Freitag, 30. September 2016

Staats´ Geheimnisse - Stephan Staats

Mediterrane Rezepte und exclusive Einblicke in das Leben an Bord von Luxusyachten sorgen für Weltenbummlerflair

 

Das Buch "Staats´Geheimnisse" von Stephan Staats, der als Koch auf Luxusyachten angeheuert hat, erscheint 2016 als dicke Luxusausgabe im Becker Joest Volk Verlag

Stephan Staats fährt seit Jahren als Koch auf Luxusyachten über die Weltmeere und erfüllt seinen Auftraggebern sämtliche kulinarischen Wünsche. Dabei ist die Arbeit alles andere als ein normaler 8-Stunden-Job, hier gilt es über Monate ohne freien Tag gut und gerne bis an die 20 Stunden täglich zu arbeiten. Natürlich ist die Bezahlung gut, die Bedingungen trotz der exotischen Ziele aber beengt und ohne persönlichen Freiraum.
Fremde Kollegen, extreme Witterungsbedingungen mit Sturm und schwierige Situationen machen das Leben an Bord zu einem abenteuerlichen Erlebnis, um das man ihn nicht beneidet.

Dabei verrät er seine landestypischen Rezepte aus den Ländern rund ums Mittelmeer, die er für Ölscheichs, russische Oligarchen, Musiker, Hollywood-Regisseure und -Schauspieler sowie Wirtschaftsmagnaten gekocht hat.  




Zum Buch an sich: 
 
Es ist schon ein kompaktes Buch in einem stabilen Hardcover, mit Maßen von 24 x 28 cm und einen stattlichen Gewicht. Nicht gerade ideal für die Küchenarbeitsfläche, aber schon sehr imposant.
Private Fotos, Illustratuonen und kurze Storys von Stephan Staats wechseln sich ab mit den beigefügten Rezepten und den dazugehörigen ganzseitigen Foodfotos von Hubertus Schüler, dem hier ein großes Lob gebührt.
Diese Mischung unterhält und sorgt für vielseitige Einblicke in das Leben an Bord einer Schiffsküche.
Ein Index am Ende des Buches gibt Auskunft über die vorhandenen Rezepte.

Zu den Rezepten:

Es befinden sich im Buch rund 120 Rezepte größtenteils aus der mediterranen Küche, aber auch aus der arabischen Küche.

Der Aufbau der Rezepte ist übersichtlich und mit weißer Schrift auf türkisem Grund sehr schön gestaltet.

Zubereitungszeit, Originalname des Gerichts und die deutsche Übersetzung, eine kurze Einleitung über das Gericht und die benötigten Mengenangaben für 4 Personen, sowie die Zubereitung und Abwandlungstipps sind überschaubar und verständlich gemacht.

Frankreich und Monaco:
- Brioche
- Quiche Lorraine
- Macarons 
- Selleriepüree mit Merguez und Jacobsmuscheln

Spanien, Portugal, Balearen, Kanaren:
- Aioli
- Ceviche
- Albóndigas
- Papas Arrugadas con Mojo picón
- Gambas al Ajillo
- Sangría 

Italien, Korsika, Sardinien, Malta:
- Mascarpone (selbst herstellen)
- Focaccia
- Pesto
- Pasta Teig
- Polenta mit Steinpilzen
- Risotto mit Meeresfrüchten
- Oktopus-Eintopf

Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien:
- Tarator (Gurkensuppe)
- Cevapcici
- Pistazien-Baklava

Griechenland, Türkei, Zypern:
-  Dolmades (gefüllte Weinblätter)
- Bauernsalat
- Spanolatkes (Spinat-Feta-Rösti)
- Möhren-Kreuzkümmel-Dip

Ägypten, Libyen, Marokko, Algerien, Tunesien:
- Tahini-Rote Bete Dip
- Humus
- Khabza bil Ashab (Kräuterbrot)
- Harissa
- Leblebi (Kichererbsensuppe)

Israel, Gazastreifen, Syrien, Libanon:
- Challah (Hefebrot zum Sabbat)
- Shorabit (Linsensuppe)
- Taboulé
- Makdons (eingelegte Auberginen)
- Pita-Brot
- Baba Ganoush (Auberginendip)

Dieser Rezeptteil ist wirklich vielseitig, lecker und abwechslungsreich und zeigt viele gute Standardrezepte, dieman auch gut in der eigenen Küche zubereiten kann.
Stephan Staats zeigt darüber hinaus noch die Möglichkeiten auf, selbst Balsamico-Creme, Joghurt und auch Mascarpone herzustellen. Diese Tipps sind wirklich toll.





Zu Staats´ Geheimnissen:

Der Autor gibt 15 kleine Anekdoten zum besten und erzählt aus seinem Arbeitsleben an Bord von Yachten reicher Bootseigner und deren Gästen, aber auch inmitten einer vielköpfigen Crew, die aus aller Herren Länder stammen. Nicht immer ist das Arbeiten harmonisch, es gibt viele Charaktere, die halt Seeleute sind und einen rauhen Ton anschlagen.
Er berichtet auch über die Arbeitsbelastung, die weit über eine 40- Stunden Woche hinaus geht und ihn bis an die Belastungsgrenze fordert.
Auch über die dekadente Lebensweise dieser Superreichen und Schönen macht er sich so seine Gedanken, wenn beispielsweise Lebensmittel verschwendet werden und schon mal Kaviar im Wert von 70. 000 Euro eingekauft wird.
Es wundert nicht, dass Staats zwischendurch mal arbeitslos war, ihm in Lebenskrisen der Alkohol der beste Freund wurde und er bei starker See Lebensängste litt. Doch das hohe Einkommen und die
Abenteuerlust zieht ihn jahrelang über die Meere der Welt.


Dieses Buch taucht ein in eine Welt voller Superlative, begleitet mit leckeren Gerichten und Rezepten und veranschaulicht das harte Leben an Bord der größten Luxusyachten dieser Erde. Weltenbummler können hier vom Sofa aus in die weite Welt blicken und in die Küchen des Mittelmeerraumes. Als wunderschönes Geschenk finde ich dieses Buch sehr gelungen.



*** Herzlichen Dank für dieses Buch, dass ich mir als Prämie für meine gesammelten Punkte auf Vorablesen aussuchen durfte. ***



Freitags-Füller # 7

Es ist wieder Zeit für den Freitags-Füller!



 

Dies ist ein Projekt von Barbara auf  Scrap-Impulse

Ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen.

 

 

1. Gestern abend war es schon richtig herbstlich mit Wind und herumfliegenden Blättern.

2. Ein paar Freunde werde ich am Sonntag sehen.

3. Was ist schlimmer, langweilige Bücher oder uninteressante Filme?
4. Die Herbstdeko findet man bald überall auf der Strasse, Kastanien, Eicheln und bunte Blätter.

5. Kochen, Mails checken und mein Blog ist Teil meiner täglichen Routine.


6.  Wenn ich durch meine Nachbarschaft laufe, fühle ich mich durch die vielen bekannten Gesichter gleich heimisch.


7.  Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf eine schöne Chorprobe und danach ein Glas Wein, morgen habe ich aufräumen der Bücherecke geplant und Sonntag möchte ich liebe Freunden zu Besuch haben!


Oh je, der Sepember ist schon fast vorbei und die dunklere Jahreszeit beginnt! Einerseits freue ich mich auf kuschelige Sofaabende, andererseits vermisse ich jetzt schon die wärmende Sonne und die grüne und bunte Natur.

Wie geht es euch beim herannahenden Jahreszeitenwechsel? 

Herbstliche Lesegrüße
Barbara!

Donnerstag, 29. September 2016

Top Ten Thursday # 11





Jede Woche wird eine neue Top Ten Liste aus Büchern zusammengestellt. 

Die Themen dazu gibt es bei  Steffis Bücher Bloggeria.


Die Aufgabe für diese Woche lautet:


10 Bücher von deiner Wunschliste 



Diese Reihe finde ich total gelungen, es fehlen mir noch die Bände 4 und 5. 





 








Es spielt im Alten Land und zeigt das Leben dort. Viele Leserinnen haben davon geschwärmt und ich glaube, es könnte mir auch gefallen. 















Pferde stehlen von Per Petterson:

Ein kleines Haus am See und seine Hündin versprechen ihm neues, friedliches Glück, doch ein Nachbar weckt traurige Erinnerungen an einen schrecklichen Vorfall vor über 50 Jahren. Der Autor Per Petterson ist ebenfalls Norweger und verzaubert uns mit seiner klaren, schlichten Sprache, die perfekt in dieses Landschaftsbild passt.












Joe Fischler schreibt spannende Krimis mit tollen Figuren. Bei den ersten beiden Bänden Veilchens Feuer und Veilchens Winter fand ich den Wortwitz und die Handlung klasse und bin gespannt auf den nächsten Fall. Es gibt dazu demnächst eine Leserunde auf lovelybooks.













Von Aude Le Corff habe ich 2014 begeistert ihr Debüt "Bäume reisen nachts" gelesen. Ich mochte ihren Schreibstil sehr und war total verzaubert von der Geschichte. Nun möchte ich auf dieses Buch lesen.













Dieses Buch soll eines der schönsten Bücher im Herbst sein. Bodo Kirchhoff schreibt poetisch über das Leben.












Es geht um eine traurige Liebesgeschichte. Die Autorin Dorit Rabinyan erzählt von der unmöglichen Liebe einer Jüdin und eines Palästinensers.

 










Band 10 Abendruh (ohne Bild, wegen Veröffentlichungseinschränkungen) und Band 11 Der Schneeleopard von Tess Gerritsen
Die Thriller der Autorin haben Suchtpotenial und kommen blutig, aber fesselnd daher. 


Und schon sind die 10 Bücher zusammen, dabei wäre ich durchaus noch in der Lage, weitere Wünsche zu äußern. :-)

Wie sehen denn eure Listen aus?  

Dienstag, 27. September 2016

König Laurin - THiLO

Rittergeschichte mit Sagenursprung modern und unterhaltsam umgesetzt!

 

"König Laurin" ist das Buch zum gleichnamigen Familien-Kino-Highlight, das mit dem "Weißen Elephanten" und dem "Goldenen Spatz" als bester Kinderfilm des Jahres 2016 ausgezeichnet wurde. Der Autor THiLO schrieb bereits mehrere Drehbücher für Funk und Fernsehen. Das Buch ist für Kinder ab 8 und erscheint im Ravensburger Verlag.


Theodor, der Sohn des großen Königs Dietrich, ist viel zu klein für sein Alter. Trotz Streckbank wird er nicht größer, das macht seinem Vater großen Kummer, denn so kann Theo kein echter Ritter werden.
Als Theo dem geheimnisvollen Zwergenkönig Laurin begegnet, merkt er bald, dass auch Kleine Großes vollbringen können. Als das Königreich in großer Gefahr ist, beweist Theodor Stärke...



 

 "Unheil lag in der Luft. Es war tiefste Nacht. Blau-schwarze Gewitterwolken hatten sich an den Spitzen der Berge verfangen und immer weiter aufgetürmt. Der Wind heulte durch die Täler." 


Was mit einen richtigen Gewitter beginnt, wird schliesslich ein tolles Kinderbuch, ein Heldenepos für Kinder, wo die Kleinen am Ende die Gewinner sind.

Ewig hört Theodor von seinem Vater, König Dietrich, wie klein er ist und dass nur Großes gut ist.
Auch sein Vetter Wittich ärgert ihn damit und deswegen nimmt Theodor die Toutur der Streckbank auf sich, doch trotz dieser Qualen wird er einfach nicht größer. Als er auf den in die bleichen Berge verbannten Zwergenkönig Laurin trifft, beginnt für ihn ein großes Abenteuer und Theo tritt zu seinem ersten Ritterturnier an.



Die Grundlage dieses tollen Kinderbuchs ist die Südtiroler Sage um den Zwergenkönig Laurin, der einst einen echten Rosengarten versteinert haben soll. 
 
Das Buch liest sich locker und sehr unterhaltsam, es enthält kurze Kapitel in großer Schrift und eignet sich dadurch gut zum selber lesen. Der Text ist bildhaft und sehr lebendig und spricht die heutigen Kinder an, dazu werden einige Dinge, wie z. B. Container, Flyer und Allergie die keinesfalls zur Ritterzeit existierten, mit eingebaut. 
 
Man kann als Kind sich gut in die Rolle des kleinen Theo einfühlen und wird so beim Lesen zum Held.
Die hintergründige Botschaft gefällt mir gut. Hier wird deutlich gezeigt, wie auch im Kleinen die größte Kraft liegen kann und es nicht immer auf Körpergröße und Kraft ankommt. 



Ein unterhaltsames Kinderbuch auf der Grundlage einer Südtiroler Sagenfigur, das auch Kleine groß rauskommen lässt.




PS: Dieses Buch habe ich bereits im August gelesen und rezensiert, leider völlig vergessen, hier auf dem Blog einzustellen! :-)

Brühe - Vicki Edgson und Heather Thomas

 Suppe ist Soulfood



Das Kochbuch "Brühe - Powerfood für Genuss, Gesundheit & Wohlbefinden" von Vicki Edgson und Heather Thomas erscheint 2016 im Jan Thorbecke Verlag".

Selbst gekochte Brühe liegt voll im Trend! Sie ist gesund, nahrhaft und voller wichtiger Nährstoffe. Brühe ist das optimale Wohlfühlessen, das dazu noch gut für Haut, Darm, Gelenke und das Immunsystem ist. Die beiden Autorinnen zeigen hier die gesundheitlichen Vorteile von Brühe auf und gehen auf ihre Funktion als Naturheilmittel ein. Von der wohltuenden Rinder- oder Markknochenbrühe über eine stärkende Hühnerbrühe bis hin zu köstlichen Fisch- oder Gemüsebrühen stellen sie 10 Grundrezepte vor. 


50 weitere Rezepte zeigen, wie diese Brühen als Grundlage für gesunde und sättigende Suppen, Eintöpfe, Risottos etc. verwendet werden können.



Dieses Kochbuch hat mich sehr interessiert. Denn Suppe bedeutet für mich gesunde Küche und Soulfood! Sie wärmt wunderbar, sättigt und schmeckt fantastisch und passt für jede Jahreszeit.

 

Wer kennt sie nicht, die selbst gemachte Hühnersuppe und ihre heilende und stärkende Wirkung, die bei Krankheit gut tut und Infekte bekämpft?
Genauso verhält es sich auch mit den Inhaltstoffen von Gemüsen und anderen Knochen, markhaltig oder auch nicht. Ihre Kraft wird durch, zugegebenermaßen, recht langes Kochen, herausgelöst und in der Brühe aufgefangen.
 

Die traditionelle Herstellung von Brühe aus Knochen ist heutzutage sicher vielen Menschen nicht mehr geläufig. Praktischerweise verwendet man in der heutigen Zeit fertige gekörnte Brühe, die mit Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern angereichert ist und logischerweise nicht die Wirkung wie traditionelle Brühe haben kann. Die Herstellung nach alten Rezepten ist schon recht zeitaufwendig, man benötigt gut 12 - 24 Stunden für den Kochvorgang. Dafür gehen aber die natürlichen Inhaltstoffe der Zutaten komplett in die Brühe und künstliche Zusätze fehlen völlig.

Das Buch zeigt erst einmal wie die Basis-Brühen hergestellt werden. Das sind Suppen aus Knochen, aus Fleisch und Fisch und ebenso  Gemüse. Wichtig sind die gesundheitlichen Aspekte, die selbst gefertigte Suppen aus biologischen Zutaten dem Körper geben können.
Dann geht es mit diesen Brühen als Grundlage weiter und es werden daraus leckere, moderne Gericht gekocht. 

Die Rückbesinnung auf frühere Zubereitungsarten überzeugt, denn sie zeigt, wie gesund und natürlich diese althergebrachte Kochmethode ist.  
Die Gestaltung des Buches ist hochwertig, die Fotos sind großformatig und sehr anschaulich. Man bekommt sofort Appetit und durch die verständlichen Rezepte können auch Anfänger ohne Probleme sofort loskochen. Zwar sehr zeitaufwendig, aber sehr gesund. 

Die Rezepte sind vielfältig, um nur einige hier zu nennen:

- Zwiebelgemüsebrühe mit Pesto und Zitronensaft
- Ägäische Fischsuppe und Schwedische Fischsuppe 
- Rote Thai-Curysuppe mit Rind
- Eintöpfe/Schmorgerichte: Gulasch und Stifado
- Frühlingsgemüse-Salatsuppe
- verschiedene Formen von Risotto
- Taboulé



Suppen, Eintöpfe und Schmorgerichte sind wunderbare Gerichte auch für Anfänger. Sie lassen sich leicht vorbereiten, gut bevorraten, warm halten und auch wiederaufwärmen.

Ein wunderbares Kochbuch, dass neben vielseitiger Rezeptinspiration auch Altbewährtes neu entdeckt und in heutige Küchen bringt. 

*** Herzlichen Dank an den Verlag für dieses Rezensionsexemplar, das ich über  vorablesen bekommen habe! *** 




Montag, 26. September 2016

Montagsfrage # 9




 

Die Montagsfrage gibt es jede Woche von Buchfresserchen und gibt den Lesern so Gelegenheit, die Blogger besser kennen zu lernen!

Welches Buch hast du zuletzt aufgrund eines anderen Buchbloggers gelesen? 


Da musste ich eben ein wenig suchen, denn für dieses Buch habe ich nach einer mir schön klingenden Rezension von Martina an ihrer Verlosungsaktion teilgenommen.

So wie die Hoffnung lebt von Susanna Ernst.




Dieser Roman war auch für mich ein 5-Sterne Buch und hat mir wunderbar gefallen. 

Es gibt toll geschilderte Schicksale, die mich dort emotional mitreißen und sogar Spannungsgefühle aufkommen lassen! 

Was habt ihr für ein Buch durch das Lob anderer Blogger gefunden? 


Chrom, Koks und feine Leute - Monika Detering

Die 50er Jahre in Deutschland 


Der Krimi "Chrom, Koks und feine Leute" von Autorin Monika Detering erscheint 2016 im Edition Oberkassel Verlag.


1956 ist der Mord an der Prostituierten Thekla immer noch nicht aufgeklärt. In seiner Mülheimer Villa wird der Autohändler Fölsch tot aufgefunden. Seine Familie gerät unter Verdacht. Der Staatsanwalt hat Gründe, nicht auf Mord zu plädieren. Die Ermittlungen werden bis Köln ausgedehnt. Kriminalinspektor Alfred Poggel untersucht den Fall. Währenddessen sorgt sich seine Vermieterin Anna Puff um ein Mädchen, das in einem Essener Kinderheim misshandelt wird.





Dieser Krimi liest sich wie eine Zeitreise, denn man taucht in die Welt der 50er Jahre ein. Wie es damals finanziell eher knapp bei den meisten Menschen aussah, wird im Buch sehr gut deutlich. Nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und dem Elend der unmittelbaren Nachkriegsjahre kam das Wirtschaftswunder langsam, aber stetig in Gang und gab den Menschen allmählich neues Selbstbewusstsein.

Wir erleben Kommissar Poggel, der bei seiner Vermieterin Anna Puff lebt. Das deutsche Wirtschaftswunder kommt langsam in Gang, wer jetzt schon finanziell gut darsteht, bewegt sich möglicherweise am Rande der legalen Arbeit vorbei.
Schieberei aller Arten von Waren, Drogenkonsum von Kokain und
Korruption zeigen die kriminellen Energien der Zeit und verstecken sich hinter einer sauberen Fassade.




Chanel Nr. 5 gilt als exclusives Parfum, Luxusautos von Mercedes sind fast unerschwinglich. Der Normalbürger fährt allenfalls den VW-Käfer und gönnt sich mal einen Eierlikör.

Zu dieser Zeit muss Alfred Poggel in Mühlheim den Mord an einem reichen einflussreichen Autohändler aufklären. War er in üble Geschäfte verstrickt? Selbst der Staatsanwalt hält sich sonderbar betroffen zurück. Doch davor schreckt Alfred Poggel nicht zurück. Er geht der Sache mit Elan und uneingeschränktem Obrigkeitsdenken nach.
Nebenbei erfährt man durch die Besuche von Anna Puff in einem Kinderheim, wie dort die Waisenkinder von den strengen Nonnen unter dem Deckmantel der katholischen Religion ihre Zöglinge grob  gezüchtigt und unsensibel behandelt werden.

Mir hat dieser Krimi die Augen geöffnet über diese Zeit, die noch gar nicht so lange her ist. Selbst die Emanzipation steckte noch in den Kinderschuhen. Frauen ohne Ausbildung und ohne versorgenden Ehemann standen lediglich Verdienstmöglichkeiten Putztätigkeiten, als Vermieterin mit Essens- und Wäschedienst oder aber der soziale Abstieg in Form von Prostitution in Aussicht.

Die Aufklärung ist spannend und durch die zeitlichen Besonderheiten und persönlichen Verknüpfungen der Figuren auf eine unterhaltsame Weise beschrieben.
Die Personen zeigen vielschichtige Wesenszüge, die man interessant verfolgen kann und bei Alfred und Anna wird sehr viel Mitgefühl gezeigt und das macht sie sehr sympathisch. 



Ein Krimi, der den Leser auch ohne großes Blutvergiessen eine spannende Zeitreise antreten lässt und ausgesprochen gut unterhält. 



*** Herzlichen Dank an die Autorin und den Edition Oberkassel Verlag für dieses Rezensionsexemplar! *** 



Neuzugänge # 23

Hallöchen meine lieben Bücherfreunde!


Ich hatte ein fantastisches Herbstwochenende, es war noch richtig sommerlich warm mit blauem Himmel und schönstem Sonnenschein. Nach einem tollen Wochenendtrip mit gutem Essen und netter Unterhaltung ging es in einen Kurort. Viel zu schnell vergehen solche Tage, nun bin ich schon wieder daheim. Darum gibt es auch erst heute die Vorstellung meiner Buchzugänge der letzten Woche.

Auf die Inhalte gehe ich dieses Mal aus Zeitgründen nicht genauer ein und es gibt nur mal die Ansicht der Cover.









Nun gibt es erst einmal wieder allerhand zu lesen und nachzukochen! Auf die Analphabetin bin ich schon sehr gespannt, davon habe ich bereits viel gehört und von dem Autor noch kein Buch gelesen. 

Eine schöne Woche wünsche ich euch!

 

Samstag, 24. September 2016

Rauhnächte - Carmen Mayer

Spannender Krimi mit tollem Erzählstil und geschichtlichen Einblicken

 

Der Krimi "Rauhnächte" von Carmen Mayer aus dem Jahr 2015 ist der zweite Teil der Würzburg-Reihe aus ihrer Feder. Die Reihe erscheint im Edition Oberkassel Verlag.


Der Würzburger Kommissar Walter Braunagel macht zu Silvester Urlaub in Homburg. Dort geschieht ein merkwürdiger Unfall, der ihn nicht wieder los lässt und er glaubt auch nicht dem allgemeinen Aberglaube der Dorfbewohner, dass dieser Tod mit den Rauhnächten zusammen hängen könnte. Er geht der Sache mit Hilfe seines Kollegen Schwarz auf beharrliche Weise nach und scheucht dabei alte und neue Gespenster auf. 


Dieser Krimi beschäftigt sich mit den Mythen von Rauhnächten und zeigt wie sehr die Menschen auch heute noch zum Magischen tendieren. Es scheint der Aberglaube selbst in unserer modernen und aufgeklärten Gesellschaft noch immer vorhanden zu sein. Schnell wird der eigenbrötlerisch lebenden Hilda etwas Unheimliches nachgesagt und ihr Tod als Unfall abgestempelt. Doch was war der Grund für ihren Tod?


Nur gut, dass Walter Braunagel gerade im Spessart Urlaub macht und so gar kein Verständnis für Gespenster zeigt. Er untersucht so beharrlich, weil er nicht an einen Unfall glaubt. Bald schon hat er genügend mögliche Täter aus Gegenwart und Vergangenheit zusammen und die Ermittlungen führen in einen Strudel von Ereignissen, die 1958 ihren Anfang haben. 

Es geht um falsch verstandene Nächstenliebe, Fluchtversuche aus der DDR in den Westen, Zwangsumsiedelungen für gefasste "Republikflüchtlinge" und die Einflussnahme von großen Unternehmen. Diese verschiedenen Thematiken verpackt die Autorin in einen flüssig formuierten Kontext und bringt die Probleme fast spielerisch auf den Punkt. Sie lässt Braunagel Stück für Stück dem Leben der Ziegenbäurin Hilda nachspüren und so ihr Schicksal mit dem von anderen Figuren verknüpfen. Dabei hat Braunagel eigentlich gar keine Befugnis, hier zu ermitteln. Doch sein Urlaub könnte nicht besser ausgefüllt sein, als mit den Köstlichkeiten der Gegend verwöhnt zu werden und in der ruhigen Gegend die Landschaft zu geniessen. Dabei kann er natürlich nicht aus seiner Haut als Polizist und bringt Licht ins Dunkel der Vergangenheit und klärt den Fall letztendlich auf. 


Auch wenn es einige Wendungen gibt und man mehrere Täter im Blick hat, überrascht das Ende nicht wirklich. Es ist eigentlich nur die logische Konsequenz, die aber mit neuen Erkenntnissen nachvollziehbar erklärt wird.
Ich hätte mir etwas mehr Spannung gewünscht, aber die Urlaubsatmosphäre und das Privatleben von Braunagel haben mich wunderbar unterhalten.




Diese Reihe werde ich im Auge behalten. Die ländliche Atmosphäre und die vielschichtige, gut erzählte Handlung haben mich gut unterhalten.


     ***Herzlichen Dank an den Edition Oberkassel Verlag für dieses        Rezensionsexemplar! ***




Freitag, 23. September 2016

Freitags-Füller # 6

Zeit für den Freitags-Füller, schon wieder ist eine Woche rum!



 

Dies ist ein Projekt von Barbara auf  Scrap-Impulse

Ein kleiner Lückentext zum Ausfüllen.

 

1.  Es mag ja sein, dass der Herbst nicht mehr so warme Tage hat, aber im Moment finde ich ihn einfach so richtig schön. 

2. Mein Pensum an gelesenen Büchern läuft ganz gut. 

3. Das Stichwort ist für mich Zufriedenheit und Zuversicht, dann kann man alles Schwierige im Leben auch meistern. 

4. Lesen, Singen und noch viel mehr bezeichne ich als mein Hobby.

5. Die letzte Person, die ich umarmt habe war ein Geburtstagskind beim Chor.

 6. Ich muss langsam mal meine Strumpfschublade ordnen, denn bald schon bekomme ich erhahrungsgemäß kalte Füsse.


7.  Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf meinen Chor morgen habe ich mit meinem Mann eine kleine Wochenendreise geplant und Sonntag möchte ich mich dort richtig schön verwöhnen lassen!

 

Euch allen ein wunderschönes, sonniges Herbstanfangswochenende! 


Überraschungspäckchen

Gestern erreichte mich ein tolles Päckchen von der lieben Sarit! Ich lese neben Bücherblogs auch ihren Blog schon seit längerer Zeit und bekam von ihr eine E-Mail mit einer Gewinnmitteilung. 


Sarits Blog heißt In Love With Life:
Hier ist der Link, der das Gewinnspiel und die Auslosung anzeigt. Schaut doch mal bei ihrem Blog rein, Kosmetik und anderes unterhalten euch dort. 

http://www.inlovewithlife.de/2016/05/caudalie-vinosource-neuheiten.html

Doch nun wollt ihr sicherlich wissen, was in dem Päckchen war! Ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen, denn zu den offiziell verlosten Produkten von Caudalie hat Sarit noch andere schöne Dinge beigelegt. 




Liebe Sarit! Da hast du mir eine große Freude bereitet. Vielen herzlichen Dank gleich an dieser Stelle für diese gelungene Überraschung! Ich habe mich riesig gefreut und kann alles sehr gut verwenden! DANKE

Die Marke Caudalie bekommt man übrigens in der Apotheke und ich vertrage die Cremes sehr gut. Die Nagellacke gefallen mir sehr und da ich mich ja HIER mit der basischen Ernährung befasst habe, kann ich auch mit der Heilerde etwas anfangen.  


Weil ich mich ja über Gewinne so sehr freue, werde ich auch bald mal wieder ein Gewinnspiel anbieten. 

 

Vielleicht wenn ich 22.222 Seitenaufrufe oder 80 Leser verzeichnen kann! Mal sehen, was sich so ergibt! 


Liebe Grüße und eine schöne Herbstzeit wünsche ich euch!



Donnerstag, 22. September 2016

Berlin Beirut - Gitta Mikati

Vielschichtig, genreübergreifend und einfach spannend

 

Gitta Mikati war viele Jahre Beamtin bei der Berliner Ausländerbehörde und hat viele unterschiedliche Facetten menschlicher Schicksale erlebt.
Ihr Roman "Berlin Beirut - Eine Lüge zu viel" erscheint im September 2016 im Divan Verlag.


Berlin: Im Sommer 2011 stößt Jasmin stößt beim Umgraben im Garten ihrer Familie auf eine Pistole und ein Skelett. Welches Geheimnis verbergen ihre Mutter Maria und deren Onkel vor ihr?

Frühjahr 1977. Die zwanzigjährige Maria wartet am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße auf Mahmoud. Mahmoud kommt aus Beirut. Wie tausende Bürgerkriegsflüchtlinge ist er über Schönefeld in die DDR eingereist und taucht wenig später als Asylbewerber in West­-Berlin auf. Marias Onkel und seine Helfer organisieren das Einschleusen der Libanesen im großen Stil. Die Kosten für Flug, Papiere und Unterkunft müssen die Flüchtlinge abarbeiten. Beispielsweise mit dem Überführen von Autos in den Nahen Osten.  




Hier geht es um ein dunkles Familiengeheimnis und ein nahezu unbekanntes Kapitel der deutschen Geschichte: Berlin-Beirut schildert das Leben im West-Berlin der 70er Jahre und zeigt dabei alle Facetten der illegalen Einreise libanesischer Bürgerkriegsflüchtlinge.


Dieser Roman vereint Krimi-Teile, Liebesroman, Szenen von brutaler Gewalt und zeigt ebenfalls den Lebensweg der jungen Deutschen Maria, die den Libanesen Mahmoud heiratet. 
Diese Kombination macht das Buch zu einer fesselnden Lektüre, deren Handlung und Schicksalsbeschreibungen den Leser nicht wieder los lassen. Hier werden kriminelle Machenschaften sichtbar gemacht. Ob Berliner Milieustudie oder Schleuser und Autoschieber-Geschäfte in den Nahen Osten, wer hier erst einmal mitmacht, ist in einem kriminellen Teufelskreis gefangen.



Die Autorin hat einen lebendigen Erzählstil und durch einige Perspektivwechsel verdeutlicht sie die familiären Zusammenhänge.   Ausgehend von Jasmin im Jahr 2011 zeigen Rückblenden, die bewusst spannend im Präsens gehalten sind, die Vorgeschichte ihrer Eltern und Verwandten.

Maria ist Buchhalterin ihres Onkels Albert, genannt Ali. Dort erledigt sie nicht nur die reguläre Buchführung, sondern auch die kriminelle Geldwäsche aus den illegalen Einnahmen von Alis Bar Big Apple. Ali nimmt junge Libanesen in einem Wohnhaus auf, die Miete müssen sie in seiner Autowerkstatt abarbeiten.
Auf einem dieser Autoschieber-Konvois nach Beirut begleitet Maria Mahmoud, denn er ist Analphabet. Dort lernt sie seine Familie kennen, sein verstorbener Vater hatte zwei Frauen und vier Kinder, nun sorgt Mahmoud als Familienoberhaupt für die Familie. In Beirut herrscht Krieg, also liess sich Mahmoud von der DDR von Ost-Berlin aus in den Westen schleusen.

Die Fakten der Einschleusung habe ich bewusst noch einmal aufgeführt, da man so erst mal die Tragweite dieses Romans erahnen kann. Mich hat es betroffen gemacht, dass DDR-Bürger damals mit dem Einschleusen von Libanesen Geld verdient haben. Sie wollten den Westen schädigen und haben dabei die schwierigen Schicksale der notleidenden, teilweise aber auch schon kriminellen    Libanesen ausgenutzt. Aber auch im Westen wurden diese Menschen wiederum in einen Kreislauf krimineller Handlungen eingebaut. Ein Teufelskreis baut sich auf, der Schleuser, Autoschieber und Drogendealer unentrinnbar miteinander verbindet.

Wie Maria in diese Situation gerät und wegen ihres Mannes stets die Rache anderer Krimineller auf sich zieht, ist furchtbar. Dabei träumt sie nur von einem ganz normalen Leben als Familie ohne kriminellen Hintergrund. Doch ihr Mann ist zu sehr verstrickt in Schulden und der Ruf nach Ehre verlangt die Hilfe für die Familien anderer Krimineller, die zu Schaden kommen. Ein Teufelskreis, außerdem sind Waffen in Gebrauch, da lassen sich keine entschuldigenden Worte mehr finden. Auch nicht von Seiten von Maria, die endlich mit Mahmoud und ihrer Tochter ein ganz normales Familienleben führen möchte. Doch wie er wirklich in die Dinge verwickelt ist und was er alles schon so begangen hat, entdeckt sie erst zu spät.


Ein fesselnd geschriebener Roman, der dadurch so interessant ist, weil er ein Familiengeheimnis aufdeckt, dass man so nicht für möglich gehalten hätte.  





 ***Leseexemplar aus dem Divan Verlag von KongKing.de - Fachagentur für Kultur- und Medienkommunikation. Vielen Dank für die Bereitstellung des Buches!***



 

Top Ten Thursday # 10




Jede Woche wird eine neue Top Ten Liste aus Büchern zusammengestellt. 

Die Themen dazu gibt es bei  Steffis Bücher Bloggeria.


Die Aufgabe für diese Woche lautet:



10 Bücher, die älter sind als 5 Jahre









Die ersten drei Romane sind aus dem historischen Genre. Sie stehen in meiner Best-of-Liste ganz oben, denn es wird nicht nur mit vielseitigen Charakteren interessant unterhalten, sondern man erfährt geschichtliche Einblicke, die man besser als im Geschichtsunterricht verstehen kann. Das Leben der Menschen wird erklärt und die Situation des Alltagslebens wird bildhaft geschildert. 

Pippi Langstrumpf, Harry Potter und Michel aus Lönneberga sind für mich die besten Kinder- bzw. Jugendbücher, die ich kenne. Da es jeweils Reihen sind, kann man ihre Abenteuer gleich über einen längeren Zeitraum mitverfolgen.

Während man mit Harry gruselige Figuren erleben kann und er eher in die Zauberkiste greift, hat Pippi unerhörte Kraft, Mut und einen Charme, der nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt. Und Michel ist ein süßer Frechdachs mit einem großen Herzen, den man einfach lieb haben muss, auch wenn seine Streiche nicht immer harmlos sind und seinen Vater tierisch nerven.


Die weiße Löwin steht für mich für die wunderbare Reihe der Mankell-Krimis. Ich habe selten so viele tolle Bücher eines Autoren gelesen. 

Kalteis ist ein Roman aus deutschen Landen und zeichnet einen authentischen Fall aus nächster Nähe nach. Wie raffiniert Andrea Maria Schenkel ihre Romane schreibt, ist für mich einzigartig und unerreicht.

Das Mädchen Orchidee ist aus dem Jahr 1956, also aus einer Zeit, als man noch nicht so sehr viel über ferne Länder wusste und China noch ein für Europäer unerreichbares Land darstellte. Auch wenn es heute in China weitaus westlicher zugeht als damals, hat dieses Buch immer noch einen unvergleichlichen Reiz durch seinen Blick in die Verbotene Stadt und hinter die Palastmauern. 

Der Drachenläufer ist ein Buch, dass über Sitten, Religion, Ehre, Stammeskämpfe, Möglichkeiten der Bevölkerung, Rolle der Frau und althergebrachte Denkweisen in Afghanistan aufklärt. Ein nachdenklich machendes Buch! 


Nun bin ich gespannt auf eure Buchvorschläge! 
 

Mittwoch, 21. September 2016

Kalter Grund - Eva Almstädt

Toller Krimireihenstart aus Holstein


Der Krimi "Kalter Grund" aus dem Jahr 2004 ist der erste Band einer Reihe um Pia Korittki und bringt frischen Wind in die deutsche Krimilandschaft. Die Autorin Eva Almstädt hat inzwischen 10 weitere Bände dieser Reihe geschrieben, die im Bastei Lübbe Verlag erschienen sind.




Pia Korittki ist Kommissarin und hat gerade in Lübeck ihre neue Stelle im Präsidium angetreten. Bislang nimmt sie als Frau hier niemand für voll und ihr werden nur Schreibtischaufgaben zugewiesen. Sie muss sich erst noch ihren Platz in der Hierarchie erkämpfen. Ein Dreifachmord auf dem ostholsteiner Hof Grund ändert die Situation. Ein Unbekannter hat eine ganze Familie kaltblütig erschossen. Pia Korittki und Marten Unruh übernehmen gemeinsam den Fall und neben dem undurchsichtigen Mordfall ist auch die Zusammenarbeit noch nicht ganz einfach. 




Pia Korittki ist eine tolle Kommissarin, sie hat privat so ihre Beziehungsprobleme und lebt für ihren Beruf. Ihr Bauchgefühl ist das einer erfahrenen Ermittlerin und sie hat viel Einfühlungsvermögen mit Opfern und jungen Leuten.

Dieser Lübecker Krimi macht nicht mit viel Blutvergießen von sich reden. Hier zählt die Geschichte hinter den Morden und die detaillierte Beschreibung der ländlichen, fast verschworen wirkenden Dorf-Gemeinschaft.

Auch wenn sich Pia in der Lübecker Mordkommission erst durchbeißen muss, weil ihre Kollegen eine Frau in dieser Position nicht leiden können, hält sie sich tapfer und macht einen guten Job. Mit Ausdauer, Engagement und Instinkt stürzt sie sich mit ihrem Kollegen Marten in die Ermittlungen. Dabei wird ihr Handeln nicht nur von Marten häufig hinterfragt, aber mit der Zeit gewöhnen sich alle an ihre erfolgreichen Recherchen. Denn mit Machogehabe kann Pia durchaus umgehen und ignoriert einfach die dummen Bemerkungen. Als gestandene Kommissarin beißt sie sich durch und hat den Erfolg auf ihrer Seite.

Letztendlich findet sie auch Marten nicht mehr so schrecklich und ich kann mir vorstellen, dass sie noch zu einem guten Team zusammen wachsen können.


Dieser Krimi findet im Winter in einer
einsamen Gegend von Schleswig-Holstein statt. Die Handlung bekommt durch das trübe dunkle Wetter, die kahlen Felder und die eiskalten Tatortbesichtigungen eine düstere, leicht trockene Stimmung aufgeprägt, die auf den Leser übergeht. Dazu kommen noch die verschwiegenen Bewohner hinzu, die mit der verstorbenen Familie kein Pardon kennen. Denn mit ihnen konnte niemand so recht etwas anfangen und Mitleid ist nicht groß zu merken.

Was trieb den Täter zu dieser Tat an? Pia und Marten stochern vergebens im Dunkel, bis auch noch ein junges Mädchen verschwindet. Sie scheint etwas über den Mörder gewusst zu haben.

Ein paar Aussagen zeigten mir schon früh ein denkbares Motiv, allerdings hatten hier einige Figuren so ihre Geheimnisse und erst am Ende löste sich das Rätsel um den Täter logisch auf.

Die Handlung lebt von den Befragungen, es gibt einige Ausflüge in Pias Privatleben, die die Spannung etwas mindern, aber natürlich ihre Person näher vorstellen.
Das Ende ist dann das Highlight durch eine unerwartete Wendung, aber Pias unüberlegtes Verhalten hat mich doch etwas irritiert.
Dennoch fühlte ich mich in diesem Krimi gut unterhalten und habe den Fall gefesselt verfolgt. 



Ein undurchsichtiger Fall, gut gezeichnete Charaktere und eine Protagonistin, die sich in einer Männerdomäne durchbeißen muss, machen diese Reihe zu einer interessanten Lektüre. Ich werde die Fälle weiter verfolgen.



Dienstag, 20. September 2016

Harry Potter und die Kammer des Schreckens - Joanne K. Rowling

Nicht der stärkste Band, aber dennoch toll!

 

"Harry Potter und die Kammer des Schreckens" ist 2. Band der Buchreihe von Joanne K. Rowling aus dem Jahr 1999. Das Buch erscheint im Carlsen Verlag.

Nach schrecklichen Ferien im Besenschrank der Dursleys freut sich Harry auf das zweite Schuljahr auf Hogwarts. Im Unterricht gibt es neben Zaubertrankunterricht und Verwandlung noch eine weitere Neuigkeit. Etwas Grauenhaftes treibt sein Unwesen in der Schule - ein Ungeheuer, für das nicht einmal die mächtigsten Zauberer eine Erklärung finden. Wird Harry mit Hilfe seiner Freunde Ron und Hermine das Rätsel lösen und Hogwarts von den dunklen Mächten befreien können?  



In diesem Band dreht sich alles um die geheimnisvolle Kammer des Schreckens, dabei stehen sie schrecklichen Dingen gegenüber, die die Sicherheit aller Schüler gefährdet. Ihre Freundschaft ist inzwischen so gewachsen, dass sie fast eine kleine Familie bilden. Dieser starke Zusammenhalt gibt ihnen Kraft und Zuversicht und so stellen sie sich ihrer Aufgabe und bündeln ihre Zauberkraft effektiv gegen das Monster in der Kammer. Doch erst einmal müssen sie den Eingang zur Kammer finden. 



Auch wenn mir der 1. Band 2 besser gefallen hat, finde ich dieses Buch sehr lesenswert. Es ist fesselnd, mitreißend und zeigt unerwartete Wendungen und neue Charaktere, die gut unterhalten. 

Der Schreibstil ist weiterhin flüssig, es wird nun allerdings spannender und jetzt herrscht auch eine düsterere Atmosphäre als bisher. Die Vorkommnisse werden dramatischer, Schüler werden versteinert und es fließt sogar Blut. Man merkt, die Angst geht um auf Hogwarts und hinter der Kammer verbirgt sich das große Geheimnis.

Aber auch die Handlung ist wieder mit tollen Ideen wie einem wichtigen Tagebuch gespickt und auch neue Charaktere sorgen für Abwechslung. Mit dem Hauself Dobby, Rons kleiner Schwester Ginny, Lucius Malfoy, dem garstigen Vater Dracos und dem eingebildeten Lehrer Gilderoy Lockhart ziehen neue Figuren in Hogwarts ein und sorgen damit für abenteuerliche Unterhaltung.

Die Charaktere unseres Dreiergespanns Ron, Harry und Hermine zeigen eine deutliche Weiterentwicklung. Hermine verlässt ihre Art als Klassenstreberin und wird umgänglicher, Ron überwindet seine Spinnen-Phobie und Harry erkennt Gefahren nun deutlich besser und geht nicht mehr so unbeholfen an schwierige Situationen heran. 

Rons Familie kommt auch ins Spiel und man lernt den Rest der Weasleys kennen. Auch ihre Denkweise über Muggel und ihre Position in anderen Zaubererfamilien wird klar gezeigt. Eine Familie, wie man sie einfach gern haben muss.

Selbst Lord Voldemort wird näher vorgestellt, war er bislang nur eine böse Kreatur, die Harry töten will, erfährt man nun Dinge aus seiner Vergangenheit, die zeigen wieso er so mächtig werden konnte.


Das Buch schliesst mit dem gelöstem Rätsel der Kammer, aber die Neugierde auf weitere Abenteuer ist damit nicht gestillt. Der nächste Band muss hier gelesen werden!





Harry Potter und der Stein der Weisen - Joanne K. Rowling

Zauberhafte Reise in die magische Welt

 

"Harry Potter und der Stein der Weisen" ist der erste Band der Harry Potter-Reihe aus der Feder der englischen Autorin Joanne K. Rowling aus dem Jahr 1998.
Die Reihe erscheint im Carlsen Verlag und umfasst 7 Bände.
 

Harry Potter wächst nach dem Tod seiner Eltern bei Onkel Vernon und Tante Petunia auf. Sein Vetter Dudley ist leider ein fieser Kerl und macht ihm das Leben schwer. Harry  wohnt im Schrank unter der Treppe und hat wahrlich kein schönes Leben.
Eigentlich hatte Harry geglaubt, er sei ein ganz normaler Junge. Doch zu seinem elften Geburtstag erfährt er, dass er von der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen wurde.
Er soll seinen Zauberstab mitbringen und sich für ein Tier entscheiden: Eule, Katze oder Kröte stehen zur Auswahl.
Harry fällt aus allen Wolken: er ist ein Zauberer. 
Sein erstes Jahr in Hogwarts wird ein großes Abenteuer in der Welt der Hexerei mit Aufregung, Spannung und schrecklichen Gegnern. Seine Bestimmung im Kampf gegen die dunklen Mächte beginnt.  



Diese Welt voll von merkwürdigen Fabelwesen, starken Zauberern und Bösewichten, die J.K. Rowling geschaffen hat, fesselt und fasziniert mich noch immer. Ihre fantasiereiche Beschreibung dieser magischen Zauberwelt ist einzigartig und genial gemacht.

Es beginnt mit einer traurigen Kindheit Harrys, dann kommt er nach Hogwarts und gewinnt neue Freunde. Diese unterstützen ihn und langsam wird klar, welche überaus wichtige Rolle der kleine Harry im Kampf gegen den dunklen Lord Voldemort führt.
Harry stürzt von einem Abenteuer in die nächste ungeheuerliche Geschichte, muss gegen Bestien, Mitschüler und Fabelwesen kämpfen. Da ist es gut, dass ihn seine Freunde im Kampf gegen die dunklen Mächte zur Seite stehen.
Die innige Freundschaft zwischen Harry, Ron und Hermine gefällt mir besonders gut. Mit diesem Freundschaftsbund gestärkt, überwindet Harry alle Schwierigkeiten und gemeinsam bestehen die Freunde ihre Abenteuer gegen den dunklen Lord und andere magische Geschöpfe.

Aber auch die eigenartigen Geheimnisse der magischen Schule und ihre sonderbaren Mitbewohner sind unerwartete Vorgänge im Buch, die der Geschichte einen ganz besonderen Reiz geben, den man nie wieder vergisst. Wo gibt es schon bewegliche Treppen, Hausgeister ohne Kopf und eine Aufteilung nach Gruppen wie in diesem Zauberinternat Hogwarts.

Die speziellen Charaktere geben der Geschichte ihren besonderen Fantasy-Anstrich, sie sind einfach ausgefallen und sehr gelungen. Da gibt es neben den Freunden viele Bösewichte, garstige Mitschüler, schreckliche Fabelwesen und verschiedene Arten von Zauberern, die so verschieden angelegt sind, dass die Fantasie des Lesers Karussell fährt.


Harry Potter und der Stein der Weisen ist ein genialer Auftakt zu einer unglaublich tollen Fantasy-Reihe!
Wer die Harry Potter-Bücher noch nicht gelesen hat, der hat etwas verpasst. Hier treffen sich Abenteuer, Spannung, Humor und eine unbekannte Welt der Magie zu einem perfekten Ganzen. Dabei ist die Geschichte für Alt und Jung gleichermaßen interessant und verzaubert jeden Leser! Unbedingt lesen!   






Montag, 19. September 2016

Und ich bringe dir den Tod - Jörg Böhm

Ein detaillierter Schreibstil, eine spannende Handlung und vielfältige Charaktere machen das Lesen zum Genuss!


"Und ich bringe dir den Tod" ist der dritte Band des Autors "Jörg Böhm" aus seiner Emma Hansen Krimireihe. Der Kriminalroman wurde 2015 von"Der Kleine Buch Verlag" herausgegeben


Die Landesgartenschau 2015 soll in Landau ein Großereignis werden. Auf der Suche nach Blindgängern werden schliesslich zwei Skelette auf dem Gelände ausgegraben und das Ganze droht scheitern. Als auch noch der verantwortliche Oberbürgermeister tot aufgefunden wird muss die Polizei  mit ihren Nachforschungen beginnen. Diese führen zu Personen, die alle durch Hass und Geldgier miteinander verwoben zu sein scheinen. Emma Hansen hat gerade ein Pflegekind bekommen und muss eine Zerreißprobe zwischen Kind und Job bestehen. Doch der Täter nimmt darauf keine Rücksicht.



"Weiße Blitze durchzogen den bläulich-violetten Himmel, während sich ein heftiger Regenschauer über den Gemüsegarten der Pfalz,..., erstreckte. In immer kürzeren Abständen grollte oder krachte der Donner." Zitat S. 287

Dieser Kriminalroman zeichnet sich durch den besonderen Erzählstil des Autors aus. Manchmal erscheint das Ganze schon eher als Roman, denn als Krimi, so detailliert und blumig fallen die Beschreibungen von Landschaft, Personen oder Situationen und Stimmungen aus. Dabei sind die wunderschönen Eindrücke ein besonderes Vergnügen zu lesen. Sie sind fast so etwas wie Ruheinseln, ehe die Spannung wieder die Oberhand gewinnt. Jörg Böhms Wortwahl hat mich begeistert und er beherrscht die Kunst des Schreibens. Dabei geht er akribisch genau auf Kleinigkeiten ein, die den Leser wie in einem Film in die Handlung einbeziehen und miterleben lassen. 

Mehrere Handlungsstränge verlaufen in kurzen Kapiteln nebeneinander in verschiedenen Zeitebenen, sodass sich die Geschichte nach und nach erschliesst und fesselt. 

Besonders interessant sind die Gedanken des psychisch kranken Täters, an denen der Leser teilhaben kann und einige schreckliche Szenen aus seiner Kindheit erfährt. Diese Informationen sind nur den Lesern zugänglich, während die Ermittler davon nichts wissen. 

Jörg Böhm bietet dem Leser eine Menge verdächtige Personen an, die alle als Täter in Frage kommen können. Doch die Auflösung vollzieht sich erst auf den letzten Seiten und selbst wenn man richtig geraten hatte, so gibt es in der Erklärung noch einen Überraschungseffekt.  


Die Charaktere sind sehr verschieden und mit allen erdenklichen Facetten angelegt. Teilweise waren mir hier schon fast zu viele Informationen gegeben, doch so gewinnt jede Person ihre individuelle Note und einen hohen Wiedererkennungswert.
Die Spannung bleibt stets erhalten, da immer wieder neue Verdächtige auf der Bildfläche erscheinen und neue Hinweise andere Schlussfolgerungen nach sich ziehen. 
Die Gegend um Landau wird durch Ortsnamen gut präsentiert und Kenner der Region werden daran ihre Freude haben.


Dieser Krimi macht wirklich Spaß zu lesen! Er unterhält genauso wie er fesselt und das ist für mich ein Garant für eine Buchempfehlung, die ich hiermit ausspreche. Wer noch kein Buch von Jörg Böhm gelesen hat, sollte ruhig hiermit beginnen.