Ein teuflischer Geiger sorgt für atemlose Spannung!
"Luzerner Todesmelodie" von Monika Mansour ist der dritte Teil ihrer Krimireihe um den türkischstämmigen Polizisten Cem Cengiz in Luzern. Der Krimi erscheint 2016 im Emons Verlag.
Cem Cengiz bekommt Besuch von seiner Schwester Nesrin. Doch für gemeinsame Unternehmungen ist keine Zeit, denn er und Kevin werden zu einem Einsatz gerufen. Eine junge Frau wurde am Vierwaldstättersee überfallen. Vor Ort hören sie Schüsse aus einer Villa und finden zwei Tote vor, das Ehepaar O´Brien. Der Sohn Neven O´Brien befindet sich direkt neben den Leichen und er sagt aus, an ihrem Tod schuldig zu sein. Doch die Beweislage der Spuren spricht für seine Unschuld. Dabei ist sich Cem sicher, an den Händen dieses exzentrischen Stargeigers hängt Blut.
Dieser Kriminalroman mit seinem spannenden Plot hat mich schnell gepackt und bis zuletzt in Atem gehalten.
Die Charaktere sind neben den Ermittlern bewusst sehr aussergewöhnlich gewählt und sorgen mit den speziellen Starallüren oder anderen Eigenheiten für gute Unterhaltung und einen gewissen Überraschungseffekt. Es gelingt der Autorin, die Gefühle und Stimmungen der Figuren gut darzustellen.
Der blonde, stets schwarz gekleidete Stargeiger Neven ist exzentrisch, abgehoben und seine narzisstische Seite sowie sein unheilvolles Wesen sorgen für ein Gruseln. Man hat beim Lesen das Gefühl, hier das satanistische Gegenstück von David Garrett vor sich zu haben.
Aber auch Nevens Bruder Shane ist ein besonderer Charakter. Er ist ebenfalls ein Genie auf der Geige, doch seine psychischen Probleme verhindern sein öffentliches Auftreten.
Interessant wird es, als deutlich wird, dass eine Person scheinbar über Cem so einiges weiß. Es entsteht ein spannendes Katz und Maus Spiel, bei dem man gefesselt zu verstehen versucht, wie alles zusammen hängt. Einige weitere Verdächtige werden noch präsentiert und erweitern den Reigen der Täterfiguren, sodass man als Leser mehrfach im Dunkeln tappt und auf die endgültige Lösung hinfiebert.
Monika Mansour hat einen klaren Schreibstil und ihre verwendeten regionalen Begriffe sorgen für ein authentisches Flair der Rahmenhandlung. Ein rasanter Ablauf entsteht durch die Verwendung kurzer Kapitel und häufig wechselnder Schauplätze und lässt die Spannung auf stetem hoch gehaltenen Niveau weiter anhalten.
Die Einblicke in die Welt der Musik sind etwas zurückhaltend gesetzt. Es werden neben Starrummel und der üblichen Routine von Konzerten zwar wertvolle Violinen erwähnt, aber über tiefer gehende musikalische Hintergründe hätte ich mich gefreut.
Dieses Buch ist zwar ein Krimi, aber man kann schon sagen, dass der Thrill weit darüber hinausgeht, was ein normaler Krimi sonst so hat. Es wird mit Explosionen und Effekten gespielt und das Finale ist wirklich gewaltig.
Ein Pageturner mit einem ausgefallenen Plot und einem interessanten Ermittler sorgt für beste Krimiunterhaltung.
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