Unterhaltsamer Ausflug ins mittelalterliche Lübeck
Die Kaufmannstochter von Lübeck wurde 2014 von Conny
Walden geschrieben. Hinter diesem Pseudonym für historische Romane verbirgt sich
das Autorenduo Alfred und Silke Bekker. Das Buch erscheint im Goldmann
Verlag.
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Lübeck 1367: Johanna von Dören begleitet ihren Vater, einen einflussreichen Lübecker Schonenfahrer, zum Hansetag nach Köln.
Der
dänische König Waldemar IV. behindert mit hohen Zöllen die wichtige
Handelsroute nach Lübeck und nun soll gegen ihn ein Bündnis geschlossen
werden.
Johanna hat als Kind die Pest überlebt und aus Dankbarkeit
beschlossen, ins Kloster einzutreten. Doch noch arbeitet sie bei den
Handelsgeschäften ihres Vaters mit. In Köln lernt sie den Adeligen
Frederik von Blekinge kennen und verliebt sich in ihn. entwickelt sich
eine große Liebe, und in einem Moment der Leidenschaft gibt sich Johanna
Frederik hin. Erschrocken über sich selbst, vertraut sie sich einem
Priester an. Ein verhängnisvoller Fehler – denn damit tritt eine
dramatische Wende ein, und die Liebenden schweben bald in höchster
Gefahr …
Gleich vorab, dieses Buch ist toll zu lesen, die Charaktere haben mir
gefallen und auch die Handlung weist viel Interessantes auf. Der
Zusammenschluss von Kaufleuten zur Hanse ermöglichte gemeinsame
Handelswegsicherung als Fahrgemeinschaft. Über den Ostseezugang erfolgte
der Handel mit Russland (Getreide, Felle, Wachs) und mit Skandinavien
(Fisch), die im Gegenzug Fertigprodukte wie Tuche und Wein erhielten.
Es
werden die Handelswege der Ostsee und die daraus resultierenden
Machtverhältnisse aufgezeigt, die Herstellung von Marzipan wird
vorgestellt und erklärt, das damals Marzipan eine schützende Wirkung vor
der Pest nachgesagt wurde.
Mit Spannung habe ich die
Entwicklung der Geschehnisse verfolgt, die Handlung ist logisch
aufgebaut und scheint historisch belegt.
Aber die Protagonisten
haben mich nicht genügend überzeugt, sie blieben mir trotz detailreicher
Charakterisierung ziemlich fremd.
Besonders das Verhalten von
Johanna fand ich recht befremdlich, galt sie doch dank ihrer
Religiosität in ihrer Familie fast als Heilige und dann gibt sie sich,
beflügelt durch ihre erste Verliebtheit, gleich einem ihr völlig fremden
Mann hin. Dazu auch noch in einer Kirche, was ja überhaupt nicht zu
ihrem Vorhaben passt, in ein Kloster eintreten zu wollen.
Außerdem
hat sie als trotz ihrer Rolle als Frau unverhältnismäßig viel
Mitspracherecht und kann lesen und schreiben. Das war für die damalige
Zeit allerdings absolut untypisch.
Die unterhaltsame
Liebesgeschichte ist natürlich der rote Faden, der sich durch die
Geschichte zieht und den Leser fesselt. Schließlich will man sehen, wie
es den Liebenden ergeht. Letztendlich ist alles recht vorhersehbar, es
gibt einige Intrigen und Machtkämpfe zu bestehen und Johanna erweist
sich als mutige und draufgängerische Frau.
Dieser unterhaltsame
Roman zeigt die Position der Hanse in Lübeck und erzählt vor dem
Hintergrund eines Bündnisses gegen den dänischen König die Geschichte
einer Kaufmannstochter. Ihre Liebesgeschichte unterhält und zeigt
gleichzeitig die Wirrungen der damaligen Zeit auf.
***Rezensionsexemplar vom Bloggerportal - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***
Dan Brown schreibt geniale Thriller, in diesem Buch bringt er auf spannendste Weise Vatikan und Wissenschaft dem Leser näher!
Ein Kernforscher wird ermordet im Schweizer CERN-Labor aufgefunden. Auf
seiner Brust hat der Mörder merkwürdige Symbole eingraviert, Symbole,
die nur der Harvardprofessor Robert Langdon entziffern kann. Was er
entdeckt, erschreckt ihn zutiefst: Die Zeichen gehören zu dem legendären
Geheimbund der »Illuminati«. Die Illuminati verfolgen einen finsteren
Plan, denn aus dem Labor des ermordeten Forschers wurde Antimaterie
entwendet ...
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Illuminati ist der erste Teil der Ermittlerreihe rund um Robert Langdon.
Dieser Geheimbund von Wissenschaftlern und Freidenkern verleiht dem
Thriller einen unheimlichen Effekt. Vor allem das Vorhaben, mit der
hochgefährlichen Antimaterie die Gemeinschaft des Vatikans zu
vernichten, setzt dem Thriller einen zeitlichen Druck auf, gilt es doch
diesen Plan zu vereiteln.
Dazu wird Robert Langdon aus Harvard
direkt in die Vatikanstadt geholt. Gemeinsam mit Vittoria, der Tochter
des getöteten Physikers, ermittelt Langdon und gibt sein Wissen über den
Geheimbund an den Leser preis. Es kommt auch zu einer kleinen
Liebesgeschichte am Rande.
Doch in erster Linie wird sehr genau über
die katholische Kirche, den Vatikan und die Illuminati informiert. Die
Einblicke in das Leben eines Papstes sind interessant, die Verschwörung
gegen ihn wird spannend erzählt. Man fühlt sich als Leser mitten im
Geschehen und erkennt den unheimlichen Zeitdruck, denn die Zündung
dieser Antimaterie steht kurz bevor.
Dan Brown ist ein
großartiger Schriftsteller, seine Recherche für diesen Thriller überaus
gründlich und das provokante Thema katholische Religion wird in
schonungsloser Offenheit auf den Tisch gepackt. Die Darstellung von
Abgründen im Vatikan und in der physikalischen Forschung schockieren.
Dadurch entsteht ein packender Plot, der mitreißt und die tickende
Zeitbombe spürbar macht.
In der Handlung ist eine Menge Action
im Spiel, das wundert nicht, der Autor ist Amerikaner und Hollywood
lässt grüßen. Packender kann ein Thriller kaum sein, doch was besonders
hervorzuheben ist, ist die gelungene Verbindung zwischen Religion und
Wissenschaft, die in diesem Buch auch als
gesellschaftliche Kritik anzusehen ist.
Trotz
der wissenschaftlichen Themen, der Geheimbund-Begriffe und der
Hierarchie im Vatikan ist dieses Buch gut zu lesen und die unheimliche
Atmosphäre ist deutlich spürbar. Der Spannungsbogen wird durchweg
gehalten und lässt kaum Atempausen zu.
Ein Dorf trumpft auf mit Rückbesinnung auf ländliche Genüsse
Kräuter der Provinz heißt der Gegenwartsroman von Autorin Petra
Durst-Benning, die vielen Lesern durch ihre historischen Romane
bekannt sein wird. Das Buch erscheint 2015 im Blanvalet Verlag.[Werbung]
Therese
liebt ihre schwäbische Heimat – Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn, ein
paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Leider suchen
viele junge Leute ihr Glück in der Ferne und die Dorfgemeinschaft wird
immer kleiner und veraltet. Eine Krankheit öffnet Therese dafür die
Augen und sie nimmt als Bürgermeisterin ihre Aufgabe ernst und führt die
Dorfbewohner zu einem gemeinsamen Ziel zusammen. Bekannt gemacht durch
eine Werbekampagne soll ein Genießerdorf entstehen, in dem die vielen
ländlichen Köstlichkeiten wie Honig, Kräutersalze, Marmeladen und Sirup
aus heimischer Herstellung Kunden aus der Umgebung anziehen sollen.
Die drei Frauen Therese, Greta und Christine gehen mit viel Engagement,
Ideenreichtum und Mut an die Aufgabe, das Dorf Maierhofen in der
Öffentlichkeit Publik zu machen und ein Genießerdorf entstehen zu
lassen. Das Dorf soll sich dem Tourismus öffnen und sich für seine guten
Produkte einen Namen machen. Dabei sind diese starken Frauen
Wegbereiter, die mit ihren Träumen und neuen Möglichkeiten dieses Dorf
aufleben lassen. Mit ihren Ideen und ihrer Tatkraft überzeugen sie ihre
Mitbewohner und Nachbarn und stacheln sie zu eigener Mithilfe an. Sie
können auf den Rückhalt der Dorfbewohner bauen, jeder bringt sich
entsprechend seiner individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten mit ein.
Ein wenig fühlte ich mich an die Aktion "Mein Dorf soll schöner werden"
erinnert. Auch dort bringt der Gemeinschaftssinn unglaubliche Werke
zustande.
Ich hatte einen leichten Frauenroman erwartet, der
eine bunte Mischung aus Liebesgeschichte, Krankheit, Freundschaft und
zwischenmenschliche Probleme beeinhaltet und wurde angenehm positiv
überrascht.
Es ist ein Frauenroman, keine Frage, aber diese
Geschichte geht tiefer. Sie zog mich gleich zu Beginn in seinen Bann und
ich fühlte mich in der Gesellschaft der verschiedenen Protagonisten
richtig wohl. Beim Lesen schien es mir fast so, als ob ich ebenfalls
eine Mitbewohnerin wäre und das Dorf retten wollte. Die Figuren waren
mir sehr nahe gekommen, was an einer genauen Beschreibung der Charaktere
liegt und an ihren speziellen Eigenheiten, die man detailgenau vor sich
sieht. Hier hat jeder seine eigenen Ecken und Kanten und dennoch
harmonieren die Personen miteinander, geht es doch um die gemeinsame
Aufgabe, die bewältigt werden muss. Natürlich schliesst sich nicht jeder
Bewohner mit an, aber das wäre auch nicht realistisch.
Mir gefällt besonders die Beschreibung der ländlichen Idylle, die Hinwendung zum Regionalen, zum Ursprünglichen.
So
wie die Rückbesinnung auf alte Rezepte für Liköre und Kräutersalze, auf
die Verwendung von heimischen Produkten. Auch die gute alte
Handwerksarbeit von Bäcker, Schlachter und Tischler wird in diesem Buch
deutlich in Szene gesetzt. Man bekommt richtig Lust, selbst mal wieder
einen Bauernmarkt zu besuchen, Äpfel zu mosten oder Sirup anzusetzen.
Auch die aktuelle Hinwendung der Esskultur zur fleischlosen Küche nimmt
Petra Durst-Benning in ihre Handlung mit auf.
Eine
unterhaltsame Handlung, die anheimelnde Rückbesinnung auf ländliche
Produkte und ein angenehmer Schreibstil machen diesen Roman zu einer
wohltuenden Lektüre.
***Rezensionsexemplar vom Bloggerportal - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***
Ein ganz zauberhaftes Buch mit viel Tiefsinn fürs Leben!
Um 1860 flieht auf einer kleinen Insel im Pazifik der ganze
Indianerstamm aufs Festland nach Kalifornien. Nur das Indianermädchen
Won-a-pa-lei bleibt als Einzige ihres Stammes zurück. Sie ist ganz auf
sich allein gestellt und nimmt den Kampf ums Überleben an. Es dauert 18
Jahre, bis sie wieder auf Menschen trifft.
Scott O’Dell schrieb seinen Roman nach der wahren Geschichte eines Indianermädchens.
Er wurde 1963 ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.
Dieser Roman ist für die Altersklasse von 10-12 Jahren empfohlen. Doch auch als Erwachsener ist es eine wunderbare Lektüre.
Das Indianermädchen lernt mit der Natur umzugehen. Um zu überleben sucht
sie sich Nahrung, lernt Jagen und Fischen und baut dafür Waffen und
Werkzeuge. Als ihr ein wilder Hund zuläuft, richtet sie ihn ab.
Sie
setzt ihr Kanu in Stand und freundet sich mit Seeottern an. Doch die
Natur ist nicht immer wohl gesonnen. Es kommt zu einem Erdbeben. Mehr
möchte ich aber nicht verraten.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich und zeigt interessante Einblicke in den Alltag der Indianervölker.
Eine
anrührende Geschichte, die den Überlebenskampf eines Kindes kindgerecht
darstellt. Nicht nur für Leseeinsteiger ein wunderbares Buch!
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Satirisch, kritische Abhandlung über die Besonderheiten der Trockennasenaffen, genannt Menschen!
Gard Meneberg schreibt in seinem Buch über die Absurde Menschheit: oder Was Voyager eigentlich über die Menschheit hätte berichten sollen. Der bunte Mix erscheint im Artegenium Verlag.[Werbung]
Die
Voyager-Sonden der 70 er Jahre wurden mit Botschaften an außerirdische
Zivilisationen versehen. Dabei wurde über die Wahrheit der Rasse Mensch
einiges verschwiegen. Gard Meneberg stellt die wichtigsten Absurditäten
und Tollheiten der Menschen zusammen. Er zeigt, wie arrogant unsere
Spezies sein kann, was uns antreibt und wie wir uns auf der Erde als
Herrenrasse aufspielen.
Dieses Buch ist nicht einfach nur eine amüsante Satire über die
Menschen, es befasst sich auf teilweise ironische Weise mit den
wichtigsten Themen des "Menschseins" und wirft einige Fragen auf, die
nachdenklich machen.
Der bunte Mix an Themen soll außerirdischen
Wesen im Weltall die Menschen näher erklären. Das der Mensch im Buch
häufig "Nacktnasenaffe" genannt wird, zeigt schon die besondere
Einordnung der Spezies in die Reihe der Lebewesen der Erde.
Meneberg handelt ein breites Spektrum von speziellen Lebensinhalten wie
Geburt, Liebe, Freundschaft über das Alltagsleben bis hin zum
Alterungsprozess und Tod ab. Dabei ist schon ein Hauptaugenmerk auf die
Sexualität gelegt. Hier wird am ehesten die Verwandtschaft zu den
Primaten erkennbar.
Der Sprachstil ist nominal gehalten, der Text
wirkt eher wie eine Schriftsprache, die einen wissenschaftlichen Inhalt
übermitteln soll. Daher ist das Buch auch nicht unbedingt eine leichte
satirische Lektüre. Man kommt beim Lesen schon mal ins Grübeln und muss
über die philosophisch ausufernden Ansätze nachdenken. Einzelne Kapitel
kann man recht flüssig weglesen, als ganzes Buch war es mir etwas zu
viel des Guten. Dabei haben mir viele Gedankengänge sehr gut gefallen
und die Sicht auf die Menschen ist ironisch und voller Empathie. Man
erkennt sich und andere Menschen häufig wieder und stellt daraus viele
persönliche Verbindungen her.
Eines ist uns Menschen allen gewiss:
wir alle altern und müssen eines Tages sterben. Wie wir uns dagegen
sträuben, ist schon interessant zu lesen.
Der Mensch ist eine kommunkationsbereite Affenrasse, die sich gern als Eroberer sieht. Zitat S.124
Und so gehen die Menschen auch mit ihrer Erde um, sie zerstören,
vergiften, berauben die Rohstoffe und hinterlassen viele irreparable
Zustände, die Mutter Natur mit großen Folgen für die Zukunft tief
treffen.
Dieses Buch ist lesenswert, doch die komplexen
Themen fordern den Leser, auch seine eigenen Fehler einzugestehen.
Vielleicht ein guter Ansatz, wirklich auf der Erde etwas zu ändern,
indem jeder für sich sein Verhalten mal hinterfragt und im Sinne des
Erhalts der Erde wandelt.
Der satirische Ton macht hier die Musik und prangert mit einem lachenden Auge die Miss- und Zustände an.
***Rezensionsexemplar von lovelybooks -
Vielen Dank für das Leseexemplar!***
Auftakt der Wanderhuren-Reihe
Konstanz im Jahre 1410: Als Graf Ruppert um die Hand der schönen
Bürgerstochter Marie anhält, kann ihr Vater sein Glück kaum fassen. Doch
der zwielichtige Graf ist ein krimineller Mitgiftjäger. Marie und ihr
Vater werden Opfer einer gemeinen Intrige, die das Mädchen zur Stadt
hinaus treibt. Um zu überleben, muss sie ihren Körper verkaufen. Aber
Marie gibt nicht auf …
Iny Lorentz ist der Name eines deutschen
Autorenpaares. Sie bedienen das historische Genre und dieser Roman
bildet den ersten Band einer Reihe um Die Wanderhure.
In diesem Roman wird mit ausschweifenden Szenen ein derbes Leben im
Mittelalter dargestellt, bei dem die Rolle der Frau nicht nur die einer
unterwürfigen Person zeigt, sondern sie auch noch als willenloses
Sexobjekt abstempelt.
Marie wird anfangs als zartes schüchternes
Wesen beschrieben, doch ihre Vergewaltigungen und die Gefängnisstrafe
lässt sie zu einer anderen Person werden. Es wird schnell deutlich, dass
Marie fast schon problemlos in ihre aufgezwängte Rolle hinein wächst.
Mich hat es sehr verwundert, wie sie sich damit abfindet, eine rechtlose
Hübschlerin zu sein. Dennoch habe ich ihren starken Charakter
bewundert, sie verfolgt ihre Ziele und lässt sich nicht unterkriegen.
In
ihrer Rolle versucht sie, eine sichere, gewaltfreie Auswahl unter den
Männern zu treffen und die Liebschaften zu ihren Gunsten zu nutzen.
Der
historische Hintergrund ist nicht sehr detailliert wiedergegeben.
Lediglich Kleidungsstil, Einrichtung und Lebensstil von verschiedenen
Gesellschaftsschichten werden wiedergegeben. Die geschichtliche
Recherche ist nur ein Handlungsrahmen dieser Schicksalsbeschreibung
Maries, die man gespannt mitverfolgt. Denn dieser Geschichte konnte ich
mich trotz der Ablehnung der derben Vergewaltigungsszenen nicht
entziehen. Für mich war dieser Roman mehr ein Unterhaltungsroman, der mich
gefesselt hat.
Eine emotionale und unterhaltsame Geschichte
aus einer vergangenen Zeit. Iny Lorentz versteht es mit ihren Romanen,
den Leser zu fesseln.
Einfaches Kochen mit gesunden Zutaten
Das Kochbuch Pur genießen: natürlich und gesund von Pascale Naessens erscheint im 2015 Zabert Sandmann Verlag.
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Gesunde, leckere und einfache Kreationen präsentiert die in zahlreichen Ländern erfolgreiche Autorin in ihrem neuesten Titel.
"Essen,
das glücklich macht", umschreibt sie ihr Thema, bei dem Ernährungs- und
Gesundheitsbewusstsein ohne Verzicht oberstes Prinzip sind.
Hauptzutaten ihrer Rezepte: naturbelassene, unverarbeitete Basics und
gute Fette. Die Fisch-, Fleisch- und Gemüsekreationen sind raffiniert
und leicht zuzubereiten.
In ihrem Kochbuch zeigt Pascale Naessens ihre eigenen Rezept-Ideen
für gesundes Kochen. Sie legt Wert auf natürliche Lebensmittel in Form
von Gemüse und Salat, gutes Fleisch und frischen Fisch und vermeidet
Kohlenhydrate in Form von Kartoffeln, Nudeln, Reis und Brot. Damit
verfolgt sie eine Ernährungsphilosphie auf der Basis der Trennkost und
stellt ihre Grundgedanken zu dieser Ernährung mit anschaulichen
Beispielen vor. Diese sind auf ernährungswissenschaftliches
Hintergrundwissen aufgebaut und werden dem Leser logisch näher gebracht.
Auch auf die Kombination der verschiedenen Lebensmittel geht sie
genauer ein.
Pascale Naessens war Modell und wollte nicht nur schlank, sondern
auch gesund bleiben. Also suchte sie nach geeigneten Mahlzeiten, die sie
fit und gesund erhalten, aber trotzdem auch noch gut schmecken und satt
machen. Ihre Devise lautet: einfach, gesund, lecker und schön muss
Essen sein.
Außerdem ist ihr der gemeinschaftliche Aspekt des geselligen Essens
sehr wichtig. Wenn man sich streng nach ihrer Ernährungsweise richtet,
nimmt man nicht zu und kann sogar ein paar Pfunde verlieren ohne zu
hungern. Dabei ist die Bandbreite ihrer Rezepte wirklich umfangreich und
vielfältig. Da ist von Gemüse und Kräutern, Fleisch, Fisch und
Meeresfrüchten eigentlich alles vertreten, auch süße Speisen findet man
unter den Rezepten. Die Gerichte werden mit verführerischen Fotos und
hübschen Locations toll in Szene gesetzt und machen schon beim Ansehen
gute Laune und Lust zum Nachkochen.
Nach 30 Seiten der Einführung in ihre interessante
Ernährungsphilosophie geht es mit den Rezepten los, die sich in 8
Kapitel aufteilen:
- Schnelle und einfache Mittagsmahlzeiten
- Köstliche
Gemüsegerichte
- Überraschendes mit Käse
- Aus Flüssen und Meeren
- Krustentiere und Muscheln
- Kurkuma: das goldene Gewürz
- "Echtes Fleisch"
- Mit Genuss zu sündigen ist eine Kunst
Ich habe Einiges nachgekocht und bin von der einfachen Zubereitung
und den wenigen Zutaten sehr überzeugt. Hier wird kein ausgefallener
Schnickschnack verwendet, der danach nicht mehr benötigt wird, sondern
es wird Wert gelegt auf frische Produkte, die mit simplen Kochmethoden
einfach zubereitet werden. Mein liebstes Rezept aus dem Buch ist ein
Ofengericht, dass ich selber schon seit Jahren in ähnlicher Form mache.
Es heißt "Tomaten, Auberginen und Zucchini mit Mozzarella aus dem
Ofen". Für mich als Allergikerin nicht geeignet sind die einige Rezepte
mit Nüssen.
Besonders interessant zu wissen sind auch die den Rezepten
zugeordneten ernährungswissenschaftlichen Hinweise für gesunderhaltende
und evtl. Krebs hemmende Lebensmittel wie beispielsweise Kurkuma,
Spinat, Knoblauch, Linsen und Zwiebeln.
Gerichte mit Kurkuma (Gelbwurzel) sollen vor Krebs und Demenz schützen und bei Gelenkbeschwerden gute Dienste tun.
Als Schlusswort erklärt Pascale Naessens, wie wichtig es ist, sich
selbst und seine Gesundheit zu respektieren. Viele Menschen ernähren
sich zu sehr von Kohlenhydraten und raffinierten Lebensmitteln, die der
Körper in dem Maße auch bedingt durch Bewegungsmangel, nicht verbrauchen
kann, sondern zum Fettaufbau des Körpers nutzt.
Die Autorin hat
auch ein Händchen für Ästhetik, so richtet sie die Gerichte wunderschön
auf von ihr selbst hergestellten Keramiken effektvoll an. Auch die
ausgewählten romantischen Naturplätze sind gelungen und schön anzusehen.
Dieses Kochbuch ist mehr als eine reine Rezeptsammlung!
Zu
der hochwertigen Ausführung mit ansprechenden Fotos kommen die
interessanten Informationen hinzu, die eine gesunde Ernährungsgrundlage
erklären. Die Rezepte sind einfach zuzubereiten, schmackhaft und zeigen
wie einfach frisches Kochen sein kann.
***Rezensionsexemplar von vorablesen-
Vielen Dank für das Leseexemplar!***
Übersichtliche Vorstellung der Urlaubsinsel im Atlantik
Der ADAC Reiseführer Teneriffa ist eine gute Vorbereitung auf den anstehenden Urlaub. Nana Claudia Nenzel hat die wichtigsten Punkte kompakt zusammengefassst.
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Im
Atlantik, auf Höhe der Sahara, liegt vor der Westküste Afrikas
Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln. Der Tourismusboom auf dem
vielfältigen Eiland mit Spaniens höchstem Berg, dem Teide (3717 m), ist
ungebrochen. Hier fühlen sich Wanderer, Sonnenanbeter und Naturfreunde
gleichermaßen wohl, und Jahr für Jahr genießen Tausende Badespaß und
Sonne satt.
Dieser Reiseführer punktet durch die kompakte handliche Ausgabe, die
Gegenden werden im Groben vorgestellt und man erhält einen Überblick
über die vielfältigen Ziele auf der Insel Teneriffa.
Natürlich kann
hier nicht auf jedes noch so kleine Detail eingegangen werden und
dennoch werden Kirchen, Freizeitparks und Wandertouren angesprochen.
In sechs Kapiteln werden die verschiedenen Küsten- und Inlandsabschnitte vorgestellt.
- Santa Cruz de Tenerife: Hafen , InselhauptstadtL
La Laguna: viele Prachtbauten, Carneval
- Nordosten: Wanderparadies und Strandvergnügen
Playa de las Teresitas: toller Strand
San Andrés: Fischerdorf
Taganana: Weinanbau
Anaga-Gebirge : Wanderparadies
- Nordwesten:
Puerto de la Cruz: alte Hafenstadt mit Vulkansand- Stränden, lebendige Altstadt
Lido San Telmo von Cesar Manrique geschaffen.
Loro Parque: bekannter Vogel- und Tierpark
La Orotava: Bergstädtchen in 345 m Höhe
Icod de los Vinos: Winzerstädtchen über Lavaküste, ältester Drachenbaum der Welt
Garachico: Vulkanausbruch 1706 sorgte für die Entstehung dieser Landzunge. romantisches Städtchen
-
Südwesten: Strandleben, Urlaubsfreuden. Tenomassiv wirkt als
Wetterscheide. Daher gibt es hier immer viel Sonne. Vergnügungsparks und
Touristenhochburgen entstanden hier in Hülle und Fülle.
Los
Gigantes, Puerto de Santiago: schwarzer Lavasandstrand, San Juan:
kleiner Naturhafen und im Hinterland Bananenplantagen, große Blumenzucht
vor allen Chrysanthemen für Export. Guia de Isora: Bergstädtchen
600m hoch gelegen. Tomaten, Kartoffeln Mandelbäume.
Adeje:
Wanderparadies zur Höllenschlucht. Playa de las Americas, Costa Adeje,
Los Christianos, Las Galletas, El Medano: Urlaubszentren
-
Südosten: Trockenfeldbau durch Tuffstein, auch Bimsstein genannt, zwei
Ernten im Jahr möglich: Kartoffeln, Weizen und Hülsenfrüchte.
Fasnia: Paraglider
Güimar: Stufenpyramiden aus alter Zeit
- das Zentrum
Vilaflor: malerisches Dorf, Ausgangsort für Wanderungen
Pico del TEIDE: Höchster Berg Spaniens mit 3718m
Wandergebiet mit bizarren Tuffsteinkegeln in Paisaje Lunar TeideNationalpark
Die
Top Tipps verweisen jeweils wie bei ADAC Reiseführern üblich auf
Sehenswürdigkeiten, schöne Strände und beste Hotels oder Restaurants.
Auf
den letzten Seiten stellt sich Teneriffa aktuell von A bis Z vor. Hier
erfährt man alles über Reiseinformationen, Essen und Trinken,
Fährverbindungen, Feste, Klima, Nachtleben, Sport, Unterkunft. Ein
kleiner Sprachführer für Spanisch schliesst sich an. Ein alphabetisches
Register und ein Stadtplan von Santa Cruz de Tenerife beenden das Buch.
Dieser
Reiseführer macht schon einmal mit den wichtigsten Einzelheiten der
Insel vertraut und gibt einen allgemeinen Überblick über die
Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten der Insel. Auch Hotel- und
Restaurantvorschläge, sowie eine geschichtliche Einführung versorgen den
Reisenden mit Informationen.
Mysteriös, bedrückend und fesselnd erscheint dieser Thriller
Von Schuldgefühlen verfolgt
Agnes Ravatn wurde 1983 geboren und arbeitet als
Journalistin bei einer großen norwegischen Tageszeitung. 2007 schrieb
sie ihren ersten Roman. Das Vogeltribunal ist ihr zweites Buch und wurde mit einem wichtigen norwegischen Radiopreis ausgezeichnet. Das Buch erscheint im btb Verlag.
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Die
Dozentin Allis hat für eine Affäre alles aufs Spiel gesetzt – und
verloren. Ihre Ehe besteht weiterhin, doch sie flieht aus ihrem
bisherigen Leben. Sie antwortet auf die Anzeige von Sigurd Bagge, der
für den Sommer jemanden sucht, der ihm in Haus und Garten hilft. Sie
rechnet mit einem älteren pflegebedürftigen Mann, doch Bagge entpuppt
sich als in sich gekehrter wortkarger Mittvierziger. Er bestimmt die
Spielregeln von Allis Arbeit, die sich auf drei Mahlzeiten und Garten-
und Hausarbeit beschränkt. Er sucht keine Konversation oder Zerstreuung
und geht Allis aus dem Weg. In dem einsamen Haus am Fjord sind beide
aber aufeinander angewiesen und kommen sich zwangsläufig immer näher –
doch wer sich zu nahe kommt, kann nichts mehr vor dem anderen verbergen.
Dieser Thriller hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen.
Dabei
geht es sehr ruhig los, aber die Autorin schafft gerade mit dieser
vermeintlichen friedlichen Ruhe eine Ruhe vor dem Sturm. Man ahnt, hier
wird noch etwas passieren. Es macht sich eine bedrohliche Ahnung breit,
die Gefährliches ankündigt.
Die Charaktere geben langsam
Geheimnisse preis und stellen sich dennoch nicht wirklich dem Leser vor.
Man ahnt mehr als man von ihnen weiß. Das liegt auch an den Dialogen
zwischen den Protagonisten, die mehr fragen als antworten. Doch gerade
das macht den Reiz dieser Geschichte aus.
Das friedlich wirkende
Leben am Fjord in der Abgeschiedenheit zeigt wie einsam die beiden
Menschen hier leben. Dabei nimmt ihr Alltagsleben von Garten- und
Hausarbeit den Großraum des Tages ein. Ansonsten gehen sich Allis und
Sigurd mehr oder weniger aus dem Weg.
Allis findet immer mehr über
Sigurds Vergangenheit heraus. Sie kommt ihm langsam näher und entwickelt
Gefühle für Sigurd. Dieser wirkt schon sehr wortkarg und einsiedelhaft,
man freut sich schon, wenn er mal lächelt oder Humor zeigt. Er macht
Allis klar, dass er das Sagen hat. Allis fügt sich und macht ihre
Arbeit. Doch sie sitzen auch häufiger zusammen und trinken viel Alkohol.
Das sind dann gemeinsam verbrachte, gemütliche Zeiten.
Allis
erzählt ihm eine nordische Heldengeschichte über den Gott Balder, die
sich inhaltlich um Töten, und daraus folgernd um Schuld und Buße dreht.
Damit bezieht sich Allis auch auf ihr eigenes Leben und Sigurd scheint
aus für sich Wichtiges aus der Geschichte zu ziehen.
Diese Einbindung schafft die Aussage des Verbüßens von Schuld, die auf den Schuldigen früher oder später immer zurück kommt.
Diese
Sage hat mich erst etwas verunsichert, aber dann doch inhaltlich
erschlossen. Zu dieser Mythologie passen auch die Angriffe von Vögeln,
die am Fjord geschehen.
Sigurd Bagge wird von Geschehnissen
verfolgt, die Erinnerung an Schreckliches lässt ihm gedanklich keine
Ruhe. So kreisen auch die Vögel wie drohende Erinnerungen über ihm.
Die
manchmal nicht einzuschätzende Stimmung der beiden Personen
untereinander, beängstigt, baut bedrohliche Spannung auf und lässt Böses
ahnen. Ich möchte an dieser Stelle nicht das Ende verraten.
Dieser
Thriller ist ein wenig bedrückend, wirkt mythisch und ist mal ein Buch,
das in der Ruhe des Erzählstils seine Spannung aufbaut. Ein Buch für
die dunkle Jahreszeit, mit Gewitter und Hagelschauer sicher noch besser
wirkend.
***Rezensionsexemplar vom Bloggerportal - Vielen Dank für die Bereitstellung des Buches!***
Der Chinese ist eines der zahlreichen Werke von Henning Mankell aus dem Jahr 2008.
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An
einem frostigen Januartag 2006 macht die Polizei in Schweden eine
grausige Entdeckung. In dem kleinen Dorf Hesjövallen gab es ein
Massaker, bei dem achtzehn Menschen auf bestialische Weise getötet
wurden. Der Tatort gleicht einer Hinrichtung, die meisten Bewohner waren
ältere Menschen. Lediglich drei Dorfbewohner haben das Massaker
überlebt.
Als Richterin Birgitta Roslin von der Tat liest, wird
ihr sofort klar, dass die Pflegeeltern ihrer Mutter, August und Britta
Andrén, unter den Mordopfern sind. Und mehr noch: So gut wie alle
Ermordeten haben etwas mit ihr zu tun. Sie erkennt, dass die Polizei
eine falsche Spur verfolgt, und beginnt zu recherchieren. Ihre Suche
führt sie nach China, wo sie auf die grausamen Machenschaften der
politischen Führungselite stößt.
Der Chinese ist ein packendes Buch auf höchstem Niveau. Allerdings
gelingt die genremässige Einordnung nicht eindeutig: es gibt eine
kriminalistische Handlung, historische Episoden und thrillerhafte Teile
im Buch.
Die Handlung wird gewohnt souverän von Wallander
erzählt, es gibt einige Nebenstränge, die Licht in die Hintergründe
bringen, aber den Autor auch etwas abschweifen lassen. Trotzdem ist
diese Geschichte atemberaubend spannend und hat mich gepackt.
Zu diesen Hintergrundinformationen gehört auch die Einsetzung von
chinesischen
Strafgefangenen beim Eisenbahnbau quer durch Nordamerika Mitte des 19.
Jahrhunderts. Ähnlich der Sklaverei in Afrika wurden die Chinesen als
Arbeitskräfte entführt und skrupellos ausgenutzt.
Ein weiterer
Handlungsstrang zeigt eine chinesische Konferenz im Jahr 2006, die Pläne
ausarbeitet, wie die arme Landbevölkerung nach Afrika übergesiedelt
werden soll, um dort als Bauern das Land zu bearbeiten.
Diese
Fiktion ist Mankell in Hinblick auf sein Afrikaengagement wichtig und er
stellt die Theorie im Roman vor und lässt sie auf den Leser wirken. Die
Verbindung zu seinem schwedischen Massaker gerät dadurch etwas ins
Hintertreffen.
Dennoch hat mich das Buch in seiner Vielfältigkeit begeistert und nachdenklich gemacht.
Dieses
Buch zeigt nicht nur eine fesselnde Handlung, sondern sie erzählt auch
von der wirtschaftlichen Supermacht Chinas, die im Inneren ihre
Bevölkerung politisch unterdrückt. Auch der Eisenbahnbau in Nordamerika
wirft ein ganz anderes Bild auf die Amerikaner.
Vom Zauber des Lesens
Der 11-jährige Bastian Balthasar Bux ist leicht verträumt und ziemlich
ungeschickt. Er liebt Geschichten und wird er von seinen Mitschülern
ausgegrenzt und gehänselt.
Eines Tages flüchtet Bastian sich in ein
Antiquariat und gelangt in den Besitz eines Buches. Dessen Held Atreju
hat viele Abenteuer zu bestehen. Gemeinsam mit diesem stellt er sich dem
Kampf gegen das Nichts, um die kindliche Kaiserin und letztendlich ganz
Phantasien zu retten. Unbewusst gerät er immer tiefer in den Bann des
Buches, doch als er dies erkennt, ist es zu spät. Er ist längst ein Teil
der unendlichen Geschichte.
Michael Ende erschafft hier eine ganz wunderbare fremde Welt, in die man eintauchen und sie genießen kann.
Dieser
Fantasy-Roman ist inzwischen schon längst ein Klassiker der
Jugendliteratur und kann mit Recht gelobt werden. Auch für Erwachsene
ist die Geschichte durchaus sehr lesenswert.
Bastian erlebt
mit seinen Freunden Atréju und Fuchur großartige Abenteuer im Land
Phantasien und muss dafür recht viel Mut beweisen.
Michael Ende
erschafft hier eine fantastische Parallelwelt, die für Bastian immer
mehr Realität wird und ihn die Bekanntschaft mit vielseitigen
Charakteren machen lässt.
Die alte Morlar und der Glücksdrache Fuchur
sind dabei für mich die schönsten Figuren, die ich mir immer lebhaft
vorstellen konnte.
Hier wird die Fantasie des Lesers angeregt
und mit einer Fülle von Figuren und Schauplätzen bedient. Dabei löst
sich die Trennung von Lebens- und Vorstellungswelt langsam auf und man
erlebt die Parallelwelt gleich der Realität.
Eine wunderbare Geschichte, die die Fantasie entfesselt und fliegen lässt.
Mittlerweile ein Klassiker des Fantasy-Genre und ein tolles Buch des erfolgreichen deutschen Autors Michael Ende.
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Fantastischer Mix aus Historie, Krimi und Drama
Rose und der falsche Schein von Glamour
Die amerikanische Autorin Suzanne Rindell schrieb 2013 mit ihrem
Roman Die Frau an der Schreibmaschine ihr Debüt. Das Buch erscheint
2015 als deutsche Übersetzung im btb Verlag.
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Rose Baker lebt
1923 in New York, der zweite Weltkrieg ist überstanden. Sie ist
alleinstehend, teilt sich mit einer Frau ein Zimmer in einer kleinen
Pension und arbeitet als Stenotypistin im New York City Police
Department. Auch Frauen verdienen jetzt ihr Geld selbst. Doch es ist
Prohibition und die Polizei hat viel zu tun mit den Protokollen um den
verbotenen Alkoholkonsum. Rose bekommt eine Kollegin, Odalie, die gern
raucht, Alkohol trinkt und schon emanzipierter ist als Rose. Das fällt
Rose auf, die eher das bescheidene ruhige Mädchen geblieben ist. Wird
sie wie Odalie werden?
Wie entwickelt sich Roses Leben, wird auch sie ein mondänes Frauenzimmer werden?
Dieser Roman hat mich sehr überrascht und beeindruckt, er stellt eine
gelungene Mischung aus Krimi, Drama und Historie dar, der man sich nicht
entziehen kann.
Rose ist ein sittsames Mädchen, in einem
Waisenhaus aufgewachsen und recht intelligent. Sie ist keine auffallende
Erscheinung und hängt den alten Moralvorstellungen mit kniebedeckenden
Röcken und langen Haaren nach. Ihre Arbeit im Verhörraum erledigt sie
sehr gewissenhaft und gründlich und ihren väterlichen Seargent himmelt
sie heimlich an, doch zu mehr Gefühlen ist es in ihrem Leben noch nicht
gekommen.
Sie bekommt eine neue Kollegin, Odalie, die mit ihrem
glamourösen Auftreten alle in ihren Bann zieht. Odalie raucht, trägt
einen Bob und trinkt Alkohol, außerdem wohnt sie in einem luxuriösen
Appartment und trägt kostbare Kleidung. Rose fühlt sich von Odalie wie
magisch angezogen und die Frauen freunden sich an. Gemeinsam ziehen sie
in die Nachtclubs der Stadt und teilen sich Odalie Wohnung. Odalies
Lebensstil färbt auch bei Rose ab, sie genießt die Freundschaft und
erledigt Botengänge für Odalie. Dabei erkennt sie zu spät die
Lügengebilde Odalies. Als ein mysteriöser Mord geschieht, ist es zu
spät, um ohne Schaden aus der Sache heraus zu kommen. Rose wurde in ein
übles Spiel verwickelt, sie hängt in einem Spinnennetz, das Odalie
langsam, aber sicher aufgebaut hat.
Der Zeitgeist der 20er Jahre
findet sich im Buch durch die Beschreibung der speziellen Atmosphäre
der Nachtclubs und der Prohibition, die einfache Wohnsituation in
Zweierbelegung von Privatzimmern und die unterwürfig wirkende
Arbeitssituation im Policeoffice. Man kann sich die Zeit gut vorstellen
und taucht in diese stimmungsvolle Welt ein.
Die handelnden
Personen sind zeitgemäß sehr passend beschrieben. Ihre Sprache, die
Kleidung und ihre Ansichten stimmen mit den Moralvorstellungen der 20er
Jahre exakt überein. Die Röcke der Frauen und ihre Haare waren noch
lang, die Emanzipation beschränkte sich auf die Arbeit als Schreibkraft
in der Berufswelt der Männer.
Die Sprache ist mit einer
zeitlichen Anpassung versehen, die nicht übertrieben wirkt, der
Schreibstil ist etwas gehoben, sehr unterhaltsam und flüssig gehalten.
Im
Roman wirkt eine unterschwellige ansteigende Spannung wie ein Sog auf
den Leser. Man bemerkt die Veränderung von Rose und sieht wie sie in
Odalies Fänge gerät, fühlt eine Wendung der Geschichte auf ein
tragisches Ende hin und liest gefesselt weiter. Ein wirklich
überraschendes Ende gibt der Handlung eine tragische Facette, die
aufklärt, aber auch Fragen aufwirft.
Die beiden Frauen sind sehr
genau und mit besonderem Stil beschrieben, auch hier ist das Frauenbild
passend zum historischen Handlungsrahmen eingehalten worden. Ich konnte
mir Rose und Odalie ausgezeichnet vorstellen.
Zusammenfassend
kann ich nur sagen: die Autorin hat hier großartige Arbeit geleistet
und einen erstklassigen Roman abgeliefert, der durch seinen
ungewöhnlichen Mix von Krimi und Roman auffällt und eine Scheinwelt
beschreibt, in der die glitzernde Welt von Glanz und Glamour Menschen
beeinflusst. Höchste Leseempfehlung von mir!
***Rezensionsexemplar von vorablesen -
Vielen Dank für das Leseexemplar!***
Sonderbare Geschichten zum Schmunzeln
Die Erzählungen Der Geist der Mirabelle schrieb Autor Siegfried Lenz im Jahr 1975. Das Büchlein erscheint im DTV.
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Bollerup,
ein fiktives Dorf an der Ostsee: Sven Feddersen war acht Jahre verlobt,
als er endlich den Hochzeitstermin bekanntgab. Von den 214 Personen,
die er sogleich in den Mühlenkrug einlud, hießen 198 Feddersen - von
einigen dieser tapferen Leute handelt dieses Buch.
Siegfried Lenz kennt das Leben und beschreibt es so wie es ist, auch
seine Charaktere sind erfüllt von wahrem Leben. Sie sind arbeitssam,
schrullig und manchmal auch nur einfach gutherzig und hilfsbereit.
Lenz
vermittelt dem Leser durch die Ansprache "Nachbar" eine ausgesprochene
Nähe zu seiner Geschichte. Fast meint man die verwandten und
zerstrittenen Feddersens auch persönlich zu kennen.
Die Vielfalt
an gleichnamigen Personen der Feddersens ist nur durch ihre
Namenszusätze zu unterscheiden. Da wäre zum Beispiel die Kneifzange, der
Schinken-Peter, der Dorsch oder die Schildkröte.
Aber eines haben
sie zusätzlich zum Namen alle gemeinsam: ihre Liebe zum selbstgebrauten
Mirabellengeist. Unter diesem Einfluss entstehen merkwürdige Vorgänge
und erstaunliche Einfälle, die Siegfried Lenz auf wunderbare Weise mit
großer Sprachgewalt schildert. Diese einzigartige Erzählweise macht das
Lesen zu einem großen Vergnügen und die Landschaftsbeschreibungen kann
man nur genießen.
Die Geschichten sind:
Ein Bein für alle Tage-
Das unterbrochene Schweigen- Ein teurer Spaß- Ursachen eines
Streitfalls- Hausschlachtung- Frische Fische- Der Denkzettel- Ein sehr
empfindlicher Hund- Hintergründe einer Hochzeit- Die Bauerndichterin-
Die älteste Einwohnerin im Orte- Der heimliche Wahlsieger
Lenz
lässt den Leser teilhaben an den Problemen und auch Ereignissen des
Dorfes. Man taucht ein in eine Zeit, die noch nicht der Technik
verfallen war und das Leben trotz der harten Arbeit noch beschaulich und
gediegen. Manche der Geschichten sind sehr komisch, wirken aber nie gehässig.
Siegfried Lenz ist ein wunderbarer Erzähler,
dessen Geschichten seine Leser einfach verzaubert und in schmunzelnder
Weise zurücklässt.