Samstag, 2. August 2025

In uns der Ozean - Theresia Graw

Mitreißender Roman über die Warnung vor dem stummen Frühling 

Im List Verlag erscheint Theresia Graws Roman In uns der Ozean.

Die Biologin Rachel Carson ist fasziniert von Wissenschaft und Forschung, muss aber 1929 aus finanziellen Gründen ihre Promotion abbrechen, nachdem ihre Familie alles verloren hat. Sie nimmt einen Job fürs Radio an und schreibt Geschichten über Tiere und Pflanzen, die bei den Zuhörern sehr beliebt sind. Sie beobachtet die Natur und liebt Vögel, am Vogelsterben erkennt sie einen kausalen Zusammenhang mit DDT, das damals als Wundermittel zur Insektenbekämpfung bedenkenlos über Felder, Wälder und Siedlungen versprüht wurde. Entrüstet nimmt sie den Kampf gegen die Chemielobby auf und schreibt ihr Buch "Der stumme Frühling". Darin macht sie auf die drohende Gefahr der Chemikalie DDT aufmerksam und stellt sich mutig gegen öffentliche Anfeindungen. 

 


 

In ihrem literarischen Porträt verarbeitet Theresia Graw das Wirken der Umweltpionierin Rachel Carson im Kampf gegen die Anwendung von DDT und bringt uns ihr Leben auf anschauliche und mitreißende Weise näher.  
 
Die Biologin Rachel Carson war mit bisher unbekannt, doch beim Lesen des Romans habe ich mit ihr mitgefiebert und bin stolz auf ihr Engagement für die Umwelt. Nachdem Rachel bei ihren biologischen Beobachtungen einen Zusammenhang zwischen Vogelsterben und Pestizidausbringung vermutete, forschte sie weiter und engagierte sich im Kampf gegen DDT und setzte sich mutig für die Umwelt ein. Ihr Buchprojekt war ihr ein persönliches Anliegen und bewirkte das Verbot von DDT.  
 
Mit dem spannenden Umweltthema liest sich der Roman sehr fesselnd und ich habe Rachel für ihre Beharrlichkeit und ihre aufopfernde Arbeit im Kampf gegen die Chemilobby bewundert. Als unverheiratete Frau wurde ihr wenig Achtung entgegengebracht und ihre Erkenntnisse häufig mit Gegenargumenten entkräftet. Theresia Graw ist es gelungen, einen packenden Roman aufgrund von wahren Begebenheiten zu schreiben, der mit Naturbeschreibungen und dem Leben dieser wissenschaftlich versierten, interessanten Frau zu unterhalten weiß. Dabei wird auch ein feministische Ansatz sichtbar, denn Frauen mussten sich lange gegen Diskriminierung wehren und für ihre Träume kämpfen. Gerade in der Forschung war es für Frauen schwer, sich durchzusetzen und anerkannt zu werden. 
Rachel bekam Halt und Unterstützung von ihrer Freundin Dorothy, beide führen eine Liebesbeziehung, die zu damaliger Zeit verboten war.  
Was mir besonders gut an diesem großartigen Buch gefallen hat, sind die in die Romanhandlung eingestreuten Sachthemen, die für Tiefgang sorgen und das Umweltbewusstsein ansprechen.  

Ein mitreißender Roman über eine interessante Frau und Ökologin im Kampf für die Natur. Rachel Carson hat uns allen einen großen Dienst erwiesen und Theresia Graw sei Dank für diesen tollen Roman! 

 

***Herzlichen Dank an den Ullstein Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***