Humorvoll, spritzig und unterhaltsam
Theresia Graws Roman "Wenn das Leben Loopings dreht" erscheint 2016 im Blanvalet Verlag.
Franziska kann sich glücklich schätzen, sie ist die Ehefrau eines Professors, Mutter von zwei gesunden Kindern und lebt ein komfortables Leben als Hausfrau mit gelegentlichen Jobs in einer Werbeagentur. Als völlig unerklärlich bei ihr Briefe an eine unbekannte Laura Caspari in der Post landen, sorgen diese Briefe in Franziskas Leben für ordentlich Wirbel. Sie liest die Briefe und erfährt von einer lange zurückliegenden Liebesgeschichte zwischen Laura und dem Absender Alex. Weil Franziska mit ihrem Mann im Lebensalltag keine großen Romanzen mehr erlebt, fühlt sie sich wie magisch angezogen von Alex und seinen leidenschaftlichen Worten. Bei der nächstbesten Gelegenheit sucht sie Alex auf, um ihn kennen- zulernen und ihm die Briefe zurückzugeben. Ihr Leben nimmt gewaltig an Fahrt auf.
Dieser wunderbar witzige Unterhaltungsroman hat mich sofort gefesselt. Zum Einen lässt der spritzige und humorvolle Schreibstil keine Langeweile aufkommen, die kurzen Kapitel sorgen für anhaltenden Lesefluss und zum Anderen nimmt mich die Handlung sofort gefangen. Es ist wirklich spannend zu verfolgen, wie Franzi immer mehr in einen Strudel von Verwirrungen abgleitet, weil ihr Leidenschaft und Romantik in ihrer eigenen Beziehung doch sehr abhanden gekommen sind. Plötzlich entflammt ihr Herz für den romantischen Briefeschreiber.
Franziska hat mir sofort sehr gefallen, fast war sie wie eine alte Freundin für mich. Ihr Familienleben hat mich an eigene erlebte Phasen erinnert und mir hat imponiert, wie sie stets ruhig und besonnen auf ihre Kinder und deren Ansichten und Probleme reagiert hat und sich wie eine Bilderbuchmutter verteidigend für sie eingesetzt hat. Als sie 50 Jahre alt wird und von ihrem Mann ein scheinbar lieblos ausgewähltes Geschenk bekommt, hinterfragt sie plötzlich ihr Dasein und ihre Ehe und wagt beherzt die Reise zum unbekannten Alex.
Dadurch bringt sie so viel Schwung und Dynamik in ihr Leben, dass einem schon vom Lesen her schwindelig werden kann.
Ich kann Franziska gut verstehen, wie sie die pubertäre Tochter, den wankelmütigen Sohn in seiner Selbstfindungsphase und den stets durch Abwesenheit glänzenden Mann nicht mehr als lebensfüllend ansieht und die Chance auf das Kennenlernen dieses sensiblen Briefeschreibers ergreift.
Klar ist das etwas überzogen, aber Franzi hat das Einerlei satt. Sie lässt alles hinter sich und hat den Mut, Alex zu treffen und ihm das Lesen der Briefe und damit den Eingriff in die Privatsphäre zu gestehen.
Auf einmal läuft ihr Leben nicht mehr in den gewohnten ausgetretenen Pfaden, sondern es katapultiert Franzi in ein Abenteuer und ihr Leben wird wieder lebendig und interessant.
Die Geschichte rund um Franziska ist lebensnah geschildert, sehr turbulent und wirklich komisch und hält einige Fettnäpfchen bereit. Ich habe das Buch an fast einem Tag verschlungen, wurde gut unterhalten und ließ mich mit Franzi mitwirbeln.
Theresia Graws Roman zeigt eine normale Frau, mit der man sich wieder finden kann. Sie hat mich mitten in die Geschichte hinein katapultiert und damit sehr gut unterhalten. Nicht immer ist das Neue und Unbekannte das Beste. Das muss auch Franzi feststellen.
Dieser Roman hat mich von Anfang an gepackt und mitgerissen, weil er deutlich macht, wie Sehnsüchte nach Liebe und Romantik dem Leben erst die richtige Würze geben.
***Vielen Dank an das Blogger Portal und an den Blanvalet Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenich sehe dir hat das Buch viel besser gefallen, als mir ;)Es ist witzig und etwas überzogen...den ersten Teil fand ich sehr gut, aber danach war es mir ein bisschen zu viel. Aber es unterhält und ist eine richtige Wohlfühlgeschichte zum zurücklehnen und das braucht man auch mal zwischendurch. Vielleicht war es bei mir gerade nicht der richtige Zeitpunkt, obwohl 3 1/2 Sterne sind ja nicht schlecht!
LIebe Grüße
Martina
OH das klingt toll..ich glaube das ist auch was für mich!
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