Mittwoch, 18. August 2021

Die stumme Tänzerin - Helga Glaesener

Fesselnder Krimi mit bildhaft geschilderter Atmosphäre

Im Rowohlt Taschenbuch Verlag erscheint der historische Kriminalroman "Die stumme Tänzerin" von Helga Glaesener.

Hamburg, 1928: Unter der Leitung Josefine Erkens startet die erste weibliche Kriminalpolizei, auch Paula bekommt dort eine Stelle als Stenotypistin. Sie erhofft sich mehr vom Leben als nur die typische Rolle als Ehefrau und Mutter einzunehmen. In die Ermittlungen der tragischen Ermordung einer Tänzerin wird Paula einbezogen, die Mordkommission wird geleitet von Martin Broder, der Frauen in diesem Berufsfeld anfangs belächelt, dann aber ihre Logik und ihre Befragungsmethoden zu schätzen weiß. Als ein weiteres Opfer gefunden wird, hat Paula einen schrecklichen Verdacht. 

 

Dieser historische Kriminalroman ist der Auftaktband einer neuen Reihe, die in den Anfängen der weiblichen Kriminalpolizei angesiedelt ist und Neuerungen der Ermittlungsmethoden beinhaltet.  

Mit Paula erleben wir eine kluge junge Frau, die nicht dem Rollenbild der damaligen Zeit entsprechen will. Während ihrer Arbeit bei der Mordkommision schlägt ihr die ablehnende Haltung ihrer Kollegen häufig entgegen und sie muss sich die Annerkennung hart erkämpfen. Dabei bringt Paulas weiblicher Instinkt gerade in Befragungen einen Vorteil gegenüber den Männern.

Die Erinnerungen an den 1. Weltkrieg sind bei vielen Menschen noch präsent, so hat auch Martin Broder immer noch an seinen Ängsten zu kämpfen. 

Die Autorin hat die Gabe, ihre Leser mit bildhaft beschreibenden Szenen in die damalige Zeit zu entführen und das Lebensgefühl der damaligen Zeit zum Leben zu erwecken. Ich konnte richtig eintauchen in die Zeit und die logische Krimigeschichte brachte mit einigen Wendungen und Verdachtsmomenten auch fesselnde Spannung mit sich. Die Morde erinnern an Jack the Ripper und das sorgt noch einmal mehr für ein Krimierlebnis mit realistischem Bezug. Die Figuren haben interessante Charaktere und man bekommt Einblick in Paulas Familie, die von ihrem beruflichen Treiben nicht so überzeugt ist.

Dieser Krimi hat mich gefesselt, er ist historisch gut recherchiert und erhält mit dem damaligen Geschlechterdenken auch einen zeitgemäßen Bezug. Der nächste Band der Reihe wird von mir schon sehnsüchtig erwartet. 



***Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***

 


 

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