Montag, 13. Juni 2016

Lammfromm - Wolf Schreiner

Gemütlicher Krimi aus dem Bayerischen Wald, der an Pfarrer Braun erinnert.

 

"Lammfromm" ist der 6. Band einer Krimireihe aus dem Bayerischen Wald von Wolf Schreiner.  Dieser Krimi erscheint 2016 im Goldmann Verlag.

Baltasar Senner, katholischer Pfarrer und Hobbyermittler aus dem Bayerischen Wald, muss wieder einmal die Gemüter beschwichtigen. Eine geplante Umgehungsstraße sorgt bei Einheimischen und Umweltaktivisten nicht nur für gegensätzliche Meinungen und Protest, sondern auch für Mordsärger. Leider im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Sprecher der Umweltschützer wird ermordet. Pfarrer Senner geht  trotz allem Missmut seines Passauer Bischofs allen Spuren nach. Der Allmächtige ist allerdings auch dieses Mal auf Baltasars Seite.  



Baltasar Senner ist als katholischer Priester in einer kleinen niederbayrischen Gemeinde zuhause. Er ist nicht nur geistlicher Beistand, sondern auch Hobbyermittler mit dem Blick für die Menschen und die Wahrheit. Er ist ein genussfreudiger Mensch und seine spezielle Vorliebe gilt ganz besonderen Weihrauchmischungen.
Den Glauben legt er sehr weltoffen aus, er legt neben der himmlischen auch großen Wert auf die weltliche Gerechtigkeit. Deswegen geht er auch in "Lammfromm" zwischen die Pfronten von Bürgervertretern und Umweltaktivisten und gibt Demonstranten Kirchenasyl. Was dem Bischof natürlich absolut missfällt. Diese Streitereien zwischen Senner und dem Bistum zeigen kritische Blicke auf die katholische Kirche. Ob das Wolf Schreiner auch in seinen anderen Krimis so handhabt, kann ich nicht sagen. Ich könnte es mir allerdings gut vorstellen.


Der Autor zeichnet in diesem Krimi verschiedenste Charaktere, die von kauzig, zänkisch und verbissen bis sympathisch allerhand Merkmale zeigen, die für eine gute Unterhaltung sorgen und wie aus dem Leben gegriffen scheinen. 


Mir hat Teresa, die polnische Haushälterin des Pfarrers gut gefallen, wobei ihre Kochkünste wohl Balasar nicht gefallen. Zu häufig begibt er sich zum Essen in die umliegenden Gasthöfe.
Doch bei der Gelegenheit hat er nicht nur für seine Schäfchen ein offenes Ohr, sondern erfährt auch zum besagten Mordfall allerlei Informationen.



Die Krimihandlung ist logisch aufgebaut und hat mir gut gefallen. Nach einem anfänglich humorvollen Erzählstil hatte ich zwar noch mehr amüsante Lektüre erwartet, aber es wurde ein gemütlicher Krimi, der flüssig und spannend zu lesen ist.
Lediglich um das Auffinden des Mörders rankt sich meiner Meinung nach ein wenig unglaubwürdiges Verhalten, aber das ist sicherlich Geschmacksache.

Der Lokalkolorit gefällt mir ausgesprochen gut, man erfährt Wissenswertes aus dem Bayerischen Wald und die Schauplätze zeigen blühende Wiesen, gehen dem Wald und seinen Bewohnern auf den Grund und führen bis auf die Hausberge der Gegend. Das macht neugierig und wer den bayerischen Wald noch nicht kennt, sollte mal einen Urlaub dort verbringen. 



Diese Krimireihe zeigt einen ungewöhnlichen Priester mit einer  Neigung für kriminale Ermittlungen, zeigt aber auch Niederbayern von seiner schönsten Seite. Mit dem Bau der Umgehungsstraße kommt auch ein immer wieder aktuelles Thema ins Buch, bei dem man über die Natur nachdenken sollte. Ich werde diese Krimireihe im Auge behalten. 


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