Freitag, 28. August 2015

Herzsammler - Stefan Ahnhem

Herzsammler ist der zweite Kriminalroman des schwedischen Autors Stefan Ahnhem. 

Das Buch erscheint im List Verlag.[Werbung]

 


http://ecx.images-amazon.com/images/I/51XeTv05sGL._SX327_BO1,204,203,200_.jpgStockholm. Der Justizminister verschwindet spurlos aus einer Sitzung.  Fabian Risk hat die Verfolgung des Falles zunächst geheim lösen sollen.
Im gleichen Zeitraum wird im benachbarten Dänemark die Gattin eines bekannten Fernsehmoderators brutal ermordet. Dunja Hougaard, die dänische Ermittlerin, stößt auf einen bisher frei ausgegangenen Massenmörder.
Als der Minister tot gefunden wird, ist er von einem Psychopathen grausam zugerichtet worden. Fabian Risk entdeckt dabei Parallelen zum Vorgehen eines Psychopathen, der mittlerweile wieder auf freiem Fuß ist.
In beiden Fällen wird ein Täter gefunden, aber Risk und Hougaard haben ihre Zweifel an der Richtigkeit.


Mit einem Brief aus dem Jahr 1999 durch einen Kriegsgefangenen an seine große Liebe beginnt dieser Krimi.
Die Handlung beginnt dann 10 Jahre später mit dem Verschwinden des schwedischen Justizministers Carl-Eric Grimås. Man geht von einer Entführung aus, es endet jedoch mit einem Gewaltverbrechen. Als weitere Opfer auftauchen, stellt man fest, dass ihnen Organe entnommen wurden.
Der psychisch kranke Täter wird bald gefasst, daraufhin nimmt er sich das Leben. Eigentlich wäre die Aufklärung hier zu Ende, doch es steckt mehr hinter den Fällen als hier offensichtlich wird. Es geht um Organhandel.

Dieser Krimi ist äußerst brutal und direkt und von Anfang an sehr spannend geschrieben. Aber man muss erst einmal die vielen Personen ordnen, die verschiedenen Handlungsstränge auf der schwedischen und der dänischen Seite sortieren, bevor man sich in die Story einfinden kann.
Die verschiedenen Erzählfäden hängen durchaus zusammen, allerdings   wird erst allmählich klar, wie sie sich miteinander sinnvoll verknüpfen lassen.

Die wechselnden Handlungsstränge führen mal nach Dänemark, mal nach Schweden und in den kurzen Kapiteln baut sich wirklich Spannung auf.
Der Schreibstil ist flüssig und mit teilweise vulgärer Sprache wird hier brutale Gewalt gezeigt, die durch die entsetzlichen zugerichteten Mordopfer noch unterstrichen wird. Es ist keine leichte Kost für Krimileser.
Stefan Ahnhems Roman enthält typische Inhalte eines Schwedenkrimis. Er ist brutal, blutig, mit Leichen wird nicht gespart und die Protagonisten Fabian und Dunja haben zufälligerweise beide ein schwieriges Privatleben und intrigante oder sexistische Vorgesetzte.

Eine Szene spielt in einem chinesischen Arbeitslager, die Verbindung zu China ist aber für die Handlung völlig irrelevant. So etwas muss in einem Krimi inhaltlich abgestimmt sein und kann nicht so aus der Luft gegriffen werden.
Dann ermittelt gemeinsam mit Fabian Risk eine hochschwangere Kollegin Malin Rehnberg, die auch entscheidenden Anteil an der Aufklärung der Fälle hat. Da frage ich mich doch wirklich, ob es in Schweden keinen Mutterschutz gibt. Und warum erduldet Dunja Hougaard als Polizistin sexuelle Anspielungen von ihrem Vorgesetzten?

Trotzdem habe ich den Krimi gefesselt verfolgt und bin auch in die Geschichte sehr gespannt eingetaucht.

Ein typischer Schwedenkrimi mit Aktion, Gewalt und zwei nicht zu entmutigenden Protagonisten, die entgegen aller Erwartungen weiter ermitteln. Spannende Lektüre mit Einschränkungen inhaltlicher Art.  


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