Lizzi ist das beste Beispiel für echte Seniorenpower!
Der kriminalistische Roman "Lizzi und die schweren Jungs" ist der zweite Band um die gleichnamige Titelheldin von Autorin Anja Marschall. Das Buch erscheint im Aufbau Verlag.
Die 70jährige Ex-Schlachtereiverkäuferin Elisabeth "Lizzi" Böttcher lebt in einer noblen Seniorenresidenz in Hamburg-Blankenese. Eigentlich sind ihre finanziellen Mittel für diese Art von Lebensabend gar nicht ausreichend, aber Lizzi wird hier zum Dank weiterhin geduldet, schliesslich hat sie hier ein Verbrechen aufgeklärt.
Jetzt erlebt sie das triste Rentnerleben und ist froh über jede Abwechslung, besonders Detektiv spielen liegt ihr. Da kommt ihr die Rockerbande aus St. Pauli gerade recht, Lizzi soll den vermissten Opa Edel samt Frau Gertrud auf dem Kiez suchen. Unterstützt wird sie von Pflegerin Mareike und Ex-Kommissar Pfeiffer und gemeinsam rauschen sie mitten hinein in Drogendeals, Bandenkriminalität und Rotlichtmilieu.
Anja Marschall hat einen unterhaltsamen 2. Band um ihre Senioren-Heldin Lizzi vorgelegt. Dank des flüssigen und erfrischenden Schreibstils, der mit lebendigen Figuren und einer Prise Humor aufwartet, begibt man sich gemeinsam mit Lizzi auf den Hamburger Kiez und spürt einige üble Machenschaften auf.
Die resolute Lizzi hat für ihr Alter noch genügend Lebensmut und lässt sich nicht einschüchtern. Sie hat ein kriminalistisches Gen oder vielleicht auch nur Bauernschläue und durchschaut so manches Schurkenstück, da staunt sogar die Polizei. Ob man will oder nicht, Lizzi wächst einem ans Herz und ist einfach natürlich sympathisch. Schön ist auch, wie Pfeiffer immer um Lizzis Schutz bemüht ist und sich bei ihren Abenteuern mit in die Schlacht wirft. Denn auch er ist das öde Rentnerleben satt und freut sich über weitere aktive Verbrechensaufklärung.
Lizzi ist das langweilige Leben in der Seniorenresidenz satt und nimmt die Aufforderung der Rocker "Dragon Balls" zur Suche nach dem vermissten Ehepaar Dehlbrück liebend gern an. Auch Mareikes Sohn Mirko verschwindet plötzlich und so verwickelt sich die kleine Detektivtruppe in mehrere Fälle.
Es geht mitten hinein ins Milieu auf St. Pauli und der Leser erlebt nicht nur Kiezgrößen und brutale Rocker, sondern auch die gefährliche Russenmafia hautnah mit. Dabei sind die lebensechten Charaktere das Herzstück des Krimis. Hier wird man mit ausgefallenen Figuren herrlich unterhalten und mit amüsanten Szenen einiger interessanter Nebenhandlungen erfreut. Diese schaffen eine entscheidende Atmosphäre, in der man gut miträtseln kann.
In diesem Krimi fliesst kein Blut, es gibt aber dennoch eine spannende Handlung und ein rasanter Showdown gibt am Ende noch das entscheidende Etwas, das mich als Leser überzeugt zufrieden stellt und gut unterhält.
Dies ist ein spannender und humorvoller Wohlfühl-Krimi, ohne Blut und mit abwechslungsreichen Charakteren. Man taucht ein in die Hamburger Rotlichtszene und erlebt wahre Seniorenpower.
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