Meine gelesenen Bücher im Juni!
Anfang des Monats war ich ja im Urlaub an der Nordsee und dort habe ich viel Zeit für meine Lektüre gefunden. Ich hatte bei der Auswahl meines "Leseproviants" dazu meinen neueren SuB durchforstet und das ein oder andere Buch eingepackt. Das Wetter spielte auch einigermaßen mit und so konnte ich draußen entweder auf dem Balkon oder auf der schönen Seebrücke lesen. Ich kann euch verraten, es kam kein Buch wieder ungelesen mit nach Hause!
Danach erreichten mich auch noch einige wunderbare Bücher, die Goldmann-Challenge habe ich mit zwei Exemplaren unterstützt und bei buecher.de gehöre ich nun zu den Buchflüsterern.
Folgendes Gesamtergebnis kam zustande:
Im Juni habe ich insgesamt 21 Bücher gelesen. Dabei bin ich selbst erstaunt, wie viele es doch wieder geworden sind.
Wie immer sind auch Leserunden von lovelybooks dabei, einige Bloggerportalbücher von randomhouse und ein paar Exemplare, die ich schon länger gerne lesen wollte. Gerade für mein Krimi-Team in der Challenge Krimi gegen Thriller von lovelybooks habe ich einiges gelesen.
Hier ist erst einmal die Genre - Übersicht:
Krimi: 9
Thriller: 1
Roman: 7
Sachbuch: 2
Kinderbuch: 1
Hörbuch: 1
Es gibt 5 Bücher, die ich als 5-Sterne Bücher bewertet habe.
And the winners are:
- Gartenlust:
Wunderschönes Frühlingsgartenbuch mit Tipps und literarischen Querverweisen. Für Gartenfreunde ein tolles Geschenk!
- Schutzpatron:
Humorvolles Krimi-Lesevergnügen mit Klufti! Mehr muss man gar nicht sagen, der ist eine Klasse für sich! :-)
- Das Seelenhaus:
Ein einzigartiger Roman, der auf Island spielt. Kann man gar nicht richtig beschreiben, muss man einfach lesen!
- Honigtot:
Ein aufwühlender Roman über berührende Schicksale der deutschen Geschichte.
- Heringsmord :
Ein gemütlicher Sylt-Krimi mit viel Humor und einem netten Rentnerehepaar von Sina Beerwald. Diese Autorin werde ich weiterhin im Auge behalten.
Der Klick auf den Titel bringt euch auf den entsprechenden Beitrag auf dem Blog!
Für mich machen Blumen den besonderen Reiz des Sommers aus und so verabschiede ich mich heute von euch mit ein paar Aufnahmen, sozusagen als sommerliche Stimmungsbilder!
Ich wünsche euch einen schönen Juli, tolle Ferien und erlebnisreiche Urlaube mit wunderbaren Büchern!
Viele liebe Grüße
Sommerlese!
Dieser historische Krimi ist fesselnd, informativ und wunderbar geschrieben. Man sieht die viktorianische Zeit bildhaft vor Augen!
Die in Schottland lebende englische Autorin Anne Perry schreibt
historische Kriminalromane aus dem spätviktorianischen England.
"Der
Todesengel von London" ist mittlerweile der 21. Band ihrer Reihe um
Inspektor William Monk. Der Krimi erscheint 2016 im Goldmann
Verlag.
Nachts auf einem Klinikflur im viktorianischen
London: Die Krankenschwester Hester Monk wird von einem verängstigten
Mädchen um Hilfe angefleht. Das Kind hat sich aus einer geheimen Station
davongeschlichen, wo es mit seinem Bruder zum Aderlass liegt – der
Junge ist in kritischem Zustand. Zwar kann Hester sein Leben retten,
doch andere Patienten sterben unter mysteriösen Umständen. Als klar
wird, dass in der Klinik riskante Experimente stattfinden, zieht Hester
in den Kampf für Gerechtigkeit – und erkennt zu spät, dass sie ins
Visier eines mächtigen Mannes gerät, der über Leichen geht, um das
eigene Leben zu retten ... (Klappentext)
Dies ist mein erster Krimi aus der Feder dieser erfolgreichen Autorin. Es handelt sich beim 21. Band um Inspektor William Monk.
In
diesem Fall ist seine Frau Hester bei ihrer Arbeit als Krankenschwester
auf eine unfreiwillige Blutentnahme bei Kindern gestossen. Scheinbar
ist das Leben der Kinder egal, es gilt nur ihr Blut, das für eine Art
Experiment benötigt wird. Es wird einem an Leukämie erkrankten reichen
Mann übertragen. Als Hester den Chemiker, der die Behandlung durchführt,
auf den schlechten Zustand der Kinder anspricht, wird sie kurzerhand
mit den Kindern in ein Privathaus entführt.
Wir reisen in das viktorianische England, in die Zeit der Regentschaft Königin Victorias (1837 bis 1901).
Es
ist eine Zeitspanne, in der es durch Missernten zu Hungersnöten kam,
die aufkommende Industrialisierung finanziellen Aufschwung versprach und
kolonialer Wettberwerb mit Frankreich und dem Deutschen Reich
herrschte.
Die umfangreichen Beschreibungen der damaligen
medizinischen Zustände, die gesellschaftlichen Zustände zwischen Arm und
Reich und der Erzählstil zeichnen wunderbar ein Bild von dieser
Zeitepoche. Ich fühlte mich authentisch zurückversetzt und erlebte,
welche medizinischen Möglichkeiten von heute, den Menschen damals noch
nicht erschlossen waren.
Doch die Menschen waren genau wie
heute. Es gab Egoisten, die ihr Leben auf Kosten von anderen Menschen
retten wollten, fanatische Wissenschaftler, die um jeden Preis neue
medizinische Wege einschlugen und hilfsbereite Menschen, die jedes
einzelne Menschenleben achteten. Mir hat die Vielfalt dieser Charaktere
gut gefallen. Es ist natürlich Hester und ihr Mann William, die
polarisieren, aber auch ein paar andere liebenswerte Figuren passen sehr
gut in die Handlung.
Die Spannung hält Einzug, als Hester
entführt wird. Man bangt um ihr Leben und das der Kinder. Es geht im
weiteren Verlauf aber auch um die Gerichtsverhandlung, in der die
Schuldigen für bestimmte Morde gesucht werden. Hier zieht sich meiner
Meinung nach die Handlung etwas in die Länge.
Mich hat
dieser Krimi vor seinem historischen Hintergrund gut unterhalten und der
sprachlich gewandte Stil der Autorin gefällt mir gut. Wer gern
historische Krimis liest, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.
***Dies ist ein Rezensionsexemplar vom Blogger-Portal - Recht herzlichen Dank an Barbara Henning von Randomhouse für die Bereitstellung des Buches!***
Eine märchenhafte Erzählung mit einigen Schwächen
"Rabenherz" ist ein Kinderbuch von "Ruby Stein" aus 2015, es umfasst lediglich 35 Seiten und erscheint als e-book im "BookRix Verlag".
Dieses
Märchen handelt vom Drachenmädchen Sissil, dessen Freund, der Rabe Pan
sich in den Fängen eines bösen Zauberers befindet.
Seine Aufsässigkeit
wurde ihm zum Verhängnis. Sissil will ihn retten, doch dazu muss sie den Zauberwald verlassen und in die Menschenwelt reisen.
Bei diesem e-book handelt es sich um eine Vorlesegeschichte für Kinder, die den Zuhörer in die Welt eines Zauberwaldes führt.
Das
kleine Drachenmädchen Sissil ist niedlich, aber etwas naiv und begibt
sich auf die Suche nach einem Schlüssel für das Gefängnis des Raben Pan.
Sie hört auf die Stimme ihres Herzens und muss den Zauberwald verlassen
und sich in die Menschenwelt begeben.
In diesem Sinne
erscheint das wie ein Märchen, aber es wird hervorgehoben, das nur
Menschenkinder die Welt retten können. Für Kinder ja erst einmal
ermutigend, aber es gibt keine genaue Erklärung in welcher Form diese
Rettung erfolgen soll. Die Liebe ist dann der Schlüssel zur Hilfe, aber
für Kinder ist dieser Begriff doch noch nicht so recht fassbar. Es
steckt eine moralisierende Aussage hinter dem Ganzen und es gibt auch
keine große Überraschung, die der Geschichte etwas mehr Spannung
verleiht.
Was mir nicht gefallen hat, sind die
Rechtschreibfehler. Auch finde ich, dass Kinderbücher in Printform
vorliegen müssen. Kinder wollen in dem Alter noch richtige Bilder auf
Papier sehen.
Eine Vorlesegeschichte, die mir allerdings durch die e-book-Form nicht so recht gefällt.
Mitreißender Thriller, der unter die Haut geht und sich zum Pageturner entwickelt!
Die kanadische Bestsellerautorin Chevy Stevens hat ihren neuesten
Thriller "Those Girls - Was dich nicht tötet" 2015 geschrieben. In
diesem Jahr erscheint er auf dem deutschen Buchmarkt im Fischer
Verlag.
Die Schwestern Jess, Courtney und Dani sind 14, 16 und
17 und leben auf einer ärmlichen Farm in Kanada. Seit ihre Mutter
verstorben ist, ist das Leben mit ihrem alkoholsüchtigen, gewalttätigen
Vater der blanke Horror. Bei einem nächtlichen Streit eskaliert die
Situation, es kommt zu einem entsetzlichen Vorfall und die Schwestern
fliehen. Mit ihrem Pick-up gelangen sie in ein abgelegenes Dorf, doch
auch dort erwartet sie keine Hilfe. Der Albtraum geht weiter.
Dieser Thriller dreht sich um Misshandlung von Frauen, er zeigt deren
Verzweiflung und gegenseitige Hilfestellung und wie aus friedlichen
Frauen durch fremde Gewalt auch starke Personen werden, die ebenfalls
Gewalt anwenden können. Ihre gegenseitige schwesterliche Verbundenheit
ist ein undurchtrennbares Band, das gemeinsam erlittene Leid schweißt
sie auf immer zusammen. Diese Verbindung macht sie stark.
Bei
Chevy Stevens gefällt mir der angenehme, flüssige Schreibstil und ihre
genaue, perfekte Darstellung von Emotionen. In diesem Fall natürlich
hauptsächlich von Angst, Hilflosigkeit und Verzweiflung. aber ebenfalls
von schwesterlicher Liebe, die auch auf die Nichte Skylar übergeht.
Gerade die überwältigenden Muttergefühle nach einer Geburt hat sie
fantastisch beschrieben.
An diesem Buch hat mich begeistert, wie
die Figuren unterschiedlich mit ihren Ängsten umgehen und wie deren
Emotionen geschildert werden. Es geschieht so authentisch und packend,
dass man sich wie eine von ihnen fühlt und das macht dieses Buch zu
einem Pageturner.
Die Handlung verteilt sich auf drei Abschnitte,
in der die Schwestern und Nichte umschichtig erzählen. Es beginnt in
der Vergangenheit mit ihrem brutalen Vater, zeigt dann über das
erlittende Martyrium mit zwei Männern und geht letzten Endes in einen
Rachezug über, der in weitere Angst und Schrecken führt. Man hat kaum
Zeit, um zu verschnaufen und die Angst ist allgegenwärtig.
Dieses
Buch zeigt zwar brutale Übergriffe, aber die Geschehnisse werden nicht
"blutig" im Detail beschrieben. Dennoch sind die Vorgänge so
eindringlich genau, die emotionale Anspannung ist so spürbar real, dass
man mit den Protagonistinnen gemeinsam mitleidet.
Der
Spannungsbogen ist stetig ansteigend, es gibt allerdings einige Längen,
die in der inhaltlichen Beschreibung begründet sind.
Was mich etwas
gestört hat, ist der häufige Umgang mit Waffen. Das spiegelt ein
typisches Bild der amerikanischen Gesellschaft wider, wo in den meisten
Haushalten wie selbstverständlich Waffen zu finden sind. Wer eine Waffe
besitzt, gerät aber eher in Versuchung, sie auch zu benutzen.
Ebenso
empfand ich die anfängliche Flucht fragwürdig, denn die Tat war unter
den gegebenen Umstände absolute Notwehr. Sicherlich gerieten die Mädchen
in Panik, aber die authentische rechtliche Situation sollte schon
dargestellt werden.
"Those Girls" ist ein
mitreißender Thriller, der die Gefühle der Figuren hautnah miterleben
lässt und sich zum Pageturner entwickelt!
***Leseexemplar von bücher.de aus der Buchflüsterergruppe - Vielen Dank für die Bereitstellung des Buches!***
Mal ein ganz anderes Diebesgut in diesem spannenden Krimi vom Wörthersee!
In "Wörthersee Mortale" geht es um Detektiv Heinz Sablatnigs zweiten Fall. Der Kärnten-Krimi von Autor Roland Zingerle erscheint im Haymon Verlag.
Als Guido Raunjak nach 13 Jahren Haft wegen eines Raubüberfalls aus
dem Gefängnis entlassen wird, steht er unter Beobachtung von
Privatdetektiv Heinz Sablatnik. Denn die wertvolle Beute von damals,
eine Kiste echter kubanischer Zigarren von Fidel Castro, ist immer noch
verschollen. Wahrscheinlich hat eine Komplizin die Zigarren gut
versteckt und Raunjak wird sie sich holen. Die Versicherung setzt Heinz
auf die heiße Spur des Kriminellen. Seine Schwester Sabine ist bei der
Polizei und ebenfalls an diesem Fall dran, also geben sie sich
gegenseitig Schützenhilfe. Eine gefährliche Suche macht den friedlichen
Wörthersee zu einem heißen Pflaster.
Dies ist mein erster Fall des Privatdetektivs, das Fehlen des ersten
Buches macht sich bei der Lektüre aber nicht bemerkbar. Ich war schnell
in der Handlung und von der wilden Verfolgungsjagd rund um den
Wörthersee gefangen.
Nach einer Einführung der Charaktere und deren Umfeld, geht es
spannungsmäßig stetig vorwärts. Es entwickelt sich ein Wettrennen
zwischen dem Kriminellen Guido Raunjak, der durch seine Gefängniszeit
nur noch skrupeloser wurde, und Sablatnik, der die nötigen Informationen
polizeilicher Quelle durch seine Schwester erhält. Sie ist es auch, die
ihm bei seinen riskanten Einsätzen personelle Unterstützung schickt.
Doch meistens gelingt Sablatnik der Alleingang, auch wenn er in
gefährliche Situationen gerät, die nicht ganz ohne sind. Das gemeinsame
Ziel ist die verschwundene Beute, eine unglaublich wertvolle Kiste
Zigarren mit original Fidel Castro Konterfei auf der Banderole, deren
Verschwinden auch die Versicherung aus finanzieller Sicht interessiert.
Heinz Sablatnik möchte sich die Bonuszahlung, die sich an dem horrenden
Wert der Zigarren orientiert, nicht entgehen lassen. Denn er ist knapp
bei Kasse und ein regelmäßiges Einkommen ist in seinem Job selten.
Man bekommt in diesem Krimi einen Einblick in die mondäne Welt der
Reichen, die aus Geltungssucht sogar in "alte" Zigarren investieren. Der
Besitz von Raritäten gibt ihnen einen gewissen Kick, der im
alltäglichen Leben scheinbar fehlt.
Heinz besucht die High Society des Wörthersees bei der Fête Blanche,
steigt in eine Villa ein und erforscht eine alte Werft. immer mit der
Gefahr des Kriminellen Raunjaks im Nacken. Dank seines Spürsinns, findet
er nach und nach die nötigen Hinweise auf den Verbleib der Zigarren.
Ich
wurde gut unterhalten und einzig die Tatsache, dass hier Polizei und
Detektiv zusammen arbeiten erschien mir unüblich, aber durchaus denkbar.
Wo die gesetzliche Ermittlung unmöglich wurde, musste Heinz mit
kleinkrimineller Art und Weise nachhelfen.
Am Ende bekommt jeder was er verdient oder auch nicht. Das kommt ganz auf die Sichtweise an.
Ein unterhaltsamer und spannender Krimi vom Wörthersee über eine merkwürdige Beute!
***Leserunde von lovelybooks - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***
Die Pionierin
Carrie Snyder ist Kurzgeschichtenautorin und hat mit ihrem Roman
"Die Frau, die allen davonrannte" ihren erstes Buch geschrieben.
Das
Buch erscheint 2016 im btb Verlag.
Aganetha Smart gewann
als erste erfolgreiche Läuferin 1928 im 800-Meter-Lauf olympisches Gold für
Kanada. Heute ist Aggie 104 Jahre alt, lebt in einem Pflegeheim und ist
eher geistig fit, ihr Körper hat seine Kraft aufgebraucht. Sie bekommt
Besuch von zwei jungen Leuten, die ein Interview mit ihr machen möchten.
Dafür fahren sie sie an die Orte ihrer Jugend, dort hat sie viele
verstorbene Geschwister hinter sich lassen müssen. Ist sie die letzte
Überlebende ihrer großen Familie?
Aganetha ist ein einzigartiger Charakter, sie erzählt aus ihrer bewegten
Vergangenheit, von ihrer Familie, ihrem Kampfgeist und ihrem Verzicht
für die Läuferkarriere. Wenn man sie als alten Menschen kennen lernt,
erkennt man, wie sie durch ihr Leben geprägt wurde. Man erlebt mit ihr
die emotionalen Höhen und Tiefen ihrer Läuferkarriere fast real mit und
ist neugierig, wie ihr Leben sich weiter entwickelt.
Die Autorin
hat einen wunderbaren Schreibstil, der die Gefühle der Protagonisten so
authentisch einfängt, dass ich begeistert gelesen habe.
Es zeigt
die traditonellen Zwängen unterworfene Rolle der Frau in den letzten 100
Jahren, in denen sich Frauen selbst im Sport erst etablieren mussten,
um anerkannt zu werden. Die Geschichte baut dabei auf der ersten
Olympiade mit weiblichen Teilnehmerinnen in den
Leichtathletikdisziplinen 1928 in Amsterdam auf. Aganetha ist allerdings
eine fiktive Figur. Doch dank ihr wird anschaulich gemacht, welchen
Kampfgeist und welch hartes Leben diese Karriere erforderte.
Neben der interessanten Lebensgeschichte hat mich der Schreibstil
mitgerissen und auch inhaltlich wurde ich nicht enttäuscht. Wie sich
hier Spannung entwickelt, die vielen Figuren zu leben beginnen und es
dann noch eine große Überraschung am Ende gibt, ist schon für ein Debüt
meisterlich!
Man muss sich diesem Buch schon intensiv widmen,
sonst sind die zeitlichen Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart
nicht nachvollziehbar. Gerade diese Zeitwechsel geben dem Buch seinen
dynamischen Fluss. Hier geht es um die Freundschaft, Familie, Erfolg und
den Tod. Davon kann Aganetha viel erzählen, denn ihr langes Leben ist
geprägt vom Abschied von geliebten Menschen und ihren Opfern für
sportlichen Erfolg.
Was aber am meisten berührt, steht mehr oder
weniger zwischen den Zeilen. Es ist das Vergessen, wie man die eigene
Vergangenheit verdrängt, aber auch von der Nachwelt vergessen wird. Das
gibt der Geschichte einen melancholischen Anklang.
Mir erschien
dieser Charakter der Aggie sehr lebendig und der Autorin ist es
gelungen, ihn so in die Handlung und den geschichtlichen Hintergrund
einzubauen, dass es ein stimmiges Ganzes ergibt. Man glaubt, die echte
erste Goldmedaillen-Gewinnerin vor sich zu haben.
Eine interessante Figur, die das Rollenbild der Frau im Sport zeigt, aber auch die familiären Zwänge deutlich macht.
Dieses
Buch nimmt den Leser mit auf eine Reise und zeigt eine Frau, die ihren
Weg geht, egal welche Schwierigkeiten sich ihr in den Weg stellen.
***Rezensionsexemplar von vorablesen - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***
Intelligentes Hörbuch, bei dem physikalische Erklärungen, Politik und Krimihandlung aufeinandertreffen. Sprachlich der Wahnsinn!
"Der Susan-Effekt" von Peter Høeg wird in der Hörbuchversion
von Sandra Schwittau gesprochen. Die Buchvorlage aus dem Carl Hanser
Verlag erschien 2015 und das Hörbuch wurde vom Hörverlag
produziert.
Susan ist eine analytisch denkende
Experimental-physikerin und hat ein besonderes Talent. Jeder, der mit ihr
spricht, sagt die Wahrheit. Diese Gabe macht sich ein hoher
Justizbeamter zu nutze. Als ihre Kinder ein Verbrechen begehen, hilft er
Susan und ihrer Familie. Sie soll dafür ein geheimes Protokoll der
Zukunftskommission beschaffen. Während Susan danach sucht, kommen die
wissenschaftlichen Teilnehmer der Konferenz nach und nach auf
schreckliche Weise um.
Dieses Buch dreht sich um die Ausnahmefamilie Svendsen, alle sind
hochintelligent und zeigen ein Familienleben, das so anders ist als in
einer Mainstream-Familie üblich. Selbst die Gespräche mit den
16-jährigen Zwillingen erfolgen auf einem ganz anderen Level. Hier wird
mit physikalischen Formeln das Leben beschrieben, selbst für die Liebe
gilt für Susan eine wissenschaftliche Erklärung.
Diese
abgehobene Position macht die Familie für mich zu einer irrealen
Familie, die auch in einem Science Fiction Film spielen könnte. Daher
kam ich zu den einzelnen Personen auch keine Beziehung aufbauen.
Auch
Susans Ehemann, Laban Svendsen, hat dieses besondere Talent. Gemeinsam
verstärkt sich durch ihre Verbindung der "Effekt". Was im Alltag auch
ein Fluch sein kann, wird der Familie ein Rettungsanker, indem sie für
einen hohen Politiker ein geheimes Protokoll der Zukunftskommission
beschaffen soll. Im Gegenzug wird die Familie von verübten Verbrechen
während eines Aufenthaltes in Indien rehabilitiert.
Es gestaltet
sich gefährlich und schwierig und Susan erscheint als eine Art
weiblicher James Bond. Die gesamte Familie steht vor Mordversuchen und
man fragt sich, was an dieser Kommission so brisant sein könnte. Was
Susan beim Ermitteln herausfindet, ist ein Geflecht aus weltweiten
politischen Intrigen, Einflussnahme und Machtdenken und finanziellen
Gründen. Was zunächst fiktiv erscheint, wird immer mehr real und
existent in unserer globalen Existenz.
Peter Høeg stellt in
diesem Roman die Frage, wozu die Wissenschaft fähig ist und was sie
erreichen darf, auch welche Grenzen sie nicht überschreiten darf. Sein
sprachliches Talent macht aus diesen Themen einen spannenden Roman, der
mit einigen physikalischen Erklärungen überrascht. Genauso wie seine
speziellen Ausnahmecharaktere.
Dabei löst er zum Ende zwar die Verschwörung auf, die Situation der Familie klärt sich jedoch nicht völlig auf.
Dieses
Buch ist meisterhaft geschrieben, ich hatte aber so meine
Schwierigkeiten mit dem Verständnis der Zusammenhänge. Auch die
wissenschaftlichen Erklärungen sind nicht mein Interessengebiet, ich
habe ihnen dennoch interessiert gelauscht.
Bei der Hörbuchversion
hatte ich Probleme, die Personen richtig einzuordnen. Auch wenn die
Sprecherin hier einen hervorragenden Job macht. Ihr ruhiger, voller
Stimmklang ist angenehm zu hören und bringt ein gefälliges Hörerlebnis
mit sich.
Wer sich auf ein etwas schwieriges Buch
einstellen möchte, dem kann ich zu diesem Wissenschaftsthriller mit
Zukunftsvisionen raten. Sprachlich ist es ein Genuss!
***Dies ist ein Rezensionsexemplar vom Blogger-Portal - Vielen Dank für die Bereitstellung des Buches!***
Ein Garten ist Bereicherung für die Seele
In ihrem Buch Mein Garten, mein Paradies erzählt Susanne
Wiborg über ein Jahr in ihrem Garten. Dieses schmucke Kleinod trägt
eine entzückende Umschlagsillustration von Rotraut Susanne Berger und
erscheint 2016 im Insel Verlag.
Susanne
Wiborg schreibt Gartenkolumnen.
Ihr Buch ist eine geschriebene
Liebeserklärung an ihren eigenen Garten, sozusagen ihr zweites
Wohnzimmer.
Welche Freuden und Widrigkeiten ihr in einem Gartenjahr so
zu Herzen gehen, hat sie auf wunderbare Weise mit viel Liebe und Humor
zusammengefasst.
Wer selbst einen Garten hat, kann dieses Buch so richtig genießen und versteht die Begeisterung von Susanne Wiborg.
Sie
läßt den Leser Anteil nehmen an ihren Streifzügen durch ihr
persönliches Gartenjahr und beschreibt so manche Pflanze mit ihren
Eigenheiten und Vorlieben näher, erzählt aber auch einige Anekdoten über
die dort lebenden Tiere wie Eichhörnchen und Rotkehlchen und nicht zu
vergessen: ihr kleiner Terrier Erbse, der wie ein Derwisch durch den
Garten fegt und buddelt, was das Hundeherz hergibt.
Ihr Garten
ist ihr zweites Wohnzimmer, ein kleines Paradies. Dort hat sie neben
Clematis und Stockrosen auch Wein angepflanzt und freut sich über die
Pracht ihrer Rosen. Sie gibt einige nützliche Tipps für Gartenfreunde,
zeigt aber auch die negativen Seiten, ihren Kummer über die riesigen
schattenspendenden Fichten des Nachbarn, die auf ihrem Grundstück vielen
Pflanzen schlicht das Licht zum Atmen nehmen.
Wie sich ihr
Garten im Laufe eines Jahres entwickelt, welche Arbeit zu tun ist und
welche tierischen Gäste er beherbergt, weiß sie im wunderschönen
Plauderton zu erzählen. Man erlebt mit ihr die ersten Frühlingsboten,
erfreut sich an der Rosenzeit mit ihren Blush Ramblers und ihrer Tuscany
Rose und sieht im Sommer die Mauersegler am azurblauen Himmel
langsausen. Sogar dem wilden Efeu weiß sie positive Seiten
abzugewinnen.
Dieser Garten steckt voller Leben, was ihrem
Terrier Erbse wie Fernsehen für Hunde erscheinen muss. Schliesslich
ziehen auch noch Hühner ein und bringen sich mit ihren lustigen
Bewegungen und Blicken zusätzlich ein. Das weckt Interesse und man
möchte am liebsten gleich mal dort vorbeischauen und alles ansehen.
Dieses
wunderschöne Büchlein ist ein echter Genuss für jeden Gartenfreund.
Einige gelungene Illustrationen erfreuen zusätzlich und neben der
spürbaren Freude der Autorin gibt es noch nützliche Tipps und Anregungen
für Hobbygärtner.
*** Herzlichen Dank für dieses schöne Buch, ich habe es auf der
Facebook-Seite des Insel Verlags gewonen!***
Dieses wunderschöne Gartenbuch geht auch literarisch in die Tiefe!
In "Gartenlust im Frühling" beschäftigt sich Johannes Roth mit dem
Garten, farblich bereichern Fotografien von Marion Nickig das
Büchlein aus dem Insel Verlag.
Gartenlust im
Frühling:
endlich wieder Rasen mähen! Und zu Ostern Narzissen
verschenken oder den ersten Rhabarberkuchen backen. Vor Pfingsten
sehnsüchtig auf das Öffnen der roten Knospen der Päonie warten? Die
wichtigste von Johannes Roths legendären Miniaturen aus dem Garten eines
»unverdrossenen Liebhabers« gilt im Frühjahr aber dem Maiglöckchen.
(Klapptext)
Wenn die ersten Frühblüher sich im Garten zeigen, dann ist die dunkle
Jahreszeit überstanden und der Winterblues ist vorbei, es beginnt die
Zeit für die intensive Gartenarbeit. Denn wer im Sommer einen schönen
Garten haben will, muss sich früh im Jahr die Ärmel hochkrempeln und
anpacken. Da wird gegraben, vertikutiert, Pflanzen gesetzt, aber sich
auch über die ersten Blüten gefreut.
Johannes Roth unternimmt in
diesem Büchlein einen frühlingshaften Gartenspaziergang und zeigt zu 17
Themenbereichen die gärtnerischen Besonderheiten. Dabei taucht er auch
ein in literarische Abhandlungen von Ovid bis Goethe, die die Natur in
schönster Weise verewigten.
Er beginnt mit der Magnolie, zeigt
ihre bevorzugten Standplätze und geht vorbei an Maiglöckchen und
Flieder, die mit ihrem unvergleichlichen Duft die Parfumgeschäfte der
Natur darstellen.
Auch Rhabarber, der sich hervorragend zum Backen eignet, wird in einem eigenen Kapitel gehuldigt.
Weiter
geht es mit der Grundlage vieler Gärten: dem Rasen. Was liebt er und
wieviel davon, damit er immer frisch, voll und grün aussieht. Selbst dem
meist so ungeliebten Klee widmet sich Roth, um dann von einzigartigen
Päonien, schöner Azaleenpracht und Steingartenbesonderheiten zu
schwärmen. Dabei gibt er immer wieder nützliche Tipps aus dem
Gärtnerhandwerk zum besten, die man ruhig befolgen sollte. Als Abschluss
werden zwei kleine Racker vorgestellt, die aus Gärtnersicht keine
Freude auslösen. Die Rede ist von Maulwurf und Wühlmaus und was sie so
treiben und vor allem, wie man sie vertreibt!
Man hat so seine
wahre Freude an den einzelnen Abschnitten, es sind vor allem die
literarischen Anklänge, die bezaubern und die Ewigkeit der Natur in den
Vordergrund stellen.
Die gelungenen Farbfotos von Marion Nickig
unterstreichen den zauberhaften Charme dieses Büchleins und sorgen für
Freude beim Betrachter.
Mit diesem Frühlingsbuch kann man
Gartenliebhabern eine große Freude machen. Durch die schönen Fotos
wirken die einzelnen Miniaturen noch lange nach und man nimmt dieses
Buch immer wieder gern zur Hand, um noch einmal Besonderheiten in der
Pflege nachzulesen. Richtig schön und sehr handlich!
Verzicht aus Liebe
Bertholt Brecht schrieb 1944 sein Theaterstück "Der kaukasische Kreidekreis".
Die
Handlung führt zu einer Kolchose von Ziegenbauern im Kaukasus, die der
benachbarten Obstbauernkolchose ein fruchtbares Stück Land überlässt. Um
sich dafür zu bedanken führen die Obstbauern ein Theaterstück auf.
Ein
Kind aus reichem Haus wird von seiner leiblichen Mutter inmitten von
Kriegswirren verlassen. Die arme Magd Grusche kümmert sich um das Kind,
beschützt es, weil sie es wirklich liebt. Als die Mutter nach Kriegsende
zurückkehrt, will sie das Kind zurückhaben, um an sein Erbe zu kommen.
Der Streit um das Kind wird im Kreidekreis vom Dorfschreiber und damit
Armeleuterichter Azdak entschieden.
Bertholt Brecht ist ein begnadeter
Autor, der seine Leser oder das Theaterpublikum durch seine erzählenden
Stücke zum Nachdenken bringen wollte. Ihn zeichnet eine überaus einnehmende
Erzählkunst aus, die menschliche Fehler aufzeigt, den Eigennutz und die
Selbstsucht anprangert und dennoch ein großartiges Stück
Literaturgeschichte ist, dem man inhaltlich verfällt.
Die fremd
klingenden Eigennamen sind anfangs schwer zu fassen, man gewöhnt sich
jedoch schnell daran und wird mit ihnen bekannt. Der einzigartigen
Erzählung kann man sich nicht entziehen, sie ist das Herzstück dieses
gelungenen Theaterstückes, das Emotionen weckt, aufwühlt und die
Tragweite der menschlichen Art erkennen lässt.
Die Charaktere
stellen sich als Beispiele der menschlichen Gesellschaft dar, den
Zuschauern wird regelrecht der Spiegel vorgehalten.
In der Rahmenhandlung versteckt sich ebenfalls die Geschichte des Richters Azdak.
Brecht
bringt in diesem Stück seinen Wunsch zum Ausdruck, humanes Verhalten
zur gesellschaftlichen Realität werden zu lassen. Wer wirklich liebt,
verzichtet auf eigene Vorteile und gibt der geliebten Person Freiraum
und auch Schutz.
Ein unvergessliches Theaterstück, welches durch seine epische Form typisch für Brecht ist und mich immer wieder begeistert.
Klufti ist Kult, aber auch eine Figur wie von Loriot
"Schutzpatron" ist der sechste Fall für Kommissar Kluftinger des
Schreiberduos Klüpfel/Kobr. Der Band erschien 2011 im Piper Verlag.
Der
Altusrieder Burgschatz mit einer Monstranz von unschätzbarem Wert, die
Knochensplitter des heiligen Magnus enthält, soll nach einer weltweiten
Ausstellung nun ins Allgäu zurückkehren. Kommissar Kluftinger
höchstpersönlich soll für die Sicherungsmaßnahmen zuständig sein.
Schmarrn!, denkt er sich, aber schneller als gedacht, hängt er durch den
Mord an einer alten Frau mittendrin im Geschehen. Dabei hat er ganz
andere Sorgen, sein treuer alter Passat wurde gestohlen!
"Himmelarsch!" Zitat Seite 17.
Es
beginnt mit einem mysteriösen Prolog über eine Gruppierung von
Kriminellen mit Heiligennamen, die ihren nächsten großen Coup planen.
Mit
dem oben genannten Zitat, einem für den Kemptener Kommissar Kluftinger
typischen Ausspruch, springt die Handlung in die Gegenwart von Klufti.
Es ist eine Krux, er findet keinen Parkplatz für seinen geliebten grauen
Passat, der mittlerweile 390.000 km auf dem Tacho hat und von allen
belächelt wird. Als das in Diebesaugen nicht gerade luxuriöse Auto
gestohlen wird, verheimlicht er das vor seinen Kollegen und der Familie.
Es wäre doch zu peinlich, dass gerade sein Auto geklaut wäre. Nun hält
er die Augen offen nach möglichen Autodieben und muss ein wenig
tricksen, um Mittel und Wege zu finden, immer einen fahrbaren Ersatz zu
finden.
Vom ehemaligen Autoverkäufer erfährt Klufti vom sagenhaften Burgschatz, der nun in seiner Allgäuer Heimat ins Museum kommen soll.
Zufällig teilt sein Chef ihn genau für diesen Schatz als Leiter einer Sicherheits-Sondergruppe ein.
Bei
diesem Krimi habe ich wieder viel gelacht, es gibt etliche komische und
sonderbar gezeichnete Charakter, allen voran natürlich Kluftinger, der
von einem Fettnäpfchen ins andere tritt. Unglaublich, dass gerade dieser
trottelig wirkende Mann in seinen Ermittlungen in den entscheidenden
Momenten den richtigen Riecher hat und die Täter dingfest macht. Er hat
außerdem das Herz am rechten Fleck und so kann ihm eigentlich niemand
böse sein, wenn er mal wieder verbal über die Stränge schlägt und
Gerüchte in die Welt setzt, die vorne und hinten nicht stimmen.
Seine Mitarbeiter kennen das und nehmen seine Äußerungen und Ansichten Augen rollend hin.
Trotz
der manchmal unseriös wirkenden Ermittlungstruppe, verbinden die
Autoren ihre Figuren unterhaltsam und durchaus logisch in einen Fall,
der die verschiedenen Vorgänge geschickt eint.
Dieser
Krimi zeigt viel Allgäuer Atmosphäre, unglaublichen Humor und einen
authenisch konstruierten Fall. Man hat die Personen bildhaft vor Augen
und meint im Fall von Kluftis erstem Flug oder seinen Golferlebnissen,
einem Sketch von Loriot zu folgen.
Klüpfel und
Kobr haben mal wieder ein echtes Lesevergnügen geschrieben, bei dem sich
Humor und Krimihandlung großartig ergänzen. Klufti bleibt sich selbst
wunderbar treu und das ist ein toller Verdienst der Autoren.
Trommelwirbel...
Die Gewinner der 2. Buchverlosung sind nun ermittelt!
Es haben 15 interessierte Leser mitgemacht und ich habe mich über eure rege Teilnahme sehr gefreut, auch einige neue Follower habe ich gewonnen und das ist toll!
Es konnten leider nur drei von euch gewinnen, aber vielleicht ist es euch ein Trost, dass ich schon bald wieder eine neue Gewinnaktion starte! So mache ich euch eine Freude und bekomme selbst wieder neuen Platz für Buchnachschub.
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Doch nun will ich euch nicht länger auf die Folter spannen!
♥ HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ♥
an die Gewinnerin von "Märchenblut"
♥ sunshine (Ira)
an die Gewinnerin von "Hugo & Leberkäs"
♥ Bambisusuu
an die Gewinnerin von "Als meine Schwestern das Blaue..."
♥ Susanne Weinsanto
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Ich gratuliere und wünsche euch viel Spaß mit eurem Buch!
Bitte meldet euch bei mir per Kommentar und teilt mir eure Adresse mit!
Das jeweilige Buch macht sich dann auf den Weg zu euch.
Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag,
♥ herzlichst Sommerlese! ♥
Tiefgründiger Roman zwischen Familientradition und Moderne
Der Roman "Die Eismacher" von Ernest van der Kwast erscheint 2016 im btb Verlag.
In
den Dolomiten liegt das Tal der Eismacher. Seit Generationen wird hier
dieses Handwerk und seine speziellen Rezepte gepflegt und in den
Familien weitergegeben.
Im Frühjahr ziehen die Eismacher dann fort
und erleben harte und lange Arbeitstage bei der Eisherstellung und im
Verkauf im jeweiligen Sommerquartier. So zieht auch Guiseppe Talamini
mit seiner Familie Jahr für Jahr nach Rotterdam, wo sie ein kleines
Eiscafé betreiben.
Eigentlich soll der älteste Sohn der
Talaminis, Giovanni, den Betrieb übernehmen, doch er bricht mit der
Familientradition, studiert lieber Literatur und wird ein berühmter
Poetry Festival Direktor.
Sein kleiner Bruder Luca aber, hält dafür pflichtbewusst die Familientradition aufrecht und übernimmt den Betrieb.
"Es gibt Dichter, die in die dunkelsten Regionen ihrer Seele
hinabsteigen und nicht zurückkehren, und es gibt Dichter, die dem Licht
zustreben, dem wahren Glück." Zitat Seite 272
Dieser
Roman unterhält, überrascht und erzählt. Dabei gibt es humorvolle
Szenen, nachdenklich machende Begebenheiten und auch Überraschungen, die
dem Inhalt eine spannende Note verleihen.
Der Grundgedanke dreht
sich um Giovannis Leben. Er beschreibt seine Familie, erklärt seine
Gedanken und Beweggründe und sucht zwischen Familientradition und
Moderne Protagonist seinen Weg. Als er sich für eine literarische
Karriere entscheidet, ist das auch mit dem Verlust seiner Jugendliebe
verbunden. Von nun an gilt seine Liebe einzig den Büchern und der
Poesie. Er jettet durch die Welt der poetry festivals und sein Vater und
Luca verzeihen ihm seinen Ausbruch aus dem Familienbetrieb nicht.
Das Familienleben der Talaminis wird im Roman mit einigen Zeit- und Handlungssprüngen abgehandelt.
Es
beginnt mit der fraglichen Demenz des Vaters Guiseppe, der sich im TV
in eine deutsche Hammerwerferin verliebt. Trotz all der Tragik wirkt in
diesem Abschnitt eine Art von Humor mit, der aber im weiteren Verlauf
einer schwermütigen Stimmung weicht.
Die liebevolle und
ausführliche Beschreibung der Zubereitung von Eis, der Geschmack und das Schmelzen auf der Zunge und die Aufzählung der
vielfältigen Sorten sind besonders gut gelungen. Es wird deutlich, wie viel
Ideenreichtum, Probiereifer und Arbeitskraft für die Herstellung und die
Verfeinerung der Rezepte nötig ist. Luca revolutioniert die
althergebrachte Eismacherszene, indem er neuartige Eissorten kreiert.
Von altbekannter Vanille und Zitrone geht er über zu Grappasorbet und
anderen ausgefallenen Sorten.
Giovanni beschreibt das Eis als
Schneekristalle von bezaubernder Schönheit. Das ist aus seiner Sicht die
poetische Umschreibung, der man seine Liebe zur Sprache anmerkt.
Wir
begleiten Giovanni zu seinen Literatur-Festivals. Sein Lebensweg macht
deutlich, Lyrik und Dichtkunst gehören mehr zu seinem Leben als die
Eismacherei seines Bruders. Er zeigt die Welt der Verlage, den großen
Druck auf Erfolg im Literaturwesen und die Schwierigkeit, auf diesem
Markt Bestseller abzuliefern.
Giovanni und sein Bruder leben in
zwei völlig verschiedenen Welten und so distanzieren sie sich immer mehr
voneinander, auch verbal herrscht zwischen ihnen Funkstille.
Im Zitat Seite 180 sagt Giovanni über Luca: "Seine Welt war das Eiscafé, meine begann dort, wo die Terrasse aufhörte."
So
dreht der Roman seine Runden, bezieht sich auf familiäre Themen wir
Liebe, Leid und Alltagsleben, bis ein völlig überraschendes Anliegen von
Luca an Giovanni den Leser aufrüttelt. Diese Wendung bringt neuen
Schwung in die Handlung. Es wird spannend und man wird neugierig, wie
dieses Problem familiär gelöst wird.
Mich haben die
Einblicke in diese Familie und besonders in die Eisherstellung sehr
interessiert, ich hatte dabei die Eisdynastie meiner Kindheit vor Augen.
Auch hier kamen Jahr für Jahr immer wieder junge, neue
Familienmitglieder im Sommer hinzu, die sich alles sehr ähnlich sahen.
Die
Ausarbeitung des poetischen Teile zeigt einige Einblicke in die Welt
der Dichter und Poeten. Es zeigt sich eine ganz eigene Welt, die so fern
und entrückt ist vom harten Alltag der Eismacher.
Dieser
Roman verspricht beim Anblick des Covers eine leichte Sommerlektüre,
man erhält jedoch ein poetisches und recht tiefgründiges Buch mit vielen
Facetten. Ein Werk mit vielen schönen Bemerkungen und der umfassenden
Ansicht einer italienischen Familie.
***Rezensionsexemplar von vorablesen - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***
Witzig, unterhaltsam und herrlich, wie Opas und Enkel eine positive Symbiose eingehen!
"Ein Baby und zwei Opas" ist der Debütroman von "Angela Ochel", der im "Aufbau Taschenbuchverlag" erscheint.
Wilhelm
(73) ist total überfordert, das sieht Finn (1 1/4) sofort. Weder wusste
sein Opa, dass er einen Enkel hat, noch scheint ihn die Aussicht, auf
ein Baby aufpassen zu müssen, sonderlich zu freuen. Finn dagegen
findet's prima. Als dann noch der Opa väterlicherseits, Alt-Hippie
Gunnar, anreist und helfen will, ist das Chaos vorprogrammiert und der
Wettstreit eröffnet: preußisch-korrekt gegen bio, Stadt gegen Land,
Frühförderung gegen Selbstverwirklichung. Doch dann machen Finns Eltern
Ärger, und plötzlich müssen alle zusammenhalten. Ob das gut geht?
(Klappentext)
Dieses Buch ist eine heitere, vielleicht etwas überzogene Geschichte aus
dem Alltag eines Babys und seiner Aufpasser. Wer selbst Kinder hat,
wird bei vielen Szenen vergnügt schmunzeln und sich dabei an eigene
Erlebnisse erinnern. Wer selbst Enkelkinder hat, wird eine ganz
besondere Freude daran haben.
In diesem Buch ist der kleine Finn
der Erzähler, das macht die Sache sehr lustig. Man sieht die Welt ein
wenig aus der Kinderperspektive, wobei Finn allerdings schon sehr reif
für sein Alter zu sein scheint.
Es wird schnell klar, dieser
Enkel tut seinen Großvätern einfach nur gut. Zwar geraten sie in einen
Wettstreit, wer den Kleinen mehr verwöhnt oder ihm die größere Freude
macht, doch das ist total witzig und man muss es auch als realistisch
einstufen. Schließlich sind die Großeltern immer diejenigen, die die
Enkel am meisten verwöhnen. Dabei gefällt mir die Tatsache, dass die
Opas durch Finn am Leben wieder intensiv teilnehmen. Für Finn vergessen
sie ihr sogar ihr Alter, ihr Rückenleiden und aus der Eifersucht auf den
anderen Opa wird schliesslich eine innige Freundschaft. Denn es ist
eine neue Liebe ist in ihr Leben getreten: ihr gemeinsames Enkelkind.
Dabei werden sie von Kinder-erfahrenen-Frauen unterstützt, die
Haushälterinnen der Opas sorgen für eine angemessene Versorgung des
Kleinkindes und sie versuchen die Männern mit Babyschwimmen und
Kinderturnen zu beschäftigen.
Finn erscheint wie gesagt
manchmal etwas überreif, aber dennoch sind seine Bemerkungen niedlich
und was er alles beobachtet und begreift, macht Spaß zu lesen. Gerade
das Verhalten der Erwachsenen kommentiert er aus seiner kindlichen
Sichtweise mit erstaunlichen Bemerkungen.
Schön ist an dieser
Geschichte, dass hier nicht nur die heile Welt vorgegaukelt wird,
sondern auch Probleme in der Familie aufziehen, die nur durch einen
engen Zusammenhalt der Mitglieder gelöst werden.
Zum Abschluss des
Buches gibt es 10 "Pflegetipps für werdende Opas“, die zeigen, wie man
Opas sinnvoll pflegt und nutzt. Diese Tipps und Tricks sind ebenfalls
sehr lustig angelegt.
Dieses Buch ist etwas schräg,
humorvoll und eine lockere Lektüre, die die Welt ein wenig aus
Kinderaugen betrachten lässt. Man kann schmunzeln, einiges
wiedererkennen und sich an die eigene Zeit mit Kleinkindern
zurückerinnern. Großeltern werden vielleicht die meiste Freude an diesem
Buch haben.
***Buchverlosung auf lovelybooks - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***
Bücherpost und Urlaubsbilder
Als ich vom Nordseeurlaub aus Sankt Peter-Ording heimkehrte, erwartete mich ein Stapel Umschläge, die mein Leseherz natürlich höher hüpfen ließen. Buchpost ist doch die schönste Post!
Auf den Krimi "Fränkische Vergeltung" hatte ich schon vor meinem Urlaub gehofft, nun ist er auch schon gelesen und meine Rezension habe ich heute eingestellt.
Das Debüt von Angela Ochel ist aus der Sicht des Babys Finn geschrieben. Zum Lachen das Ganze, das kann ich jetzt schon mal versprechen.
Diese beiden gebundenen Bücher aus dem btb Verlag habe ich schon mit Freude und Spannung erwartet. "Die Eismacher" sind ein Rezensionsexemplar von vorablesen, dass sich ewig Zeit gelassen hat. Vielleicht war es für Eis schlicht zu kalt! *grins In Wahrheit war es ein Fehler des Verlages, dort ist beim Versand etwas schief gegangen. Doch nun ist dieses schöne Buch ja endlich bei mir angekommen und ich lese auch schon fleissig darin.
Den Roman von Carrie Snyder habe ich mir als Monatsleserin bei vorablesen ausgesucht. Dieses Buch muss sich jetzt in die Warteschleife einreihen.
Nun noch zum Abschluß ein paar Urlaubsimpressionen. Es war doch zu schön an der See und da sollt ihr auch etwas zu sehen bekommen.
Sehen die Rosen nicht wunderschön aus?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie Wolken, Licht und Sonneneinstrahlung die Schatten und Sandfarbe an der Nordsee unterschiedlich wirken lassen. Es erinnert mich an den Roman "Das Meer in Gold und Grau" von Veronika Peters. Vielleicht stelle ich euch mal die Rezension dieses Buches noch ein. Ich habe es vor ein paar Jahren geliebt.
Seehunde haben wir natürlich auch gesehen. Diese Tiere liegen ganz friedlich im Hafen von Tönning und erfreuen große und kleine Besucher.
Moin, moin, meine Lieben!
Herzliche Grüße
eure Sommerlese!
PS: An meinem Gewinnspiel kann man noch bis Samstag teilnehmen. Wer noch ein Buch für seinen Urlaub gewinnen möchte, schaut bitte hier mal rein!
Anmerkung: Die Skulpturen der Seehunde sind als Auftragsarbeit
zum 60jährigen Bestehen des Vereins „Runder Tisch Tönning e. V.“ vom Künstler und Bildhauer Ernst Paulduro geschaffen worden.