Die zauberhafte Welt der Spielzeuge bringt Erwachsene in ihre Kindheit zurück
Robert Dinsdales Roman "Die kleinen Wunder von Mayfair" ist ein Liebes- und Familien-Roman aus dem Knaur Verlag.
London im Jahr 1906: Cathy ist fast noch ein Kind als sie schwanger wird, für ihre Eltern nicht akzeptabel, sie wollen sie in ein Heim für unverheiratete Frauen bringen. Doch Cathy bewirbt sich um eine Stelle in Papa Jack’s Emporium, dem sagenumwobenen Spielzeugladen in London. Das Emporium ist ein Ort der Wunder, wo Jekabs Godman, Überlebender eines sibirischen Arbeitslagers, Spielzeuge mit magischem Zauber entwirft. Cathy verliebt sich in Jekabs ältesten Sohn Kaspar und wird mit ihrer Tochter ein Teil der Familie. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs ändert alles.
"Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch."
Diesen Spruch hat Erich Kästner einmal gesagt und er trifft haargenau auf dieses Buch zu.
In dieses Buch kann man versinken wie in ein Spiel in der eigenen Kindheit. Die magische Spielzeugwelt sorgt dafür, dass sich Erwachsene wieder wie Kinder fühlen und es werden Erinnerungen an die eigene Kindheit wach. Jeder hat einmal mit viel Fantasie gespielt, die Spielzeuge wurden mit den eigenen Gefühlen zum Leben erweckt. Genau dieses Gefühl wird beim Lesen in mir wach.
Der Roman spielt zwischen 1914 und 1918, es zeigt die Kriegsgeneration, die um ihre Kindheit gebracht wurde. Vorbei die Zeit, in der einfach nur gespielt werden konnte, der Erste Weltkrieg sorgte für ein jähes Ende der Kindheit und sorgte dafür, dass die Kinder schnell erwachsen werden mussten.
Mir gefallen die Charaktere, sie werden klar und treffend gezeichnet. Da ist die liebenswerte Cathy, gerade mal 15 Jahre alt und schwanger, von ihren Eltern in ein Heim abgeschoben. Doch Cathy hat märchenhaftes Glück, denn sie bekommt eine Stelle im Emporium und arbeitet vom ersten Frost an als Aushilfe. Die Stelle endet mit dem Ende des Winters, wenn das erste Schneeglöckchen aufblüht.
Emil und Kaspar sind zwar Brüder aber auch sehr gegensätzliche Figuren. Emil ist ein toller Handwerker, seine Figuren aus Holz sind technische Wunderwerke und seine faltbaren Burgen ebenfalls. Er sorgt für ständigen Nachschub, arbeitet wie ein Uhrwerk und doch fehlt ihm die Fantasie, die man in Papa Jacks zauberhaften Erfindungen entdecken kann. Dieses Gen wurde eher Kaspar in die Wiege gelegt.
Das klingt wunderschön :)
AntwortenLöschenIch finde London hat an sich auch schon so eine Magie als Handlungsort.
das kommt auf meine Leseliste, danke fürs Vorstellen.
Lieben Gruß
Sarah
Liebe Sarah,
Löschenes freut mich, wenn ich dir einen Lesetipp geben konnte.
Dieser Roman hat mich einfach verzaubert.
LG Barbara