Gartenkrimi, der es in sich hat! Wie Ingrid Noll lässt auch Elinor Bicks hier Frauen morden!
Elinor Bicks Gartenkrimireihe bekam mit "Silberregen" im Jahr 2016 den zweiten Teil. Das Buch erscheint im "Gmeiner Verlag". [Werbung]
Eine Einbruchserie hält die Gemeinde Otzberg in Atem. Kommissar Roland Otto und sein Kollege Brenneisen tappen im Dunkeln. Lore
Kukuk
spielt den Lockvogel und gerät prompt ins Visier skrupelloser
Schmuggler. Als hätte sie mit einer Bienenplage und einem fragwürdigen
Verwandten, der sich bei ihr einnistet, nicht schon genug zu tun. Bei
den gemeinsamen Ermittlungen kommen Otto und Lore sich näher. Bis Lore
auf eigene Faust für Gerechtigkeit sorgt. Mit Hilfe eines heimtückischen
Pilzes und des hochgiftigen Silberregens, der auf dem Nachbargrundstück
blüht.
Nun habe ich alle drei Bände dieser Krimireihe gelesen und wurde wieder spannend und gut unterhalten.
Lore
Kukuk ist um die 60, besitzt heilkundliches Wissen und steht mit der
modernen Technik auf Kriegsfuss. Doch deshalb besucht sie mit ihrem
Bekannten Erich einen Computerkurs. Doch auch Handys sind ihr völlig
fremd. Als die Spur einiger Einbrüche in Lores Umgebung zu einem
Reiseunternehmen mit Seniorenfahrten führt, spielt Lore für Kommissar
Roland Otto und dessen Assistenten Brenneisen den Lockvogel.
Die
Charaktere sind wieder mit viel Sinn für Besonderheiten und mit
spürbaren Emotionen beschrieben. Lore, Otto und Brenneisen kennt man
schon vom ersten Band Lavendelbitter. Nun gesellen sich noch ein paar
spezielle Typen hinzu. Völlig unerwartet, nistet sich das dürre Menchen
Opa Gersprenz bei Lore ein. Sie bewirtet und bemuttert ihn, obwohl sie
ihn nie zuvor gesehen hat. Außerdem hat sie einen neuen Gärtner, der in
ihrem Garten wahre Wunder bewirkt.
Die Krimihandlung in diesem
Buch dreht sich auch um das Privatleben der Hauptfiguren und entwickelt
sich eher beschaulich, aber dennoch interessant. Denn hinter der Fassade
so einiger harmloser Personen verbirgt sich so manche böse Seele.
Auch
Lore ist nicht ohne, sie vermag mit ihrem Wissen über Heilpflanzen
nicht nur zu helfen. Hier darf man besonders gespannt sein.
Auch
dieses Mal werden Heilpflanzen vorgestellt und es gefallen mir die
Informationen über die Wirkung von bestimmten Pflanzen, die je nach
Dosierung heilend oder vergiftend ausfallen können.
Man kann doch immer noch dazulernen.
Unterhaltsam,
witzig und gut geschrieben, so kann man es kurz zusammenfassen. Dabei
sind die Todesfälle die eigentlichen Knaller der Handlung.
1. Lavendelbitter Rezi
2. Silberregen
3. Nimmergrün Rezi
Ein Gartenkrimi, der es in sich hat: informativ, unterhaltsam und spannend geschrieben.
Eisenhut tut nimmer gut!
In Elinor Bicks Gartenkrimireihe aus dem Odenwald reiht sich nun Band 3 "Nimmergrün" ein. Die Krimireihe erscheint im Gmeiner Verlag. [Werbung nach § 2 Nr. 5 TMG]
Der
Landkreis Darmstadt-Dieburg liegt am Odenwald, durch diese waldreiche
Landschaft hindurch soll der Hugenotten- und Waldenserpfad verlaufen.
Als eine rätselhafte Pflanzenkrankheit Waldsterben verursacht, ist
dieses von EU-Geldern geförderte Projekt gefährdet. Die Krankheit
scheint nicht aufzuhalten zu sein und mit dem Tod von zwei Kindern und
etlichen Nutztieren beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, ein Gegengift
muss gefunden werden.
Kommissar Roland Otto muss von Amts wegen
ermitteln und seine Bekannte Lore Kukuk unterstützt ihn, dabei stösst
sie auf ein altes Geheimnis ihrer Vorfahren.

Nach Lavendelbitter bin ich ein Fan dieser eher ruhigen Gartenkrimis und
fühlte mich gleich wieder wohl in der überzeugend beschriebenen
Location und mit den mir bekannten Figuren dieser Reihe.
Lore Kukuk
ist umtriebig wie immer und mischt in der Ermittlung munter mit, denn
als Heilkundlerin und Polizistin im Ruhestand kann sie ihre Neugierde
einfach nicht zügeln. Ihr Bekannter Roland Otto nimmt diese Hilfe gerne
an, denn beide sind auf dem besten Wege, sich auch privat anzunähern.
Der
Erzählstil von Elinor Bicks ist einfach wunderbar leicht und
unnachahmlich gut, deswegen gefällt mir diese Reihe auch so gut.
Der
Krimi ist in viele kleine Kapitel unterteilt, deren Überschriften
inhaltlich auf das Folgende gezielt hinweisen. Zusammen mit der Spannung
der Kriminalfälle entwickelt sich eine regelrechte Sogwirkung, was das
Lesen anbelangt.
Bei diesem Krimi tappte ich lange Zeit völlig
im Dunkeln, denn ich konnte kein Motiv entdecken, dass die Bereiche
Wald, tote Kinder und Tiere umfassen würde. Wer will diesen Wanderweg
verhindern, wer steckt hinter der Vergiftung und nimmt sogar den Tod von
Menschen in Kauf? Hier ist nicht nur ein Umweltsünder am Werk, es muss
eine krankhafte Seele dahinter stecken. Nicht wenige haben Zugang zu
chemischen Labors, aber dank der Autorin sind die Spuren zum Täter nur
schwer zu finden.
Ein sehr interessanter Aspekt ist die
Einbindung eines geschichtlichen Themas, nämlich die Ansiedlung von
Hugenotten und Waldensern in der Gegend. Das brachte nicht nur Vorteile
durch die enorme Verbesserung des Acker- und Gartenbaus der Hugenotten,
sondern sorgte auch für Differenzen mit Einheimischen und den Gruppen
unter sich. Diese Hintergründe sorgen für eine gelungene Beschreibung
der historischen Entwicklung dieser Gegend.
Bei diesem
Gartenkrimi ist wieder eine spannende Mischung zusammengekommen:
authentische Ortsgegebenheiten, interessante Exkurse in Heil- und
Pflanzenkunde, sowie in Biochemie und ein höchst spektakulärer Fall von
Erpressung geben dem Buch seine spezielle Note.
Dieser
Krimi wirkt zwar insgesamt ruhig und beschaulich, aber seine Themen sind
sehr tiefgründig und sorgen für spannende Lesezeit.
*** Herzlichen Dank an lovelybooks und den Gmeiner Verlag für dieses Leseexemplar! Die Leserunde dazu ist immer wieder ein schönes gemeinschaftliches Erlebnis!***