Höhen und Tiefen im Leben der Juwelendynastie
Sophie Villards historischer Roman Der Glanz von Gold erscheint im Penguin Verlag. Es ist der zweite Teil der Cartier-Dilogie.
Paris, 1918: Der Krieg ist überstanden, die Menschen schöpfen neuen Mut und die Goldenen Zwanziger sind angebrochen. Und damit auch die Welt von Hollywood, wo die Stars die Juwelen aus dem Hause Cartier zur Schau stellen. Die Familie Cartier setzt alles daran, dem Unternehmen zu neuem Glanz zu verhelfen. Und die erfolgreiche Designerin Jeanne ist endlich wieder mit ihrem Louis Cartier zusammen. Doch es ziehen neue dunkle Wolken auf, kann ihr Glück von Dauer sein?
Sophie Villard beschreibt das Leben der Familie Cartier in den wilden Zwanzigern, sie zeigt Intrigen, Emotionen und geschäftliche Belange der einflussreichen Cartiers. Gleichzeitig flechtet sie geschickt die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen ins Geschehen, so dass man die Zeit gut miterleben kann. Die Schauplätze wechseln zwischen Paris, London und New York und wir tauchen in unterschiedliche Perspektiven der handelnden Figuren ein. Dazu gehören Jeanne, Louis Cartier, Coco Chanel, Jacques und Pierre Cartier, Anne-Marie,
Elma und Nelly. Wer den ersten Teil der Reihe noch nicht gelesen hat, hat zwar keine Einblicke in das bisherige Geschehen, bekommt aber genügend Informationen über die Personen, um sich zurecht zu finden. Mit Vorkenntnissen ist es natürlich viel einfacher und interessanter.
Die drei Brüder Cartier haben ein Imperium aufgebaut, die luxuriösen
Schmuckstücke und Armbanduhren sind begehrt bei Hollywood-Stars und
reichen Kunden. Auch die britische Königsfamilie hat eine Vorliebe für
die auserlesenen Stücke. So erleben wir in diesem Band erneut Prinz
Edward mit seiner Freundin Wallis Simpson.
In diesem Roman ist es der Autorin gut gelungen, die Cartiers in einem Mix aus fiktiven und realen Erlebnissen zu zeigen, ihnen Leben einzuhauchen und sie mit vielseitigen Facetten auszustatten.
An manchen Stellen wechseln mir die Personen leider zu häufig. Mir ist es lieber, wenn nur aus der Sicht weniger Figuren die Handlung erzählt wird.
Jeanne war meine Lieblingsfigur, ihre emanzipierte Sichtweise hat mir schon im ersten Band gut gefallen. Mit ihrem kreativen Talent im Bereich Schmuck-Design hat sie sich einen Platz im Hause Cartier gesichert. Doch die Liebe zu Louis ist für sie nicht der Schlüssel zum großen Glück. Ich mochte die Szenen, in denen sie mit ihrer Freundin Coco Chanel Zeit verbringt und Coco nach einem Schicksalsschlag zur Seite steht.
Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft und lässt die personellen Stimmungen sichtbar werden. Wir erleben Liebe und Leid, großartige Jazztage, aber auch die große Weltwirtschaftskrise, die die ganze Welt erschütterte.
Interessant fand ich das ausführliche Nachwort der Autorin, in dem sie ein paar Worte zu den Personen verliert und die politischen Zustände beschreibt. Es gibt nähere Einblicke in das Schmuckgeschäft, sowie Informationen über den blauen Hope-Diamanten. Damit bekommt der Roman einen runden Abschluß.
Ich bewerte das Buch mit 3,5 Sternen, die ich gerne aufrunde!
Ein unterhaltsamer, zeitbeschreibender Roman, der den Erfolg und das Auseinanderbrechen des Familienunternehmens aus nächster Nähe abbildet.
***Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!***
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