Ein herzerwärmender Roadtrip der besonderen Art
Im Droemer Verlag erscheint das Debüt Tage wie Salzwasser von Sita Maria Frey.
Atlanta ist Mathematikerin und erklärt sich viele Dinge im Leben mit Zahlen. Als sie unerwartet schwanger wird, stürzt sie das in eine Unsicherheit. Ihr Freund Malte ist ihre Stütze, doch plötzlich steht Atlanta alleine da und klammert sich an Maltes Notizbuch mit Adressen. Durch einen Fahrradunfall lernt Atlanta Enza kennen, ihr gehört ein Fahrradladen und ist völlig zerstört, als ihr ihre Mutter Hilde von ihrer schweren Erkrankung erzählt. Enza will für Hilde da sein und sie umsorgen, doch Hilde schickt sie nach Sizilien, wo die Verwandten ihres verstorbenen Vaters leben. Mit dem Motorrad machen sich Atlanta und Enza gemeinsam auf nach Sizilien.
Der Roman startet mit einer ziemlich turbulenten Geburt und blickt dann fünf Monate zurück und erzählt, was damals geschehen ist. Zwei ungleiche Frauen treffen sich durch einen Unfall und unternehmen einen sehr besonderen Roadtrip durch Europa, wobei sie sich gegenseitig Halt geben und daraus eine enge Bekanntschaft entsteht.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Atlantan und Enza erzählt, und so reist man an ihrer Seite quer durch Europa, taucht dabei in ihre Gedankenwelt ein, freut sich mit ihnen über ihre Reisebekanntschaften und Erlebnisse und erfährt von ihren Gefühlen, die Achterbahn tanzen und zwischen Freude und Leid hin und her springen. Die Route der beiden Einzelgängerinnen führt über Freiburg, Marseille, Barcelona bis hinunter nach Sizilien. Die ganze Strecke mit dem Motorrad, die schwangere Atlanta, die klären möchte, was ihren toten Freund zu seiner Entscheidung geführt hat und Enza, die am liebsten in ihrer Heimat geblieben wäre, die aber auf Wunsch ihrer totkranken Mutter ihre Verwandtschaft in Italien kennen lernen soll.
Beide Frauen sind von ihren Gefühlen überfordert, die Trauer zerfrisst die Hoffnung, aber die Gemeinschaft und ihr Ziel lässt sie trotz aller entmutigenden Hindernisse durchhalten. Es gibt einige abenteuerliche Ereignisse, aber auch sehr schöne, menschliche Gastfreundschaft und so konnte ich den Roman einfach nicht aus der Hand legen. Findet Atlanta eine Antwort auf ihre Frage zu Maltes Tod und kann sich Enza mit dem drohenden Verlust ihrer Mutter auseinander setzen und loslassen?
Die Themen in diesem Roman sind durch Tod und Verlust einfach negativ, doch die Aussicht auf die Geburt eines Kindes macht auch Hoffnung.
Atlanta und Enza stützen sich gegenseitig und wachsen enger zusammen, sie lernen, dass Abschied und Verlust genauso zum Leben dazu gehören
wie Freundschaft, ein Neuanfang und die Hoffnung auf eine gute
Zukunft.
Besonders schön fand ich die Reisebeschreibungen von der Landschaft, dem Meer oder dem Himmel. Die bieten stimmungsvolle Ruhepole inmitten der großen Gefühle der beiden Frauen. Natur erdet und lässt das Herz zur Ruhe kommen, das merkt man in diesem Buch ganz wunderbar.
"Tage wie Salzwasser" ist ein einfühlsamer Roadtrip der besonderen Art, mit Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind und einer fesselnden Handlung! Die 4,5 Sterne runde ich gerne auf!
***Ich danke Wasliestdu für die Möglichkeit dieser Buchprämie!***
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