Dienstag, 13. Februar 2024

Lucias Entscheidung - Ines Thorn

Eine spannende Weiterführung der Lebensgeschichte der Schwestern

 
"Lucias Entscheidung" ist der zweite Band der Reihe "Töchter des Nordmeeres" von Ines Thorn aus dem Rowohlt Verlag

Norwegen 1901: Vor achtzehn Jahren wurden auf der norwegischen Insel Smøla zwei Neugeborene  ausgesetzt, Liv und Lucia wurden in Pflegefamilien groß. Man nimmt an, dass sie Geschwister sind und von Samen abstammen. Inzwischen haben Liv und Lucia einige Jahre in der Stadt gelebt, doch nun kehren sie auf die Insel zurück.
  


Liv hat ihr Studium abgeschlossen, arbeitet erfolgreich als Wissenschaftlerin und hat sich gegen viele Widerstände behaupten müssen. Doch nun ist sie glücklich mit ihrem Mann Sverre, wäre da nicht die ungeklärte Frage nach ihrer Herkunft. Sie unternimmt die schwierige Reise in den Norden, um ihre Mutter und ihre Wurzeln zu suchen. 
Lucia hatte Pech in der Liebe und auch ihr Leben verlief nicht gerade rosig. Sie hat eine kleine Tochter und kehrt als geschiedene Frau wieder nach Smøla zurück. Sie möchte dort neu anfangen und bekommt Arbeit in der Fischfabrik. Sie lernt Johan kennen, der ihr gut gefällt, aber kann sie jemals wieder einem Mann vertrauen?

Nachdem sich der erste Band vorwiegend um Livs Weg drehte, geht es nun weiter mit ihrer großen Reise in den Norden zu den Sami. Und Lucia, die gerne mitgehen würde, muss wegen ihrer kleinen Tochter zurückbleiben. Denn die Umstände der langen Wanderung durch die urwüchsige Wildnis hoch oben bei den Samen sind einfach zu gefährlich für das kleine Mädchen.
 
In dieser Geschichte sind die Reiseerlebnisse von Livs und Sverres abenteuerlicher Wanderung im Norden für mich die interessantesten Szenen. Ich konnte mir die bildhaft beschriebene Landschaft mit ihrer großen, endlosen Weite, die klirrende Kälte im Winter und die Hilfsbereitschaft der Samen gut vorstellen. Ines Thorn erzählt außerdem von ihren Sagen, die hier eine große Rolle spielen. Anschaulich taucht man in die von der Natur abhängigen Lebensgewohnheiten und Riten der Samen ein und erkennt, wie welch kargen Bedingungen sie ihr Leben führen und dennoch glücklich und frei sind. 
 
Liv wird auf dieser beschwerlichen Reise von ihrem Mann Sverre begleitet, sie haben es nicht leicht, es gibt einige gefährliche Momente zu überstehen, Sverre erfriert fast und doch finden sie am Ende die gesuchte Familie. Es kommt zu einem Treffen mit der Mutter der Zwillinge, aber kann Liv ihr verzeihen, dass sie ausgesetzt wurde?
 
Der lebendige Schreibstil Ines Thorns hat mich flüssig durch die Handlung geführt und ich habe das Leben der Schwestern gespannt verfolgt und es emotional begleitet. Lucia hat es nicht leicht als Geschiedene und auch die Arbeit in der Fischfabrik ist schwer, doch sie kann sich beweisen und findet einen Weg, um glücklich zu werden. 

Dieser Roman ermöglicht einen interessanten Blick in das Leben der Samen und beschreibt Livs und Lucias Lebensgeschichte, die mit einem glücklichen Ende wunderbar endet.
 
***Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***  

 

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