Dienstag, 27. Oktober 2015

Siddharta von Hermann Hesse

Ein ganz beeindruckendes philosophisches Werk

Lebensgeschichte eines Suchenden

 

Hermann Hesse begab sich mit seinem indisch angehauchten Werk Siddharta 1922 auf eine Suche nach dem inneren Frieden des Menschen. Meine Ausgabe stammt von 1974 und erscheint im Suhrkamp Verlag. [Werbung]


Siddharta, ein junger Mann aus Indien, macht sich mit seinem Freund Govinda auf, um Erkenntnis über das Leben zu erlangen. Sie besuchen die asketisch lebenden Samanas, doch diese Lebensform bringt sie nicht weiter.
Sie treffen auf Gautama Buddha, den Erhabenen und Govinda wird ein überzeugter Jünger Buddhas, während Siddharta keine Erfüllung in dessen Lehre findet.

Auch ein ausschweifend geführtes weltliches Leben bringt ihn seinem Ziel nicht näher. Liebeskunst, Geld und Macht erfüllen Siddharta nicht. Es macht ihn leer und lebensmüde. Erst am Ufer eines Flusses beim Fährmann Vasudeva lernt er den ewigen Wandel des Lebens begreifen, der ihm zeigt, wie aus Vielfalt erst eine gesamte Einheit entsteht.   


 Vor vielen Jahren habe ich dieses Buch erstmalig gelesen und war sofort fasziniert von dieser schönen Sprache und dem hohen inhaltlichen Anspruch. Doch erst mit höherem Alter vermag ich das Gelesene aus Hesses Sicht zu verstehen.
Dieses Büchlein ist zwar nur gut über 100 Seiten stark, aber der Inhalt hat es in sich. Der Text wirkt so leichtfertig und schön dahingeschrieben, obwohl der Sinn tiefgründig und nachhaltig wirkt. Man muss sich Zeit nehmen und den Sinn sich entfalten lassen, dann kommt die Botschaft auch im eigenen Inneren an.

Es ist eine unglaubliche Kraft und Freude, die das Buch zu geben vermag. Man wird nachdenklich und vergleicht Erfahrungen des eigenen Lebens mit der Geschichte Siddhartas. Erst wenn man selbst etwas Bestimmtes erfahren hat, kann man verstehen und dann erst richtig glauben.


Siddharta ist eines der schönsten tiefsinnigsten Bücher, das den Leser mitnimmt auf eine Reise zu sich selbst. Nicht durch religiöse Lehren erkennt man den Sinn und die eigene Zufriedenheit im Lebens, sondern das Annehmen des Gegebenen und die eigene geistig erlebte Erfahrung gibt inneren Frieden und macht ein erfülltes Leben aus.

 

Ein Buch, dass sich mit fernöstlichen Kultur und Religion beschäftigt und geeignet ist für Menschen, die im Umbruch sind und dem Rätsel des Lebens auf die Spur kommen wollen. Aber auch wunderbare Lektüre nur so zum Geniessen, Erfahren und Erfreuen unbedingt zu empfehlen.

 

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