Sonntag, 8. Januar 2017

Toter geht's nicht - Dietrich Faber

Toller Auftakt einer Reihe mit viel Witz und einer spektakulären Auflösung


"Toter geht´s nicht" ist der erste Fall für KHK Bröhmann von Kabarettist und Autor Dietrich Faber aus dem Jahr 2011. Die Reihe umfasst mittlerweile vier Bände und erscheint bei rororo.

Beim Faschingsumzug im Vogelsberg wird mitten in all der Heiterkeit ein Mann erschlagen. Sein Kostüm passte zu seinem Ende, er war als Tod verkleidet. KHK Henning Bröhmann muss ermitteln, dabei hat er im Moment genug eigene Probleme. Seine Frau hat ihn und die zwei Kinder verlassen. Jetzt kämpft er mit der pubertierenden Tochter, erledigt Elterndienste in der Kita seines Sohnes und auch Familienhund Berlusconi will nicht allein Gassi gehen. Die Ermittlungen führen zum Stimmungsmusiker Herr Bärt, der mit dem Schlager "Lass uns fummeln" eine lokale Größe darstellt. Wie bekommt Henning das jetzt alles in den Griff?




Bei diesem Krimi musste ich oft und herzhaft lachen, denn mit Henning Bröhmann hat Dietrich Faber einen wunderbar dröseligen Charakter geschaffen, der nicht nur eine Memme ist, sondern eigentlich kaum Stärken besitzt. Er hasst seinen Job, kann mit seinen Kindern nichts anfangen und hat auch noch seine Frau aus dem Haus gegrault. Aber gerade diese Schwächen machen ihn sympathisch. Denn eigentlich hat Bröhmann das Herz auf dem rechten Fleck und in seinen Gedanken und Bemerkungen bringt der Kabarettist Faber viel Humor unter, wenn auch häufig sarkastischer und ironischer Art. 

Dabei sorgt der neu zu erlernende Umgang Bröhmanns mit seinen Kindern, die Haushaltsführung und der ständig furzende Berlusconi für heitere Unterhaltung. Bröhmann hat es nicht leicht, denn auch mit den schrägen und anspruchsvollen Eltern der privaten Kita muss er jetzt klar kommen und seinen persönlichen Arbeitsbeitrag leisten. Wobei er auch dort gerne andere für sich einspannt, um sich den Ermittlungen zu widmen. Er geht sogar so weit, seine Kinder zu Befragungen mitzunehmen und auch Berlusconi wird häufig im Präsidium geparkt. Sein Arbeitsstil ist wirklich nicht vorbildlich und man möchte ihm schon mal die Meinung geigen.
Gleichermaßen hat mich Bröhmanns Kollege Teichner sehr belustigt, seine Sprüche sind ebenfalls nicht dem typischem Beamtenjargon entsprechend, aber dafür umso witziger.

Der Krimi ist unblutig und auch nur mäßig aufregend, aber das ist bei diesem Buch nicht so wichtig. Die Handlung erscheint logisch, die Ermittlungen anfangs schleppend und das Ende richtig überraschend und auch noch spektakulär dramatisch.

Hier spielen die besonderen Charaktere und lustigen alltäglichen Schilderungen die Hauptrolle im Buch und ich konnte nicht umhin, vor lauter Vergnügen die Morde als nebensächlich einzustufen. Doch auch hier kann Bröhmann dank seiner Mithelfer am Ende punkten und den Fall auflösen.


Wer gerne lustige Krimiunterhaltung geniessen möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ich bin jetzt Bröhmann-Fan und freue mich auf weitere Fälle.




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