Sonntag, 17. April 2016

Das Haus der Schwestern - Charlotte Link

Für mich nur ein mittelmäßiger Roman von Charlotte Link

Charlotte Link schrieb den Roman "Das Haus der Schwestern", der 2010 im Blanvalet Verlag erschien.


Zu Weihnachten verreist das deutsche Ehepaar Barbara und Ralph Amberg, beide sind Juristen. Es geht in ein einsames Farmhaus im Hochmoor von Yorkshire und schon in der ersten Nacht schneien sie ein und sind von der Außenwelt abgeschnitten. Barbara findet zufällig ein Manuskript, das im Haus versteckt war. Geschrieben hat es Frances Gray, die frühere Besitzerin von Westhill. Frances war recht fortschrittlich und politisch engagiert und schildert ihren eigenen Werdegang, ihre Familie und unglückliche Liebe. In der Ehe der Ambergs kriselt es, Barbara verbeisst sich in das Manuskript und die verdrängten Probleme der Eheleute treten an die Oberfläche. 
 


Dieser Roman ist im typisch fesselnden Charlotte Link-Schreibstil gehalten, der trotz der über 600 Seiten spielend über die Geschichte hinweg trägt. 

Die Rückblenden zur Lebensgeschichte der Gray-Schwestern haben mir sehr gut gefallen. Es ist eine historische Reise, die schonungslose Einblicke in die Zeit der Weltkriege und in die Frauenbewegung in England ermöglicht. Frances schliesst sich den Suffragetten an, die für das Frauenwahlrecht kämpften. Auch die quälenden Erinnerungen von überlebenden Soldaten an ihre Kämpfe im ersten Weltkrieg werden deutlich beschrieben. 


Hier offenbahren sich folgenschwere Schicksalsschläge in Frances Grays Leben. Man erlebt eine andere Generation hautnah mit und erlebt, unter welch schwierigen Umständen Frances damals schon fortschrittlich gedacht und sich durchgesetzt hat.

Angeblich identifiziert sich Barbara mit Frances, ich konnte jedoch keine gemeinsamen Punkte erkennen. Barbaras Verhalten wirkt einfach nur haarsträubend und irrational. Der wesentliche Bezug der Frauenfiguren miteinander fehlt mir leider.



Wer Familiengeschichten aus dem 20. Jahrhundert Englands mag oder Charlotte Link Romane gerne liest, dem ist das Buch zu empfehlen.  



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