Leider nicht mein Buchgeschmack!
Der Roman "Sole" von Serafinia Gabrielli erscheint im Mainbook Verlag.
Auf
ihrer Suche nach einer neuen Liebe muss die junge, neapolitanische
Witwe Sole unfreiwillig lernen, wie es sich mit herabregnenden
Zurückweisungen vortrefflich jonglieren lässt. Verschrobene Charaktere
tauchen durch ein Meer aus Emotionen, bis sie bei Sole stranden.
Sole Celeste ist eine 28-jährige gebürtige Neapolitanerin mit der stattlichen Körpergröße von 1,81 m, sie wiegt dabei 55 Kilo und hat Senk- und Spreizfüße. Sie wohnt in Nordfriesland, ist Witwe, ihr Mann starb an einer unheilbaren Krankheit. Durch die schwere Krankheitsphase ihres Mannes hat sie nach seinem Tod Schlafstörungen. Sie begibt sich in Behandlung, lernt drei Männer kennen und verdreht ihnen gehörig den Kopf. Man sieht sie ständig mit Schleifen- und Stoffbändern im dunklen Haar, sie dreht Pirouetten und hat ein Chamäleon.
"Ihr schwarzgelocktes, seidig weiches Haar wurde zur Krönung von einem buttermilchcrèmefarbenen Spitzenband in lobenswerter Absicht zu einem im weitesten Sinne an eine Frisur erinnernden Bauwerk zusammengehalten." Zitat Seite 140
Mit diesem Roman kam ich lesetechnisch recht schleppend voran, was hauptsächlich am speziellen, etwas ausschweifenden Erzählstil liegt. Dieser wurde vom Buch-Magazin als poetisch-lyrisch ausgelobt und ist für mich im Einzelnen eher ironisch-spritzig-unterhaltsam, humorvoll und manchmal hintergründig, verliert sich insgesamt aber durch die ausufernd eingesetzten, schwurbeligen Beschreibungen und Phrasen doch zu sehr in Details und behindert damit schlicht meinen Lesefluß. Das raubt natürlich auch der Story die Spannung und sorgt dafür, dass ich mich Satz um Satz vorwärts hangelte, um mich nach ein paar Seiten zu fragen, welchen entscheidenden Inhalt und welche weiterführende Handlung denn nun im Wesentlichen stattgefunden hatte.
"Verblüffend überheblich verklugfiedelte Sole, sie habe auf dem Wohltätigkeitsbasar eine Bluse erworben. ... Jetzt lächelte das flatterhafte Blüschen an Soles Hühnerbrüstchen geschmiegt vom Glück beseelt in sich hinein." Zitat Seite 290
Allein von der Wortwahl und den speziellen Beschreibungen könnte man schon in Worten schwelgen, aber inhaltlich hilft das der Story leider nicht weiter. Und bedauerlicherweise habe ich keinen echten Zugang zu den verschrobenen Personen gefunden, sie wirken auf mich wie Kunstfiguren, die durch ihre Darstellung nicht lebensecht erscheinen.
Die Handlung bleibt hinter eigenwilligen Phrasen und speziellen
Personenbeschreibungen zurück, es ist für mich eher anstrengend, hier
noch eine Handlung zu erkennen und dem Verlauf der Geschichte zu folgen.
Was als magischtragischer Roman angekündigt wurde, war für mich eher
eine unlesbare Story mit Personen, die mir nicht nahe kamen.
Dieser Roman hat mich nicht erreicht und deshalb kann ich leider keine Weiterempfehlung aussprechen.
***Herzlichen Dank an den Mainbook Verlag und Literaturtest für dieses Rezensionsexemplar!***
Hallo liebe Barbara,
AntwortenLöschenpoetisch-lyrischer Schreibstil ... mit sowas kann man mich ja kriegen. Allerdings muss es gut gemacht sein. Deine Buchzitate empfand ich allerdings auch eher als etwas "sperrig". Sehr schade, dass darüber hinaus auch der Zugang zu den Figuren nur schwer aufzubauen war und die Handlung ebenfalls nicht zu fesseln wusste.
Ich danke dir für diese hilfreiche Rezension.
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Liebe Tanja,
Löschengerade weil ich den Schreibstil so besonders interessant fand, war ich umso enttäuschter, dass die Handlung dahinter zurückbleibt.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara
AntwortenLöschenalso wenn alles so geschrieben ist, wie diese zitierten zwei Sätze hätte ich schon nach zwei Seiten abgebrochen. Poetisch in allen Ehren, aber lesefreundlich sollte das Ding dann schon sein.
Liebe Grüsse
Anya
Hallo Anya,
Löschenich habe einzelne Sätze wirklich genossen und ddie Autorin hat sich solche Mühe gemacht. Schade, dass es mich dann nicht abholen konnte.
Lg Barbara