Dunkle Spuren der Vergangenheit
Der Krimi "Rügentod" von Sylvia Frank erscheint im Aufbau Verlag. Der Name gehört dem Autorenehepaar Sylvia Vandermeer und Frank Meierewert.
Rügen in den zwanziger Jahren: Dorothee von Stresow ist erfolgreiche Krimiautorin und lebt in Berlin. Nun kehrt sie anlässlich einer Schulfeier zurück auf die Insel Rügen, seit dem Tod ihrer Eltern beim Brand auf ihrem Gutshof war Dorothee nicht mehr hier. Sie trifft ihre alte Schulfreundin Margarethe, die ihr am nächsten Tag neue Erkenntnisse über den damaligen Brand mitteilen möchte. Doch bevor es dazu kommt, stirbt Margarethe durch einen Anschlag. Hier möchte jemand verhindern, dass Dorothee etwas über die Brandnacht erfährt. Doch Dorothee lässt sich nicht einschüchtern und nimmt mit dem Tierarzt Albert Badrow die Ermittlungen auf. Dabei genießt sie die Zeit mit dem Sohn ihres früheren Verwalters, weil sie schon als Mädchen in ihn verliebt war.
Die Geschichte spielt in den 20er Jahren, damals war Rügen bereits ein mondänes Seebad und die Gesellschaft in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Dorothee ist eine selbstbewusste Frau mit einem klaren Verstand, sie fährt Auto und ist für ihre Zeit ziemlich emanzipiert. Nun möchte sie endlich das Rätsel um den Tod ihrer Eltern lösen dieser Verlust und die Unaufgeklärtheit der Umstände lasten ihr schon lange auf der Seele. Sie mischt sich ungefragt in die Ermittlungen, was der Kommissar häufig einfach so hinnimmt.
Der Erzählstil wirkte auf mich nicht sehr flüssig und die Dialoge recht steif, womit vielleicht versucht wurde, die Sprache der Zeit nachzuempfinden. Außerdem läuft die Handlung ohne große Überraschungen und mit häufigen Situationsbeschreibungen ab, wobei die Täterverfolgung etwas in den Hintergrund tritt und dem Krimi dadurch die Spannung nimmt.
Die Charaktere werden insgesamt recht grob beschrieben, aber Dorothee bekommt mehr Facetten und scheint als Frau weit ihrer Zeit voraus zu sein. Denn sie ist unverheiratet und recht forsch, fährt Auto und bringt die Ermittlungen auf eigene Faust voran, ohne irgendwo anzuecken. Das wirkt etwas übertrieben und sehr emanzipiert. Durch dieses Verhalten und den fehlenden Einblick in ihre Gedanken kam sie mir nicht sehr nahe.
Ich fand es ungewöhnlich, dass Handlungen der Jagd und etwas über Wölfe in die Story eingebunden wurden. Doch das hat die Geschichte für mich auch nicht spannender gemacht, ganz im Gegenteil. Die einzelnen Ermittlungsteile fügen sich am Ende stimmig zu einem Ganzen, aber mich konnte die Handlung nicht überzeugen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ab dem 25. Mai tritt die neue Verordnung der DSGVO (Datenschutzgrundverordung) in Kraft.
Mit Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden, dass personenbezogene Daten (z.B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) abgespeichert und für Statistiken von Google weiterverarbeitet werden .
Weitere Informationen von Google und die Datenschutzerklärung findest Du hier :
https://policies.google.com/privacy?hl=de