Die Pionierin der Frauen-Olympiade
Im Aufbau Verlag erscheint der Roman "Aufgeben können die anderen" von Autorin Lena
Johannson.
Paris 1918: Die Französin Alice Milliat ist begeisterte Schwimmerin und kennt die Vorurteile der männlichen Gesellschaft gegen sportliche Aktitivität des "schwachen" weiblichen Geschlechts. Doch das nimmt sie nicht einfach so hin und gründet mit hilfreichen Unterstützern einen Frauensportverband und setzt sich das Ziel einer Olympiade nur für Frauen.
In ihrem Roman erzählt Lena
Johannson die Geschichte der Französin Alice Milliat, die Frauensport in Frankreich populär, sichtbar und vor allem erlaubt zu machensich kuragiert für den Frauensportverband und für die ersten Olympischen Frauenspiele eingesetzt hat. Neben dem Rudern ist Alice begeisterte Schwimmerin und sie erkennt, welche Vorteile sportliche Betätigung mit sich bringt. Sie findet es an der Zeit, dass die Sportmöglichkeiten in den Vereinen endlich auch für Frauen geöffnet werden. Außerdem möchte sie Frauen die Teilnahme bei internationalen Wettbewerben ermöglichen. Doch zu dieser Zeit galt Frauensport als anstößig und war ein Tabu.
Die reale Person Alice Milliat war mir vor der Lektüre nicht bekannt, umso interessierter habe ich ihre Geschichte begleitet und ihren Eifer und ihren couragierten Pioniergeistin für den Frauensport bewundert. Trotz ihres persönlichen Schicksalsschlags hatte sie dieses Ziel vor Augen und setzte sich dafür ein.
Es war inaktzeptabel, dass das IOC und der Gründer Baron de Coubertin die Teilnahme von Frauen nicht für selbstverständlich hielt und so machte es sich Alice zur Aufgabe und organisierte die Olympischen
Spiele nur für Frauen im Jahr 1922. Im Roman wird ihr Engagement detailliert beschrieben und spricht daher sicher alle diejenigen an, die sich für Frauen-Sportgeschichte interessieren.
Besonders intensiv habe ich Alice Schwimmerlebnisse miterlebt, kaum ist Alice im Wasser, verschmilzt sie mit diesem Element, was absolut authentisch dargestellt wird und zeigt, welch Kampfgeist und Durchhaltewillen in ihr steckt. Ansonsten wirkte Alice auf eine bestimmte Weise recht unnahbar und ich konnte ihre Gefühle und das lange Hinhalten von Jean-Luc nicht nachvollziehen. Diese Reaktion passt meiner Meinung nach nicht zu so einer starken Frau.
Ein gut erzählter Roman mit einer interessanten Frauenfigur, die als Pionierin des Frauensports agierte.
***Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

