Zwischen Krieg und Liebe
Bei Rowohlt Polaris erscheint der historische Roman "Woher wir kamen" von Ulrike Schweikert.
Jane ist die Tochter eines schwarzen US Marines und einer weißen Krankenschwester
mit deutschen Wurzeln. Durch die unterschiedlichen Wurzeln fühlte sich sich nirgends zugehörig. Als Janes Vater stibt, erbt sie ein Haus auf Cape Cod, von dessen Existenz sie keine Ahnung hatte. Seit wann hatte ihr Vater das Haus und was steht in den Briefen, die aus dem Nachlass ihrer Mutter stammen? Nach einem traumatischen Einsatz als Sanitäterin im Irakkrieg ist sie freigestellt, begibt sich nach Cape Cod, räumt das Haus aus und findet heraus, dass das Haus ihren aus Deutschland
stammenden Großeltern gehörte. In den Briefen nähert sie sich ihren Vorfahren nach und erfährt einen Teil ihrer eigenen Wurzeln.
Dieser Roman beeinhaltet zwei Perspektiven, ein Erzählstrang beschreibt Janes Leben an den Schauplätzen New York und Cape Cod 2007 und außerdem Szenen aus ihrem Einsatz im Irak-Krieg. Die die zweite Perspektive führt zurück in die 1910er Jahre und erzählt aus dem Leben von Janes Großvater Benno und lässt uns in Briefen an seine spätere Frau Emmy an seinen Gedanken und Erlebnissen teilhaben. Durch diese Briefe, die er 1915 aus Bagdad schrieb, erfährt Jane nicht etwas über ihre eigenen Wurzeln, sondern fühlt intensiv, mit welchen Schwierigkeiten ihre Großeltern um diese Liebe kämpfen mussten.
Vom Zeitgeschehen haben mich die Geschichten von Emmy und Benno mehr gepackt als Janes Erzählstrang, denn diese Einblicke durch die Widrigkeiten ihrer Liebe sind wirklich bewegend und lassen das Zeitgeschehen und die gesellschaftlichen Ansichten fühlbar deutlich werden. Das Liebespaar hat es nicht leicht, was auch an Bennos Herkunft als Kind eines fahrenden Volkes liegt und Emmy träumt von einem Leben auf der Bühne. Doch dieser Weg ist harte Arbeit und der Erfolg hängt von vielen Faktoren ab.
Jane ist ein starker Charakter, sie verlor schon früh ihre Mutter und
ihren Bruder und ging zur Navy. Seit ihrer Verwundung leidet sich an
Albträumen und findet erst langsam wieder ins Leben zurück. Aber auch
Großvater Benno kämpft im Krieg als Soldat und sieht ständig dem Tod ins
Auge. Man kann sagen, die Geschichte wiederholt sich in dieser Familie.
Ulrike
Schweikert hat die Gabe, Zeitgeschehen sehr bildhaft, packend und
authentisch darzustellen und sie lässt ihre Leser an Janes Seite in das
grausame Kriegsgeschehen des Irak-Kriegs eintauchen.
Dank
Ulrike Schweikerts wunderbar einfühlsamer Erzählweise ist der Roman
wunderschön zu lesen und die Lebenswege der Charaktere sorgen für
abwechslungsreiche und interessante Lektüre, die mich sehr bewegt zurück
gelassen hat.
In "Woher wir kamen" wird man mit der harten Kriegs-Realität konfrontiert, es gibt interessante Charaktere und eine widrige Liebesbeziehung und dieser Mix gepaart mit einem einfühlsamen Erzählstil und einer abwechslungsreichen Handlung machen den Roman zu einem Leseerlebnis.
***Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für dieses Rezensionsexemplar!***
Hallo liebe Barbara,
AntwortenLöschenhm, ich mag die historischen Romane der Autorin sehr gerne und werde auch dabei bleiben.
Denn Geschichten/auch nur in Teilen mit/um den Krieg mag ich gar nicht.
Zumal so ein Krieg den es nicht gebraucht hätte, aber die USA hat sich ja bedroht gefühlt und entsprechend gehandelt.....
Nichts für Ungut....ist, aber nur meine persönliche Einstellung dazu.
LG..Karin..
Hallo liebe Karin,
LöschenAuch in diesem Roman gibt es historische Einblicke, allerdings mit Kriegsszenen, das sollte man wissen.
Es ist nicht gerade für jede Leserin geeignet, das verstehe ich.
Liebe Grüße
Barbara
Starke Charaktere und eine einfühlsame Erzählweise - das klingt vielversprechend. Ich habe noch nichts von der Autorin gelesen, aber schon oft von ihr gehört.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Hallo,
LöschenBisher haben mir die gelesenen Romane von Ulrike Schweikert recht gut gefallen. Sie fängt das Leben ihrer Charaktere immer gut ein.
Liebe Grüße
Barbara