Donnerstag, 6. September 2018

Was das Herz nie vergisst - Kelly Rimmer

Eine zu Herzen gehende Geschichte über die Kraft der Liebe

 

Den Roman "Was das Herz nie vergisst" schrieb die australische Autorin Kelly Rimmer, die deutsche Übersetzung von Astrid Finke erscheint 2018 im Blanvalet Verlag.  


"Meine liebste Tochter, ich hatte all die Jahre ein Geheimnis vor dir. Du bist adoptiert ..."

Dies ist eine relativ tragische Geschichte über Sabina Piper, die ihren Eltern ihre Schwangerschaft mitteilt und statt der erfreuten Reaktion eine unerwartete Entdeckung über ihre eigene Herkunft machen muss. Der Roman thematisiert die Zwangsadoptionen in Australien und zeigt die Hintergründe im Fall von Sabina.



Kelly Rimmer sorgt mit ihrer eingängigen, flüssigen Sprache und ihren gut gezeichneten Figuren für ein berührendes Leseerlebnis. Sie vermag es, mit ihrer unglaublich fesselnden Handlung einen Fall von Zwangsadoption aufzurollen, dem man einfach nur folgen kann. Zu gespannt ist man auf die Gründe, die Chancen des Wiederfindens zwischen leiblicher Mutter und Tochter und die Beziehungen zu den Adoptiveltern nach der Entdeckung dieser lange Jahre geheim gehaltenen wahren Herkunft. Was hat die Eltern zu dieser Lüge der eigenen Elternschaft bewegt? Der Roman zeigt die Gründe unjd Gefühle der Eltern, ihre Hoffnung und ihr Sehnen nach einem eigenen Kind auf bewegende Weise.

Spannung und Dramatik erhält der Roman durch mehrere Faktoren. Einmal ist es die Aufregung und Unsicherheit vor dem Wiedersehen nach der langen Zeit von 38 Jahren zwischen Mutter und Tochter, dem man als Leserin ebenfalls entgegenfiebert. Außerdem sorgen die sorgsam eingestreuten
Rückblicke der beiden Mütter und die Briefe von Lilly an ihren James für weitere Informationen über den wahren Verlauf der Adoption. 

Auch wenn die Thematik eine schwierige Lebensentscheidung beschreibt, bei der Kummer, Sehnsucht und vielleicht auch Wut über die Jahre bei Lilly gewütet haben, so genießt man doch ihr Treffen mit Sabina nach all den Jahren wie in einer großen Umarmung wohltuend und euphorisch mit. Ihr emotionales und liebenswertes Miteinander entschädigt für die verlorenen Jahre an Gemeinsamkeit und dieses Gefühl schwappt auch auf den Leser über. Diese Familie ist über die Maßen sympathisch und man ist von ihnen sofort eingenommen.

Durch die neue, recht innige Beziehung zu ihrer leiblichen Mutter reift Sabina , entdeckt eine innere Stärke und auch durch die Unterstützung und Liebe ihres Mannes entwickelt sie die Kraft, zu beiden Müttern zu stehen und das Vergangene zwar zu hinterfragen, aber doch nicht als persönlichen Vorwurf zu benutzen. 

Dieser Roman behandelt ein tragisches Thema auf so unvergleichlich mitfühlende Weise, wie es selten der Fall ist. Er sorgt für bewegende Lesezeit voller Emotionen und auch für Verständnis für die Figuren, denn am Ende siegt die Liebe.  


***Vielen Dank an den Blanvalet Verlag und das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!***




Mittwoch, 5. September 2018

Töte, was du liebst - Christian Kraus


Packend geschriebener Psychothriller mit verstörenden Figuren 


Der Psychothriller "Töte, was du liebst" von Christian Kraus erscheint 2018  im Droemer Verlag.


Kaum hat der junge Kommissar Alexander Pustin seine Stelle bei der Hamburger Mordkommission angetreten, findet man an der Elbe einen Toten, er starb an einer Messerattacke, die direkt ins Herz ging. Bei den Ermittlungen lernt er die Rechtsmedizinerin Luise Kellermann kennen, für ihn ist es die große Liebe. Aber Luise ist ein abweisender Charakter und lässt erst allmählich Alexanders Nähe zu. Hinter ihrer kühlen, spröden Fassade schlummert eine verborgene Seite ihres zweiten Ichs.

 

 

In diesem abgründigen Psychothriller schreibt der forensische Psychiater und Psychotherapeut Christian Kraus über eine gespaltene Persönlichkeit und das Psychogramm einer gestörten Seele.


"Resignation tötet Hoffnung." Seite 103 Zitat

In diesem Buch lässt Christian Kraus den Mörder selbst erzählen, man soll Verständnis für seine Taten aufbringen, was mir allerdings nicht gelingt. Jedoch wird schnell klar, dass man es hier mit einer gestörten Persönlichkeit zu tun hat. Der Täter nennt sich Rafael und erklärt seine dunkle Seite.

Zusätzlich wird auch aus der Sicht des Opfers, von Alexander Pustin und von Luise Kellermann erzählt. Dieser Mix ist zwar interessant, weil so die jeweiligen Gedanken, Ängste und Nöte aufgezeigt werden, es verwirrt aber zunehmend, da sich neben den Figuren auch die Zeiten zwischen Gegenwart und Vergangenheit vermischen.


Mit Alexander lernen wir einen aufbrausenden jungen Mann kennen, der seinen Beruf als Kommissar gern ausübt. Ihn belasten einige Probleme, die mit seiner Familie und seiner eigenen Vergangenheit zu tun haben. 
Er lernt die Gerichtsmedizinerin Luise kennen, verliebt sich in sie und wird im weiteren Verlauf der Handlung noch mehrfach ihr Retter in der Not. Denn Luise hat hinter ihrer makellosen medizinischen Fassade ebenfalls ein dunkles Geheimnis. Nach und nach kommt man dahinter und erfährt von ihrer schwierigen Kindheit. 

Die Liebesgeschichte ist etwas klischeehaft, hat mich aber gut unterhalten, auch wenn ich für die Protagonisten keine Sympathie entwickeln konnte. 

Wer sich an diesen Thriller wagt, sollte blutige Szenen vertragen können, aber auch kein Problem mit den Tiefen von menschlichen Abgründen haben, in die man in diesem Buch unweigerlich gezogen wird. Für mich war die Handlung besonders durch die undurchsichtigen psychischen Probleme schwer zu durchschauen. Das hat aber dazu geführt, dass ich den Täterverdacht häufig geändert habe. 

Es ist für mich schwer zu verstehen, wie jemand von Tiermorden auf Menschen umschwenkt.

Und wenn man keine psychologische Kenntnisse über gespaltene Persönlichkeiten hat, wird man noch einiges andere als verstörend empfinden. 

Vom Schreibstil her konnte mich der Autor überzeugen, die Tätersuche konnte mich trotz einiger Vorahnungen fesseln und eine gewisse Grundspannung hat mich ergriffen. Gestört hat mich der unruhige Handlungsaufbau, der durch Zeitsprünge der Figuren etwas uneindeutig erscheint.

Es wäre hilfreich gewesen, wenn man die psychologischen Anmerkungen im Verlauf des Buches eingestreut hätte und nicht erst im Nachwort. Das entscheidende Wissen wird man aus der Lektüre des Thrillers nicht erwerben und daher ist die Einordnung der Figuren nicht ganz einfach, da fast alle irgendwie gestört sind.  


Dieser Thriller hat einen psychologischen Ansatz, der interessant zu verfolgen ist. Er fesselt, weil die Figuren mit ihren psychischen Problemen schwer einzuschätzen sind. Vielleicht sollte man das Nachwort dem Buch voranstellen. 


***Mein herzlicher Dank geht an den Droemer Verlag für dieses Rezensionsexemplar.***




Montag, 3. September 2018

Man muss auch mal loslassen können - Monika Bittl

Humorvoller Roman über lebensmüde Frauen und eine besondere Schicksalsgemeinschaft

 

Das Leben ist schön, man muss es nur merken.

 

Monika Bittls neuer Roman heißt "Man muss auch mal loslassen können", er erscheint im Knaur Verlag.

Drei absolut unterschiedliche Frauen sind ihres Lebens überdrüssig, sie haben ernste Sorgen und Existenzprobleme, für sie scheint es keine Hoffnung auf einen Weg aus der Lebenskrise zu geben. Wozu noch leben? Sie treffen aufeinander und können es kaum glauben, dass sie alle das gleiche endgültige Ziel verfolgen. Gemeinsam aus dem Leben scheiden, warum nicht? Doch irgendwas geht immer schief. Als sie dann auch noch in einen stümperhaft durchgeführten Raubüberfall einer Tankstelle geraten, haben sie zwei Männer an der Backe, die auch nicht gerade die erfolgreichen Lebensbejaher sind. 




"Die Loser der Nation hatten sich hier versammelt." Zitat Seite 155
 
Krankheiten, Stress, Geldsorgen und Liebeskummer sind Hindernisse im Leben, die so mancher schon am eigenen Leib erfahren hat. Manche Menschen werden depressiv, andere leben mit den Sorgen oder überwinden die Probleme und reifen an ihnen. 
Die Protagonisten dieses Buches suchen den Freitod, allerdings nimmt man ihnen das nicht so recht ab, denn die Versuche sind schon eher lächerlich dargestellt. 

Bei diesem Roman gefällt mir der Humor, der zwar ziemlich makaber wirkt, aber auch sehr überspitzt gezeigt wird und sich auch aus den gelungen gezeichneten Figuren und den Jargons der jeweiligen Charaktere ergibt. Alle Figuren haben enormen Wiedererkennungswert und reichlich  Unterhaltungspotential. 

Jessy hat eine echte Schnodderschnauze, ihre Kindheit war mies, dabei ist sie sehr intelligent und hat nun mit ihrer ersten großen Liebe total Pech gehabt. Wilma hat eine Kneipe, drei erwachsene Kinder und trägt sie das Herz auf dem rechten Fleck. Sie will mit der Politik abrechnen, ein Zeichen setzen, wie sie sagt. Denn mit dem Rauchverbot in Kneipen geht bei ihr bald das Licht aus. Dann wäre da noch Charlotte, eine junge Frau, die ihr Leben dem Schreiben ihres ersten Romans widmet. Bei ihr wurde Krebs diagnostiziert, doch sie hat aus Geldgründen ihre Krankenkasse gekündigt.
Ralle ist Familienvater und Moritz diskutiert gern über Kapitalismus, sie beide haben ebenfalls Probleme, die ein Überfall auf eine Tanke aber nicht unbedingt löst.

Die Story wird jeweils aus der Sicht einer der fünf Personen erzählt, als Leser kann man so die Geschichte sehr intensiv miterleben und die Gedanken nachvollziehen. 

Gemeinsam bilden die fünf Personen eine echte Schicksalsgemeinschaft, die mit der Zeit zusammenwächst. Sie arrangieren sich miteinander und bilden eine familienähnliche Gruppe, die den einzelnen Mitglieder richtig wohl tut. Sie diskutieren ihre Sorgen, finden Ansatzpunkte, rücken aber von ihren Zielen nicht ab. Die Frauen wollen für die Männer den Überfall übenehmen, dafür sollen diese im Gegenzug die Sache mit dem Freitod lösen. Eine Hand wäscht die andere, wenn auch etwas unorthodoxe Ziele dahinter stehen.
Bis zum Schluss sorgen einige Ereignisse für Überraschungseffekte, man kann sich der Lektüre nicht so recht entziehen. Allerdings gibt es einige immer wieder aufgegriffene Ergüsse über Kapitalismus, Politik und Musik, die auf Dauer nicht mehr so interessant erscheinen.

Dieser Roman ist insgesamt so überzogen witzig, dass man immer wieder schmunzeln muss. Wilma  nehme ich die Todesnummer nicht ganz ab, denn sie könnte auf ihr funktionierendes familiäres Umfeld zurückgreifen. 


Wenn man ein Buch sucht, dass nicht nur lustig und unterhaltsam ist, sondern auch noch die Wichtigkeit von sozialer Gemeinschaft und die Schönheit des Lebens an sich zum Inhalt hat, dann liegt man mit diesem Roman absolut richtig. Man darf alles nur nicht so ganz ernst nehmen.


***Herzlichen Dank an den Knaur Verlag für die Übersendung dieses Reziexemplars!*** 





Walter muss weg - Thomas Raab

Toller Auftakt einer neuen Krimireihe mit reichlich schwarzem Humor


Thomas Raab startet mit "Walter muss weg" eine neue Krimireihe, die bei Kiepenheuer & Witsch erscheint.

Glaubenthal: Waldreiche Gegend mit ländlicher Idylle, sanft geschwungene Hügellandschaft und einfach Natur pur. Hier auf dem Land sind die Bewohner noch rechtschaffen und grundsolide. Meint man, doch der Schein trügt, das weiß auch Hannelore Huber. Hinter der scheinheiligen glatten Fassade findet sich so manche Leiche im Keller. Als Walter Huber, Hannis Ehemann verstirbt, sind seine Todesumstände mehr als delikat, aber das stört Hannelore nicht mehr. Hauptsache er ist tot. Denn so leicht hatte es Hannelore mit ihrem Walter auch nicht und der Heiratsgrund war auch nicht die große Liebe. Daher möchte Hannelore nun endlich ihr Leben selbst bestimmen und genießen. Doch daraus wird nichts, denn bei der Beerdigung findet sich im Sarg ein anderer Mann. Wie kommt dieser Tote dort hinein und wo steckt denn nur Walter? Ganz Glaubenthal rätselt und Hannelore macht sich auf die Suche nach Walter.




"Napoleon lässt grüßen. Allerdings bereits die St. Helena-Version, verbannt und gebrochen. ...Nicht nur gefallener Imperator, sondern auch noch Gartenzwerg, die unberechenbarste Mischung." Zitat Seite 235

Ich mag den scharzen Humor von Thomas Raab, seine Wortspielereien, seine speziellen, recht skurrilen Charaktere und die verschrobene Dorfgemeinschaft im Ganzen. Man erkennt schnell, dass der Todesfall von Walter seiner Witwe Hannelore eher die freudige Aussicht auf ein harmonisches Leben allein beschert, als dass sie vor Trauer in Depressionen verfällt. Nun mag Hannelore eine grantige alte Frau sein, aber sie hat es auch nicht leicht gehabt mit Walter.

Wenn man sich Scheidungsraten ansieht, so liegen die Städte deutlich vor denen auf dem Land. In dörflichen Gemeinden, mit Hof und Landbesitz bleiben die Eheleute zusammen, bis dass der Tod sie scheidet. Walter und Hannelore waren 53 Jahre verheiratet, das reicht, findet Hannelore. Denn so glücklich waren die Jahre nun auch nicht.
Die Überraschung der falschen Leiche im Sarg macht im Dorf schnell die Runde und die Polizei ist irgendwie mit der Suche völlig überfordert. Aber Hannelore will endlich Klarheit und sucht mit der recht aufgeweckten, etwas naseweisen Amelie Glück nach Walters Leiche. Irgendwie ist Amelie für Hannelore ein echter Glücksfall, denn beide kommen sich allmählich näher und auch dem Fall Walter.

Dieser Roman lebt von den Erzählungen der Dörfler untereinander und vom merkwürdigen Verhalten einiger Personen, besonders der Polizist Wolfram Swoboda ist eine Lachnummer erster Güte. Thomas Raab haucht seinen Figuren nicht nur Leben ein, sondern macht sie durch einige Besonderheiten auch wiedererkennbar. Die Lebensgeschichte von Hannelore Huber entblättert sich immer mehr, man erkennt, warum diese Frau grantig wurde, aber auch andere Dörfler sind nicht gerade Heilige. Als Kontrast zeigt Raab mit bildhafter Schilderung die schöne Landschaft und 
Manche Gesprächsinhalte werden nicht ausgesprochen, man kann sich entweder seinen Teil denken oder aber bis zum Ende des Buches abwarten. Dort verbinden sich zusammenhanglose Dinge und Vorgänge und das Rätsel um Walter wird gelöst.

Der bissige, teilweise verworren wirkende Sprachstil ist das spezielle Erkennungsmerkmal von Thomas Raab. Diesen Stil muss man mögen, dann hat man große Lesefreude an diesem Buch. Ich habe die alte Huber und auch Amelie schon ins Herz geschlossen und freue mich auf weitere Bände dieser Reihe.

Für Freunde von bissigen, schwarzhumorigen Krimis mit skurrilen Figuren und einer Menge Lokalkolorit unbedingt zu empfehlen.


***Herzlichen Dank an Vorablesen und den Kiepenheuer & Witsch Verlag für dieses Leseexemplar!***



 

Samstag, 1. September 2018

Das Mädchen im roten Kleid - Fiona McIntosh

Eine außergewöhnliche Geschichte über die ewige Kraft der Liebe


Fiona McIntosh schrieb den Liebesroman "Das Mädchen im roten Kleid", der im Blanvalet Verlag erscheint.


Der Roman spielt in der Nachkriegszeit in London und im ländlichen Sussex zwischen 1918 bis in die 20er-Jahre und verbindet die Schicksale der Jüdin Edie und dem Soldaten Jones, der in Ypern/ Westflandern aufgefunden wird und durch ein Kriegstrauma einen Gedächtnisverlust erlittenen hat. Beide verlieben sich ineinander und finden unter familiären Problemen als Paar zusammen. Doch dann reißt sie ein Schicksalsschlag wieder auseinander. 



Die Autorin Fiona McIntosh hat wirklich eine sehr einfühlsame Art zu erzählen, sie beschreibt wunderbar bildhaft und sorgt mit den Widrigkeiten dieser zwei Liebenden für ein tiefes Eintauchen in die Geschichte. Man kann dieses Buch nur verschlingen.

Es ist nicht nur eine berührende und dramatische Geschichte voller Leidenschaft, die mich gefesselt hat, auch der einfühlsame Erzählstil und die realistisch geschilderten Figuren Eden und Alex waren mir sympathtisch und konnten mich überzeugen. Dabei ist der zeitliche Kontext auch ein entscheidender Faktor, der sehr gut recherchiert und dargestellt wird. Die Zeit der Kriegswirren, die vielen traumatisierten oder verwundeten Soldaten werden hier deutlich aufgezeigt, sodaß man gut verstehen kann, dass Alex sein Gedächtnis verliert und lange nicht weiß, wer er ist oder was er erlebt hat.
Die Einbindung von Informationen zu Edens jüdischer Familie, den Wünschen des Vaters bezüglich ihrer jüdischen Verheiratung und die Einblicke in die besser gestellte Familie von Alex sorgen für ein deutliches Bild der gesellschaftlichen Strukturen.

Man muss anmerken, dass es einige Zufälle und Ungereimtheiten gibt, die nicht ganz realistisch wirken, doch bei dieser zauberhaften Geschichte hat mich das gar nicht gestört.
Wie sehr die Liebe die Menschen verändert, sie zu bestimmtem Handeln bewegt, wird in diesem Buch gut gezeigt und das ist der Autorin mit Fingerspitzengefühl gelungen. 
Neben Liebe und der Sehnsucht nach Glück geht es grundsätzlich auch um moralische Ansichten und um die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die hier für Spannung in der Story sorgen. 
Mir hat auch die Schilderung von Edens Schneiderei gefallen, es war wunderbar, wie die vielen verschiedenen Stoffe und Kleidungsstücke beschrieben wurden und damit nicht nur bei Edens Kundinnen für Begeisterung gesorgt haben. 

Dieser Roman ist eine wunderbare Liebesgeschichte vor der historischen Kulisse Englands in der Nachkriegszeit. Es ist ein schöner Unterhaltungsroman für gefühlvolle Lesestunden!



***Vielen herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

Tasty - Das Original

Verlockende Fotos, die Tasty-Rezepte überzeugen mich aber nur begrenzt


Das Kochbuch "Tasty – Das Original" erscheint im Südwest Verlag.

Das offizielle Kochbuch zum erfolgreichsten Online-Kochkanal der Welt!
Tasty ist berühmt für einfallsreiche und vielseitige Rezeptideen. Die Zubereitungsvideos im Zeitraffer faszinieren weltweit Millionen Menschen. Dieses Buch enthält 80 der beliebtesten Tasty-Rezepte.  




Tasty, also geschmackvoll sehen die Gerichte in diesem Appetit anregenden Rezeptbuch alle mal aus.
Wer die Schritt-für-Schritt-Bilder der Tasty-Reihe im Internet kennt und verfolgt, wird hier einige ansprechende und außerdem recht leicht nachzumachende Koch- und Backideen vorfinden.
Dieses Buch spielt mit besonderen innovativen Ideen und enthält effektvolle Fotos, die die Ergebnisse toll in Szene setzen. Es gibt aber nicht zu allen Rezepten auch Bildbeispiele.
Die Fotos überzeugen jeden Kochmuffel und man möchte eigentlich nur gleich in die Küche eilen und etwas nachkochen. Bei diesem Buch sind die Namen der Gerichte jedoch nicht immer so umgesetzt, wie man es von jeher kennt. Hier wird Innovation groß geschrieben.

Die Anordnung der Rezepte ist zwar in einzelne Kapitel unterteilt (Party, Landküche, Süßes, Vegetarisch etc.), die Kochüberbegriffe finde ich jedoch etwas kunterbunt und unübersichtlich.
Eine Aufteilung in Gemüse, Suppen, Fleisch/Fisch und Süßes wäre mir lieber gewesen.
Ein alphabetisches Inhaltsverzeichnis sorgt allerdings für einen guten Überblick und man kann sich dann von den Zutaten leiten lassen.


Die einzelnden Rezepte sind klar umrissen, die Mengenangaben lassen mich etwas zweifeln. Denn hier wird eher knapp berechnet.
Was mir bei diesem Buch besonders fehlt, sind Nährwertangaben. Wenn man sich die vielen überbackenen, süßen und recht kohlenhydrathaltigen Speisen ansieht, kann man aber verstehen, warum vielleicht bewusst auf solche Angaben verzichtet wurde.
Für Kalorienzähler ist dieses Buch eher nicht geeignet. 

Warum müssen Cookies eigentlich weich sein? Ich mag sie knusprig und damit fallen die Rezepte schon komplett raus. Auch Emoji-Pommes empfinde ich eher als eine Spielerei.
Perfekt finde ich dagegen die Pizza mit Blumenkohlboden nach der Low-carb-Methode und auch die Ofen-Ratatouille kommt meinem Geschmack sehr nahe. 

Es sind leider gerade die innovativ anmutenden Rezepte, die mir nicht behagen.
Lasagne in der Guglhupfform mag witzig aussehen, der dazugehörige Aufwand ist mir zu groß. Die Nudelblätter müssen dafür auch extra gekocht werden, dabei entfällt ja genau dieser Arbeitsschritt bei den meisten Nudeln in einer Lasagne.
Auch sind gefärbte Kuchen nicht mein Ding, selbst wenn es für Kinder wohl der Hit sein wird. 
Insgesamt gesehen wird mir hier zu süß, zu fettig und auch zu dekorativ gekocht, sodass diese Rezepte von mir nicht als alltagstauglich übernommen werden können.  

Für die Fans der Internet-Reihe ist "Tasty" durchaus ein Wunsch-Kochbuch, mich überzeugt das Buch nur begrenzt. 


***Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Südwest Verlag für die Übersendung dieses Rezensionsexemplares!*** 



Neuzugänge # 85

Reicher Büchersegen im Hause Sommerlese


Diesen Monat habe ich wirklich viel Bucheingänge zu verzeichnen.
Ich möchte euch damit nun nicht groß langweilen, hier kommen die Eingänge jetzt mal in kurzer Vorstellung des Inhalts und ein wenig gebündelt daher. Schliesslich ist so manche Rezi bereits gepostet und ihr werdet das Buch vielleicht schon kennen.


Komplett erledigt! :-)
Auf diese vier Bücher werden eifrige Leser meines Blogs schon aufmerksam geworden sein. Wer sich darüber noch informieren möchte, die Rezensionen gibt es hier:

Das rote Adressbuch: auf alle Fälle eines meiner Jahreshighlights 

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte: das war leider eine große Enttäuschung

Fremde Hände: Band 1 einer tollen Krimireihe aus der Schweiz

Alte Feinde: Band 8 ist der aktuell neue Krimi der Reihe


Mit Mann ist auch nicht ohne: Lustig, aber mehr auch nicht. 

Mein wunderbarer Küstenchor: Leserunde auf Lovelybooks, ein Buch mit viel Gesang und schöner Choratmosphäre




Zauberhafte Blütentinten: Wer gern mit Farben experimentiert, findet hier schöne Vorschläge für farbige Tinte aus den Blättern von Blüten.  

Das Mädchen mit dem roten Kleid von Fiona McIntosh: 
Dieser Roman ist eine mitreißende Liebesgeschichte und beginnt im Herbst 1918 in England. Romantik und Hoffnung, aber auch Enttäuschung und Träume kommen in diesem Buch groß raus und es kommt zu einigen problematischen Wendungen, die die Liebe zwischen einem jungen Paar heftig durcheinander wirbeln. 

Walter muss weg von Thomas Raab: 
Auf diesen Krimi habe ich mich schon richtig gefreut, denn Thomas Raab und sein ironischer Humor ist einfach genial und hat mir schon bei "Still - Gedanken eines Mörders" gut gefallen. Bei Vorablesen hatte ich Glück und bekam ein Reziexemplar. 

Spätsommerfreundinnen von Andrea Russo:
Auch dieser Roman aus dem Mira Verlag ist ein absolutes Wunschbuch von mir. Die Autorin kenne ich von der Büchermesse in Leipzig, sie ist total sympathisch und sie schreibt wunderbare Wohlfühlbücher über die Liebe und speziell in diesem Buch über die Frau in den Wechseljahren. Jedes Buch von Andrea Russo enthält stets einige Rezepte, hier gibt es Pistazienwölkchen und andere Leckereien zu entdecken. 


Gestern konnte ich noch eine tolle Lieferung aus dem Droemer Knaur Verlag entgegennehmen. 

Diese Bücher werden nicht lange ungelesen bleiben, ich nehme sie schon bald in Angriff, denn ich mache bei einer Lesechallenge des Verlags mit.


Töte, was du liebst - Christian Kraus:  
Ein Psychothriller, der den Leser in die dunklen Abgründe eines Menschen schauen lässt.

Man muss auch mal loslassen können - Monika Bittl: 
Drei Frauen sind ihrer Hoffnungen und Lebensträume beraubt und wollen ihrem Leben ein Ende setzen. Doch dann kommt alles ganz anders, sie geraten in einen dilettantischen Raubüberfall und werden zu Geiseln. Schwarzer Humor lässt hier auf ein vergnügliches Leseerlebnis hoffen.


Sanddornsommer - Lena Johannson:
Franziska wird 30 und möchte sich beruflich eine Auszeit nehmen, deshalb verreist sie und verliebt sich in die Schönheit Rügens. Dabei kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das sie begleitet, seit sie zwei Jahre alt war.



Welche Bücher kennt ihr davon oder möchtet sie auch noch lesen? 
Liebe Grüße,
eure Sommerlese!