Sonntag, 30. April 2023

Wochenrückblick KW 17/2023

 


Was war in dieser Woche los?

 
Die letzten Tage war es noch recht frisch, aber nun scheint es doch endlich wärmer zu werden. Im Garten sind meine gefüllten Tulpen am Verblühen, ich finde sie aber dennoch ganz hübsch.
Statt einem Besuch auf der Buchmesse, habe ich einen Arzttermin gehabt, Freunde besucht und war mit meinem Mann lecker essen. Es wäre zwar auch schön gewesen, einige Autor:innen und Bloggerinnen zu treffen, aber das Gedrängel fehlt mir kein bißchen. Und Bücher habe ich diese Woche soviele bekommen, dass ich froh bin, das hier nicht noch Messe-Bücher dazu kommen.
 

Gesehen:  

Let´s Dance: Sharon ist leider ausgeschieden, da hätte ich lieber auf Muttersöhnchen Knossi verzichtet!

The Masked Singer: 

Gelesen:

Getan: 
 
Gelesen, gebloggt, gesungen, gegärtnert, gekocht, Let´s Dance gesehen und viel gelacht, geklönt und geräumt, geshoppt und geputzt. 
 
Gefreut:  

Über interessante Buchpost von ZuckerBerlin: Sibel Daniel - "Der Duft der schwarzen Erde" von Amazon.Buch
Auf den Roman, der 1940 in Osteuropa auf einem Weingut spielt, bin ich sehr gespannt. 
Der Weinöffner und der Miniduft für die Handtasche gefallen mir richtig gut. Vielen Dank für diese Beigaben!
 
 
Und dann kam noch ein Päckchen vom Ullstein Verlag an, zu Fran Littlewoods Roman "Die unglaubliche Grace Adams" habe ich schon einige interessante Meinungen gehört. Dabei war noch ein Geburtstagskuchen (Backmischung) mit Kerze. Dann kann ich diesen Buchgeburtstag ja bald feiern. 

 
Buchgewinn zu einer Leserunde auf Lovelybooks: 
PROVENCE aus dem ZS Verlag
 


Gegessen:

Gemischter Salat mit Muslitos (Portugiese); halbe Pizza Mediterran mit Salatteller; Hackbällchen Toskana mit Mozzarella überbacken und Salzkartoffeln (2x) ohne Fix-Produkt zubereitet; Schweine-Filet mit Pfeffersauce und spanischen Kartoffeln; Auberginen-Zucchini-Auflauf mit Reis und mit Couscous (2x);  











Gedacht: 

So langsam kommt die Natur trotz der kühlen Temperaturen in Gang. Mein kleiner Ginkgo auf der Terrasse treibt die ersten Blätter. 


Gefeiert:

Die Woche war voller Termine, die einzige kleine Feier gab es zu Let´s Dance. Da habe ich es mir mit meiner Freundin gemütlich gemacht.          

Geärgert:  
 
Robert Habecks Klüngelwirtschaft nervt gewaltig. Das darf doch nicht wahr sein, es müsste endlich mal geändert werden, sodaß eine unabhängige Personalverwaltung die Stellen vergibt. Hier ist doch echtes Fachwissen gefragt und keine Seilschaften, die immer nur nach dem gleichen Schema entscheiden

Gekauft:  

Ein paar T-Shirts, zur Zeit ist wieder bauchfrei modern, aber nicht für mich.  


Geklickt:

Messeberichte und einige Insta-Seiten

Ich wünsche Euch eine schöne Woche!

Liebe Grüße,

Sommerlese

Samstag, 29. April 2023

Die Hochhausdetektive - Johanna Lindemann

Dieser Detektiv-Club pfeift auf kulturelle Unterschiede 


Im EMF Verlag erscheint Johanna Lindemanns Kinderbuch "Die Hochhaus-Detektive" für Leser:innen ab acht Jahren. Die Illustrationen stammen von Elli Bruder.

Anton (10) wohnt im berüchtigsten Hochhaus der Stadt und langweilt sich an seinen letzten Ferientagen. Seine Freizeit verbringt er überwiegend als Internet-Checker. Doch dann zieht eine indische Familie neben ihm ein und er lernt die schlaue Isha (10) kennen. Sie liest wie Anton gerne Detektivgeschichten und so kommen sie auf die Idee, einen Detektivclub auf dem Dach des Hochhauses zu gründen. Davon bekommt Mesut Wind und er will unbedingt mitmachen, immerhin hat er ein tolles Fernglas und kennt die Stadt wie seine Westentasche. Sie nennen sich von nun an HD 42 und haben schon bald ihren ersten Fall. Mit dem Fernglas beobachten sie, wie der Pizzabote die Handtasche einer alten Dame klaut. Nun gilt es zusammen zu halten, mutig zu sein, Fakten zu ermitteln und dem Täter auf die Spur zu kommen.  
 
 


Anton, Isha und Mesut sind Kinder aus sozial schwächeren Familien, durch ihren Detektivclub wachsen sie zusammen und werden Freunde und nutzen ihre gemeinsamen Stärken, um über sich hinauszuwachsen.  

Bei dieser Geschichte finde ich toll, dass sie ein geheimes Büro auf dem Hochhausdach als Treffpunkt haben. Von diesem Versteck darf nämlich der Hausmeister Kawuppke nichts wissen. Das Trio ist ein witziger Haufen, sie sind Multikulti und es entwickelt sich durch ihren Detektivclub eine echte Freundschaft, in die jeder seine individuellen Stärken ein
bringt und alle über sich hinauswachsen. 

Anton ist ein echter Tüftler und kennt sich im Internet aus, Isha ist die Tochter von Indischen Einwanderern und besonders intelligent, sie ist das Superhirn der Truppe. Und Mesut weiß, wie man sich behauptet und gibt schon mal ordentlich Kontra. Alle drei wohnen in einer sozial schwachen Gegend, ihr Wohnblock ist sogar unter Taxifahrern nicht gern gesehen. 
 
Mit einigen Tricks und vielen Nachforschungen kommen die drei Freunde dem Täter auf die Schliche, nebenbei müssen sie ihre Eltern etwas von ihrem Tun ablenken und Mesut nutzt ganz heimlich das Fernglas seines Opas, das würde sein Vater gar nicht gerne sehen.
Bei diesem Buch werden auch die Probleme der Familien angesprochen. Antons Mutter ist alleinerziehend und durch mehrere Jobs selten zu Hause. Ishas Eltern mussten wegen der Corona-Pandemie ihr Restaurant schließen und wohnten vorher in einem besseren Stadtteil. 
Mesuts Vater ist an Long-Covid erkrankt und das belastet das Familienleben. 
Normalerweise würden die Kinder verschiedener Kulturkreise sich in dem Wohnblock eher aus dem Weg gehen, aber durch ihren Club werden sie zu Freunden. Diese Aussage ist die Botschaft des Buches und ganz nebenbei bekommt man noch etwas über die indische und türkische Kultur erklärt.
Diese Geschichte wird kindgerecht erzählt, ist spannend und interessant zu lesen und durch die Figuren auch sehr abwechslungsreich.
 
Echte Freundschaft überwindet kulturelle Grenzen, so wie es bei den Kindern des Detektiv-Clubs auch der Fall ist. Freundschaft verbindet und bewirkt, dass man sich gegenseitig unterstützt. Ein spannender Kriminalfall, bei dem man gerne mitfiebert. 


***Herzlichen Dank an die Autorin Johanna Lindemann für dieses Rezensionsexemplar!***
 



Freitag, 28. April 2023

Monet - Meisterwerke des Impressionismus - Anne Sefrioui

Ein wunderbares Leporello mit interessanten Erklärungen zu Monets Werken

 
Der Raffael des Wassers
 
Im Prestel Verlag erscheint in einem hochwertigen Leporello-Druck in Leinenbindung im Schmuckschuber "Monet - Meisterwerke des Impressionismus" von Anne Sefrioui.
 
Claude Monet (1840 - 1926) zählte zu den bedeutendsten französischen Malern und gehörte zu den Gründervätern des Impressionismus. In seinen Gemälden stellte er besonders gern die Natur mit Licht und Schatten dar und dieses Kunsterlebnis kann man in diesen Leporellos aus nächster Nähe ansehen und genießen. Insgesamt gibt es fünfzig Werke des Künstlers zu bewundern, die auch die künstlerische Entwicklung Monets deutlich machen. 
 

 
Monet stellte neben Stadtansichten und dem Meer auch die Seine und Gärten in verschiedenen Jahreszeiten dar. In seinen Anfängen bildete er eine getreue Wiedergabe der Landschaft ab, sehr gerne vom Wasser, dass sich durch Licht und Farbe ständig in seiner Wirkung verändert. Die Natur faszinierte ihn, er wollte in seinen Gemälden die Natur mit ihren farbigen Erscheinungen und ihre Veränderung im Licht abbilden, dazu nutzte er eine Technik mit kurzen Pinselstrichen und wurde damit zu einem der bedeutendsten Maler des Impressionismus. In seine späteren Schaffensjahre gehören die weltbekannten Seerosen-Gemälde. Bei diesen Serien kann man besonders gut die unterschiedlichen Farb- und Lichtveränderungen entdecken, die teilweise die Formen auflösen und verwischen. Damit gilt Monet auch als Vorläufer der Abstraktion.    








Der edel in Leinen gehaltene Schuber enthält neben einem 16 Meter langen Gemäldeleporello von fünfzig Werken Monets auch ein Booklet, in dem Anne Sefrioui zu allen abgebildeten Gemälden Bildbeschreibungen abgibt und auf abgebildete Personen oder Hintergründe zur Bild-Entstehung eingeht. Nach einer Einleitung über Monets Lebens- und Schaffensjahre werden die fünfzig Bilder in verkleinerter Schwarz-Weiß-Ansicht näher beschrieben. Angegeben werden der jeweilige Titel, das Entstehungsjahr, die Malweise, die Größe des Bildes und der Ort, wo man das Gemälde im Original bewundern kann. 

Durch die Leporello-Form kann man die Gemälde aus nächster Nähe ansehen und dadurch auch die Pinselführung und die Farbaufträge genau erkennen. So nah kommt man im Museum keinem der berühmten Bilder und deshalb ist dieses Buch auch für Kunstbegeisterte und Maler:innen so interessant. Es ist so eindrucksvoll, wie Monet Licht und Farben gemalt hat und damit die Stimmungen in der Natur so ausdrucksstark wiedergibt.

Dieser Schmuckschuber ist ein wunderbares Geschenk für alle Kunstinteressierten und für Fans von Claude Monet, denn hier werden viele seiner berühmten Gemälde aus nächster Nähe gezeigt und darüber interessante Informationen genannt.

 

***Herzlichen Dank an den Prestel Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!***


 

Freitags-Füller # 338

 

Buchzugänge verbreiten immer gute Laune. Diesen Roman habe ich bei der lieben Veronika liest Link auf Insta gewonnen, herzlichen Dank dafür! Ich werden beim Lesen gerne von einem Nord-/ oder Ostseeurlaub träumen.


 

Immer wieder kommt ein neuer Freitag ... und 

damit der Freitagsfüller! 

Dies ist ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen von Barbara von  Scrap-Impulse.


1. 1993 war ich ich bereits glücklich verheiratet und Mutter einer süßen Tochter.


2. Bei meinem letzten Einkaufsbummel habe ich gemerkt, sehr kurze, kastige und bauchfreie Shirts sind jetzt in Mode. Wie unpraktisch, die trage ich besser nicht.

  

3. Gestern abend habe ich zum Abendessen Vollkornbrot mit Käse und Tomaten gegessen und muss sagen, so langsam wird das Aroma der Tomaten wieder besser.  

 

4. Liebe Helga, ich möchte dass du weisst, ich freue mich auf heute Abend!  

 

5. Über die alten "Michel aus Lönneberga-Filme" kann ich (immer noch) herzhaft lachen.

 

6. Spontane Ideen sind oft die Besten, und ich sage: warum nicht?

 

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf eine Einladung bei meiner Freundin zu Let´s Dance, morgen habe ich geplant, alte Glückwunschkarten, Einladungen, Dankessagungen und auch Trauerkarten zu sichten und neu zu ordnen und aufzubewahren und Sonntag lasse ich ich auf mich zukommen.

 

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende!
 

Viele liebe Grüße,

Eure Sommerlese


 

Donnerstag, 27. April 2023

Die Reporterin - Zwischen den Zeilen - Teresa Simon

Ein großartig erzählter Roman, der die 60er Jahre lebendig widerspiegelt

Lebe deinen Traum in den 60er Jahren
 
"Zwischen den Zeilen" ist der erste Teil der Dilogie "Die Reporterin" von Teresa Simon, die im Heyne Verlag erscheint.
 
1962: Marie Graf studiert Pharmazie in München, ihre Eltern erwarten von ihr, dass sie mal die familienbetriebene Apotheke übernehmen wird. Doch Maries Lebenstraum sieht ganz anders aus, sie möchte Gesellschaftsreporterin werden. Heimlich bewirbt sie sich bei verschiedenen Verlagen und erhält schließlich eine Stelle als Volontärin bei einer Zeitung. Das verheimlicht sie ihren Eltern. Sie muss sich im Job erst einmal im Umgang mit Interviewpartnern wie Pierre Brice und Hildegard Knef beweisen und hat trotz der Unterstützung ihrer Mentoren auch mit Missgunst und Ablehnung von Kollegen zu kämpfen. 
Teresa Simon kann einfach wunderbar erzählen, in diesem Roman wird man durch den eingängigen, bildhaften und sehr lebendigen Erzählstil nicht nur großartig unterhalten, man erlebt gleichzeitig eine authentische Zeitreise in die 60er Jahre, die sich von Anfang bis Ende spannend liest. 
 

 

Im Roman spielen mehrere Figuren eine Rolle, da wäre neben der sympathischen Marie/Malou noch ihr Großonkel Julius, ihre Freundin Roxy und Freddy, die alle zu ihr halten und sie in ihrem Berufswunsch von Kräften unterstützen. Baron Bárthoy ist ihr erfahrener Mentor in Sachen Gesellschaftskolumne und bringt ihr alles bei, was sie dazu wissen muss. Denn als Malou Graf hat sie Interviews mit den Showgrößen ihrer Zeit zu führen, wo sie durch ihre charmante und natürliche Art sehr gut ankommt und ihnen so einige Details entlocken kann, woran ihre Kollegen teilweise scheitern.
 
Die Charakterausarbeitung ist der Autorin ganz wunderbar gelungen, die damaligen Sichtweise auf gesellschaftliche Ansichten, die Rolle der Frau, das Thema Homosexualität, sowie Lebensgefühl, Arbeitsmarkt und Alltagsleben werden sehr authentisch mit Leben gefüllt und gezeigt. Wir erleben den Besuch von Charles de Gaulle und der Queen, erfreuen uns an den Liedern der Beatles und an früheren Prominenten und werden automatisch in diese Zeit zurückversetzt.  

Die fesselnde Geschichte kommt mit Licht und Schatten daher, Malous Berufsleben wird eine Erfolgsgeschichte, doch ihr Privatleben verläuft nicht ganz so glücklich. Es gibt aber Hoffnung auf eine neue Liebe und am Ende wird ein Familiengeheimnis gelüftet, das im nächsten Band sicher aufgegriffen wird. 

Im August erscheint der zweite Band, den ich schon jetzt sehnsüchtig herbeisehne. "Die Reporterin - zwischen den Zeilen" ist ein großartig erzählter Roman, den ich unbedingt weiter empfehlen kann.

***Herzlichen Dank an den Heyne Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!***

 Simon, Teresa - Glückskinder 

Mittwoch, 26. April 2023

Häkeln - Rose Svane

Moderne und bunte Häkelanleitungen für DIY-Objekte mit individueller Note

Häkeln macht Spaß 
 
Im Prestel Verlag erscheint das DIY-Buch "Häkeln" von Rose Svane.

Häkeln ist ein wunderbar entspannendes Hobby. Und man kann es überall ausüben und gleichzeitig etwas Schönes fabrizieren. Wir alle kennen die üblichen Topflappen aus dem Schulunterricht, aber es gibt noch soviele andere Möglichkeiten, die man häkelnderweise zaubern kann. Alles sind echte Unikate, die in Form und Farbe auffallen und selbstgemacht auch den individuellen Geschmack zeigen. Ob es nun eine Tasche oder ein Kissen als Geschenk oder ein Teil für den eigenen Kleiderschrank sein soll, in diesem Buch gibt es viele gehäkelte Sachen, die mit ihrem Charme bestechen. 
 

 
Die Dänin Rose Svane ist Häkel-Shooting-Stars und stellt in diesem Buch 15 Anleitungen für farbenfrohe Decken und Kissen, Pflanzgefäße oder einen Sitzpuff, Taschen und Kleidungsstücke wie Pulli, Bikini oder Strandrock vor. Die Vorschläge kann man entweder farb- und mustergetreu übernehmen oder es als Anregung für eigene Ideen nutzen. Bei diesen Häkelideen juckt es mir sofort in den Fingern, selbst zu Nadel und Garn zu greifen und loszuhäkeln.   

In ihrem ausführlichen Vorwort erzählt Rose Svane, was sie zum Häkeln bewegte und warum sie damit so großen Erfolg hatte. Das erste Kapitel stellt das nötige Zubehör und alle Häkeltechniken vor und es wird die Leseweise der anschaulichen Anleitungen oder Farbzählmuster erklärt. Danach folgen die fünfzehn unterschiedlichen Objekte mit farbenfrohen Fotos, die sich auf die Bereiche: Wohnung, Accessoires und Kleidung verteilen. 
Ausdrucksstarke Fotos zeigen die Objekte, die mit verständlichen Häkelanleitungen versehen sind. Und das Schönste ist, die bunten Bilder machen einfach Lust, gleich selbst loszuhäkeln. Wie wäre es mit einem Muschelkissen, einem Pouf, einem Bikini oder einer Infinity-Decke! Es gibt Vorschläge für Anfänger und Fortgeschrittene, jeder findet hier ein geeignetes Objekt.
 




 
 
Häkeln ist ganz einfach, denn dazu gehören insgesamt nur vier Grundmaschen: die Luftmasche, die feste Masche, das halbe Stäbchen und das Stäbchen. Sie alle setzen sich in Abwandlungen zu speziellen Maschen zusammen.
Wer schon immer mal ein Top oder einen luftigen Strandrock häkeln wollte, findet hier tolle Beispiele.
Die Anleitungen sind sehr gut verständlich und die Bilder zeigen viele Motive und Farben, die nur mit wenigen Häkelmaschenarten herzustellen sind. Die Autorin ist auch gleichzeitig ihr eigenes Fotomodell, sie zeigt ihre Kleidung persönlich, was ich ganz schön finde. Aber auf den doch recht ausführlichen privaten Einblick hätte ich gern zugunsten von ein paar mehr Anleitungen verzichtet. Deshalb vergebe ich häkelfreudige vier Sterne!
 
Farbenfrohe und vielseitige Häkelanleitungen für Anfänger und Fortgeschrittene, da ist für jeden was dabei!   
 
***Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Prestel Verlag für dieses Rezensionsexemplar!*** 
 



Dienstag, 25. April 2023

Halliggift - Greta Henning

Unblutiger, aber mordreicher und sehr atmosphärischer Halligkrimi

 
"Halliggift" ist Greta Hennings dritter Band der Nordseekrimi-Reihe um Minke van Hoorn aus dem Ullstein Verlag
 
Im Februar starten die Vorbereitungen für das traditionelle Biikebrennen auf Hallig Midsand. Dort lebt die frühere Meeresbiologin und Insel-Kommissarin Minke van Hoorn, die nach einem gesichteten Pottwal vor der Küste Ausschau hält. Doch ehe sie sich um den Wal kümmern kann, erfährt sie vom plötzlichen Tod der beliebten Chorleiterin Hanni, die nach der Aufführung eines Kindertheaters tot aufgefunden wird. Minkes Bruder Bo weilt nach einem Sportunfall auch auf der Hallig, als Rechtsmediziner drängt er nach den offensichtlichen Anzeichen an Hannis Leiche auf eine Obduktion. Es stellt sich heraus, dass der Tod von Hanni durch Gift herbeigeführt wurde. Minke und ihre Assistentin Lisa Röhrle machen sich an die Nachforschungen und der Giftmörder hat bereits sein nächstes Opfer im Blick.  



 

 
Der Regionalkrimi gefällt mir besonders mit seiner Beschreibung von der besonderen Atmosphäre auf einer Hallig. In vielen bildhaften Beschreibungen zieht die Landschaft, das Meer und das Wetter vor meinem geisigen Auge vorbei. 
Der Erzählstil ist flüssig und lässt sich gut lesen, die Charaktere sind nicht nur vielseitig angelegt, sondern auch zahlreich vorhanden. Diese Personenmenge muss man erst einmal kennenlernen, ein Personenregister hätte da gute Hilfe geleistet. Ich mochte Lisa mit ihrem schwäbischen Zungenschlag und Minkes Bruder Bo, der mit gebrochenen Beinen im Rollstuhl sitzt und Langeweile schiebt. Natürlich möchte er als Rechtsmediziner in Minkes Ermittlung mitmischen, was für einige humorvolle Szenen sorgt.
Neben der Aufklärung der Giftmorde kommt auch um das Privatleben Minkes nicht zu kurz. Der Fall beginnt relativ spannungsarm, doch dann nimmt die Handlung Fahrt auf, denn es gibt gleich mehrere Tote und einige Verdächtige, deren Geheimnisse aus der Vergangenheit mit den aktuellen Fällen zu tun haben. Anhand von Tagebucheinträgen wird man in die frühere Zeit mitgenommen und bekommt so Stück um Stück Informationen über die Toten und Beteiligten geliefert. Doch ich konnte mir lange Zeit keinen Reim auf die Zusammenhänge mit den Giftmorden machen. Erst am Ende bringt eine überraschende Auflösung Licht ins Dunkel.
 
Die Beschreibung der besonderen Atmosphäre des Lebens auf der Hallig finde ich sehr gelungen und   dazu passt auch die vorgestellte Tradition des Biikebrennens, die dem Regionalkrimi ein stimmiges Bild vom Leben an der Nordsee verleiht. Dafür werden die Ermittlungen recht gemächlich angegangen und die Renovierung des Reviers scheint fast wichtiger zu sein. Das sorgt aber auch für eine humorvolle Note, die dem Krimi einen unterhaltsamen Charakter verleiht. Der Fall ist wirklich recht rätselhaft, da gibt es viele Spuren zu verfolgen. Die Bewohner sind alle recht wortkarg, schweigen oder wollen nichts mit den Ermittlern zu tun haben. Und es ist auch dem Zufall zu verdanken, dass Minke und Lisa schliesslich auf der richtigen Spur sind und die Morde aufklären können. 
Mir hat es gut gefallen, dass hier eine Walrettung in die Handlung eingebaut wurde, denn immer öfter verirren sich die Tiere in die Nordsee und stranden bei Ebbe, was häufig ihr Ende bedeutet.
   

Dieser Krimi zeigt das Leben auf einer Hallig mit den Besonderheiten der Nordsee und seiner Bewohner und sorgt mit rätselhaften Giftmorden für Spannung!

 
***Herzlichen Dank an Vorablesen und den Ullstein Verlag für dieses Leseexemplar!***


1. Halligmord

2. Halligzorn

3. Halliggift

 

Montag, 24. April 2023

Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe - Sophie Villard

 

Ein unterhaltsamer, zeitbeschreibender Roman rund um den Bau des Eiffelturms

 
Sophie Villards Roman "Mademoiselle Eiffel und der Turm der Liebe" erscheint im Penguin Verlag.
 
Paris 1887: Der französische Ingenieur Gustave Eiffel hat die kühne Idee, in Paris den höchsten Turm der Welt zu bauen. Der Stahlbau soll pünktlich zur Weltausstellung fertig sein und das stellt den Konstrukteur vor einige Probleme und auch der Gegenwind aus der Pariser Künstlerszene macht ihm zu schaffen. Als Gustavs Privatsekretär ausfällt, übernimmt Tochter Claire diese Aufgabe und hilft ihm aus als Mittlerin und Ratgeberin. Diese Aufgabe füllt sie zeitlich aus und darunter leidet auch ihre kleine  Familie und ihre Ehe mit Adolphe. Kann ihre Ehe diese Belastung aushalten? Es wird nicht nur für den Turm ein Wettlauf mit der Zeit! 
  

 
Sophie Villard erzählt die Entstehungsgeschichte des weltbekannten Pariser Eiffelturms, zeigt interessante Fakten um die baulichen Maßnahmen und die Anfeindungen durch die Pariser Künstler   und stellt Claire, die Tochter des Erbauers Gustav Eiffel in den Mittelpunkt ihres Romans. Zur damaligen Zeit war es unüblich, dass sich Frauen beruflichen Aufgaben widmeten. Ihr Platz war in der Familie, doch für Claire war ihre Mitarbeit im Familienunternehmen Eiffel eine Selbstverständlichkeit und für den finanziellen Unterhalt auch unerlässlich. Scheiterte der Bau des gewagten Turms, so wäre auch der Ruin der Familie die Folge gewesen. 

Der flüssige Schreibstil führt zügig durch die Geschichte und der Roman lässt sich gut lesen, denn neben der Familiengeschichte werden viele zeitgenössische Figuren, das damalige Leben und technische Fakten eingewebt, die die Handlung unterhaltsam abrunden. 
Besonders die Hintergrundszenen um die auftretenden Probleme und den Fortschritt des Turmbaus fand ich sehr interessant und war überrascht über den Widerstand der damaligen Künstlerszene von Paris. Sie hielten den Turm für einen Schandfleck. Die Erzählung der Familiengeschichte der Eiffels hat mich mitgenommen auf eine Zeitreise ins damalige Paris. 
 
Der Roman ist stimmig und lesenswert, mit der Ausarbeitung von Claires Charakter hatte ich aber so meine Probleme. So sehr ich es auch wollte, sie wirkt zwar lebendig, aber nicht sehr authentisch auf mich. Einerseits stellt sie eine selbstbewusste Frau dar, die mit ihrer Weitsicht und Intelligenz für einige Schwierigkeiten rund um den Bau praktikable Lösungen parat hat und der es gelingt, die Probleme der Arbeiterschaft aufzufangen und nebenbei ihre berufliche Tätigkeit mit familiärer Hingabe zu verbinden. Doch zu ihrer Person passt es gar nicht, dass sie altmodisch über die Beziehungen ihrer Schwester wacht und eifersüchtig auf weibliche Konkurrenz im Arbeitsfeld ihres Mannes ist. Dieses Verhalten lässt sie recht klischeehaft wirken. Es hat mich auch sehr gewundert, dass die anderen Geschwister Eiffel in der Geschichte gar keine Rolle spielen, während die Szenen um Valentines Bekanntschaft und Gedanken um ihre Verheiratung so große Aufmerksamkeit bekommt. Diesen Erzählstrang hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht. Wahrscheinlich sollte er aber auch nur Claires familiäre Rolle als Mutterersatz darstellen, die sie in dieser Aufgabe vertritt.  

Unter den Nebencharakteren hat mir besonders Elisabeth Otis als toughe Frau gefallen, aber auch Gordon Bennett, der die französische Ausgabe der Zeitung "The Herald" herausgibt, den Eiffelturm-Bau unterstützt und das in seinem Blatt auch positiv darstellt. In diesem Roman wurde mir erstmalig auch bewusst, dass der Turmbau maßgeblich an das Privatvermögen der Eiffels gekoppelt war undvon den Künstlern der Stadt auch als umstrittener "Schandfleck" in Stahlform gesehen wurde. 
 
Der Autorin ist es wunderbar gelungen, die zeitliche Atmosphäre authentisch einzubringen. Angefangen vom damaligen Kleidungsstil, von dem ich gern mehr gelesen hätte, bis hin zu den zahlreichen Szenen, in denen Claire auf historische Persönlichkeiten trifft, wie Annie Oakley, Henri de Toulouse-Lautrec, Jules Verne und Guy de Maupassant als Gegner des Turms. Sie alle füllen den Roman auf lebendige Weise mit dem entsprechenden Zeitgeist der Belle Époque.

Dieser Roman brachte mir auf interessante Weise die Hintergründe vom Bau des Eiffelturms näher, ich habe bewundert, wie dieses Bauvorhaben sämtliche Widrigkeiten überstanden hat und zum Symbol von ganz Paris wurde. Die Lebensgeschichte von Claire liest sich unterhaltsam, konnte mich nur leider nicht ganz abholen, ihre Person wirkte auf mich etwas unnahbar und gekünstelt.  
 
 

***Herzlichen Dank an den Penguin Verlag und die Autorin für dieses Rezensionsexemplar!***