Montag, 4. April 2016

Stirb ewig - Peter James

Ein Wettlauf mit dem Tod 

Peter James, britischer Film-Produzent, schrieb seinen Thriller Stirb ewig im Jahre 2005. Es ist der 1. Band der Inspektor Roy Grace Reihe, die im Fischer Verlag erscheint. 

 

Als Junggesellenabschied bekommt Michael Harrison von seinen Freunden die Revanche für seine fiesen Streiche. Sie legen ihn in einen Sarg und wollen ihn für ein paar Stunden auf einem Acker begraben. Doch nach erfolgtem Verscharren ereignet sich ein Unfall, den die Freunde mit ihrem Leben bezahlen. Außer ihnen weiß niemand von diesem schrecklichen Beerdigungs-Plan. Die Braut ahnt nichts und ist außer sich vor Sorge.  



"Haaalloooo, hört mich jemand?"

Diese Rufe Michaels haben bei mir schon fast panikartige Angst ausgelöst. Ich habe ein wenig  Klaustrophobie und daher war dieses Buch schon eine echte Herausforderung für mich.

Denn die beklemmenden Gefühle Michaels in seinem engen dunklen Grab beschreibt Peter James so authentisch, dass beim Lesen eigene Ängste aufbrechen. Der Leser erlebt Michaels Angst und Überlebenskampf direkt mit.
Die verschiedenen Phasen des Begrabenen kann man nicht besser darstellen. Anfangs zeigt Michael lediglich Erschrockenheit und wundert sich über die Situation, in die man ihn gebracht hat. Dann kommt die Wut hinzu. Er hat aber noch Hoffnung. Aber je länger er in der vertrackten Situation ausharren muss, umso resignierter wird er. Doch sein Lebenswille verlässt ihn nicht und er mobilisiert seine letzten Kräfte. Mit einem Walkie-Talkie hält er Kontakt zur Außenwelt. Doch sein Kontakt mit dem hirngeschädigten Jungen Davey bricht ständig ab. 


Die Suche der Polizei nach dem Verschwundenen und die Befragung bringt immer wieder neue Ansatzpunkte, der Autor reduziert den Thriller auf die wesentlichen Handlungen. Es gibt keine sozialen Hintergründe der Ermittler, die das Buch auflockern, der Thriller ist knallhart durchgezogen.

Wem nutzt das unerwartete Verschwinden oder der Tod von Michael? Diese Frage wird sehr spannend entwickelt, denn einige Vertuschungsversuche machen es dem Leser schwer, den Täter zu erkennen.

Die Story liest sich flüssig und wird durch verschiedene Orts- und Personenwechsel sowie inhaltlichen Wendungen immer auf einem konstanten Spannungslevel gehalten.

Wenn es zum Ende hin nicht so viele unnötige Zwischenfälle der Protagonisten gegeben hätte, wäre es für mich ein 5-Sterne-Buch geworden.


Ein toll inszenierter Thriller mit einer unglaublich nervenaufreibenden Spannung und einer Handlung, die in die menschlichen Beweggründe für so eine Tat schauen lässt. Echt gruselig!
 
 

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