Mittwoch, 2. März 2022

Das Haus am Deich – Sicherer Hafen - Regine Kölpin

Ein wunderbar stimmiger Abschluß der Reihe

Im Piper Verlag erscheint mit "Das Haus am Deich-Sicherer Hafen" der dritte und abschließende Band von Autorin Regine Kölpin

Fridas Hochzeit mit Wilfried sollte eigentlich ein Glückstag sein, doch noch während die Besucher ihnen nach der Trauung gratulieren, erscheint Fockos Mutter und stösst Frida gegenüber einen schrecklichen Fluch aus. Dabei hat Focko selbst das Weite gesucht und Frida fand in Wilfried einen verlässlichen Mann, mit dem sie endlich eine glückliche Familie führen wollte. Erna, die immer noch in Wilfried verliebt ist, zieht mit Heiko nach Ost-Berlin. Aber kann sie sich dort unter den sozialistischen Bedingungen wohlfühlen und wird sie mit Heiko glücklich? Wie wird sie sich entscheiden, als 1961 der Mauerbau eine Rückkehr in ihre Heimat versperrt?



Das Leben der beiden Freundinnen Erna und Frida hatte schon viele Höhen und Tiefen, die sie immer gemeinsam gemeistert haben. Aber 1961 droht der Mauerbau ihr Leben für immer zu trennen. Erna suchte dort die Freiheit, das ein Leben in einer Großstadt verspricht. Doch sie fühlt sich nicht nur vom Sozialismus eingeengt, sie merkt auch, dass ihr Heikos Gesinnung nicht gefällt. Ihr gelingt die Flucht und wieder kann sie sich auf Fridas Hilfe verlassen. 

Doch auch an der Küste ist das Leben nicht immer eitel Sonnenschein, die Folgen der großen Sturmflut sind verheerend und auch Frida zweifelt, ob sie im Haus am Deich alt werden will. 

Nach dem beiden Vorbänden wollte ich unbedingt wissen wie es mit Frida und Erna weitergeht. Der Roman lässt sich gespannt lesen, die Freundinnen sind reifer und übernehmen selbst Verantwortung für ihr weiteres Leben. 

Authentisch und nachvollziehbar beschreibt Regine Kölpin einerseits den Mauerbau 1961 in Berlin und die tragische Sturmflut an der Nordsee. Beide Ereignisse bedeuteten für zahlreiche Menschen einen dramatischen Kampf ums Überleben und einen gewaltigen politischen Einschnitt in ihr Leben. Einige Menschen verloren ihr Leben und Familien wurden für immer getrennt. Man kann während dieser im Buch gezeigten Szenen nur demutsvoll lesen und mit den Menschen mitleiden.

Auch Frida und Erna erleben ihre eigenen Lebensprüfungen, beide Charaktere werden auf einfühlsame und lebendige Weise und ohne klischeehaft zu werden, beschrieben. Man kann mit beiden Frauen mitfühlen, mit ihnen lachen und weinen und wird auch über das Leben anderer Nebenfiguren, die einem ebenfalls ans Herz gewachsen sind, unterhaltsam und gefühlvoll informiert. Regine Kölpins flüssigem Erzählstil lässt sich interessiert folgen, die ihr typischen bildhaften Beschreibungen lassen die Zeit lebendig werden, sei es im Alltagsleben oder mit politischen Ansichten und gesellschaftlichem Hintergrund. Das dargestellte Leben der beiden Freundinnen habe ich gern begleitet und finde den Abschluß der Reihe gelungen und zufriedenstellend gelöst.


Regine Kölpin hat ihrer Haus am Deich-Trilogie mit "Sicherer Hafen" einen stimmigen Abschluß der Reihe verschafft, bei dem man am Ende zufrieden das Buch schließt. 


***Herzlichen Dank an den Piper Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***



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