Krimi im ruhigen Fahrwasser der Spree
Der Krimi "Spreewaldtod" ist der 2. Fall für Klaudia Wagner von Autorin Christiane Dieckerhoff und erscheint 2017 im Ullstein Verlag.
Als im Spreewald ein junger rumänischer Erntehelfer erschlagen aufgefunden wird, vermutet man dahinter zunächst einen ausländerfeindlichen Hintergrund. Schliesslich wurde er zuletzt bei einer Prügelei mit Ortsansässigen gesehen. Klaudia Wagner macht sich gemeinsam mit ihrem verhassten Kollegen Demel an die Ermittlungen. Der Fall führt sie inmitten von Gurkenbauern und auch unter den Erntehelfern war nicht alles problemlos wie es auf den ersten Blick den Anschein hat.
Gurkenkönig
Dieses ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen, auch wenn mir der Erzählstil und die sehr detailgetreue, bildhaft schöne Beschreibung der Landschaft und Flussansichten absolut gefallen hat, so hatte ich doch meine Probleme mit den personellen Verknüpfungen der Kommissarin Klaudia. Scheinbar fehlen mir Informationen aus dem Vorgängerband, die Klaudias gesundheitliche Probleme mit Tinnitus und zeitweiligen Angstattacken für mich nachvollziehbar machen.
Dennoch konnte ich schnell in die Handlung eintauchen, die Ermittlungen erfolgen nicht von Schreibtisch aus, sondern bei den Befragungen gehen die Ermittler direkt vor Ort und lernen so das Umfeld der Zeugen und Anwohner kennen. Das ist auch im Sinne des Lesers. Klaudia hat sich nach ihrem Wechsel vom Ruhrpott ins beschauliche Lübbenau langsam an ihr Umfeld gewöhnt, Freunde hat sie nur wenige und so freut man sich, dass sie mit ihrem anfangs verhassten Kollegen Demel zusammen arbeitet und sie sich immer mehr aneinander gewöhnen. Gemeinsam wachsen sie zu einem Team zusammen und unterstützen sich gegenseitig.
Die Handlung verläuft eher ruhig, die Beziehungen der Beteiligten sind ziemlich undurchsichtig, es ist Korruption im Spiel und auch die Situation unter den rumänischen Erntehelfern ist nicht eindeutig.
Als ein weiteres Opfer erschossen wird, wird die Tätersuche immer brisanter. Ein Mitraten wurde für mich erschwert, denn ich hatte lange Zeit die Personen nicht alle vor Augen. Als dann auch noch von oben herab bestimmte Personen polizeilich nicht näher befragt werden durften, konnte ich mir lange keinen Reim darauf machen. Solche Inhalte erschweren das Verständnis und hindern leider den Spannungsaufbau.
Der Krimi lässt inhaltlich gesehen noch offene Ansätze für eine Weiterführung der Reihe auf die man gespannt sein kann. Wer den Spreewald kennt, wird sich in diesem Krimi gut zurechtfinden und besonders die Gurkenverarbeitung wird gut vorgestellt. Ansonsten hätte ein wenig mehr Spannung dem Krimi gut getan.
***Herzlichen Dank an den Ullstein Verlag und an vorablesen für das Zuschicken des Rezensionsexemplares!***
Hallo Barbara
AntwortenLöschenIch habe dich getagt: Hier
Liebe Grüße,
Gisela
Das Buch werde ich auch bald lesen. Möchte aber zuerst den Vorgängerband leesn und so wie du schreibst ist das wahrscheinlich auch besser.
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