Dieses Buch habe ich im Juli gelesen und hier vergessen, den Beitrag zu posten! Ich werde alt! :-(
Doch das mache ich mit Fleiss wieder wett, heute also der dritte Beitrag von mir!
Lügenmädchen von Luana Lewis ist ein Psychothriller aus dem Goldmann Verlag.[Werbung]
Die Psychologin Stella leidet nach einem traumatischen Ereignis an
Panikattacken und Angststörungen und verlässt ihr luxuriöses Haus in der
Nähe von London nicht mehr. Nur ihr Mann Max, ebenfalls Psychologe,
hält den Kontakt für sie mit der Aussenwelt aufrecht.
In einer Winternacht mit Schneesturm klingelt ein junges Mädchen,
Blue, an Stellas Tür. Sie hat große Probleme damit, jemandem Fremden zu
öffnen und dann hereinzubitten, da sie aber Mitleid mit der
halberfrorenen Blue hat, lässt sie sie schliesslich herein. Dann erzählt
Blue schaurige Geschichten und die Stella beunruhigen und die sie nicht
einordnen kann. Die Grenze zwischen Lüge und Wahrheit verschwimmt immer
mehr. Was soll sie ihr glauben und was will Blue?
In diesem Roman hat mir besonders der Erzählstil gut gefallen und das
Buch konnte mich auch fesseln, aber ein echter Psychothrill kam nicht
auf.
In sich abwechselnden Zeitsträngen wird die Geschichte aufgebaut: im
Winter 2011 findet der seltsame Besuch von Blue bei Stella statt und im
Jahr 2009 erfährt man von Stellas Zeit als Psychologin, in der sie ein
Gutachten zu einem Sorgerechtsverfahren bearbeitet. Dazwischen erfährt
man Interna über die Sitzungen einer Jugendlichen bei ihrem Psychologen.
Allmählich entwickelt sich durch immer weitere Puzzlestücke aus der
Vergangenheit eine sich immer weiter steigernde Spannung. Man folgt mit
beklemmenden Gefühlen der Story und empfindet einen bunten Reigen von
Gefühlen: Angst und Sorge, aber auch Hoffnung und Unverständnis machen
sich breit. Was Wahrheit und was Realität ist, verschwimmt immer mehr.
Zwar ist man direkt in der Geschichte eingebunden, ich konnte mich auch
gut in Stella hineinversetzen, aber leider finde ich das Ganze ziemlich
vorhersehbar und habe auch zu Stella keine Beziehung aufbauen können.
Sie erschien mir mitfühlend, doch auch naiv und teilweise sogar zu
besorgt um Blue zu sein.
Allerdings hat mir gut gefallen, wie hier psychologische Ansätze
beschrieben sind und das Menschen doch nach aussen immer anders wirken
können als sie es vom Charakter her sind. Das wahre Gesicht zeigt sich
auch hier erst am Schluss in völliger Klarheit.
Dieser Thriller hat solide Qualität, macht betroffen und lässt sich
mit einem Spannungssog lesen. Die Vorhersehbarkeit ist zu
offensichtlich, das Ende stellt den Leser dann vor einen für Stella
beruhigende Entwicklung, einige Fragen blieben dann aber noch offen.
Eine interessante Story, die ohne viel Grausamkeiten auskommt und
eindringlich Aspekte der menschlichen Psyche offenlegt. Man erfährt wie
beeinflussbar Menschen sein können und wie Ängste und Wünsche ihr Leben
bestimmen können.
***Rezensionsexemplar von Wasliestdu - Vielen Dank für die Bereitstellung des Buches und die Leserunde!***
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