplar aus dem "Suhrkamp Verlag". An dieser Stelle meinen herzlichen Dank!
Die Nelkenrevolution ist vorüber als die Portugiesin Maria Ende nach
Berlin zieht und dort ein Studium beginnt. Es ist die Zeit der
Hausbesetzerszene in Kreuzberg, eine Zeit mit Joints und philosophischen
Betrachtungen des Lebens. Auch Maria versucht, ihren selbstbestimmten
Weg zu gehen, möchte unabhängig sein und verliebt sich in den
Theaterregisseur Falk. Bis sie schließlich eine Vernunftehe mit Hartmut,
einem Philosophieprofessor, eingeht. Sie ziehen in die nordrhein –
westfälische Provinz, bekommen eine Tochter und Maria bekommt
Depressionen. Dies ist nicht das Leben, das sie sich vorgestellt hatte.
Als die Tochter erwachsen ist und auszieht, beginnt Maria erneut, ihrem
Leben einen selbstbestimmten Weg zu geben. Sie geht nach Berlin und
arbeitet mit Falk am Theater. Die Ehekrise ist eingeläutet und Maria
besinnt sich auf ihr bisheriges Leben. Ist das die Parodie ihrer Träume?
Dieser Roman zeugt von einem wunderbaren Schreibstil Stephan Thomes und
enthält viele philosophische Gedankengänge und Gespräche, die nach der
Selbstverwirklichung im Leben fragen und die Möglichkeiten dafür am
Leben Marias verdeutlichen.
Es gibt viele Schlüssel-Szenen, die
ihren Aufbruch, ihre Verstörtheit und ihr Aufbegehren gegen ihr
Familienleben aufzeigen. Ihre Suche nach den gelebten Träumen wird
spürbar. Das berührt und zeigt eine große Empathie mit dieser
Protagonistin. Richtig sympathisch wird sie mir allerdings nicht, zu
sehr ist sie mit sich selbst beschäftigt und gibt gern die Verantwortung
für ihre Tochter, die relativ ungewollt beschrieben wird, aus der Hand.
Ihr Fremdgehen und ihre beinah lieblos geführten Affairen scheint
sie als Ausweg aus ihrer Situation zu sehen und hofft scheinbar dadurch
auf ein erfülltes Leben. Was ihr allerdings fehlt ist eine ordentliche
Portion Selbstvertrauen, Zufriedenheit und Angekommensein im Leben. Ihr
fehlendes Berufsleben macht ihr in dieser Rolle als Frau und Mutter zu
schaffen und auch mit Hartmut redet sie nicht über ihre Wünsche. Daher
versucht sie einen Neustart als die Tochter auszieht. Aber was will sie
wirklich? Wie haben sich diese Wünsche und Sehnsüchte des Lebens
gewandelt? Hat sie den Mut, ohne die Gefährten ihres Lebens, einen neuen
Weg zu beschreiten?
In diesem Buch wird häufig die
Zeitebene gewechselt, die Gegenwart und Rückblicke in Marias Jugend
werden etwas ungeordnet gemischt. Diese Übergänge haben mich anfangs
verwirrt, später konnte ich sie vom Kontext her einordnen. Hier hätte
ich mir eine einsichtigere Lösung gewünscht.
Dieses Buch
setzt ein Zeichen für Lebensträume und ihre Verwirklichung auch unter
Einbeziehung der Wünsche anderer Mitmenschen. Denn man lebt nie nur
allein, auch die Partner haben Wünsche und die Verantwortung für das
eigene Leben zieht immer auch die Verantwortung für andere nach sich.
Ein
nachdenklich machender Roman, der das Leben, die Freiheit des Einzelnen
und die Gemeinschaft hinterfragt. Einige Längen haben mir das Lesen und
Geniessen jedoch erschwert.
Psychothriller

Leon leidet seit seiner Jugend an massiven Schlafstörungen, die auch
psychiatrisch behandelt werden. Als seine Frau unter merkwürdigen
Umständen verschwindet, hat er den Verdacht, dass er ihr gegenüber im
Schlaf gewalttätig geworden ist.
Er überwacht sich selbst in der
Nacht durch eine bewegungsaktive Kamera auf der Stirn und entdeckt
schreckliche Dinge über sich...
Sebastian Fitzeks „Nachtwandler“ habe ich völlig gespannt mit
angehaltenem Atem gelesen. Dieses Thema des gewalttätiges Verhalten
während des Schlafwandelns hat mich anfangs sehr beeindruckt und
mitgenommen.
Schnell ist man in der Geschichte gefangen, ohne jedoch
mehr über Leons "normalen" Charakter und sein Alltagsgesicht zu
erfahren. Es geht gleich mit den schrecklichen Ereignissen los und gibt
lediglich Einblicke in Leons Probleme in seiner Kindheit, die ihn
gewaltsam zeigen.
Leider wird nur dieser verwirrte Mensch gezeigt,
wie er mit seiner Angst vor einer Veränderung im Schlaf zu einem
grausamen und brutalen Menschen wird.
In diesem Bewusstsein
überschlagen sich die Ereignisse im Laufe der Handlung, man kann das
Buch nicht mehr aus der Hand legen, die kurzen Kapitel tun ihr Übriges
dazu.
Genau wie Leon kann der Leser aber in dieser Geschichte
nicht mehr genau unterscheiden, was Wirklichkeit ist und was ein Traum.
Man hat das Gefühl, dass er wahnsinnig wird und in einer Art
Parallelwelt gefangen zu sein scheint.
Das verunsichert, ist aber
sehr fesselnd und wirkt schliesslich zum Ende hin etwas stark
konstruiert. Zu unwahrscheinlich kommt mir diese Geschichte vor und zu
wenig erschliessen sich mir die Zusammenhänge in logischer Konsequenz.
Die gesamte Story wirkt sehr an den Haaren herbei gezogen und hat mich
zwar schaurig verwirrt, in die dunklen Abgründe der menschlichen Seele
schauen lassen, aber leider nicht überzeugt.
Dabei war die
Intensität des Erzählten und die schnelle Abfolge von Horrorszenarien
durchaus erfolgversprechend. Die aufgeworfenen Fragen nach den Gründen
dieser schrecklichen Erlebnisse scheinen mir im Strudel der Wirrungen
mit abhanden gekommen zu sein.
Leider nicht in gewohnter
Fitzek-Manier geschrieben, aber durchaus fesselnd und psychologisch
gesehen aufregend. Mir erscheint alles jedoch sehr unglaubwürdig.

Hallo liebe Bücherwürmer,
ich wurde heute zum ersten Mal getaggt von Nicoles Bücherwelt .
Es gibt interessante Themen, bei denen ich sehr gerne mitmache.
Mit den folgenden Fragen
wird wohl jeder Buchblogger oder Buchliebhaber einmal konfrontiert:
1. Du hast 20.000 Bücher auf deinem SuB. Wie um alles in der Welt entscheidest du dich, was du als nächstes liest?
Also 20.000 Bücher, nee, die würden mich rein psychisch ziemlich belasten. So viele möchte ich dann doch nicht haben! Es kommen ja immer so viele tolle neue dazu, die interessieren mich dann ja durch die aktuellen Leserunden und neuen Rezensionen ebenfalls. An meinen SuB gehe ich immer, wenn ich gerade mal keine aktuellen Bücher zur Hand habe oder aber im Urlaub bestimmte Autoren oder Folgebände einer Reihe lesen möchte.
2.
Du bist halb durch ein Buch und es kann dich einfach nicht begeistern.
Brichst du ab, oder bist du entschlossen, das Buch zu beenden?
In der Regel beende ich Bücher, auch wenn sie mir nicht gefallen. Es ist aber auch so, dass ich sie dann nicht so gründlich lese, d. h. ich überfliege auch schon mal einige Seiten.
3.
Das Ende des Jahres naht und du bist soo dicht dran, die Anzahl der
Bücher, die du dir für das Jahr vorgenommen hast, zu schaffen und doch
so weit entfernt... Versuchst du aufzuholen und wenn ja, wie?
Da habe ich keine Zielvorgaben, denn es ist ja ein Hobby und muss auch Spass machen.
4. Die Titelbilder einer Reihe, die du liebst, PASSEN.EINFACH.NICHT.ZUSAMMEN! Wie gehst du damit um?
Der Inhalt ist wichtig, die Cover sind zwar oft schönes schmückendes Beiwerk, ändern aber nichts am Geschriebenen.
5.
Jeder - aber auch absolut JEDER! - liiiieebt ein Buch, dass du
wirklich, wirklich nicht magst. Bei wem heulst du dich aus? Wer versteht
dieses Gefühl?
Wenn ich eine andere Meinung habe, vertrete ich sie auch und schreibe die Gründe in meinen Besprechungen, da gibt es keine Ausnahmen. Ich bin auch niemandem böse, nur weil er meinen Geschmack nicht teilt.
6. Du liest ein Buch und plötzlich schießen dir die Tränen in die Augen - in der Öffentlichkeit. Wie gehst du damit um?
Bisher habe ich nur Tränen gelacht, da habe ich auch keine Scheu sie zu zeigen.
7.
Die Fortsetzung eines Buches, das du geliebt hast, ist gerade
erschienen - aber du hast eine ganze Menge der Handlung des Vorgängers
schlicht vergessen. Was jetzt? Liest du den letzten Band einfach
nochmal? Suchst du eine Zusammenfassung der Handlung im Internet? Sparst
dir die Fortsetzung? Heulst frustriert?
Heulen, wieso? Da grinse ich nur und lese die alte Rezi, schon bin ich wieder voll im Bilde.
8. Du willst deine Bücher nicht verleihen. Niemandem. NIEMANDEM. Wie lehnst du höflich ab, wenn dich jemand darum bittet?
Ehrlich währt am längsten, so auch in diesem Fall!
9.
Leseflaute! Du hast im letzten Monat 5 Bücher angefangen und direkt
wieder aufgegeben. Wie überwindest du diesen furchtbaren Zustand?
LESEFLAUTE: was ist das? Ich lese immer weiter und weiter und weiter und weiter...
10. Es gibt diesen Monat so viele Neuerscheinungen, die du unbedingt lesen willst - wie viele davon kaufst du tatsächlich?
Man kann nicht alle Neuerscheinungen lesen, wie verlockend die Vorstellung davon auch sein möge. Ich bewerbe mich auf Leserunden und erhalte schon so unfassbar viele schöne Bücher. Sehe ich dann im Geschäft Bücher, die ich zeitlich noch lesen kann, kaufe ich sie mir. Da gibt es keine statistisch belegten Zahlen.
11.
Tja, nun hast du sie gekauft und du konntest es ja kaum erwarten, sie
zu lesen - wie lange sitzen sie jetzt wirklich auf deinem Regal rum, bis
du sie wirklich liest?
Immer der Reihe nach: erst die Leserundenbücher, die sind für mich als kostenlose Dankesgaben schon eine Verpflichtung, dann die Geschenke und die Lieblingsgenres. Manchmal aber auch alle gleichzeitig, ich bin da manchmal unberechenbar und wundere mich selbst etwas! :-)
Es hat mir Spaß gemacht, die Fragen zu beantworten! Vielleicht habt ihr mich dadurch auch ein bißchen näher kennen gelernt.
Ich tagge nun mal folgende Bloggerin:
Martina's Buchwelten
Würde mich freuen, zu lesen wie sie diese Fragen beantwortet!
Portugal erleben und entdecken

Der "Falk Spirallo Reiseführer Portugal" wurde von Autor "Tony
Kelly" zusammen gestellt. Meine Ausgabe ist von 2004 und erschien im
"Falk Verlag".
Das Format ist sehr handlich und die
Spiralbindung ermöglicht einfaches Blättern und sogar ein Umschlagen des
Buches. Das ist der Clou dieser Serie von Falk und eine praktische
Idee!
Ansonsten fällt dieser Reiseführer durch wunderschöne Fotos
von Landschaften und Kirchen, Abbildungen von Wandkacheln, sogenannten
Azulejos und etlichen alten Burgen und Schlössern auf.
Das Buch gliedert sich in mehrere größere Kapitel.
Den
Anfang macht das sogenannte MAGAZIN, es zeigt eine Übersicht und
allgemein gehaltene Einführung in Land und Leute, einen historischen
Überblick über die großen Entdecker des Landes und Besonderheiten wie
Fado Gesang und Pousadas.
Übernachtungsmöglichkeiten, Essen und Trinken, Musik, Feste, Flora und Fauna und Allgemeines werden im Folgenden abgehandelt.
Anschließend gibt es 5 Kapitel über bestimmte Gebiete Portugals.
Es
beginnt mit dem Abschnitt über Lissabon und Umgebung, geht über Nord-
und Zentralportugal über das Alentejo Gebiet bis zur Algarve.
An
jedes Kapitel gliedert sich eine Übersicht zu den Themen: Essen und
Trinken, Übernachtungsmöglichkeiten und Ausgehvorschlägen an. Dabei wird
jeweils auf die entsprechenden Gegenden Bezug genommen und spezielle
Tipps geben interessante Hinweise.
4 verschiedene Vorschläge für
Wanderungen & Touren z. B. für einen 2,5 stündigen Spaziergang durch
Lissabon schliessen sich an.
Den Abschluss bilden praktische
allgemeine Hinweise, ein zweiseitiger Sprachführer, 7 Seiten
Kartenmaterial und ein Register. Die Karten geben allerdings nur einen
undeutlichen Eindruck, hier sollten Reisende mit Pkw auf richtige
Strassenkarten zurückgreifen oder das Auto mit einem Navy buchen.
Besonders
gut gefallen mir die Insider-Infos, die sowohl Top-Tipps als auch die
Geheimtipps. Diese Vorschläge sollte man durchaus näher ansehen, denn
sie geben tolle Vorschläge für das jeweilige Feriengebiet.
Diesen
Reiseführer kann ich allen empfehlen, die relativ kurz und knapp etwas
über ihr Urlaubsgebiet erfahren wollen. Mit diesem bildreichen Buch
macht die Urlaubsplanung Spaß und die Vorfreude auf die bevorstehende
Reise wächst von Seite zu Seite.
Der Gartenkrimi "*Lavendelbitter*" ist das spannende
Debüt von Autorin "*Elinor Bicks*". Das Buch erscheint 2015 im "*Gmeiner
Verlag*".
Lore Kukuk bewohnt das Erbe ihrer heilkundigen Oma,
ein altes Haus mit lavendelüberwuchertem Garten in der wunderschönen
Hanglage am Otzberg.
Sie erbt damit aber auch eine mörderische
Mitgift, denn es gab in der Vergangenheit seltsame Todesfälle, die laut
Nachbarn verschiedenen Pflanzen und Giftkräutern zugeschrieben werden.
Als
Lore mit einem Verehrer zum Tanzen geht, wird ihr dieser Ruf wieder zum
Verhängnis. Er wird tot aufgefunden und die Spur führt auch zu Lore.
Ein Duft nach Lavendel umweht seine Leiche.
Kommissar Roland Otto übernimmt den Fall, an seiner Seite hat er den jungen ehrgeizigen Brenneisen, der auf Karriere aus ist.
Dieser
Gartenkrimi hat alles was einen guten Krimi ausmacht: eine tolle
Location mit schönen Landschafts- und Naturbeschreibungen, spannende
Wendungen in einem raffiniert aufgebauten Plot und liebenswerte
Protagonisten.
Der Aufbau der Geschichte erfolgt in kurzen
Kapiteln, die mit ihren treffenden Überschriften überzeugen. Dabei hat
Elinor Bicks einen wunderbaren Schreibstil. Sie formuliert farbenfroh
und stimmungsvoll Beschreibungen aus Natur und Handlung, beschreibt
amüsant die privaten Dinge der Protagonisten und hat einfach eine
beeindruckende Ausdrucksweise, die hier angenehm ruhig zum Tragen kommt.
Es ist ein Buch mit Wohlfühlcharakter von sommerlichem Charme mit einem
Hauch von Lavendel.
Dieser Krimi ist einer von der ruhigen
Sorte, aber dennoch sehr kurzweilig. Als Leser versucht man mitzuraten,
den Täter zu ertappen oder die Motive zu erkennen. Einige Wendungen
machen es jedoch schwer und umso überraschender ist dann die Auflösung
am Ende.
Einen großen Anteil am Gelingen des Gartenkrimis haben
ebenfalls die gelungenen vielschichtigen Charaktere, die mit viel Liebe
zum Detail sehr lebendig angelegt sind und für gute Unterhaltung sorgen.
Die Erwähnung von Heil- und Giftwirkung von verschiedenen Pflanzen und
ein kleiner historischer Exkurs runden das Bild dieses Gartenkrimis
harmonisch ab.
Dieses Buch habe ich sehr gern gelesen und mich gut in die Gegend und Personen hineinversetzen können.
Für
diesen Gartenkrimi spreche ich meine volle Empfehlung aus, denn hier
wird Unterhaltung eingebettet in eine schöne Gartenidylle. Auch wenn
ich mich wiederhole, so ist "Lavendelbitter" ein Buch mit
Wohlfühlcharakter von sommerlichem Charme mit einem Hauch von Lavendel.
Sandra Lüpkes neuer Nordseeinselroman heißt Inselhochzeit und ist der zweite Band um Jannike Loog.
Das Buch
erscheint im Mai 2015 im rororo Verlag.
Dieser zweite Band
um Jannike Loog und ihr Leuchtturmwärterhotel führt fort was schon im
"Inselhotel" begann. So gibt es neben der idyllischen Nordseeatmosphäre
im gemütlichen Hotel auch ein Wiedersehen mit der bekannten Hotelcrew
unter Jannike und Danni.
Jannike hat ihr Hotel gemeinsam mit
Danni inzwischen gut in Gang gebracht. Sie haben auch ein neues Konzept
eingeführt, jetzt werden hier auch romantische Hochzeiten mit schönem
Beiprogramm durchgeführt. Das alles vor der schönen Kulisse
der Nordsee mit Strand, Dünengras und Möwen am Himmel. Was kann man
sich mehr wünschen?
Als sich Tester des Hotelverbandes
anmelden, um die Kriterien für die Sternevergabe zu checken, läuft nicht
alles rund. Jannike hat trotz ihrer liebenswürdigen Art nicht nur
Freunde auf der Insel und auch einige Gäste machen so ihre Probleme.
"Die
Liebe ist wie das Wattenmeer: Erst wenn die Strömungen des Alltags sie
bedecken, wird deutlich, wo die eigentlichen Gefahrenstellen lauern."
Zitat
Sandra Lüpkes nimmt den Leser wieder mit auf die
Reise an die Nordsee und zeigt unterhaltsam was Hoteliers und Gäste so
alles erleben können.
Dabei versteht sie es wunderbar, ihren
Figuren Leben einzuhauchen und das Wiedersehen mit alten Freunden aus
dem ersten Band macht richtig Spaß. Man kann der Geschichte aber auch
ohne Kenntnis des ersten Teils gut folgen und findet eine kurzweilige
Lektüre vor.
Ihre Charaktere sprühen vor individuellem Charme und
Charakterzügen, sei es das polnische Personal mit den speziellen
Gerichten für das neu errichtete Restaurant, der fiese Konkurrent
Bischoff oder Inselbewohner, die hier heiraten wollen. Es gibt viele
abwechslungsreiche Überraschungen zu lesen und zu entdecken.
Natürlich
spielt die Buchheldin Jannike die Hauptrolle, sie hat sich mit ihrem
Hotel inzwischen einen Namen gemacht und lässt ihren Gästen alle
Aufmerksamkeit zuteil werden.
Ganz toll finde ich die
verschiedenen Ideen für Kapitelanfänge in Form von Landkarten, Briefen
oder Rezepten, die auch in diesem Band wiederholt Anwendung finden und
dem Roman einen gelungenen Wiedererkennungswert verleihen.
Die
Handlung ist breit gefächert, sie erzählt von der Arbeit in der
Gastronomie, von Hochzeitsplanung und Beziehungsproblemen, aber auch vom
Leben im Watt. Es ist Unterhaltung pur und man bekommt Lust auf einen
Kurzbesuch an der Nordsee.
Diese Lektüre hat alles was ein guter Sommerroman haben muss.
Liebe,
Eheprobleme und Freundschaft, aber auch Intrigen und Konkurrenz beleben
die Geschichte. Ein großartiges Lesevergnügen für vergnügliche Stunden,
zum Träumen von der Nordsee und einem Urlaub in genau diesem Hotel.