Diese Geschichte ist voller Tragik, sehr ergreifend und hat mich voll vereinnahmt. Unbedingt lesen!
Lana Lux stammt aus der Ukraine und ihr Roman "Kukolka" zeigt das Leben eines Mädchens von der Strasse. Das Buch erscheint 2017 im Aufbau Verlag.
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Ukraine, 90er Jahre. Die Sowjetunion hat ausgedient, entweder man gehört zu den Gewinnern oder zu den Verlierern. Samira ist erst sieben Jahre alt und lebt in einem Waisenhaus. Sie macht sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand und kommt mit ein paar anderen Kids in einem Haus unter, in dem es weder Strom, Wasser, noch Toilette gibt. Aber ihr gefällt es, sie hat eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt und einen Job, sie geht betteln. Da sie wie ein Püppchen aussieht, mag sie jeder. Samira hat nur einen Traum, sie will nach Deutschland, zu ihrer Freundin Marina.
"Ich wusste, dass ich zu niemandem gehöre und nichts wert bin. Dass ich einfach da bin, so wie Kakerlaken. Niemand weiß, wo sie herkommen. Niemand braucht sie. Sie leben, bis einer sie wegklatscht." Zitat Seite 199
Samira ist ein hübsches Mädchen, deswegen nennen sie alle Püppchen, Kukolka. Das Leben im Waisenhaus ist hart, ohne liebevolle Zuwendung, aber Samira erträgt es tapfer. Als ihre Freundin Marina nach Deutschland adoptiert wird, ist ihr großer Traum auch dieses ferne Ziel. Dort gibt es Eltern und Schokolade. Marina verspricht ihr, sie in ihrem neuen Zuhause aufzunehmen. Also macht sich Samira auf den Weg.
Aber sie findet erst einmal eine Gruppe von Jugendlichen, die für Rocky, betteln und stehlen gehen. Auch hier erlebt sie Gewalt, aber sie siehtt diese Gruppe als Familie an und bringt sich und ihre Fähigkeiten ein.
Dieses Buch hat mich total ergriffen, ich habe es verschlungen, denn ich war in der Handlung gefangen. Ich musste hilflos mitansehen, wie Kukolka auf den Abgrund zurast. Wie sie verzweifelt nach Liebe sucht und dafür alles erträgt. Wie sie aus ihrer Situation nicht entfliehen kann oder es nicht versteht, dass sie dort gefangen ist.
Jana Lux versteht es mit einfachen Worten, mit denen eines Kindes, einen Abgrund aufzuzeigen, in den Kukolka ohne Ende rast. Sie benutzt schonungslos und sehr realistisch eine Sprache, die direkter nicht sein kann.
Fast atemlos habe ich diese Geschichte verfolgt, immer in der Hoffnung auf ein gutes Ende für Samira. Doch die Abgründe öffneten sich einer nach dem anderen.
Weil Samira so hübsch ist, ein echtes Püppchen, ist sie der Augenstern sämtlicher Männer und Frauen. Das nutzen einige Menschen aus und Samira ist in ihrer rührenden Unschuld und kindlichen Unwissenheit davon überzeugt, sie würden ihr nur Gutes tun. So macht sie für Rocky alles und bemerkt erst spät, wie skrupellos er ist. Da ist sie 13 und denkt wieder an ihr Ziel, nach Deutschland zu Marina zu kommen.
Immer weiter dreht sich die tragische Spirale des Verderbens um Samira und zieht sie immer weiter in den Abgrund hinein. Man möchte vor lauter Gram nicht weiterlesen und ist doch so gebannt von ihrem Schicksal, dass man das Buch nicht aus den Händen legen kann. Das Buch liest sich trotz aller Dramatik und grausamer Wahrheit sehr fesselnd. Das Schicksal Samiras lässt niemanden kalt.
Hier wird sehr authentisch das tragische Schicksal eines Kindes gezeigt, wie es viele auf der Welt gibt. In Armut, ohne Schutz, ohne Familie und ohne Hilfe driften sie in traurige Leben hinein. Es ist ein Buch, an das man sich noch lange erinnern wird. Unbedingte Leseempfehlung von mir!
***Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag für dieses einzigartige Leseexemplar! Ich habe das Buch regelrecht inhaliert!***
Guten morgen,,, ich denke auch, dass man dieses Buch lesen MUSS! Sicher landet es auch noch bei mir,,,,mit einfachen Worten ist es wie mit einfachem Essen. Es ist unverfälscht und ehrlich...
AntwortenLöschenEinen guten Wochenstart für Dich..
Angela
Hallo Angela,
Löschendieser Roman ist schon harter Tobak, aber er zeigt auch die Kehrseite des guten Lebens auf.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara
AntwortenLöschenDein Fazit ist klasse. Es scheint sich harte Kost zu handeln. Ich werde das Buch mal im Auge behalten.
Liebe Grüße und eine schöne Woche,
Gisela
Hallo Gisela,
Löschenes ist wirklich keine leichte Kost, auch viel unter der Gürtellinie! Doch wenn du es liest, wirst du mich verstehen.
Liebe Grüße
Barbara