Ein kurzweiliges Abenteuer von Marie und ihrer Tochter
Der siebte Band der Serie von Iny Lorentz ist der Roman "Die Wanderhure und die Nonne", der 2018 im Knaur Verlag erscheint.
Der neue Fürstbischof von Würzburg möchte Kibitzstein unter seine Herrschaft zwingen. Marie Adler geht deshalb ein Bündnis mit dem thüringischen Grafen Ernst von Herrenroda ein. Sie folgt seiner Einladung auf seine Burg und entgeht nur mit Mühe einem grauenhaften Überfall, bei dem alle Bewohner getötet werden. Neben Marie bleibt auch ihre Tochter Trudi unversehrt, ihre Begleitung, die Nonne Ignatia, wird jedoch schwer verletzt. Die Frauen können in unzugängliche Wälder fliehen.
Dort werden sie von Räubern gefangen genommen, leider stehen diese mit dem Anführer des Überfalls in Verbindung. Marie ist zwischen die kämpferische Fehde zweier Thüringer Adelsgeschlechter geraten.
Auch im siebten Teil der Buchreihe muss die ehemalige Wanderhure Marie einige Abenteuer bestehen. Sie reist mit Tochter Trudi und der Nonne Ignatia auf die Burg des Grafen Ernst von Herrenroda und dieser Besuch wird ihnen fast zum tödlichen Verhängnis. Es kommt zu einem Überfall, bei dem ein Teil der Familie blutig abgeschlachtet wird, Ignatia wird schwer verletzt, doch Marie und Trudi kommen unverletzt davon und retten die Nonne vor ihrem sicheren Tod auf der Burg. Ihre Flucht führt sie in einen Wald, wo sie in die Hände von Waldräubern gelangen.
Währenddessen nutzt der Domherr Guntram von Ebrach die Gunst der Abwesenheit Maries und Michels, der in einen Krieg gezogen ist, und hat sich in Kibitzstein eingenistet.
Die Handlung dieses Romans ist von Kampfhandlungen durchzogen und die Gefährdung Maries und ihrer Tochter sorgt für abenteuerliche Spannung. Mehrfach entkommen sie ihren Häschern, werden gefangen genommen, können sich verstecken und bekommen rettende Hilfe.
Marie wird wieder viel abverlangt, ihr gelingt jedoch das scheinbar Unmögliche, sie hat heilende und chirurgische Fähigkeiten und auch ihre Tochter beweist Klugheit, Tatkraft und Mut. Diese Heldenfiguren wirken schon recht übertrieben, mich hat es jedoch nicht sehr gestört.
Ignatia ist zunächst eine fromme Betschwester, doch sie entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer Frau, die Männern durchaus zugeneigt ist.
Die Rolle der Frau ist im Mittelalter selbstverständlich dem Manne untertan und manchmal auch regelrecht Freiwild. Das zeigen einige Szenen überaus deutlich.
Wie sehr Besitztümer, Ländereien, Städte und Burgen in dieser Zeit immer wieder Ziele von übergriffigen Machthabern wurden, wird in diesem Buch sehr klar. Friedliche Zusammenschlüsse wurden meistens durch Eheschliessungen erreicht, die dann den Besitz vergrößern sollten.
Eine Unstimmigkeit ist unbedingt erwähnenswert: In Teil 5 der Reihe sind die Kinder von Marie schon älter und sogar verheiratet, chronologisch passt hier also der Inhalt von Band 7 überhaupt nicht.
Dieser Roman ist wieder ein typischer Mittelalterroman, es wird gemordet, geraubt, geschändet und geplündert. Das mittelalterliche Bild wird hier stimmig umgesetzt und dank der Hauptfigur Marie endet auch dieser Band wieder für die Familie Adler im Guten.
***Herzlichen Dank an den Knaur Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenich mag Iny Lorentz sehr und habe die Wanderhure natürlich gelesen. Ich hätte nicht gedacht, dass die Geschichte von Marie und ihrer Tochter weiter geht....
Ganz liebe Grüße
Karina
Liebe Karina,
Löschender erste Band erschien bereits 2005, ich habe die Reihe nicht komplett verfolgt, aber wunderte mich auch über diese dauerhafte Serie.
Liebe Grüße
Barbara