Ein etwas anderer Sommerroman
Der Roman Noch fünfzig Sommer mehr von Avril Maury erscheint im Ullstein Verlag.
Eleni lebt seit ihrer Kindheit bei ihren Großeltern in der Bretagne, im Garten und am Meer verlebte sie eine wunderbare Kindheit in der Natur. Jahre später sind ihre Großeltern verstorben und Eleni hat den Verlust ihrer großen Liebe Théo zu verkraften. Seitdem verlässt sie nicht
mehr das Haus und umgibt sich nur mit ihrem Kaninchen Anemone. Als sie vor ihrer Tür eine Blume mit einem mysteriösen Brief findet, fragt sie sich, von wem das wohl kommen könnte? Da die kleinen Nachrichten der unbekannten Person nicht aufhören, versucht Eleni herauszufinden, wer die Person ist. Sie muss sich dazu aber ihrer Vergangenheit stellen und langsam öffnet sie sich wieder dem Leben.

Avril Maury erzählt die Geschichte von Eleni, die durch die Trauer um ihren geliebten Théo wie erstarrt ist und sich isoliert. Das ändert sich als sie die Blumen und Briefe bekommt. Doch ganz so hoffnungsvoll und emotional wie erwartet hat sich der Roman leider nicht entwickelt.
Bei dieser Geschichte hat mich zu Beginn der wunderbare, atmosphärische Erzählstil begeistert, der Emotionen, Settings und Erlebnisse sehr schön sichtbar macht. Leider verliert sich dieser Effekt im Laufe der Handlung immer mehr.
Zu den Figuren muss ich sagen, dass sie für mich leider nicht sehr greifbar waren, gerade zu Eleni in ihrer depressiven Stimmung fand ich keinen näheren Zugang. Dabei hatte sie einige Schicksalsschläge zu verkraften und auch ihre Ängste vor Gewittern und dem Meer haben einen bestimmten Grund. Doch bis man die Hintergründe erfährt, dauert es etwas. In diesem Roman geht es mehr um Trauerbewältigung als um eine romantische Liebesgeschichte.
Die Handlung konnte mich nicht gänzlich fesselnd, in Rückblenden wird zu unterschiedlichen Erinnerungen in Elenis Kindheit und Jugend zurückgesprungen. Diese Zeitsprünge konnte ich zeitlich nicht gut einordnen und sie unterbrachen die Handlung auf merkwürdige Weise und damit auch meinen Lesefluss.
Dann wird das traumatische Erlebnis beschrieben, das bei Eleni Ängste ausgelöst hat. Obwohl ich erfuhr, was sie erlebt hat und ihre Gedanken dazu thematisiert werden, konnte ich nicht richtig mitfühlen und es berührte mich auch nicht in dem Maße wie erhofft.
"Noch fünfzig Sommer mehr" ist ein ruhiger, etwas melancholisch wirkender Roman, der von einer zweiten Chance erzählt und von der Kraft und der Schönheit der Natur.
***Herzlichen Dank an den Ullstein Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
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