Sonntag, 31. August 2025

Wochenrückblick KW 35/2025

 







 Was war in dieser Woche los?

 
Es ist Spätsommer, die Hortensien haben ihre knallige Farbe verloren, Zwetschgen und Äpfel 🍎 sind reif und müssen geerntet oder aufgesammelt werden. Ich helfe da schon seit einigen Jahren einer älteren Nachbarin und bekomme dafür Äpfel. Dieses Jahr war kein Apfeljahr, für einen Kuchen hat es aber  gereicht. Das Familienrezept ist geling sicher, davon konnten sich mein Sohn und meine Schwiegertochter auch noch überzeugen. 

Die Mutter eines Kollegen und ehemaligen Nachbarn ist verstorben, im hohen Alter und nur wenige Monate nach ihrem Mann. Die Trauerfeier fand ich sehr andachtsvoll und in einem schönen Rahmen, zufällig kannte ich zwei weitere Anwesende, die ehemalige Schwimmlehrerin meines Sohnes und einen Mann vom Schulelternrat.    
 
 
 
Gesehen:   
 
- Griechenland und der laufende Huhn (sehr lustig) 
 

Gelesen:    

 

  • Spät am Tag - Kristin Vego                                3⭐
  • Samen - Cruschiform                                            5⭐   
  • Kennst du die Tierkinder? - Olivier Le Gall   5⭐
  • Die Verlorene - Miriam Georg                             5⭐
  •  
    Getan:  
     
    Gelesen, Rezis geschrieben, gebloggt, Hausputz, Wäsche, Chorprobe, Trauerfeier einer alten Dame, Äpfel im Garten einer Nachbarin aufgelesen, Kleidung anprobiert (das Aussortieren kommt noch),
     
    Gefreut:  
     
     
    Über diese Buchpost von Hoffmann und Campe und vom Gmeiner Verlag: 
    Vielen herzlichen Dank dafür! 
     
        



      
    Gegessen:

    Thüringer Bratwurst mit Kartoffelsalat; Matjes Hausfrauenart mit Kartoffeln; Blumenkohl mit Kartoffeln und Frikadelle (Rest der letzten Woche); Ratatouille mit Reis und einmal mit Nudeln; Eierpfannkuchen; Tortellini mit Spinat; 





    Gedacht:                                                                         

    Wenn die Wochen weiter so rasen, ist bald Weihnachten!   

    Gefeiert: 

    Trauerfeier einer älteren Dame, eine schöne Verabschiedung mit guten Gedanken und Gesprächen

    Geärgert: 

    Waschmaschine ist kaputt, sie hat lange gehalten, doch die neuen Maschinen haben ein unmögliches Bedienfeld ohne Knöpfe, alles nur sensorisch und unübersichtlich. Warum werden solche Dinge immer nur verschlimmbessert?  

    Gekauft: 

    Lebensmittel, Drogerieeinkauf, Schlafanzug für den Mann, 

    Geklickt: 

    Neuerscheinungen 
     

    Ich wünsche euch allen eine schöne Woche!🌷🌷

    Herzliche Grüße,

    Eure Sommerlese 

    Samstag, 30. August 2025

    Lesemonat August 2025









      

    Gleich zu Beginn des Monats war ich nach längerer Zeit endlich mal wieder im Berggarten und habe an den Pflanzen gemerkt, dass die Sommerblumen verblüht sind und der Herbst doch schon sehr nahe ist. Diese Zeit in der Natur mag ich sehr gerne und freue mich schon, wenn ich im September wieder nachsehe, was da so grünt und blüht.   

    Der August hat mir schöne, lustige, gesellige und auch traurige Erlebnisse und Momente geschenkt, ich habe gleich dreimal Aprikosenmarmelade gekocht (zweimal mit Nektarinen, denn die geben ordentlich Saft), wir haben unser alljährliches Straßenfest gefeiert und ich war auf einer schönen Geburtstagsparty, habe den Verlust meiner Schulfreundin verkraften müssen und war auf einer Beerdigung. Freud und Leid liegen so dicht beieinander, aber das gehört zum Leben dazu und wenn es geht, sollten wir jeden Tag aufs Neue genießen und gut nutzen. Das Leben kann so schnell vorbei sein.  

    Vor dem Haus standen bei uns bauliche Maßnahmen an, um einen Stellplatz für vier Mülltonnen zu erneuern und zu erweitern. Die Arbeiten fanden natürlich genau an den beiden heißesten Tagen des Monats an. Die Handwerker waren wirklich geschafft von der Hitze und zum Glück hatte mein Mann schon gut vorgearbeitet und die alten Pfähle entfernt, die waren über die Jahre einfach brüchig geworden. Und das Holz unseres Gartenschuppens musste auch abgeschliffen und neu gestrichen werden. Damit die Männer nicht noch einmal kommen mussten, habe ich den zweiten Anstrich selbst erledigt. Ich streiche gern, das Abschleifen hätte ich aber nicht so gut hinbekommen.  

    Ich habe einige Bücher zugeschickt bekommen, manche auf Anfrage, aber auch welche, die als Überraschung eintrudelten. Geschafft habe ich (mit den Kinderbüchern) 15 Bücher, also ganze 11 Romane bzw. Krimis. Mit dieser Anzahl bin ich ganz zufrieden, weil mich das normale Alltagsleben, mehrere Besuche bei meiner Mutter mit Arztbesuch und Erledigungen, eine schöne Einladung und die Zeit, in denen meine Gedanken bei Verstorbenen und nicht ganz bei den Büchern waren, doch auf Trab gehalten und innerlich belastet hat. Ich sehe es zwar nicht als Wettbewerb, mache mir aber so meine Gedanken über meine Lesetätigkeit und wann oder woran es hakt. Und ich habe wohl nur deshalb intensiv gelesen, weil ganz viele tolle Bücher dabei waren, die mich absolut überzeugt haben.  

     

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    Monatsübersicht nach Genres 15:


    Krimi:                      3
    Thriller:                    0
    Roman:                    7
    Histor. Roman:          1
    Kochbuch:                0
    Sachbuch:                0    
    Kinderbuch:              4
    Biografie:                  0
    Sonstige:                  0


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    Meine Buchlieblinge im August:        


                                           
     
    Ein toll geschriebener und mitreißender Roman über die bemerkenswerte Rachel Carson, die den Kampf gegen das Schädlingsbekämpfungsmittel DDT aufgenommen hat und damit unserer Erde einen wichtigen Dienst erwiesen hat. Mein absolutes Monatshighlight!  
     

     
     
    Dieser Roman spielt in Nordschweden, wo die Sami mit ihren Rentierherden durch die Wälder ziehen und gegen die Abholzung der Wälder kämpfen müssen. Ein atmosphärischer und berührender Roman über eine junge Frau, die mit Holzfällern lebt, über Herkunft und über die Sami.  

     
                                                       
     
    Eine bewegende Familiengeschichte, die die Bedeutung des Lebens zwei Kulturen aufzeigt. Der Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung ist für Frauen in manchen Kulturen immer noch eine Hürde, die nicht so einfach zu nehmen ist.

    Amrum - Hark Bohm  

     

                                           

    Dieser lesenswerte Roman ist eine Liebeserklärung von Hark Bohn an Amrum, wo er als Kind gelebt hat. Es ist aber auch eine Liebeserklärung an die Freundschaft und an die Natur! Und es ist eine Mahnung gegen den Krieg und gegen Nationalsozialismus.  

     

    Die Verlorene - Miriam Georg      

                                           

    Ein bewegendes Familiendrama mit Blick in die deutsche Vergangenheit und der großen Fluchtwelle aus Schlesien.  
     

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    Die meistgeklickten Blogbeiträge im August:

    Häufig gelesen wurden die regelmäßigen Wochenrückblicke, die Top-Ten-Thursday-Beiträge und der Bericht vom Berggarten, den ich nun vielleicht öfter mal als monatliche Aktion posten werden. 
     
    Insgesamt hatte ich 23.284 Blog-Aufrufe (Vormonat 17.438), ich habe 22 Posts erstellt und die Anzahl der Follower ist bei 248 konstant geblieben.😂
       
     
    Bei meinem Instagram Account habe ich mal passive Follower aussortiert, danach pendelte sich die Followerzahl auf 2168 ein, also 2 Follower mehr als im Vormonat. 
      

    Beliebte Buch-Rezensionen: 

    Das Teufelshorn - 

     
    Diogenes Krimis sind immer etwas Besonderes, so auch dieser Mallorca-Krimi! Wirklich gute Unterhaltung mit Urlaubsfeeling und viel Mallorca-Flair mit einer tollen Ermittlerin.  



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    Ich wünsche euch einen sonnigen September!

    Liebe Grüße 

    Eure Sommerlese! 💙🌷

    Freitag, 29. August 2025

    Spät am Tag - Kristin Vego

    Eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen 

    Im Insel Verlag erscheint Kristin Vegos Debütroman Spät am Tag

    Die Schriftstellerin Johanne ist Anfang dreißig, als sie sich nach einer gescheiterten Ehe auf der Suche nach Ruhe und einem Neuanfang auf dem Land ein Zimmer mietet. Sie wohnt bei dem Tischler Mikael, der dort mit seiner Frau Sofia und Tochter Maren lebt und ahnt noch nicht, dass dieser Ortswechsel ihr Leben maßgeblich verändern wird. 


     

    Kristin Vego lässt uns in die Gefühlswelt von Johanne blicken, sie beschreibt den Umzug aufs Land, den Umgang mit den Mitbewohnern und die aufkommenden Gefühle zu Mikael und das beglückende Gefühl, mitten in der Natur zu leben. Siebzehn Jahre später ist Mikael gestorben und wir erfahren in Rückblicken, wie sich Johannes Leben entwickelt hat, was sie auf melancholische Weise in Worte fasst. Inzwischen lebt sie allein in dem Haus, was in den dazwischen liegenden Jahren passiert ist, wird in Schnipseln der Erinnerung beschrieben. Das Wichtigste ist die Liebe, von der sie in der Erinnerung zehrt und die Johanne an diesen Ort fesselt.  

    Dieses Buch liest sich durch den traurigen Unterton recht melancholisch. Die Handlung beschreibt Johannes Leben und ihre Beziehung mit Mikael, den Lebensalltag mit seiner Tochter Maren, die Johanne ans Herz wächst und mit der Ex-Frau Sofia, die keine umgängliche Person ist. Wie verhält man sich in so einer Personenkonstellation?

    Die Tage vergehen, das Leben zieht vorüber und Johanne erzählt nur bestimmte Erinnerungen, die ihr in den Sinn kommen. Nebenher wird die Landschaft in den schönsten Bildern beschrieben, die man einfach nur genießen kann. Auch das Zeitempfinden und der Ablauf von Tag und Nacht werden thematisiert. Hinter diesen Schilderungen fällt die persönliche Vergänglichkeit ins Gewicht und man wird gewahr, welche geringe Bedeutung jeder einzelne Mensch im Ablauf der Zeiten ausmacht. 

    Der flüssige Schreibstil hat mit gefallen, doch die bruchstückhaft anmutenden Erinnerungen und Erlebnisse aus Höhen und Tiefen einer Beziehung habe ich nicht als Zeichen einer großen Liebe verstanden. Für mich wirkte die Geschichte nicht wie aus einem Guß, sondern eine Aneinanderreihung von Fragmenten verschiedener Erlebnisse. Dafür habe ich es genossen, wie wunderbar Kristin Vego die jeweilige Stimmung der Jahreszeiten eingefangen hat. 

    Wenn eine Liebe auch nach dem Tod fortbesteht, ist die Erinnerung daran immer noch präsent. 

    Dieses Buch beschreibt Erinnerungen an das Leben und die Liebe, versetzt mit schönen Landschaftsbildern und jahreszeitlichen Stimmungen.  

     ***Vielen Dank an den Insel Verlag und Vorablesen, wo ich mir das Buch für meine Prämienpunkte eingetauscht habe!*** 

      


    Mittwoch, 27. August 2025

    Samen - Cruschiform

    Das wunderbare Herbarium der Samen  

     
    Das Sachbuch Samen - Die faszinierende Reise der Pflanzensamen mit grafischen llustrationen von Cruschiform erscheint im Prestel Verlag und eignet sich für Kinder ab sechs Jahren. 
     
    Pflanzen und Bäume entstehen zum Großteil durch ausgesäte Samen. Die Vielfalt von Samen ist unfassbar groß, sie sind haarig, pelzig, geflügelt, winzig klein oder groß und verbreiten sich auf unterschiedliche Weise in ihrem Lebensraum. Mal hilft der Wind, die Samenkörner wegzupusten, mal verbreiten sie sich mit dem Wasser oder mit Tieren bzw. Menschen. In diesem Buch werden fast 150 Samen aus aller Welt vorgestellt, die in wunderschönen Abbildungen wie kleine Kunstwerke erscheinen. 
     

     
     
    Unter den gezeigten Samen werden ihre speziellen Eigenschaften und Lebensräume in kurzen Texten beschrieben, die Aufschluß über die Art der Verbreitung und das besondere Aussehen der Samenkapsel oder Hülse geben. Es ist wunderschön zu entdecken, wie in den Illustrationen ihre filigranen Details sichtbar werden und sie wie kleine Kunstwerke erscheinen.  
     
    Die Natur hält viele Wunder bereit, so wie Samen und ihre Art der Verbreitung! Diese großartige Sammlung lädt den Leser staunend zum Entdecken der Pflanzenwelt ein und weckt den Wunsch, die Pflanzen nicht nur zu bewundern, sondern auch zu schützen.  
     
    Das handliche Buch besitzt stabile Seiten und wunderbare Illustrationen, es ist hochwertig verarbeitet und eine Augenweide durch die fantastischen Großaufnahmen der Samen. Vorangestellt wird jeweils eine  Landschaftsansicht und danach folgen die Samen thematisch geordnet nach der Art ihrer Verbreitung in ihrem natürlichen Lebensraum. 
     


     
    Die Themen reichen von "Mit einer leichten Brise", "Vom Winde verweht" über "Mit dem Strom", über "Im Ameisenempo" bis hin zu "Mit den Menschen". So bekommt man gezeigt, wie sich die einzelnen Samenarten verbreiten und an anderen Standorten ansiedeln und wachsen können.
     
    Die Samen reichen von Hirtentäschel, Zuckerahorn,Schwarzfichte, Kornblume, Kokosnuss über Magnolie bis hin zu Flug-Hafer, Walderdbeere, Kastanie und Gerste, Springkraut, Baumwolle und Schlafmohn.     
     
     
    Sehr informativ, sehr ansprechend illustriert und ein Wissensschatz aus dem Reich der Natur für alle Pflanzenfreunde und Naturliebhaber! Dieses Buch begeistert und klärt Kinder über die Wunder der Natur aufklären und macht neugierig auf unsere Welt. 
     
    ***Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Prestel Verlag für dieses Rezenxionsexemplar!***  
     

     

    Kennst du die Tierkinder? - Olivier Le Gall

    Kindgerechtes Sachwissen über Tierbabys

     
    Im Bassermann Verlag erscheint das Bilderbuch "Kennst du die Tierkinder?" von Olivier Le Gall
     
    Genau wie bei den Menschen, haben auch die Tiere Babys, die von den Eltern gesäugt, gefüttert und umsorgt werden. Was weißt du über Tierbabys von Elefant, Delfin, Reh oder Löwe? Hast du schon einmal gesehen, wie ein Giraffenjunges auf die Welt kommt? Oder kennst du neben den Eisbären noch weitere Bärenarten? Dieses Buch enthält interessante Dinge über Tier-Babys, die alle Tierfreunde wissen wollen.
     
     
     
      
     
    Was sind die besonderen Merkmale der Tiere? In welchem Lebensraum kommen sie zur Welt und wie leben und spielen sie? Welches Verhalten müssen sie lernen, um sich später selbst zu versorgen? Diese und weitere Fragen werden kindgerecht und in aussagekräftigen Bildern beantwortet, sodass Kinder schon einmal einen guten Überblick über die jeweiligen Tiere gewinnen. 
     
    Der tierische Reigen umfasst pro Doppelseite Elefant, Eisbär, Faultier, Delfin, Reh, Giraffe, Löwe, Panda, Pinguin und Fuchs mit vielen kindgerechten Informationen und niedlichen Bildern beim Spielen, Säugen und Toben. Danach sieht man auf einer Übersicht weitere Tierbabys und am Ende des Buches finden sich alle Tiere noch einmal in ihrem Lebensraum zusammen. 
     


     
    Die Illustrationen der Tiere finde ich sehr gelungen, sie wirken naturgetreu, sehen total knuffig aus und vermitteln das niedliche Aussehen von Jungtieren. Außerdem hat der Illustrator seine Bilder mit etwas Humor versehen.
    An diesem Buch gefällt mir die Vorstellung der Tiere anhand mehrerer Bilder, auf denen man immer neue Informationen entdecken und erfahren kann. Die Eltern können die kurzen Untertexte vorlesen und den Kindern damit Wissen über die Tiere vermitteln.  
     
    Auf der Lebensraumkarte sind die Namen beim jeweiligen Tier abgedruckt, damit können alle Lese-Kinder selbst die Tierarten bestimmen und sich die Schreibweise der Wörter einprägen. 
    Ansonsten ist das Buch auch schon für kleine Kinder ein schönes Bilderbuch, in dem sie Tierarten kennen lernen und auch etwas über die Lebensweise der Tiere erfahren. 
     
     
    Ein wunderschön illustriertes Sachbuch über Tierkinder, das spielerisch Wissen vermittelt und die Tierarten anhand der Abbildungen näher vorstellt. Wunderbar als Vorlese-Bilderbuch geeignet, um Kindern die Tierwelt näher zu bringen! 
     
    ***Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Bassermann Verlag für dieses Rezensionsexemplar!*** 
     

     
      
     

    Dienstag, 26. August 2025

    Die Verlorene - Miriam Georg

    Ein bewegendes Familiendrama mit Blick in die deutsche Vergangenheit 

     
    Im Fischer Verlag erscheint der historische Roman "Die Verlorene" von Miriam Georg.   
     
    Lauras Großmutter Änne stammt aus Schlesien vom Pappelhof, von dem sie häufig schwärmte, doch von der Familie und was sie damals erlebte, erzählte sie nie. Nach Ännes Tod hat Lauras Fragen noch viele offene Fragen und macht sich auf den Weg zum ehemaligen Gut ihrer Familie. Sie findet ungeahnte Wahrheiten heraus, die sie nicht erwartet hätte und ihre Sicht auf ihre Familie völlig verändern. 
     
     

    Miriam Georg lässt ihren Roman auf zwei Zeitebenen spielen. Als 2019 Ellens Mutter und Lauras Großmutter Änne mit 93 Jahren stirbt, möchte Laura mehr über ihre Großmutter erfahren und reist nach Schlesien, dort findet sie das Haus ihrer Großmutter und entdeckt alte Fotos und ein gemaltes Bild, auf dem scheinbar Änne in jungen Jahren zu sehen ist, als Name wurde aber Luise vermerkt. Welche Geheimnisse verbergen sich in dieser Familie und warum hat Änne nie darüber gesprochen?  
     
    Die zweite Zeitebene führt in die Jahre 1941 bis 1947 und lässt uns in das Leben von Änne und ihrer Schwester Luise eintauchen. Beide Schwestern stehen sich sehr nahe, wegen einer Erkrankung muss sich Änne längere Zeit auf dem Dachboden verstecken, um nicht wegen der Reinheitsgesetze von den Nationalsozialisten gefangen genommen zu werden. Diese Zeit forderte ihre Traumata und Änne war nie wieder die junge Frau, die sie einmal war. Das Leid verfolgte die ganze Familie und führte zu Verrat und Entscheidungen, die das Leben aller Familienmitglieder prägte. 
      

    Bei der Charakterbeschreibung hat Miriam Georg die Gabe, Emotionen, Stimmungen und Gefühle absolut lebensecht zu beschreiben und diese so zu schildern, dass man sich in die Position ihrer Figuren hineinversetzen und sie nachfühlen kann. 
    Der Roman lenkt den Blick nach Schlesien in die Kriegsjahre als menschliche Verlusten, Flucht, Vertreibung, Heimatverlust und Übergriffe von Besatzern den Menschen das Leben schwer machten und sie zu Handlungen und Einschnitten zwangen, die man sich kaum vorstellen kann. Bei manchen Familien haben die erlittenen Traumata sich auch auf nachfolgende Generationen ausgewirkt und wurden vielleicht nie gelüftet. 
     
    Die Handlung ist durchgängig fesselnd und birgt so manche schreckliche Erkenntnis. Ich fühlte mich beim Lesen vollkommen in diese Zeit versetzt und habe besonders Ännes und Luises Erlebnisse gefesselt verfolgt. Zu Beginn lässt sich die Geschichte noch sehr gemächlich an, doch dann sorgen die Lebenslügen, Geheimnisse und schlimmen Erlebnisse für eine unglaubliche Spannung, die bis zum Ende des Buches anhält und mich völlig in ihren Bann geschlagen hat. 
    Gleichzeitig bringt der gegenwärtige Zeitstrand sehr interessante Einblicke, die Ellen und Laura entdecken und ihren viele ungeahnte Details aus ihrer Familie zeigen. Die geschickte Verbindung beider Zeitebenen ist Miriam Georg perfekt gelungen, man kann sich gut orientieren und hat nie das Gefühl, die Figuren oder Zeiten nicht richtig einschätzen zu können. 
     
    Im Nachwort weist Miriam Georg auf die Tatsache hin, dass sie persönliche, familiäre Hintergründe in den Roman eingebaut hat.  
     
    Es ist eine bewegende Reise in die Vergangenheit, die den Blick auf menschliche Schicksale mit ihren Traumata sichtbar macht und diese Zeit aus der Sicht Betroffener durchleuchtet. 
     
    Ein wunderbar erzählter historischer Roman mit berührenden Schicksalen durch Flucht, Krieg und Traumata, der fesselnde und berührende Lesestunden garantiert. 
      
     
     
    ***Herzlichen Dank an den Fischer Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***