Montag, 3. April 2023

Lebendige Nacht - Sophia Kimmig

Vom Leben in der Dunkelheit 
 
Das Sachbuch "Lebendige Nacht" von Sophia Kimmig erscheint im Hanser Verlag. 

Die Nacht verbirgt einiges Leben, das wir nur erahnen, nach Sonnenuntergang fängt bei vielen Wildtieren das Leben erst richtig an. In den Städten tummeln sich Wildschweine, Waschbären und Füchse auf der Suche nach Essbarem. In der Dunkelheit der Nacht fangen Eulen und Fledermäuse ihre Nahrung. Die Wildbiologin Sophia Kimmig bringt Licht in die Geheimnisse der Nacht und erklärt, auf welche Weise sich nachtaktive Tiere auf ein Leben in dieser Dunkelwelt angepasst haben.
 

 
In kleinen Episoden bringt die Wildbiologin Sophia Kimmig Licht in die Geheimnisse der Nacht. Sie erklärt mit Fachwissen die Erkenntnisse, die sie auf Versuche, Erlebnisse oder Beobachtungen bezieht.
Der Prolog startet etwas mystisch, die folgenden Kapitel sind dann doch weniger märchenhaft angehaucht und gefallen mir deshalb viel besser. Dort wird das Wissen über verschiedene Tiere profund erklärt und mit wissenschaftlichen Hintergründen näher beleuchtet.
 
Sophia Kimmigs Doktorarbeit dreht sich um Füchse und entsprechende Forschungsprojekte, in denen sie nachtaktive Tiere erlebt und erforscht hat. Diese Kenntnisse bringt sie im Buch ein und streift alle möglichen Themen, die zum Beispiel mit nächtlichem Sehen zusammenhängen, was sie sehr verständlich und fundiert erklärt.
Vorgestellt werden die typischen bekannten nachtaktiven Tiere, wie etwa die Nachtfalter, Eulen, Fledermäuse, Waschbären, Haselmäuse und Siebenschläfer. Doch auch etwas unbekanntere Tiere werden hier mit ihren Lebensgewohnheiten gezeigt, dazu gehören die Kakapos in Neuseeland, der Tüpfelkuskus und die Blattschwanzgeckos, von ihnen hätte ich mir ein paar Fotos gewünscht, um die Tiere genauer vor Augen zu haben. Es gibt einige Illustrationen, die wie Federzeichnungen wirken, Fotos wären noch ausdrucksvoller gewesen. 
 
Bei diesem interessanten Buch wurde mir mal wieder sehr bewusst, wieviel Leben in der Nacht abläuft, was wir nur in geringem Maße wahrnehmen. Dazu müssen sich die Tiere der Nacht in ihren Fähigkeiten spezialisieren, um in ihren Sinnen den tagaktiven Tieren (und Menschen) überlegen zu sein. Man denke nur an die Fledermäuse oder die Nachtfalter, deren Flügel teilweise für Fledermäuse unsichtbar wirken.
Dieses Buch hält unglaublich viele Themen bereit, es geht um flatternde Vielfalt, Unterwasserwelten, Nachtlichter und die Macht des Mondes. Besonders lesenswert sind die eingebauten Fun Facts, die von "klebrigen" Füssen der Siebenschläfer berichten und viele weitere spezielle Fakten aus dem Reich der Tiere bereit halten.

Der Erzählstil ist fachbezogen, aber auch unterhaltsam zu lesen und inhaltlich bringt Sophia Kimmig die Zusammenhänge gut auf den Punkt, sodaß man dem Text gut folgen kann. Man merkt ihrem Buch ihre Begeisterung für die nächtlichen Lebewesen deutlich an, wird über Probleme und Folgen von Umweltverschmutzung aufgeklärt und ganz besonders liegt ihr die Lichtverschmutzung am Herzen.
 
In "Lebendige Nacht" erlebt man nicht nur faszinierende Tiere, sondern kann die Nacht regelrecht erleben. Meine Leseempfehlung für alle Naturfreunde! 
 
 


2 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,

    also ich hatte ja auch schon mal ein tolles Nacherlebnis aber auf einer kleinen maledvievischen Insel...da ich zumindest am Anfang unserer 2 Wochen auf der Insel nicht so toll einschlafen konnte...habe ich noch einen Nachspaziergang gemacht..und da sind mir die Krebs begegnet...Kleine..Große...sehr Große...was für ein Leben.
    Interessanterweise hat man tagsüber keinen Einzigen gesehen.....augenzwickern..

    Schon etwas unheimlich für meinen Geschmack irgendwie mit was/wem man die Insel noch teilt....

    LG..Karin..

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    1. Hallo Karin,
      das war sicherlich ein Erlebnis, das du nie wieder vergessen wirst.
      Tagsüber habe ich an Hafenmauern oder Felsen auch schon mal Krebse gesehen. Bei dir haben sie tagsüber wohl kein Versteck gefunden.

      Lg Barbara

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