Montag, 19. September 2016

Und ich bringe dir den Tod - Jörg Böhm

Ein detaillierter Schreibstil, eine spannende Handlung und vielfältige Charaktere machen das Lesen zum Genuss!


"Und ich bringe dir den Tod" ist der dritte Band des Autors "Jörg Böhm" aus seiner Emma Hansen Krimireihe. Der Kriminalroman wurde 2015 von"Der Kleine Buch Verlag" herausgegeben


Die Landesgartenschau 2015 soll in Landau ein Großereignis werden. Auf der Suche nach Blindgängern werden schliesslich zwei Skelette auf dem Gelände ausgegraben und das Ganze droht scheitern. Als auch noch der verantwortliche Oberbürgermeister tot aufgefunden wird muss die Polizei  mit ihren Nachforschungen beginnen. Diese führen zu Personen, die alle durch Hass und Geldgier miteinander verwoben zu sein scheinen. Emma Hansen hat gerade ein Pflegekind bekommen und muss eine Zerreißprobe zwischen Kind und Job bestehen. Doch der Täter nimmt darauf keine Rücksicht.



"Weiße Blitze durchzogen den bläulich-violetten Himmel, während sich ein heftiger Regenschauer über den Gemüsegarten der Pfalz,..., erstreckte. In immer kürzeren Abständen grollte oder krachte der Donner." Zitat S. 287

Dieser Kriminalroman zeichnet sich durch den besonderen Erzählstil des Autors aus. Manchmal erscheint das Ganze schon eher als Roman, denn als Krimi, so detailliert und blumig fallen die Beschreibungen von Landschaft, Personen oder Situationen und Stimmungen aus. Dabei sind die wunderschönen Eindrücke ein besonderes Vergnügen zu lesen. Sie sind fast so etwas wie Ruheinseln, ehe die Spannung wieder die Oberhand gewinnt. Jörg Böhms Wortwahl hat mich begeistert und er beherrscht die Kunst des Schreibens. Dabei geht er akribisch genau auf Kleinigkeiten ein, die den Leser wie in einem Film in die Handlung einbeziehen und miterleben lassen. 

Mehrere Handlungsstränge verlaufen in kurzen Kapiteln nebeneinander in verschiedenen Zeitebenen, sodass sich die Geschichte nach und nach erschliesst und fesselt. 

Besonders interessant sind die Gedanken des psychisch kranken Täters, an denen der Leser teilhaben kann und einige schreckliche Szenen aus seiner Kindheit erfährt. Diese Informationen sind nur den Lesern zugänglich, während die Ermittler davon nichts wissen. 

Jörg Böhm bietet dem Leser eine Menge verdächtige Personen an, die alle als Täter in Frage kommen können. Doch die Auflösung vollzieht sich erst auf den letzten Seiten und selbst wenn man richtig geraten hatte, so gibt es in der Erklärung noch einen Überraschungseffekt.  


Die Charaktere sind sehr verschieden und mit allen erdenklichen Facetten angelegt. Teilweise waren mir hier schon fast zu viele Informationen gegeben, doch so gewinnt jede Person ihre individuelle Note und einen hohen Wiedererkennungswert.
Die Spannung bleibt stets erhalten, da immer wieder neue Verdächtige auf der Bildfläche erscheinen und neue Hinweise andere Schlussfolgerungen nach sich ziehen. 
Die Gegend um Landau wird durch Ortsnamen gut präsentiert und Kenner der Region werden daran ihre Freude haben.


Dieser Krimi macht wirklich Spaß zu lesen! Er unterhält genauso wie er fesselt und das ist für mich ein Garant für eine Buchempfehlung, die ich hiermit ausspreche. Wer noch kein Buch von Jörg Böhm gelesen hat, sollte ruhig hiermit beginnen. 


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