Dienstag, 31. Mai 2016

Lesemonat Mai 2016

Meine Bücher im Wonnemonat Mai! 

Nachdem ich euch den April vorenthalten habe, nun mal wieder einen Rückblick. 

Im Mai habe ich insgesamt 19 Bücher gelesen.  

Dabei habe ich mehrere Leserunden gehabt und es haben mich einige 5-Sterne-Bücher angenehm überrascht.

Hier ist die Genre - Übersicht:

Krimi:              7
Thriller:           1
Roman:           9
Sachbuch:       1
Kinderbuch:     1


Es gibt 6 Bücher, die ich als 5-Sterne Bücher bewertet habe.

And the winners are:



- Die Walfängerin von "Ines Thorn": ein historischer Roman, der in eine andere Zeitepoche auf Sylt entführt und sich als emotionaler Pageturner erwiesen hat.  


- Inselträume, der dritte Band einer Romanreihe von Sandra Lüpkes, der 
echten Sommerlesegenuss mit Nordseeinselstimmung bewirkt! Wann geht es wieder an die See, bei mir schon nächste Woche! Jippieh!


- Was ich euch nicht erzählte von Celeste Ng:
Ein großartiges Familienporträt, tief psychologisch beobachtet und fesselnd wie ein Krimi geschrieben.


- Dem Himmel entgegen von Katja Maybach: eine wundervolle Erzählung, die die berufliche Emanzipation der Frau beleuchtet, aber auch eine Liebesgeschichte ist.



- Ein Mord und zwei Leichen von Alexander Bálly: ein Oberbayern-Krimi, der ein pures Krimivergnügen mit regionalem Flair und tollen Figuren bietet!


- Hausbesuche von Stephanie Quitterer: ein interessantes Buch über eine ungewöhnliche Nachbarschafts-Aktion, die man durchaus selbst anwenden kann. Man muss allerdings backen können, jedenfalls ein wenig! :-)


6 echte 5-Sterne-Bücher sind meiner Meinung nach eine ganz gute Ausbeute der verschiedensten Genres, die mich diesen Monat beschäftigt haben. Es überrascht mich immer wieder, wie viele tolle Bücher es doch gibt. 
Kennt ihr diese Bücher auch? Haben sie euch auch gut gefallen?

Ich wünsche euch noch eine schöne Lesewoche und schliesse heute mal mit sommerlichen Urlaubsfotos von Ischia! Denn der hiesige "Wonnemonat" hätte Fotos mit Hagel, Regengüssen und verregneten Blumen bedeutet. Das wollte ich niemandem zumuten!

Liebe Grüße, Sommerlese!


  

Montag, 30. Mai 2016

Die Japanische Tasche - Adolf Muschg

Mir fehlte leider der rote Faden

 

Adolf Muschg war Professor für deutsche Sprache und Literatur in Zürich und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sein Roman "Die Japanische Tasche" erschien 2015 im Beck Verlag.


Der Schweizer Beat Schneider ist Historiker, nicht an Karriere interessiert und heiratet seine Studentin LouAnne. Sie ist eine außergewöhnliche Zeichnerin und wegen einer Behinderung auf seine Fürsorge angewiesen. Sie schenkt ihm die japanische Tasche, die er sehr mag. Bei einer Zugfahrt gibt es einen tragischen Personenunfall, Schneider verliert die Tasche.   


Dieses Buch war in meinem Buchpaket, dass ich im Januar beim C.H.Beck Verlag auf Facebook gewonnen habe.


Die Japanische Tasche hat mich zuerst mit sprachlicher Eleganz erstaunt, mit einigen Gedichten wunderbar unterhalten und dann aber leider mit den Figuren verwirrt. 

Es geht um Freundschaft und Liebe und Abschied und Verluste. Hier werden familiäre Konstellationen angedeutet, aber die wahren Gefühle werden nicht offen ausgesprochen. 


Anfangs gibt es noch eine klar erkennbare Rahmenhandlung, aber dann verändern sich die Gegebenheiten und man erkennt nicht mehr den roten Faden.
Mir kommt die Handlung sehr rätselhaft vor und es geht wohl hauptsächlich um das Ende, das Sterben.  


Die Geschichte ist abgehoben und wirkt irgendwie irreal, wie ein Traum oder eine Phantasie. Es ist für mich unerklärlich, lange mühte ich mich mit dem Text ab und versuchte die Fäden zu entwirren. Es ist mir nicht gelungen. Dabei gibt es Metaphern, die sich mir nicht erklären. Schade! 


Mir fehlt einfach die Aussage, die der Autor hier ausdrücken will.
Bis zu der Zugszene konnte ich gut in den Roman eintauchen, danach wurde es für mich immer schwieriger, der Handlung zu folgen. Die Charaktere haben mich überhaupt nicht angesprochen, sie sind einfach langweilig. Als ich gelesen habe, dass hier Figuren aus älteren Romanen des Autors in den aktuellen Roman eingebaut wurden, fehlte mir der Hintergrund dieser Bücher.

Die Tasche steht meiner Meinung nach für die Symbolik des Weiblichen, des Geburtskanals und als Beat Schneider die Tasche seiner Frau verliert, geht auch die Ehe in die Brüche. Der Auslöser ist aber auch eine Aufnahme von LouAnnes Scham, die Beat überreagieren lässt. Er schlägt seine Frau, die Ehe ist beendet und LouAnne geht in eine psychiatrische Klinik. 

 
Der Autor Adolf Muschg mag ein großer Schweizer Schriftsteller sein, doch leider fehlt mir für sein Buch der Sinn. 

Ich bin von diesem Roman sehr enttäuscht.  





Sonntag, 29. Mai 2016

Hausbesuche - Stephanie Quitterer

Toller Erfahrungsbericht einer gelungenen Nachbarschafts-Aktion!

 

"Hausbesuche Wie ich mit 200 Kuchen meine Nachbarschaft eroberte" ist ein Sachbuch von Stephanie Quitterer und erscheint im Knaus Verlag.


Stephanie Quitterer wohnt in Berlin, ist nach der Geburt ihrer Tochter Marie in Elternzeit und kommt auf die Idee, ihre vielen "annonymen" Nachbarn kennen zu lernen. Dazu kreuzt sie bei den Nachbarn mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen im Gepäck unangemeldet auf und lädt sich zum Klönschnack und Schmausen ein. So entstehen neue Kontakte, sie erfährt Interessantes über ihr Viertel und kommt vielen unbekannten Mitmenschen näher. Wer ihr alles die Tür öffnet und wen sie alles mit ihren Kuchen begeistern kann, kann man hier in ihrem Buch auf liebenswürdige Art und Weise erfahren. 

Dieses Buch ist in gewisser Weise eine Auseinandersetzung mit dem modernen Thema "Gentrifizierung", dem aktuellen sozioökonomischen Strukturwandel, der sich in den Städten vollzieht und Alteingesessene und Zugezogene am Beispiel Berlins näher beleuchtet.

Stephanie Quitterer ist Zugezogene in ihrem neuen Wohnviertel und wird häufig komisch beäugt. Dabei möchte sie doch gern neue Kontakte schliessen und ihr Projekt: "200 Kuchen in 200 Tagen" soll ihr Türen und Herzen der Mitbewohner öffnen. Sie klingelt und lädt sich mit Selbstgebackenem bei den Nachbarn ein. Die Ergebnisse hält sie schriftlich auf ihrem Blog fest und lernt auch darüber neue Leute kennen.

Eine tolle Idee, bei der sie nicht nur Vorurteile ablegt, sondern den Mitmenschen in ihre Wohnungen schaut und Freunde gewinnt. Was anfangs nach einer abgedrehten Idee klingt, wird mit der Zeit ein fabelhaftes Projekt.

Als ich dieses Buch gelesen habe, fragte ich mich, ob ich Stephanie wohl ebenfalls herein gebeten hätte, wenn sie mit ihrem Kuchen vor meiner Tür gestanden hätte.
Ja, hätte ich und das mit großem Interesse! Denn es ist ein mutiger Schritt, bei Unbekannten zu klingeln.
Sie hat bei dieser Aktion viele Leute kennen gelernt und Vorurteile abgebaut. Dadurch gewinnt sie ein offeneres Verhältnis zu ihren Mitmenschen und erhält ein ganz anderes selbstbewusstes Auftreten. 
Man könnte sagen, ihr Projekt ist Lebenserfahrung und Sozialstudie in einem und ermöglicht neue Kontakte! Das ist ein echter Gewinn im Leben eines Menschen, der sich lohnt!

Dieses Buch hat mich erfreut, gut unterhalten und mit humorvollen Szenen erheitert. Der Erzählstil ist locker und frech und gefällt mir prima, die beigefügten Rezepte klingen gut und nicht zu schwer nachzubacken und scheinen geschmeckt zu haben. Besonders ihre selbstironische Art gefällt mir gut, sie hat einen Humor, dem man sich nicht entziehen kann und den sie sogar in ihre Rezepte einbringt.

Interessant sind auch die eingefügten Informationen zu allerlei Themen wie: - die am meisten gebackenen Kuchen, - die häufigsten Ausreden/Gründe der Nichteinlassenden, - die Anzahl der Türen mit Aufkleber usw.

Stephanie stellt sich den Unbekannten, ob einzeln lebender Herr mit unbekannten Absichten oder Jungschnöselbande, sie behauptet sich und traut sich einzutreten in die heimischen Gefilde fremder Menschen.  
Die Autorin baut Vorurteile ab, wird offener und geht schliesslich viel selbstbewusster auf ihre Mitmenschen zu, sie lernt verschiedene Lebensarten und Charaktere kennen und sieht die Wohnungen fremder Menschen mit offenen Augen.
Man muss auf seine Mitmenschen zugehen, dann öffnen sie sich einem und nur so lernt man neue Leute kennen.


Eine interessantes Buch über eine ungewöhnliche Nachbarschafts-Aktion, die ich mit Freude gelesen habe und gern weiter empfehle. So charmant kann man die Herzen der Mitbewohner gewinnen!  


      ***Dies ist ein Rezensionsexemplar vom Blogger-Portal - Vielen Dank für die Bereitstellung des Buches!***

                             

Donnerstag, 26. Mai 2016

Ein Mord und zwei Leichen - Alexander Bálly

Pures Krimivergnügen mit tollem Humor und regionalen Besonderheiten!

 

"Ein Mord und zwei Leichen" ist bereits der dritte Band einer Oberbayern-Krimireihe von Alexander Bálly. Der Krimi erscheint im Sutton Verlag.


Wolnzach ist nicht gerade die Perle des erfolgreichen Tourismus und um das zu ändern und Ideen für die Image-Pflege zu gewinnen, macht sich eine Gruppe Wolnzacher auf zu einer gemütlichen Bustour ins Altmühltal. Denn dort brummt das Tourismus-Geschäft und vielleicht kann man dem dortigen Erfolg etwas abschauen.
Nach einer Rast endet die Tour zum Thema "Sanfter Tourismus" im wahrsten Sinne des Wortes unsanft. Im Bus liegen zwei Leichen. Niemand hat etwas gesehen oder gehört. 

Nur gut, dass Ludwig Wimmer und seine Enkelin Anna mit von der Partie sind und gleich vor Ort mit der Ermittlung beginnen können.


"...a dürr-depperte Kampfökowacht´l, mit vegetarischem Hirnschoaßantrieb, ...eine Hasenfutterg´rischperl." Zitat Seite 81
(= Gemeint ist hiermit natürlich eine schlanke Vegetarierin, die Wert legt auf Produkte aus ökologischer Herkunft.)


Dieser Regionalkrimi bietet ein pures Krimivergnügen mit regionalem Flair und tollen Figuren!

Alexander Bálly hat auch mit diesem Buch wieder einen humorvollen Krimi um seinen Lieblingshelden, den Holledauer Metzgermeister im Ruhestand, Ludwig Wimmer und seine Enkelin Anna geschrieben.
Es ist ein großes Vergnügen dem Opa-Enkelin-Gespann bei ihrer Spurensuche über die Schulter zu schauen und ihre tollen Erfolge gegenüber der in einem Heuhaufen herumstochernden Kripo zu verfolgen. Auch wenn sich der Hobbydetektiv nicht einmischen soll, sind seine Erkenntnisse immer gern zur Täterüberführung willkommen.

Es geht ganz beschaulich mit einem Ausflug los. Als jedoch die Busfahrt auf der Suche nach Ideen für sanften Tourismus mit zwei Leichen endet, ist das Entsetzen groß. Wimmer und Anna sind direkt am Ort des Geschehens. Die Opfer sind die unbeliebte Frau Katzmiller und Herr Schubert. Doch niemand hat etwas mitbekommen, weder einen Schuss gehört, noch jemanden mit einer Waffe gesehen. Allerdings kann man davon ausgehen, dass sich der Täter unter der Reisegruppe befinden muss.

Oberkommissar Konrad hat sich gerade in den Urlaub verabschiedet, also muss sein Vertreter Stimpfle, ein Exil-Schwabe, sich um den Fall kümmern.
Doch die Spurensuche verläuft bis auf Hunderte von Fingerabdrücken im Bus relativ erfolglos.
Doch Wimmers Neugierde lässt nicht lange auf sich warten und so befragt er wie nebenbei mal eben die Leute. Da er im Dorf bekannt ist wie ein bunter Hund, fällt ihm das nicht schwer. Das Gerede im Frisiersalon oder beim Seniorenclub bringt so einige Erkenntnisse über die Tote und mit Charme und Freundlichkeit gelangt Wimmer an seine Infos. Dabei legt er sich nach althergebrachter Art Karteikarten an. Seine Enkelin ist allerdings schon lange in der digitalen Welt angekommen und surft munter im Internet, um Informationen über die Verdächtigen zu bekommen. Für Wimmer ist das moderne Hexerei, aber er hat schon etwas Blut geleckt, auch wenn ihm der Umgang mit PCs noch recht ungewohnt ist.


Die Handlung des Krimis ist logisch gut durchdacht, der Fall interessant und man hat als Leser die Möglichkeit munter mitzurätseln, wer denn nun der Täter sein könnte. Dabei machen gerade die sympathischen Charaktere den Krimi so lesenswert und es gibt so viel eingestreuten Humor, dass man viel lachen kann.
Gut gefallen mir auch die regionalen Schauplätze und Besonderheiten wie der vorgestellte Hopfenanbau oder das bayrische Weißwurstfrühstück. Außerdem wird viel Dialekt gesprochen, was für mich als Nordlicht gut verständlich erscheint und die Geschichte ungemein aufpeppt. Gerade der Dialekt bringt mich zum Lachen, man schaue sich nur mal mein oben vorgestelltes Zitat von Seite 81 an. Wie sich im Buch Hochdeutsch, Bayrisch und Schwäbisch abwechseln, ist schon ein sprachliches Kunststück der besonderen Güte.


Alexander Bállys Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und mit erfrischendem Humor nur so gespickt. So fliegt man gut unterhalten durch das Buch und lässt sich einfach gut unterhalten. 



Dieses Buch bietet ein gelungenes Krimivergnügen mit regionalem bayrischen Flair, viel Humor und einem charmanten Ermittlerduo. Eine Krimireihe, die mich immer wieder erfreut und gut unterhält.   


 ***Leserunde von lovelybooks - Vielen Dank an Alexander Bálly für die Begleitung der Leserunde und an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***


Mittwoch, 25. Mai 2016

Dem Himmel entgegen - Katja Maybach

Ein einfühlsamer Roman über die Liebe, Verlust und Träume!

Katja Maybach neuer Roman "Dem Himmel entgegen" erscheint 2016 im Knaur Verlag

1963 möchte die junge Isabelle gerne Pilotin werden, sie wird
Stewardess, alles andere ist zu dieser Zeit Illusion. Ihre ältere Schwester Emmanuelle Leclerc ist eine erfolgreiche Modeschöpferin, sie lebt in Paris. Dieser Erfolg ist aber überschattet von privaten Schicksalsschlägen. Als ihr früherer Freund Julian, ein amerikanischer Pilot erneut in ihr Leben tritt, kochen alte Erinnerungen wieder hoch. Die gemeinsame Mutter Heloise ist nach dem Tod ihres Mannes sehr einsam, auch sie vermisst Nähe und Gefühle und muss sich ihrer Vergangenheit stellen.   



 
Wenn er jetzt daran dachte, schienen ihm diese ersten
Verabredungen die schönsten Momente in ihrer Beziehung, denn sie waren voller Verheißung, Ungeduld und Erwartung. (Julian) S. 155


Ein einfühlsamer Roman über die Liebe, Verlust und Träume! Geschrieben
in einem wundervollen Stil, der geheimnisvoll fesselt und durch die
Geschichte trägt.


Dieser Roman wird aus der Sicht der drei Frauen der Familie Lambert geschildert. Alle drei umgibt ein dunkles Geheimnis und alle drei wünschen sich die Erfüllung ihrer Träume. Dabei wechselt man zeitlich zwischen den 1960 er Jahren und den 1930 er Jahren und taucht ein in die Lebenswege der Frauen. Die Reise beginnt in Nancy und geht über Berlin, Argentinien und Paris hin und her. Allmählich bekommt der Leser einen Eindruck dieser Frauengestalten und versteht ihre persönlichen Probleme. 


Man erkennt die Schicksalsschläge, die die drei Frauen erleiden müssen und die Ereignisse der Vergangenheit und Gegenwart führen den Leser in eine Welt der Gefühle. Es gehen Liebe, Trauer, Verlust und unerfüllte Lebensträume Hand in Hand.
Der Autorin gelingt es eindrucksvoll, diese Welt vor dem Leser in bedeutsamen Worten spielen zu lassen. Man erlebt eine mondäne Modewelt, die mit eleganten Figuren glänzt, aber auch die schwierige Zeit der Anfänge des Nationalsozialismus in Berlin, die die Familie in Schwierigkeiten brachte.

Ein wichtiger Bestandteil dieses Romanes ist die Fliegerei und man wird mit dieser Thematik vertraut gemacht, ohne zu sehr auf technische Einzelheiten einzugehen. Die Geschichte der Lufthansa wird gestreift und die Leidenschaft in dieser Fliegerfamilie kommt gut zum Ausdruck.
 

Katja Maybach hat mich mit ihrem Roman sofort gebannt, ihr eindringlicher Schreibstil zeigt mit viel Gefühl die Emotionen ihrer Protagonistinnen und malt mit bildhaftem Geschick verschiedene Schauplätze vor meinem geistigen Auge, die mich in die Geschichte hinein ziehen. Auch wenn die Schicksalsschläge und Wendungen im Leben der Frauen konstruiert sind, so erscheinen sie dennoch auf eine authentische Art und Weise. Jeder reagiert im Leben anders und setzt andere Prioritäten, das macht uns Menschen so einzigartig.



Mich hat dieser Roman mit Gefühlen bombardiert und in eine andere Zeit versetzt. Eine Lektüre, die gut unterhält und von schicksalhafter Liebe erzählt.



    ***Leserunde von lovelybooks - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!***


 

Montag, 23. Mai 2016

Der Pfauenfedernmord - Ulrike Busch

 Ein toller Sylt-Krimi zum Miträtseln

Der Krimi Der Pfauenfedernmord von Ulrike Busch zeigt eindeutig die Vorliebe der Autorin für die Nordsee auf, in diesem Fall für Sylt. Das Buch erscheint als Amazon Publishing.


Schönheitschirurg Dr. Claus Wiederkehr und Ehefrau Valerie Wunderlich-Wiederkehr, angesagte Kunstgaleristin, laden zu ihrer Silberhochzeit nach Kampen auf Sylt ein. Zu den geladenen Gästen zählen die Mitglieder ihrer Clique, die seit ebenfalls 25 Jahren gemeinsam Urlaub auf Sylt machen. 
Doch nur wenige Tage nach der Feier wird die Silberbraut am Roten Kliff tot aufgefunden.  Die Kripo Wattenmeer ermittelt und Kuno Knudsen und sein Assistent Arne Zander finden im Umfeld der Toten viele potentielle Täter. Hier hatten so einige etwas gegen die schöne Valerie.


Ulrike Buschs Schreibstil liest sich angenehm flott, glaubhaft und lebensnah erfrischend. Mit einer tollen Story, geschickten Irrungen und unerwarteten Wendungen gelingt es ihr, den Leser an ihr Werk zu fesseln. Besonders gelungen sind jedoch ihre Protagonisten, die mit Ecken und Kanten und allerlei Klischees aufwarten und dabei sehr lebendig wirken und auch gut unterhalten.

Fangen wir mal beim Opfer an! Der Figur der Valerie Wunderlich-Wiederkehr weint man als Leser keine Träne hinterher, denn sie ist durch und durch unsympathisch, behandelt ihre Mitmenschen mit Missachtung und hält sich selbst für den Mittelpunkt der Welt, die Welt der Schönen und Reichen. Denn dazu gehört sie zweifelslos, zeitlos runderneuert dank Liftings, Botox und einigen gezielten Silikoneinlagen aus der Hand ihres Mannes, des erfolgreichen Schönheitschirurgen. Aber sie hat auch Biss und ihre Machtgier bringt ihre Kunstgalerie voran. Auf jeden Fall trägt ihre Art und ihr Lebensstil dazu bei, dass auch ihre vermeintlichen Freunde nicht gut auf sie zu sprechen sind. Somit mehrt sich die Anzahl der Personen mit Mordmotiv im Krimi mehr und mehr. Die Mitglieder der Clique haben alle so ihre privaten Probleme und Neid, Hass, Eifersucht und Geltungsdrang könnten ihre Motive für den Mord sein. Ulrike Busch beschreibt in der Handlung die Feindseligkeiten und Wünsche der Figuren der Clique eindringlich genau. Alle wollen im erlauchten Kreis dazugehören, um jeden Preis. So entsteht aus anfänglicher Freundschaft schnell Feindseligkeit und Ablehnung.

Das Ermittlungsduo um Kuno Knudsen und Assistent Arne Zander befragt eifrig, untersucht fleissig und kommt irgendwie nicht von der Stelle. Es gibt einfach zu viele Personen mit denkbaren Mordmotiven, was für den Leser ein tolles Mitraten ermöglicht. Die Kripo Wattenmeer ist eigentlich ein nicht ganz eingespieltes Team, ständig behaken sie sich gegenseitig, den Leser freut das sehr.


Nun komme ich zu meinem einzigen Kritikpunkt. Die Befragungen in Dialogform erscheinen mir insgesamt zu umfassend und sie gehen zu sehr auf Kleinigkeiten ein. Das breite Auswalzen erzeugt leider einen leichten Spannungsabfall.

Was ich als besonders erheiternd empfunden habe, sind die Wortwitze, die Ulrike Busch immer mal wieder geschickt einbaut. Mir sind die Besichtigungsgebühren für ein hübsches Dekolleté in Erinnerung geblieben. Aber es gibt noch weitere humorvolle Schmankerl, die gelesen werden müssen. 


Mich hat dieser Sylt-Krimi gepackt und das Potpourri an speziellen Figuren hat mir unterhaltsame Lesezeit geschenkt. Ich freue mich schon auf weitere Bücher vor der Nordseekulisse von Ulrike Busch.  



 *** Vielen Dank für diesen Krimi! Ich habe ihn auf der Facebook-Seite der Autorin gewonnen! Danke Ulrike!  ***




Die Judenbuche - Annette von Droste-Hülshoff

Klassische Novelle darüber wie ein Mensch zum Mörder werden kann.

Stimmungsbild von Schuld und Sühne

 

Annette von Droste-Hülshoff (10.1.1797 - 24.5.1848) sah ihre Berufung als Dichterin, fand aber zu Lebzeiten als schreibende Frau keine Anerkennung. Die Judenbuche schrieb sie 1842.


Inhaltlich geht es um Friedrich Mergel, der durch seine Erziehung im Elternhaus und den Druck der Dorfbewohner zum Mörder wird.
Der Jude Aaron wird ermordet aufgefunden, man verlässt sich auf die Aussagen von der Bevölkerung, einige seiner Schuldner werden verdächtigt. Mergel macht sich durch seine Flucht verdächtig.








Es geht um Friedrich Mergel, der durch ein schwieriges Elternhaus, einen trinkenden Vater und die intolerante Dorfgemeinschaft zu einem unsicheren Außenseiter wurde, schliesslich sogar zu einem Mörder.

Wie hier psychologische und soziale Aspekte inhaltlich miteinander verknüpft werden, ist für die damalige Zeit außergewöhnlich. Die Autorin thematisiert in diesem Stück die Problematik von Schuld und Sühne.
Der überraschende Schluss ist im kriminalistischen Sinne spannend und gibt der Geschichte einen runden Abschluss.

Was früher als "Sittengemälde aus dem gebirgichten Westphalen" beschrieben wurde, entpuppt sich als kriminalistische Erzählung. Heute würde man dieses Stück wohl eher Psychogram oder Sozialstudie nennen, denn Droste-Hülshoff zeigt in der Judenbuche auf kritische Art und Weise wie sich ein Mensch unter den herrschenden Einflüssen von Erziehung und Gesellschaft entwickeln kann.

Die Lektüre dieses Klassikers ist häufig Schulthema und trotz der veraltet klingenden Sprache eine interessante Erfahrung. Hier wird realistisch geschildert, wie das gesellschaftliche Bild der Menschen damals aussah, wie sie lebten, arbeiteten und welche Werte sie vertraten. Die Armut, die Klassenunterschiede und das Rollenbild von Mann und Frau wird gut erkennbar.

Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten, von denen Annette schon in ihrer Kindheit gehört hatte und diese dann in einer heimatlichen Geschichte verarbeitet hat.

Auch für die heutige Zeit eine interessante Lektüre, die durch die sprachliche Ausdrucksfähigkeit der Autorin ein klassisches Stück Zeitgeschichte des 18. Jahrhunderts zeigt.



Auch für die heutige Zeit eine interessante Lektüre, die durch die sprachliche Ausdrucksfähigkeit der Autorin ein klassisches Stück Zeitgeschichte des 18. Jahrhunderts zeigt.  


 

Sonntag, 22. Mai 2016

Gewinnerbekanntgabe 1. Bloggeburtstag

Nun ist es soweit, meine erste Verlosung ist beendet, die Gewinner sind gezogen und ich freue mich über eure Teilnahme und einige neue Follower!

Da ich selbst auch großen Spaß an meiner Verlosung hatte, werde ich schon bald ein neues Gewinnspiel starten! Versprochen!  

 

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 ♥ HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ♥

 

an die Gewinnerin des Inselfeuers:   

 

♥  Conny

 

 an die Gewinnerin der Inselträume:

 

♥  Gisela

 

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GRATULATION

Bitte meldet euch bei mir per Kommentar und teilt mir eure Adresse mit! Das jeweilige Buch macht sich dann auf den Weg zu euch.

 

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag,

♥ herzlichst Sommerlese!

 

Samstag, 21. Mai 2016

Blutige Stille - Linda Castillo

Ein echter Castillo Thriller: packend, brutal und mit dem Amisch-Hintergrund außergewöhnlich.

Blutige Stille ist Linda Castillos 2. Band ihrer Thriller-Reihe um Chief Kate Burkholder in Ohio. Das Buch erschien 2011 im Fischer Verlag.


Die gesamte Familie Plank wird in Painters Mill auf grausame Art und Weise ausgelöscht, die Töchter werden sogar gefoltert und misshandelt. Sie gehören zur amischen Gemeinde in Painters Mill, Ohio. Kate Burkholder ist selbst in einer amischen Familie aufgewachsen und ist die zuständige Polizeichefin der kleinen Stadt für diesen Fall. Die Toten gehen ihr sehr an die Nieren, wie besessen versucht sie gemeinsam mit ihren Kollegen diesen schrecklichen Fall aufzuklären. Doch welche Verbindung steckt hinter diesem Massaker? 



Auch in ihrem zweiten Teil der Thrillerreihe um Kate Burkholder, gelingt es Linda Castillo, den Leser mit brutalen Taten zu erschrecken und mit der polizeilichen Ermittlung zu fesseln.

Die Hauptprotagonisten Kate und Tomasetti haben immer noch an traumatischen Erlebnissen aus ihrer jeweiligen Vergangenheit zu leiden. Beide kämpfen gegen ihre Albträume an und das verbindet sie. Diese Gemeinsamkeit macht ihr gegenseitiges Verständnis und ihre Gefühle füreinander noch tiefer. Jedoch artet dieses Verhältnis nicht in eine romatische Gefühlsduselei aus, sondern hält sich dezent im Hintergrund. 

Wie in Castillos Büchern üblich, beschäftigt sich auch dieser Thriller mit dem Leben von Amischen in Painters Mill. Man erfährt wie diese Menschen in Gottesfurcht, schlichter Bescheidenheit und ohne die Verlockungen der Zivilisation leben und fest zu ihren Glaubenssätzen stehen. Für Außenstehende ist das eine außergewöhnliche Gemeinschaft, der man sich im Buch gut annähern kann. So sind auch dieses Mal die Amischen Opfer eines brutaler Gemetzels, eine siebenköpfige Familie wird regelrecht abgeschlachtet. Wer hatte etwas gegen diese friedfertigen Menschen? 

Die Handlung dieses Thrillers erstreckt sich hauptsächlich auf das Leben der 15jährigen Plank-Tochter Mary, die sich von der amischen Gemeinschaft abwenden wollte. Da Kate diese Situation am eigenen Leibe erfahren hat, geht ihr der Fall besonders nahe. 

Es werden einige Verdächtige aufgespürt, bei denen der Täter nicht zu erkennen ist.  

Auch in diesem Kate Burkholder-Thriller gibt es wieder eine sehr blutige Darstellung der Verbrechen. Dabei sind die Ermittlungen eher ruhig und beschaulich gehalten. Wie in Thrillern häufig der Fall, begibt sich Kate am Ende in Gefahr und stellt dem Täter eine Falle.

Dieses Buch hat mich inhaltlich gepackt, die Brutalität erschüttert, aber in der Gesamtheit wirkt es einfach routiniert runtergeschrieben. Deswegen wird mir dieser Thriller sicher nicht lange nachhaltig in Erinnerung bleiben. Besonders hat mich in diesem Buch das Alkoholproblem von Kate und Tomasetti gestört. Wollen wir hoffen, dass sie das in den Griff bekommen.  


Die Castillo Reihe um Kate Burkholder ist für mich immer wieder ein fesselndes Leseerlebnis, das besonders durch das Setting mit den Amischen interessante Einblicke ermöglicht.



Donnerstag, 19. Mai 2016

Neuzugänge im Mai

Auch diese Woche erreichte mich wieder tolle Buchpost, die ich euch nicht vorenthalten möchte!

 

Bei Ulrike Busch habe ich auf ihrer Facebookseite den Krimi "Der Pfauenfedernmord" gewonnen. Das Buch kam liebevoll eingerahmt von leckeren Süßigkeiten, wofür ich Ulrike an dieser Stelle noch einmal herzlich danke. 


Außerdem erreichten mich zwei interessante Bücher für Leserunden auf lovelybooks: 

 

Katja Maybach: Dem Himmel entgegen

Alexander Bálly: Ein Mord und zwei Leichen 


 

Ein Klick auf die Titel bringt euch dem Inhalt der Bücher näher! 

Ich würde mal sagen, diese Woche ist buchtechnisch gerettet und was lest ihr so? 

 

Bei meinem Gewinnspiel  kann man übrigens noch bis Samstag mitmachen! Die Chancen auf einen Gewinn stehen recht gut! 


Eine schöne sonnige Restwoche wünscht euch Sommerlese!

Der Hut des Präsidenten - Antoine Laurain

Zauberhaft, französisch und fast wie ein Märchen!

Sein erster Roman "Liebe mit zwei Unbekannten" verhalf Antoine Laurain zu internationalem Durchbruch. Ein Jahr später folgt Der Hut des Präsidenten, verlegt wird das Buch im Atlantik Verlag.


Die große Liebe finden, ein meisterhaftes Parfüm kreieren, der Chef des eigenen Chefs werden: Wer träumt nicht davon, seinem Leben eine neue Richtung zu geben? Und sind Träume nicht reine Kopfsache?
Als der Präsident seinen Hut in einer Brasserie vergisst, setzt sein Tischnachbar ihn auf - und schlagartig ändert sich dessen Leben. Doch der Hut wandert weiter von Kopf zu Kopf, um seine ganz besondere Wirkung zu entfalten. Ein Roman voller Charme und Überraschungen, über große Ziele und glückliche Wendungen - und was man dafür drauf haben muss. (Klappentext)



Dieser Roman führt ins Frankreich der 80er Jahre, er ist charmant erzählt, unterhält feinsinnig und bringt eine zauberhafte, fast schon märchenhafte Handlung ins Rollen.
Mehrere Handlungsstränge zeigen jeweils einen Protagonisten, der den Hut eine Weile besitzt und durch diesen eine wunderbare Veränderung in seinem Leben erfährt. Der Hut ist sozusagen der rote Faden des Buches.
Präsident Mitterand lässt seinen schwarzen Filzhut in einer Brasserie liegen, neue Teilzeit-Besitzer profitieren auf wunderbare Weise vom Hut.
So gewinnt Daniel, der erste Träger des Hutes, endlich Mut und Durchsetzungsvermögen, um sich für wichtige Aufgaben in seinem Betrieb zu profilieren.

Fanny Marquant unterhält ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann, bemerkt endlich, dass sie in ihm ihre wahre Liebe nicht findet und trennt sich von ihm.

Der berühmte Parfümeur Pierre Aslan überwindet seine Schaffenskrise und depressive Lebenseinstellung und ist endlich wieder in der Lage, ein einzigartiges Parfüm zu kreieren.

Dann schliesst sich der Kreis wieder. Mehr möchte ich dazu nicht verraten.
Welche Macht hat dieser Hut? Wohl keine wirklich realistische! Aber dennoch werden dank ihm Wünsche oder Träume wahr. Er bringt den Trägern ein besseres Imagegefühl, ist ein Glücksbringer oder gibt einfach nur Selbstbewusstsein, da es sich ja um einen Hut des Präsidenten handelt. 
Der Hut gibt den Trägern Sicherheit und Selbstbewusstsein, das ihnen im wahren Leben abhanden gekommen ist. Dabei stecken die Fähigkeiten eigentlich in den Menschen selbst und sie müssen sie nur mutig entfalten. Die symbolische Kraft, Veränderungen zu bewirken, hängt allerdings mit dem Hut zusammen. Das Objekt wird also zum Glücksbringer, dem die Menschen Macht zuschreiben. 

Der Schreibstil ist das besondere an diesem Roman. Mit feinfühliger Sprache und etwas unterschwelligem Humor zeichnet Laurain seine Geschichte, die mir schon wie ein modernes Märchen erscheint. Er gibt sich detailgenauen Beschreibungen von Schauplätzen, Musik und Zeitgeist hin, man erkennt die 80er Jahre gut wieder.

Die Charaktere sind gut und klar beschrieben, man bekommt sie deutlich vor Augen, sieht beim Parfümeur seine Lebensgeschichte, bekommt Informationen über die Kunstszene und sieht die französische Küche ausgebreitet mit wunderbaren Meeresfrüchten und gekühlten Weißweinen vor sich. 



"Der Hut des Präsidenten“ hat mich feinsinnig mit typisch französischer Atmosphäre gut unterhalten, die Geschichte schliesst sich am Ende zu einem Kreis und die Charaktere haben mir gefallen. Ein schöner Roman für Liebhaber frankophiler Literatur.   


 

Mittwoch, 18. Mai 2016

ISCHIA buon viaggio - Wolfgang Ortner

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben!

Wolfgang Ortner ist bekennender Ischia Fan und sein Buch Ischia buon viaggio erscheint in einem Selbstverlag.



Wolfgang Ortner ist Fan und Kenner der Insel für Genießer und führt mit seinem Buch den Leser auf eine vergnügliche Reise. Dabei gibt er auf der Strecke nicht nur Informationen zu Gegend und Sehenswürdigkeiten zum Besten, sondern er beschreibt auch das Klientel der Busreisenden.  





Humorvolle Reise nach Ischia


Bei diesem Buch könnte man auch die Überschrift vergeben: "Der Weg ist das Ziel". Nicht die Insel wird hier zum Mittelpunkt des Buches, sondern die Anreise mit lustigen Episoden von Passagieren und Besatzung.

Es fängt schon lange vor der Ankunft auf Ischia an, mit der Buchung und der langen Anfahrt mit dem Bus und den verschiedenen Busreisenden im Speziellen. Denn dieses Klientel ist schon so ein Völkchen für sich. Jeder hat hier Redebedarf und erzählt so seine Anekdoten den Mitreisenden und nicht immer geht es friedlich ab. Aber im Grunde möchten alle auf ihre Urlaubsinsel. 

Spielerisch baut der Autor seine  3-Schubladen-Kategorie in das Buch ein, die von "kenne/weiß ich", "glaube ich" zu "mir egal" führt. Das ist anfangs sehr witzig, erscheint aber über die gesamte Lektüre etwas überstrapaziert.

Gut gefallen mir die stichwortartigen Reiseführer-Informationen zu Orten, die auf der Busreise am Wegesrand liegen. So erfährt man Näheres zum Kanaltal, San Daniele mit spätgotischer Kirche und seinem Schinkenfest, über die Adria, Venedig und Padua, die Universitätsstadt Bologna, Florenz, Neapel und den Vesuv. Es wird aber auch auf Pizza, Pasta und Co. eingegangen, gerade die Erwähnung der köstlichen neapolitanischen Sfogliatelle mit einem Espresso haben mir das Wasser im Mund zusammen laufen lassen.

Im letzten Viertel des Buches kommen wir auf der Reise endlich auf Ischia an. Dann gibt es einige Ausflugstipps, die Anregungen zu Besuchen und Ausflügen geben und eine Übersicht der Inselorte. Mir sind in Gedanken viele Bilder aus meinem Urlaub vor dem geistigen Auge aufgetaucht: Das Castello Aragonese in Ischia Ponte ist einen Besuch wert. Was man hier alles entdecken kann, reicht von schönen Ausblicken bis zu gruseligen Folterkammern und der erschreckenden Nonnengruft.

Gern erinnert habe ich mich an Forio mit seiner wunderschönen Wallfahrtskirche "Santa Maria del Soccorso" aus dem 16. Jahrhundert. Den botanischen Garten "La Mortella" mit seiner pflanzlichen Vielfalt und Farbpracht kenne ich auch und kann es nur als Besuchstipp empfehlen. Fumarolen am Marontistrand, Ischias Hausberg Epomeo und weitere Orte werden bruchstückhaft gestreift. Es gibt keine Wandertourvorschläge, diese sind auch schlecht zu beschreiben. Vor Ort wird oft ein Wanderführer benötigt, so verschlungen sind die Wege.

Interessanterweise wird auch der Massentourismus zur Sprache gebracht, aber auch das große Erdbeben von 1883 wird erwähnt.


Wolfgang Ortner verbindet in seinem Reisebuch Unterhaltung, Informationen und Reiselust zu einer tollen Lektüre, die Lust macht auf einen Urlaub auf Ischia. Meine eigenen Bilder erschienen mir im Kopfkino und es war mir eine Freude, die Anekdoten der Reisenden zu lesen.


 ***Rezensionsexemplar von lovelybooks - Vielen Dank an den Autor  für die Bereitstellung des Buches!***


 

Dienstag, 17. Mai 2016

Was ich euch nicht erzählte - Celeste Ng

Ein großartiges Familienporträt, tief psychologisch beobachtet und fesselnd wie ein Krimi.

Was ich euch nicht erzählte ist der erste Roman von Celeste Ng. Die Autorin hat mit diesem Roman in den USA den Preis "Amazon Book of the year" gewonnen. Die deutsche Erstausgabe erscheint 2016 im dtv. 


In einer Kleinstadt in Ohio lebt in den 70er Jahren die Familie Lee. James Lee ist chinesischer Abstammung und seine Frau Marilyn ist Amerikanerin. Sie haben drei Kinder, Hannah, Nathan und Lydia, ihr intelligentes Lieblingskind. Die Polizei findet nach Lydias Verschwinden ihre Leiche im nahe gelegenen See. Mord oder Selbstmord, die Eltern glauben an Fremdverschulden, Nath hält Jack für schuldig. Allein die kleine Schwester Hannah ahnt etwas von Lydias innerer Zerrissenheit und Selbstaufgabe. Was ging in Lydia vor, welche Zweifel quälten sie?  

                      

"Lydia, der unfreiwillige Mittelpunkt der Familie - hielt jeden Tag die Welt zusammen. Sie schluckte die Träume ihrer Eltern und unterdrückte den Widerwillen, der in ihr brodelte." Zitat Seite 159


Dieser Roman führt in eine Zeit, als Mischehen in Amerika nicht toleriert wurden und deren Kinder automatisch Aussenseiter waren.

Jedes Familienmitglied erlebt die Ausgrenzung in anderer Art und Weise und die Hoffnungen der Eltern für ihre eigenen aufgeschobenen Wünsche und Lebensträume manifestieren sich einzig in ihrer begabten Tochter Lydia, die Hoffnungsträgerin der ganzen Familie. Siehe Zitat! Sie soll diese Träume leben, aber sie zerbricht an dieser Aufgabe. 


Die Handlungsstränge wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit ab, sie beschreiben die Jugend der Eltern, ihr Kennenlernen und die aktuellen Vorkommnisse der Familie. So bekommt der Leser allmählich ein umfassendes Bild dieser zerrütteten Familie. Die Andersartigkeit des Vaters, die aufgegebene Karriere der Mutter und die Kinder, die hinter Lydia zurückstehen. Die Tragödie ist unausweichlich, aber wie ist es zu dem Tod Lydias gekommen? 

Man erkennt, wie schwierig es für die Eltern ist, über ihre Probleme offen miteinander zu reden. Statt dessen flüchten sie sich in ein Leben der verdrängten Gefühle und erkennen nicht, dass auch ihre Kinder unter der Missachtung leiden. Die Familie versucht eigentlich nur, normal zu sein. 

Wie Lydia unter diesen Erwartungen zerbricht ist im Buch allmählich erkennbar. Sie sollte die Träume ihrer Eltern erfüllen. Ungesagte Worte haben ihr Schicksal besiegelt.  

Die Autorin hat mit solch eindringlicher Genauigkeit Gefühle und Gedanken in ihren Roman eingebaut, dass man gefesselt ist wie bei einem Krimi. Diese Familiengeschichte ist eine Tragödie, die einen nicht so schnell los lässt. Die ungesagten Worte wogen schwer und Lydia sollte die Träume ihrer Eltern erfüllen. 

Ich war beim Lesen tief betroffen und sah die unausgesprochenen Hilfeschreie der Kinder, die von den Eltern nicht gehört wurden, da sie auch als Paar nicht darüber sprechen konnten. Sie aber hatten mit Selbstzweifeln zu kämpfen und konnten die Kraft für andere nicht aufbringen. Genausowenig wie sie in Lydia einen eigenständigen Menschen mit eigenen Wünschen erkannt haben. Die ungesagten Worte wogen schwer und Lydia sollte die Träume ihrer Eltern erfüllen. Das musste sie mit ihrem Tod bezahlen.   

Doch am Ende steht trotz aller Trauer die Hoffnung, dass Hannah und Nath eine glücklichere Zukunft haben werden.  



Eine berührende Familientragödie, die zeigt, wie unausgesprochene Worte ins Aus führen können. Meisterhaft klar erzählt und voller Lebenserfahrung! Unbedingt zu empfehlen!  



 ***Rezensionsexemplar von vorablesen - Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Buches!*** 


Der norwegische Gast - Anne Holt

Eine fesselnde Handlung, interessante Figuren und ein einzigartiger Schreibstil machen den Reiz des Krimis aus!

Der norwegische Gast ist der 8. Band der Reihe um Hanne Wilhelmsen von Anne Holt aus dem Jahr 2009. Der Krimi erscheint im Piper Verlag

Ein Schneesturm zwingt die Passagiere eines Zuges nach einem Unglück, in einem norwegischen Berghotel Zuflucht zu suchen. Unter ihnen ist die ehemalige Kommissarin Hanne Wilhelmsen. Als das Hotel komplett eingeschneit wird, geschieht ein brutaler Mord. Panik macht sich unter den Eingeschlossenen breit, und die an den Rollstuhl gefesselte Kommissarin muss ihr Bestes geben, um den Mörder zu enttarnen. (Klappentext)






Dieser Krimi hat mich durch den wortgewandten Schreibstil Anne Holts gut unterhalten und die Idee, hier einen klassischen Krimi im Stil von Agatha Christie zu schreiben, ist der Autorin geglückt.

Man hat es mit Menschen in einer Ausnahmesituation zu tun, ihre Reaktionen sind mit allen möglichen Emotionen gespickt und die "Inselbedingungen" sind durch den Schneesturm im Hotel gegeben.

Die eingeschlossenen Menschen haben nicht nur den Schock über das Zugunglück zu verkraften, sondern es finden im Hotel mysteriöse Morde statt, deren Motive man nicht erkennen kann.
Eine Ermittlerin im Stil von Miss Marple findet sich in Person von Hanne Wilhelmsen, die als ehemalige Polisistin über logische Ermittlungserfahrung verfügt, durch einen Schuss auf einen Rollstuhl angewiesen ist.
Sie hat eine abweisende, manchmal sarkastische Art, daher ist sie keine Sympathiefigur, aber dennoch macht sie das zu einer Person, der man die Lösung des Falles zutraut. Sie gibt dem Leser durch ihren Blick die notwendigen Informationen über die anwesenden Personen, Verhaltensmuster und Gesten, sodass man über die Situation im Bilde ist. Sie ist als Rollifahrerin nicht in der Lage, sich zurückzuziehen, sondern ist fast immer im Mittelpunkt der Allgemeinheit zu finden. Ihre Gedankengänge über die Spuren und Hinweise verknüpft sie intelligent und mit präziser Beobachtungsgabe.

Es wird sehr gut deutlich gemacht, wie die Menschen unter der Gewalt des Schneesturms und dem Gruppendruck leiden, panisch reagieren oder sich zu gleichgesinnten Grüppchen zusammen finden. Diese extreme Situation bringt Einblicke in die menschliche Seele und als Leser unterliegt man diesem Angstgefühl  unweigerlich.

Dabei enthält der Krimi Kapitel, die mit einer aufsteigenden    Beaufort-Skala eingeleitet werden. Die Informationen zu den entsprechenden Auswirkungen der verschiedenen Windstärken werden erklärt, die Windgeschwindigkeiten angegeben.
So bedeutet Windstärke 3 eine schwache Brise von 12-19km/h, Wind ist deutlich zu spüren und Schneefall scheint sich eher horizontal zu bewegen als vertikal. 

Allerdings verläuft die Sturmsituation im Buch nicht genau in der Reihenfolge der Skala. Auch der Spannungsverlauf hält hier nicht Schritt. Es gibt spannende Situtionen, die sich aber wieder entspannen und gerade am Ende herrscht eine Flaute.

Dennoch ist dieses Buch einzigartig geschrieben und man erlebt hautnah mit wie bei einem Schneesturm und minus 30 Grad in den norwegischen Bergen kein Verlassen des Hotels möglich ist.

Es gibt ein paar Charaktere, die ich gern kennen gelernt habe, die man mit Bewunderung begleitet. Da ist die Hoteldirektorin, die intuitiv die Menschen lenkt und informiert und dann der kleinwüchsige Magnus Streng, ein Ausnahmecharakter, der Ruhe ausstrahlt und als Arzt hilft wo er nur kann.
Die Situation um die besonders bewachten Personen ist im aktuellen politischen Bezug bedrohlich, da es sich wohl um Terroristen handelt, aber für die Handlung ist das nicht sehr relevant.  



Ein toller Krimi für lange Leseabende im Winter, der bei mir Interesse für die weiteren Bände der Reihe geweckt hat und das sogar bei einem Urlaub in der Sonne.  


Sonntag, 15. Mai 2016

Die Eisprinzessin schläft - Camilla Läckberg

Interessanter Krimiauftakt einer erfolgreichen Reihe!

 

Die Vergangenheit rächt sich

 

Die schwedische Krimiautorin Camilla Läckberg schrieb 2006 mit Die Eisprinzessin schläft den Auftakt zu ihrer Krimireihe um Falck und Hedström. Mittlerweile umfasst die Reihe 9 Bände.


Die Schriftstellerin Erica Falck besucht im winterlichen Fjällbacka ihr Geburtshaus. Ihre Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben
gekommen. Aber nicht nur um ihre Eltern trauert sich, ihre ehemalige Freundin Alexandra Wijkner liegt tot in der Badewanne, von Eiswasser umgeben.
Erica zweifelt am Selbstmord von Alex, denn sie war schön, erfolgreich und gut verheiratet. Gemeinsam mit ihrem Schulfreund Patrik Hedström, der mittlerweile Kriminalassistent bei der Polizei ist, stellt sie Nachforschungen an und kommt in Alex Leben dunklen Geheimnissen auf die Spur.  




Nachdem ich vom 9. Band "Die Schneelöwin" so begeistert war, habe ich mir endlich mal Teil 1 der Krimireihe vorgenommen. Es geht um das Aufeinandertreffen von Erica Falck und Patrik Hedström, die sich durch den Tod der gemeinsamen Schulfreundin wieder über den Weg laufen. Aus ihrer Bekanntschaft entwickelt sich mehr und diese Liebesgeschichte durchläuft den ganzen Krimi und vervollständigt so das Privatleben auf eine recht sympathische Weise.

Die Krimihandlung ist spannend und hat mich gleich von Beginn an interessiert. Die verschiedenen Personen, mit denen Alex Kontakt hatte, sind vielschichtig und gehören zu allen Gesellschaftskreisen. Daraus ergibt sich auch eine Menge potentieller Täter.

Das Ermittlerteam hat neben dem intelligenten Patrik so seine Spitzenleute: besonders sein Chef Mellberg ist eine ganz spezielle Type, dem man mit seiner Krähennestfrisur, seiner wichtigtuerischen und stupiden Art nur mit Amüsement begegnen kann.

Der Erzählstil ist locker, flüssig, es gibt einige Wendungen, die den Täter nicht erkennbar machen. Die Beschreibung der schwedischen Winterlandschaft und der vereisten Straßen erfolgt sehr bildhaft und ich konnte mich gut in diese eiskalte Winterzeit hineinversetzen.
Man merkt allerdings auch an Themen wie Kleidungsfragen oder Figurproblemen sehr deutlich, die Handschrift einer Frau! Aber gerade diese Kleinigkeiten haben mir gut gefallen und ich wurde prima unterhalten.

Die Protagonisten sind allesamt liebevoll bis ins Detail ausgearbeitet, sie wirken realistisch und sehr lebendig. Ob es sich um die Sorgen der Mutter des alkoholkranken Anders handelt, die häuslichen Probleme von Anna oder um die körperliche Annäherung von Erica und Patrik, immer kommen Emotionen dem Leser intensiv nahe. Das zeigt die hohe Schreibfähigkeit der Autorin und dieser Stil setzt Maßstäbe für weitere Bände.

Das Ratespiel um den Täter bleibt bis zum Ende offen, ein grausames Geheimnis offenbahrt sich jedoch und man zweifelt an dem Gewissen der betroffenen Menschen. Mit welcher Gleichgültigkeit hier Verbrechen verschwiegen wurden, nur um den Schein zu wahren, ist grausam.



Dieser Auftakt der schwedischen Krimireihe ist ein interessanter Einstieg, der zeigt, wie grausam Menschen sein können. Ich werde noch weitere Fälle dieses sympathischen Teams lesen.





Freitag, 13. Mai 2016

Der 50-Jährige, der den Hintern... - M. Bergstrand

Bollywood lässt grüßen


Mikael Bergstrand schrieb den Roman Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half. Das Buch erscheint im btb Verlag.


Göran Borg kehrt nach einem Jahr in Indien nach Malmö zurück und erlebt mit Anfang 50 gerade seine Midlife-Krise. In einer Therapie versucht er, seine Identitätskrise zu überwinden. Liebe, Arbeit, Familie, Freunde und Sport sind seine lebenswichtigen Punkte, an denen er arbeiten soll. In Sven findet er einen Freund, doch Göran flieht vor dessen homosexueller Neigung und will wieder nach Indien. Die Hochzeit seines besten Freundes Yogi mit der schönen Lakshmi steht bevor und das große Fest möchte sich Göran nicht entgehen lassen. Doch die Feier wird aus Gründen der Konstellation der Horoskope immer wieder verschoben. Göran reist dennoch an und findet die wahren Gründe heraus. Der Schwiegervater ist durch den fatalen Kauf einer abgewrackten Teeplantage finanziell runiniert. Göran und Yogi sind dem Betrüger auf der Spur, erleben so einige Abenteuer und Göran überwindet seine Krise. 


Göran Borg hat mit seiner Midlife-Krise zu kämpfen, doch sein Freund Yogi bringt ihn mit ganz anderen Problemen wieder auf die wesentlichen Punkte im Leben zurück. Plötzlich hat Görans Leben wieder einen Sinn und er erkennt die echten Ziele. Salopp gesagt: "Er kommt mit dem Hintern wieder hoch". Hierbei spielt der Tiger allerdings keine tragende Rolle.


Die Romanfiguren haben mir mit ihren amüsanten Eigenarten gut gefallen. Besonders Yogi hat sich mit seiner emotionalen Art zum eigentlichen Helden entwickelt. Er redet munter drauflos, verwendet lange, verschnörkelte Sätze und viele indische Lebensweisheiten, die zum Schmunzeln einladen. Manche Inhalte muss man erneut lesen, um sie in ihrer ganzen Bandbreite zu verstehen. Seine Bemerkungen lassen die unterschiedlichen Denkweisen zwischen Indern und Europäern erkennen. Einige Situationen würden Europäer ganz anders anpacken.

Dem Autor merkt man seine Liebe zu Indien deutlich an. Es gibt   Landschaftsbeschreibungen, Eindrücke der Großstadt Delhi und interessante Details zum indischen Teeanbau in Darjeeling. Land und Leute werden in liebevoller Weise vorgestellt, die speziellen indischen Gerichte geben der Story noch die letzte Würze. Auch die Tierwelt wird mit bengalischen Tigern authentisch in den Roman eingebaut.

Mikael Bergstrand spielt mit den Worten, er gleitet ab in indische Kultur und Lebensweisheiten und unterhält mit amüsanten Erlebnissen und lustigen Bemerkungen seiner Figuren. Man liest seinen Sprachstil gern und verfällt der lockeren Unterhaltung.

Göran beschreibt er als einen Mann, der Patina angesetzt hat, die keinesfalls unkleidsam war und bei dem das unbarmherige Zusammentreffen von alternder Haut und Schwerkraft eingesetzt hat. Solche Beschreibungen amüsieren und zeigen die Wortgewandheit des Autors einmal mehr.

Mir hat allerdings ein wenig mehr Tiefgründigkeit gefehlt und einige Abschnitte zogen sich in die Länge. 

  

Dieser Roman unterhält auf amüsante Weise, zeigt die Suche nach dem Sinn des Lebens auf und erhält Würze durch indische Lebensweisheiten und Way of Life.