Eine ergreifende und spannende Familiengeschichte
"Der Duft der schwarzen Erde" ist der Auftaktband der Reihe "Fremde Heimat" von Sibel Daniel, die bei Tinte & Feder erscheint.
Osteuropa 1940: Alma wächst auf einem Weingut in
Bessarabien auf, das ihr Vater mit harter Hand führt. Sie
liebt die wilde Steppe und die sanft geschwungenen Weingärten ihrer
Heimat und arbeitet mindestens so schwer wie die Männer und sie weiß,
was sie will: ihren besten Freund Gregor heiraten und Winzerin werden. Doch das Schicksal spielt mit ihr ein anderes Spiel, mit ihrem Temperament und ihrem guten Aussehen gerät sie ins Visier eines SS-Offiziers. Und bedingt durch den Zweiten Weltkrieg muss die Familie umsiedeln.
Der Prolog startet 2001 in Buenos Aires, wo die betagte und schwerkranke Alma Steiner Besuch von ihrer
Nichte bekommt, die mehr über ihre Familie und Almas Leben erfahren möchte. Alma erinnert sich zurück und startet mit ihrer Erzählung im Jahr 1940 in Bessarabien.
Alma
lebt in Bessarabien, einem Landstrich in Südosteuropa, auf dem Weingut ihres Vaters, dass er mit strenger Hand führt. Die weite Steppe gehören zum Alltag dazu, genau wie die harte Arbeit in den Weinbergen, wo Alma tüchtig mithilft. Sie verliebt sich in Gregor und möchte ihn heiraten, doch schon bald hat das Leben andere Pläne für sie und es kommen schwere Zeiten auf sie zu. Hitlers Pläne für eine Umsiedlung aller Bessarabier zurück nach
Deutschland, hat für Almas Familie enorme Auswirkungen. Sie müssen von einem Tag auf den anderen ihre Heimat verlassen und verlieren damit auch ihre Träume, Zukunftspläne und ihre Ländereien. Es gibt tragische Abschiede, emotionale Tiefschläge und Schicksale zu verkraften, die die Ungerechtigkeit der Umsiedlung sichtbar machen. Auch Alma muss die Widrigkeiten ihres Lebens von nun an durchstehen. Die Handlung führt uns Almas Leben vor Augen, die Verzweiflung ist oft groß, aber dennoch schafft es Alma, auch die schlimmsten Zeiten mit Mut und Hoffnung zu überstehen. Und wir erfahren, wie ihre Brüder mit diesen Umständen umgegangen sind, dabei wird es noch sehr dramatisch. Ich habe Alma bewundert, denn sie hatte ihre klaren Ziele.
Durch die zwei Erzählebenen wird die Vergangenheit mit der Umsiedelung und den Kriegsjahren, sowie Almas gegenwärtiges Leben gut sichtbar gemacht. Dadurch entsteht ein runder Rahmen, der mir Alma und ihr Leben sehr feinfühlig näher gebracht hat. Doch nun möchte ich wissen, wie es ihr weiter ergangen ist und nehme an, der nächste Band klärt das auf.
Der Roman erzählt eine
emotionale und ergreifende Familiengeschichte, die von einer Zeit
erzählt, als Umsiedlungen und Flucht vielen Menschen ihre Heimat nahm. Doch diese Menschen ließen sich nicht entmutigen, sondern schafften es, sich woanders heimisch niederzulassen.
***Herzlichen Dank an Amazon Publishing und Zucker Berlin für dieses Rezensionsexemplar!***
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