Bin leider etwas enttäuscht, zu melancholisch und getragen wirken die Gedichte und Texte!
"Sommer" heißt die Sammlung von Gedichten und Texten Rainer Maria Rilkes, die Thilo von Pape für die Ausgabe aus dem Jahr 2012 des Insel Verlags ausgewählt hat.
»Sommer: für ein paar Tage der Zeitgenosse der Rosen sein; atmen,
was um ihre aufgeblühten Seelen schwebt.«
»Sommer: für ein paar Tage der Zeitgenosse der Rosen sein; atmen,
was um ihre aufgeblühten Seelen schwebt.«
In zahllosen Gedichten und Texten besingt Rainer Maria Rilke den Sommer: Er schreibt von der erotischen Spannung, die sich an einem heißen Sommertag zwischen zwei Menschen aufbauen kann, beschwört prächtige Sternennächte und mondbeschimmerte Wege im sommerlichen Garten, erfreut sich an einem ländlichen Garten.
So verspricht der Klappentext ein buntes Potpourri an sommerlichen Texten, die vor Farbenpracht sprühen, die die Freude am Sein und lauen Sommerabenden hoffen lassen.
In einigen Gedichten kann man sommerliche Gefühle gut miterleben, dazu zählen "Wilder Rosenbusch", "Rosa Hortensie" und "Blaue Hortensie" und "Der Apfelgarten". Man sieht die Farben und Formen der Blüten und der Natur deutlich vor Augen.
Viele seiner bekannten und wunderbaren Gedichte sind enthalten:
Die Flamingos
Papageien-Park
Der Panther
Übung am Klavier
Die Sommer Rilkes sind angefüllt mit Reisen. Er weilt in Prag, besucht Venedig und Assisi und schreibt bei seinem Aufenthalt auf Capri Briefe an Fürstin Taxis. Der Tourismus steckt in seinen Kinderschuhen und Rilke profitiert als einer der ersten Reisenden von Baedeker und seinen Reisebeschreibungen. Allerdings betrachtet Rilke viele Städte mit Unwillen. Er schreibt von enttäuschter Liebe und seine Gedanken ranken um Sein und Vergehen. Treibt ihn eine verlorene Liebe zu solchen melancholisch anmutenden Texten?
Ich habe nicht mit so vielen Briefwechseln, längeren Sonetten und Texten gerechnet. Zwar machen sie den Zeitgeist deutlich und zeigen die Art der Sprache, die damals gesprochen wurde. Aber es sind tiefsinnige Gedanken, sehr persönlich und sie wirken mit ihrer Melancholie sehr trübsinnig auf mich.
Im Nachwort von Thilo von Pape erfährt man über Rilkes Verhältnis zum Sommer. Er hatte kein einfaches Verhältnis zum Sommer.
Das ist wirklich schade, denn hätte ich das eher gewusst, hätte ich eher das Buch vom Frühling oder Herbst gekauft.
Nicht die beste Sammlung von Gedichten und Texten Rilkes. Ich wäre gern in sommerbunte Blumenvielfalt eingetaucht und hätte mehr romantische Zeit umter dem Sternenhimmel einer lauen Sommernacht verbracht.