Französische Küche vom Feinsten, daneben eine unterhaltsame Mordaufklärung! Tolle Urlaubslektüre für jeden Frankreichfan!
Der Gourmet-Krimi Ein Soufflé zum Sterben von Noël Balen und Vanessa Barrot ist der Auftakt einer Krimireihe aus dem btb Verlag.
Laure Grenadier, die Chefredakteurin des Pariser Gourmetmagazins Plaisirs de Table reist gemeinsam mit Fotograf Paco Alvarez nach Lyon, um eine Reportage über die berühmten Bouchons zu schreiben. Dann wird der Besitzer des Petit Pouce heimtückisch ermordet. Laure kannte ihn persönlich und als ein weiterer Bouchon-Inhaber getötet wird, geht sie der Sache auf den Grund. Wer steckt hinter dieser Mordserie?
Dieser Krimi wird ausdrücklich als französischer Gourmet-Krimi tituliert. Somit sollte jedem Leser klar sein, hier eher ein Buch über Genussjournalismus vorzufinden, als einen echten Krimi.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, es ist sehr lesenswert, die Gegend wird stimmungsvoll beschrieben, die Geschichte der Bouchons wird ausführlich erklärt und Feinschmecker werden an den vielen erwähnten Gerichten der exquisiten Französischen Küche ihre wahre Freude haben. Es ist das passende Buch, um sich auf einen Feinschmeckerurlaub in Frankreich einzustimmen und vorzubereiten.
Lyon ist die Heimat von Paul Bocuse, aber nicht erst durch ihn wurde Lyon zur Gourmethauptstadt Frankreichs. Das haben die Köchinnen der berühmten Bouchons mit ihrer legendären regionalen Küche dem Ort in die Wiege gelegt.
Im Buch erfährt man, dass Paul Bocuse 1945 bei Mère Brazier in ihrer Bouchon als Koch gelernt hat.
Laure ist eine junge Frau, die mit großem Elan ihre Arbeit lebt und trotz der zahlreichen Verkostungen recht schlank ist. Ihr Begleiter Paco setzt Gerichte, Köche, Interieurs und Lebensmittel fotografisch stilvoll in Szene und dafür gemeinsam besuchen sie für ihre Reportage alle möglichen Spitzenrestaurants. Dort essen, testen, beschreiben sie die Örtlichkeiten und Besonderheiten der Bouchons. Paco scheint eine Vorliebe für Laure zu haben, das wird in den weiteren Folgen sicherlich noch eine Rolle spielen.
Die Besuche der Beiden sind für Interessierte und Kenner dieser Gastronomie ein ganz besonderer Leckerbissen. Ich bin eher Liebhaber der bürgerlichen Küche ohne umstrittene Gänsestopfleber, Austern und Innereien, aber die Beschreibungen haben mich dank des französischen Flairs gut unterhalten.
Für die beiden Personen konnte ich mich nicht so begeistern, aber vielleicht entwickeln sie sich noch in den Folgebänden.
Die Krimihandlung ist eher nebensächlich, es kommt aber durchaus zur Aufklärung der Mordserie und daran hat Laure einen großen Anteil. Als Leser ist man aber nicht in der Lage, den Täter zu entlarven.
Dieser Gourmet-Krimi schenkt angenehme Lesestunden, zeigt ein stimmungsvolles Bild der französischen Esskultur und nebenbei spielt sich ein unterhaltsamer Krimi ab.
Echte Frankreichurlaubslektüre für Geniesser!
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